In Ungarn hat das Parlament mit überwältigender Mehrheit beschlossen, in der Verfassung festzuschreiben, dass es nur zwei Geschlechter, Männer und Frauen, gibt.
Auch wurde eine weitere Verfassungsänderung verabschiedet, die das bereits vorher beschlossene Verbot von sogenannte Pride-Paraden unterstützt, berichtet nzz.ch. Diese besagt, dass der Schutz der seelischen und moralischen Entwicklung von Kindern den Status eines Grundrechts bekommt, das Vorrang vor allen anderen Grundrechten habe, mit Ausnahme des Rechts auf Leben.
140 Parlamentarier stimmten für und 21 gegen die Änderungsanträge, die von der Regierungspartei Fidesz von Ministerpräsidenten Viktor Orban eingebracht wurde. Die für die Verfassungsänderungen notwendige Zweidrittelmehrheit wurde übertroffen, sogar Teile der Opposition stimmten für die Änderung. Vor dem Parlament gab es eine lautstarke Protestkundgebung. Zeitweise wurde der Eingang des Parlamentes von Demonstranten blockiert, diese mussten von der Polizei entfernt werden.
Bereits im März hatte das Parlament die jährlichen Pride-Paraden der Schwulen- und Lesbenverbände verboten. Die heutige Verfassung datiert von 2011 und hat einen starken Bezug zu Nation und Glauben. Sie wurde schon mehrmals geändert. Seit 2020 besagt diese Verfassung zudem, dass eine Mutter nur eine Frau und ein Vater nur ein Mann sein könne.