Peter Grimm / 28.09.2018 / 12:00 / Foto: Abbey Hendrickson / 33 / Seite ausdrucken

Zuwanderung: Zahlen aus Chemnitz

Als in den letzten Wochen viele besorgte Journalisten an ihren Redaktionsschreibtischen die aufgeregten Nachrichten aus Chemnitz lasen, erklärten sie ihrem Publikum, wie irrational und unverständlich das abnorme Verhalten vieler Ostdeutscher, insbesondere vieler Sachsen sei. Schließlich könne sie doch nur irgendeine Störung oder tiefempfundener Fremdenhass dazu treiben, wegen der paar Zuwanderer zu protestieren und ein Problem darin zu sehen, wenn manche Migranten ihre tradierten Kontaktanbahnungs- und Konfliktaustragungsgepflogenheiten ausleben.

Gerade in Sachsen, so konnte man doch in den passenden Statistiken lesen, gebe es ja noch gar nicht so viele Ausländer, auch nicht so viele Muslime, wie in den bunteren Teilen der Bundesrepublik. Ist das bei den „besorgten Bürgern“ also nur Einbildung, fragten die besorgten Journalisten und empfahlen den besorgten Politikern, sie sollten doch die zahlreichen Organisationen und Vereine mit zusätzlichen Fördermittelmillionen bedenken, die den Sachsen immer wieder erklären, dass die Probleme, die sie sehen, gar keine sind und alles, was geschieht, letztlich auch ihr Leben irgendwie bereichern werde.  

Das gab es zwar alles schon, kam nur bei den zu Bekehrenden nicht an. Vielleicht hilft es ja, wenn man mehr vom bislang Erfolglosen anbietet. Möglicherweise bleibt es aber auch erfolglos. Eventuell sogar kontraproduktiv, weil sich die Sachsen ihre Probleme gar nicht alle einbilden. Ein ketzerischer Gedanke für manch wohlmeinenden Meinungsbildner. Zur Beruhigung dieser sei angemerkt, dass es keineswegs irgendwie „rechts“ ist, wenn man auch beunruhigende Zahlen und Fakten zur Kenntnis nimmt.

Worüber muss man sich wirklich wundern?

Doch begeben wir uns nach Chemnitz. Nein, lassen Sie uns darauf verzichten, die Geschichten der Tötung eines Chemnitzers durch Asylbewerber, der anschließenden Demonstrationen und Gegenveranstaltungen, der Hitlergrüße und vermeintlichen Hetzjagd, des Antifa-Videoclips und der Staatsaffäre noch einmal zu erzählen. Kommen wir lieber zu der Frage, ob der normale Chemnitzer vielleicht einen Grund haben könnte, die Zuwanderung der letzten Jahre als problematisch zu empfinden.

Und da gibt es in der Statistik ein paar beunruhigende Zahlen, trotz des doch so geringen Ausländeranteils. Insbesondere bei jungen Männern bestimmter Altersgruppen sieht man nämlich eine dramatische Verschiebung. Bild berichtete dieser Tage von konkreten statistischen Zahlen aus Chemnitz für die Altersgruppe von 18 bis 29  Jahren. Bei Männern in diesem Alter lag der Ausländeranteil vor zehn Jahren noch bei 4,2  Prozent. Heute sind es stolze 28,1  Prozent, ihre Zahl hat sich also binnen weniger Jahre versechsfacht. Wenn jeder vierte junge Mann dieser Altersgruppe in Chemnitz ein Zuwanderer ist, dann verändert das eine Stadt dramatisch, auch wenn der Blick auf die Gesamtbevölkerung lediglich einen Ausländeranteil von acht Prozent ausweist.

Es kommen vor allem Männer und kaum Frauen, gleichzeitig ist die Zahl der deutschen Frauen in der Altersgruppe 18-29  Jahre in den letzten zehn Jahren um 31  Prozent zurückgegangen. Dass das Fragen aufwirft, dass da Spannungen entstehen, dürfte eigentlich niemanden verwundern. Was bedeutet das, wenn 28 Prozent der jungen Männer in einer Stadt mehrheitlich geprägt sind von einer Kultur, in der Gewalt bei der Konfliktklärung eine größere Rolle spielt als hierzulande und von einer Religionsideologie, die ihnen gottgegebene Überlegenheit zuspricht? Die integrieren sich nicht einfach so.

Wie reagieren einheimische junge Männer, wenn sie sehen, dass ihre Bedeutung daheim immer mehr schwindet und die von Fremden immer stärker zunimmt? Können die besorgten Politiker und die besorgten Journalisten nicht verstehen, dass es auch für viele Bürger angesichts solcher Zahlen und Aussichten Gründe gibt, besorgt zu sein? Und dass Unmut entsteht und gärt, wenn berechtigte Sorgen nicht ernst genommen werden, liegt eben nicht zwingend an einer unanständigen Gesinnung der Beunruhigten. Es liegt vor allem an Verantwortungsträgern, die einen dringenden Handlungsbedarf ignorieren und weginterpretieren wollen, weil er ihnen gerade nicht ins Weltbild passt.

Der Beitrag erschien auch hier auf sichtplatz.de

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Leserpost

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Stephan Mauer / 28.09.2018

Dieser Artikel spricht etwas an, was leider, selbst auf solchen Plattformen, nur ganz selten thematisiert wird, aber ein unheimlich relevantes Problem darstellt. Die Natur scheint zu wollen, dass mehr Jungs als Mädchen geboren werden. Dies gleicht sich in den älteren Generationen irgendwann aus. Es war wohl immer so geplant, dass mehr Männer in den Krieg ziehen und dort fallen. Dies fällt nun in den westlichen Ländern weg. Schon dadurch ist bei den jüngeren Generationen ein Männerüberschuss zu erkennen. In archaischen Kulturen ist auf dramatische Weise zu erkennen, wohin das führt. Vor allem in China, Indien und den arabischen Ländern sind Mädchen “weniger Wert”. Durch die im Westen so gepriesene, aber unsägliche Abtreibung wurde in diesen Kulturen ein starkes Ungleichgewicht geschaffen. (Klar sind Abtreibungen dort eigentlich verboten, wird trotzdem gemacht). Frustrierte Männer und Frauenhass führen zu Massenvergewaltigungen. Die älteren, patriarchalischen Führer haben ihre Söhne in eine unsägliche Lage gebracht. Sie finden keine Frau mehr.  In Deutschland wird immer darauf hingewiesen, wie “wenige” im Vergleich zur Gesamtbevölkerung doch reinkommen. Dies ist aber Blödsinn! Es sind fast ausschließlich junge Männer zwischen 20 und 30, die so für ein weiteres Ungleichgewicht sorgen. Dazu kommt, dass die hier schon lebenden Einwanderern aus diesen Kulturen ebenfalls die Praxis der Abtreibung von Mädchen betreiben könnten. Auf jeden Fall sind für einen deutschen Mann Frauen aus anderen, nicht-westlichen Kulturen oft nicht zu erreichen, bzw. dies ist mit Gefahren verbunden. So sieht man auch afrikanisch und arabisch-stämmige Männer mit deutschen Frauen, das ganze aber so gut wie nie umgekehrt. Dies erzeugt ein riesiges Ungleichgewicht von deutschen Single-Männern zu Frauen in dieser Generation. Ich weiß, wo von ich spreche, ich bin aus dieser Generation. Und selbst in einem Ballungsgebiet im Westen scheint mittlerweile ein Ungleichgewicht zu herrschen.

Andreas Glaesel / 28.09.2018

Ach Herr Grimm, von solch „beunruhigenden Zahlen“ kann ich als in Pforzheim schon länger Lebender nur noch träumen. Bereits vor einigen Jahren (vor 2015) verkündete die regionale Qualitätspresse stolz, dass in der „Goldstadt mit Herz“ 78% aller Einwohner in der Altersgruppe der 0-6 Jährigen einen wie auch immer gearteten Migrationshintergrund aufweisen. Wohlgemerkt in einer Statistik, die bereits schöngerechnet und geradegebogen ist, dass man getrost von 95% ausgehen muß: Hier ansässige Türken in der dritten Generation tauchen da nämlich (selbst wenn sie kein Wort Deutsch sprechen) gar nicht mehr auf. Da sich im Stadtbild praktisch keine Japaner oder Isländer sehen lassen, kann man sich denken, aus welchen Kulturkreisen diese angeblichen 78% stammen. Inzwischen ist jeder point of no return längst überschritten. Ein normaler Einkauf im innerstädtischen Supermarkt wird (zumal für Frauen) teilweise schon zur Mutprobe. Auf dem Vorplatz am Eingangsbereich lungern zu jeder Tages- und Nachtzeit arabisch sprechende Jungmännergruppen herum, die jeden Ankommenden dem in diesen Kreisen beliebten „Schau zu Boden, Ungläubiger“ Spiel unterziehen. Überflüssig zu sagen, daß im Supermarkt selbst die gefühlt einzigen (außer mir) Deutschen, bzw. Personen mit Steuerzahlerhintergrund zum Personal gehören. Nach einem solchen Einkauf fühlt man sich nicht wie in einer mittelgroßen Stadt Baden-Württembergs 2018, sondern direkt aus einem Ridley Scott Endzeitfilm entsprungen… Aber was will man machen, „nun sind sie halt hier“.

P.Steigert / 28.09.2018

Ist das nicht eigentlich schon Terrorismus, vom Staat der diese Entwicklung verursacht?

Thomas Schmidt / 28.09.2018

Das tödliche Schwert exponentieller demografischer Entwicklungen kreist über den Häuptern der alten Europäer, aber fast niemand versteht exponentielles Wachstum. Die ungeheure Explosion des Moslemanteils an der Bevölkerung in den nächsten 2 bis 3 Jahrzehnten wird ein gewaltiger Schock sein, genau wie die Erkenntnis, dass die Politik mit Zugang zu Bevölkerungsmodellen basierend auf echten Daten dies alles wusste und wollte.

M. Haumann / 28.09.2018

Unvergessen der besonnene und vorausschauende Beitrag eines Jugendstrafrichters (mit Migrationshintergrund) in der Daily Mail vom Herbst 2015, als sich hier alles vor Begeisterung über die in Truppenstärke einwandernden vorwiegend männlichen Migranten überschlug. Er empfahl aufgrund der “allseits bekannten erheblichen Problematik” eines Überschusses junger Männer in Gesellschaften dem Königreich, als Flüchtlinge ausnahmslos bestehende Familien, Frauen oder Kinder aufzunehmen. Nach den Schockbildern aus Deutschland hatten die Briten bekanntlich noch nicht einmal darauf mehr Lust und wollten nur noch raus aus einem Club mit Mitgliedern, die sich ohne Not und in heller Begeisterung völlig absehbare gravierende Konflikte ins Land holten. Die verstörende Diskrepanz zwischen dem damaligen unreflektierten Refugees Welcome-Gekreisch deutscher Medien und diesem sachlichen und vorausdenkenden Beitrag aus einem Nicht-Hippie-Land ist mir nachhaltig in Erinnerung geblieben.

U. Unger / 28.09.2018

Die blutigen Auseinandersetzungen stehen größtenteils noch vor uns, denn in den vergangenen 3 Jahren hat es jeden Tag welche gegeben. Das Niveau erhöht sich ständig. Meine Hoffnung setze ich darauf, dass von den früher Zugewanderten, die beweisbar andere Motive hatten hier her zu kommen, demnächst auch die Schnauze voll vom Bodensatz der Merkelgäste haben, dass wir die Situation wieder verbessern können. Dass nur integrationsfähig ist, der sich vom ersten Tag bemüht, müsste jedem aus den Berufsalltag bekannt sein. Ansonsten…

Joachim Lucas / 28.09.2018

Die ganze Zahlenhuberei der merkelschen Beruhigungspillen-Verkäufer nützt nichts. Das Erscheinungsbild der größeren Städte ist geprägt durch umherstreifende Flüchtlinge aller Couleur. Da nützen keine Statistiken und Belehrungen, wenn die Wahrnehmung so ist, wie sie ist. Und die Sachsen sind nicht blöd. Das sagt ein Westdeutscher! Die meisten jungen Frauen (bin selber Vater von zwei jungen Töchtern) in unseren Städten dürften abends auf der Straße eher beruhigt sein, wenn sie merken, dass hinter ihnen KEINE Flüchtlinge aus den bekannten Kulturen laufen, sondern Einheimische. Woher kommt das bloß?

Marc Blenk / 28.09.2018

Lieber Herr Grimm, ich lebe zwar in Frankfurt am Main und nicht in Chemnitz, aber ich kann das alles sehr gut nachvollziehen. Ich bin mein halbes Leben viel gereist. Auch um verschiedene Kulturen kennenzulernen, nicht nur des Amusements wegen. Kam ich früher nach hause zurück, erkannte ich meine sehr internationale Stadt immer wieder. Nicht alles Gold was glänzt, aber recht annehmbar. Her gezogen bin ich übrigens auch wegen der Weltläufigkeit. Komme ich heute von einer Reise zurück, komme ich mir nicht mehr vor, als käme ich nach hause, sondern befände mich immer noch in einem anderen Land, als wäre ich also bspw. von Kapstadt nach Nairobi geflogen. Was ich durch meine Reisen gelernt habe: Die Grundbedürfnisse der Menschen sind quasi überall die selben. Aber: Die kulturellen Codes und Prägungen wie Verhaltensweisen sind so dermaßen und gründlich verschieden, dass es schlicht soziokulturell dysfunktional ist, derart viele Leute aus Kulturen, die nichts von dem verstehen, was uns kulturell ausmacht und von deren sozialen Codes wir ebenso wenig verstehen hier zu beherbergen. Im eigenen Land fremd zu sein heißt, die sozialen und kulturellen Codes der Menschen auf den Straßen nicht mehr zu kennen. Man weiß nie, wie sie reagieren und nicht, wie man sich verhalten soll. Man wird selbst zum Fremden, der man im Ausland für ein paar Wochen ja mal gerne ist.  Aber nicht in der Heimat. Das gilt übrigens auch für schon länger hier lebende Migranten, die ebenso hilflos dieser gesellschaftlich pathologischen Situation gegenüber stehen. .

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