Ramin Peymani, Gastautor / 16.06.2020 / 12:00 / Foto: Tomaschoff / 50 / Seite ausdrucken

Zuwanderung – alles wie vorher?

Deutschlands Grenzen sind offen. Drei Monate nach ihrer weitgehenden Schließung – von Virologen seinerzeit als viel zu spät kritisiert – ist der Reiseverkehr wieder freigegeben. Fast alle europäischen Staaten haben am 15. Juni ihre Grenzkontrollen beendet. Einige osteuropäische Länder hatten ihre Übergänge bereits früher geöffnet. Dass sich derlei schnell bis in die hintersten Winkel Afrikas und in die abgelegensten Dörfer des Mittleren Ostens herumspricht, ist seit der Zuwanderungswelle der Jahre 2015 und 2016 bekannt. Es ist daher keine Überraschung, dass die Grenzschutzagentur der Europäischen Union FRONTEX von wieder steigenden Zahlen derer berichtet, die sich vor allem über das östliche Mittelmeer auf den Weg machen, um das triste Dasein in ihrer Heimat hinter sich zu lassen und im „goldenen Europa“ ihr Glück zu suchen.

„Flüchtlinge“ heißen diese Zuwanderer im Betriebsjargon der Politik. Während der Corona-Maßnahmen war ihre Zahl deutlich zurückgegangen und mit ihr die der illegalen Einwanderer. Dennoch registrierte FRONTEX in den ersten fünf Monaten des Jahres immer noch 31.600 unerlaubte Übertritte an den EU-Außengrenzen – nur 6 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der zwischenzeitliche Rückgang dürfte rasch kompensiert sein. Mit der befürchteten Corona-Ausbreitung auf dem bislang vergleichsweise glimpflich betroffenen afrikanischen Kontinent werden die Wanderbewegungen nach Europa schon sehr bald wieder volle Fahrt aufnehmen. Im Mittleren Osten, wo das Virus bereits heftig wütet, dürfte die wiedereröffnete Möglichkeit, nach Europa zu gelangen, wie ein Magnet wirken.

Dazu passt, dass Bundesinnenminister Seehofer am Sonntag von fast 200.000 Zurückweisungen berichtete, die man in den drei Monaten der deutschen Grenzschließungen registriert habe. Die Zahl vermittelt einen Eindruck vom Umfang der illegalen Einwanderung in normalen Zeiten. Tatsächlich scheint es keinesfalls übertrieben, von einem jährlichen Zustrom Illegaler in der Größenordnung der Stadt Frankfurt mit ihren rund 750.000 Einwohnern auszugehen. Natürlich geht nur ein Teil dieser illegalen Grenzübertritte auf das Konto der Glücksritter aus den klassischen „Flüchtlingsländern“. Eine wesentliche Rolle spielen bei der illegalen Einwanderung osteuropäische Banden, die sich nach getaner Arbeit aus dem Staub machen. Ab sofort wird auch diesen das Geschäft wieder erleichtert.

Direkter Weg in die staatliche Alimentierung

Jene, die sich vor allem aus wirtschaftlichen Gründen in Deutschland niederlassen wollen, werden trotz aller Corona-Verschuldung auch weiterhin einen bestens ausgestatteten Sozialstaat vorfinden. Dieser wird in Zukunft umso mehr benötigt, ist doch schon heute absehbar, dass selbst für die, die willens sind, sich auf eigene Beine zu stellen, das entsprechende Arbeitsplatzangebot auf absehbare Zeit nicht mehr bestehen wird. Spätestens im kommenden Jahr werden wir neben einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit einen signifikanten Zuwachs an Asylbewerbern sehen, die nach ihrer Anerkennung direkt den Weg in die staatliche Alimentierung finden. Dass Menschen aus Ländern mit fehlender staatlicher Ordnung und einem mangelhaft ausgestatteten Gesundheitssystem auch das Virus nach Deutschland einschleppen, ist eine Binsenweisheit.

Nicht ohne Grund warnt Kanzleramtschef Braun vor der Gefahr einer neuen Infektionswelle. Dass er sich dabei nur auf deutsche Reiserückkehrer bezieht, die das Virus aus dem Urlaub mitbringen, und kein Wort darüber verliert, dass eine neuerliche Zuspitzung auch wegen der Zuwanderung aus den bestehenden Corona-Hotspots droht, zeigt allerdings, wie wenig die Politik bereit ist, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Sie kann sich dabei auf die Rückendeckung der Journalisten verlassen, denen nie ein Sterbenswörtchen zu den Gesundheits- und Sicherheitsgefahren einer unkontrollierten Einwanderung über die Lippen käme.

Während vehement ein gesellschaftliches Umdenken gefordert und darauf bestanden wird, es könne nach Corona nicht so weitergehen wie zuvor, bleibt ein Bereich ausgespart. An einer Asylpolitik, die nahezu jedem letztlich ein Bleiberecht einräumt, will auch nach Corona niemand rütteln. Ein Virus, das als Begründung für jeden Kopfstand in der Klima-, Umwelt-, Gesundheits-, Sozial- und Fiskalpolitik taugt, das sogar herangezogen wird, um die Verschiebung von Wahlen zu rechtfertigen und die Beschränkung der Parlamentsrechte zu begründen, ist nicht gut genug, um die Asylpraxis neu auszurichten. Während weitreichende Beschlüsse innerhalb kürzester Zeit in Gesetze gegossen werden, scheint niemand laut darüber nachdenken zu wollen, ob nicht die Pandemie auch neue Regeln für die Zuwanderung erfordert. 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Ramin Peymanis BlogLiberale Warte“.

Foto: Tomaschoff

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Leserpost

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Karl-Heinz Vonderstein / 16.06.2020

Ist mir auch schon aufgefallen, dass Migration und Menschen, die nach Europa und Deutschland gelangen, ob illegal oder nicht, bis jetzt in den Medien oder in der Politik nie mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht wurden, wo doch sonst so gut wie alles in den letzten Monaten in Verbindung gebracht wurde mit Covid-19.

Fritz kolb / 16.06.2020

Hormonverwirrte Frauen und eierlose Männer als Polit-Avantgarde:  eine ätzende Mischung, die uns immer weiter in den Abgrund führt. Dazu Lohnschreiber und -Moderatoren, die deren grünfaschistische Ambitionen nach Kräften unterstützen und „zum Dank“ dafür geradezu unanständige Honorare kassieren dürfen. Die der Deutsche Michel mit Steuern und Gebühren natürlich auch noch bezahlt. Solange das Wahlvolk das nicht endlich kapiert, solange funktioniert dieses Modell. Und er kapiert es nicht annähernd, liebe Foristen, wie z.B. eine neue Umfrage bestätigt, nach der über 40% der Erstwähler die grünen Khmer wählen werden.

Hans Reinhardt / 16.06.2020

Unsere Gottkaiserin hat es so beschlossen und der Wähler bestätigt es immer wieder auf’s Neue: Allemania ist und bleibt Destination Paradise für den internationalen Abschaum und das weltweite Faulenzertum. Und warum auch nicht? “Money for nothing and chicks for free” (Mark Knopfler).

Sebastian Weber / 16.06.2020

Tja, es hat sich herumgesprochen, wenn man erst mal hier ist (abgeschoben wird man eh nur im absoluten Ausnahmefall, diejenigen, die sich hochgradig kriminell verhalten, dürfen wegen der zu erwatenden Sanktionen im Ursprungsland ja schon GAR NICHT zurückgeschickt werden), dann ist es hier schon ganz kommod. Genug Kohle auch fürs Nichtstun,“Schnackselprämie” (vulgo Kindergeld), und bei diversen Delikten gibt es vor Gericht Kulturrabatt. Und seit George Floyd darf auch die deutsche Polizei - wenn überhaupt - nur nach mit Samthandschuhen losgehen ...

Gerald Weinbehr / 16.06.2020

Tatsächlich wird weder Corona noch sonst irgendetwas oder irgendwer was an der völlig falschen dt. Einwanderungspolitik ändern (die dt. Asylpraxis ist nichts anderes als ein Instrument für freie Einwanderung). Diese heiligste Kuh des politmedialen Komplexes wir niemand jemals schlachten. Als ich hörte, dass der dt. Staat im Rahmen des Konjunkturpakets einen “Bonus” von 300€/Kind bezahlt, fiel mir bzgl. der “staatliche Alimentierung” wieder der Fall des syrischen Flüchtlings Abboud Sweid ein. Der kam mit drei Frauen und 13 Kindern (mittlerweile 14 Kinder) nach Deutschland. Die BILD berichtete im Mai 2019 über die Sehr-Großfamilie, weil Sweid ganz schnell Deutscher werden will (warum nur?). Damals trug Sweid nichts zum Lebensunterhalt seiner Sippe bei, vielleicht hat sich das ja geändert. Jedenfalls bekommt Sweid nun vom Sozialstaat (und damit vom Steuerzahler) 14x300€ = 4.200€ geschenkt. Für NICHTS, einfach so. Der Mann konnte sein Glück hinsichtlich des Geldsegens, mit dem ihn seine neue “Heimat” aushält, vermutlich schon bisher kaum fassen. Aber in Germoney, da geht noch mehr…

Uta Buhr / 16.06.2020

Na klar doch - hatten Sie etwa etwas anderes erwartet? Einsicht, Vernunft und strategisches Denken sind von der uckermärkischen Trulla und ihren Adlaten doch nicht zu erwarten. Finis Germaniae - aber bitte ganz flott.  Vorher ist Merkel nicht zufrieden und ihre unterwürfige Wählerschaft offenbar auch nicht.

Sabine Lotus / 16.06.2020

Pssst H@rr Hermes, “don’t mention the war” ;)

Tim Acker / 16.06.2020

Danke, dass die Achse endlich nicht nur Mediziner und “Sachverständige” in Sachen Corona zu Wort kommen läßt,sondern auf das Thema zurückkommt,das unser Land (darf man das noch sagen ? )schon so verändert hat und es in der vorliegenden Form weiter und nachhaltig zerstören wird, mehr als eine Rezession und eine Coronaepidemie,wenn nicht noch ein Wunder geschieht. Denn dass die ” Zerstörungskanzlerin ” ( Willy Wimmer), die ” herostratische Unheilsfigur”  ( Sieferle) , die “Königin der Antifa” (Bettina Röhl im SWR Rudfunk, Leute..)daran nichts ändern wird oder will, ist augescheinlich. Wer kann noch etwas ändern?

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