Katharina Szabo / 22.08.2013 / 23:14 / 5 / Seite ausdrucken

Zurück in den Schoß!

Das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung definiert Paraphilie als eine über mindestens sechs Monate wiederkehrende, sexuelle Fantasie, die sich auf nichtmenschliche Objekte, Leid und Demütigung oder nicht einwilligungsfähige Personen wie etwa Kinder richtet.

Wird die Fantasie in die Tat umgesetzt und verursacht sie Leiden bei der ausführenden Person, dann sind alle Kriterien erfüllt. Und nur dann. Hat ein Mensch also eine erfüllende Sexualbeziehung mit einer Orange und schert er sich nicht darum, was seine Nachbarn oder die Vereinigung der Frutarier darüber denken, ist er im klinischen Sinne nicht krank.

Neben der klinischen Einordnung abweichenden sexuellen Verhaltens gibt es aber auch eine ethische. Diese unterliegt stark soziokulturellen Normen. So galt es anfangs der 80er Jahre in Teilen der deutschen Gesellschaft keineswegs als verwerflich, sich an Kindern sexuell zu vergreifen. Bei manchen Mitgliedern politischer Strömungen dieser Dekade gehörte ein derartiges Verhalten im Gegenteil zum guten Ton.

Da bei diesem Personenkreis bis heute jedoch keinerlei Leidensdruck besteht, spricht man zwar von Paraphilie, allerdings keiner klinischen Erkrankung im Sinne des Handbuchs Psychischer Störungen. Es gibt zahllose weitere fremde Kulturen auf diesem Planeten, deren Sexualpraktiken uns verstörend und bizarr vorkommen mögen, deren soziokulturelle Einordnung sie aber als normales sexuelles Verhalten klassifiziert.

Während bei vielen Naturvölkern eine entblößte weibliche Brust nur Achselzucken beim Betrachter hervorruft, legen andere Kulturen wieder eine obsessive Beschäftigung mit den primären wie sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmalen an den Tag. Selbst das Haar der Frau löst in diesen Ländern sofortige sexuelle Erregung aus. Um ein Versinken in gesellschaftlichem Chaos zu verhindern, ist es daher wichtig, dass Frauen ihr Haar stets verhüllen. Mannigfaltige Verordnungen und gesetzliche Vorschriften sorgen in diesen Ländern dafür, dass die sexuell leicht erregbare Bevölkerung vor Schaden bewahrt wird.

In der Regel ist ein Kreis alter Männer permanent damit beschäftigt, sich über die weibliche Anatomie Gedanken zu machen und entsprechende rechtsverbindliche Vorschriften, Fatwas genannt, zu erlassen. So forderte zum Beispiel in Malaysia im Jahr 2007 ein einflussreicher Geistlicher, dass alle Frauen ab sofort einen Keuschheitsgürtel tragen sollten. Nur so könnten die Menschen zuverlässig vor dem weiblichen Genital geschützt werden.

Wird eine von einem derartigen Fachmann für weibliche Anatomie erlassene Fatwa missachtet, zieht das in der Regel ein Ritual nach sich, welches in unserem Kulturkreis in die Definition der Paraphilie fallen würde. Die sexualsadistische Auspeitschung. Da der auspeitschende Personenkreis aber bei Durchführung der paraphilen Handlung selbst kein Leid empfindet, ist auch hier eine klinische Kategorie nicht gegeben.

Wie sehr die Bewertung sexuellen Verhaltens von soziokulturellen Normen abhängt, veranschaulicht vielleicht das folgende Beispiel. Als zu Beginn dieses Jahres in Deutschland bekannt wurde, dass ein älterer Herr in einer Bar in den Ausschnitt einer jüngeren Dame schaute, führte das daraufhin ausbrechende panikartige Entsetzen beinahe einen gesellschaftlichen Zusammenbruch herbei. Wochenlang bewegten wir uns am Rande einer Katastrophe.

In Indonesien kann man darüber nur lachen. Einerseits, da derartige Situationen durch eine Komplettverhüllung des weiblichen Körpers verhindert werden. Andererseits, weil alte Männer nicht erst durch Bars irren müssen, um ihre sexuellen Fantasien zu beflügeln. Gesetzlich verankerte paraphile Rituale schaffen Abhilfe. Ab 2014 sollen sich alle weiblichen Personen zwischen 16 und 19 Jahren einer jährlichen Untersuchung unterziehen, die die genaue Augenscheinnahme des weiblichen Geschlechtsteiles zum Gegenstand hat. Im ganzen Land begeben sich an diesem Tag Menschen in die Tiefen des weiblichen Schoßes, um dort das Jungfernhäutchen zu suchen.

Sollte es in dem einen oder anderen Fall nicht aufgefunden werden können, geht man gleich zu einer bereits erwähnten, anderen paraphilen Zeremonie über, die sich im gesamten arabischen Kulturkreis großer Beliebtheit erfreut. Der Auspeitschung des weiblichen Körpers.

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Leserpost

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Alma Ruth / 23.08.2013

Mein Gott! Wie gern würde ich diesen Männern ihr liebstes Ding abschneiden! Es wäre ein Genuß! Idioten, Bessene, Ungeheuer - was noch kann man über solche Männer sagen? lg caruso

Renate Brunner / 23.08.2013

Bis vor dem Lesen des Artikels war es ein schöner Tag für mich, jetzt ist mir übel…..

Christian Gruner / 23.08.2013

Ziemlich bösartiger Text, das Schlimme ist aber, dass das Beschriebene in “zulässiger Überspitzung” viele Übel der Welt treffgenau beschreibt.

Miriam Del / 23.08.2013

Sehr gut! Nicht ganz so brutal, aber ebenfalls lustig, wenn’s nicht so traurig wäre: Perücken tragen um Eigenhaar zu bedecken…oft sind diese viel schöner und prunkvoller als die eigenen, oft abgeschnitten bzw. abrasierten Haare. Wer soll da noch kapieren was das soll?! LG, Miriam

Dirk Jäckel / 23.08.2013

Bei aller Widerwärtigkeit des auch in Indonesien stark kritisieren (außer von manchen - nach zivilisatorischen Maßstäben - sexuell gestörten, alten Religionsirren) Vorschlags der lokalen Schulbehörde in Sumatra: Weder ist eine Ausdehnung auf ganz Indonesien geplant noch eine Sanktion durch Körperstrafen. Im Übrigen endet der “arabische Kulturkreis” am Euphrat; man sollte besser vom islamischen sprechen. Wie gesagt, alles völlig irre und frauenverachtend, aber Kritik sollte sich nicht durch Übertreibungen angreifbar machen.

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