Alexander Meschnig / 02.06.2020 / 06:20 / Foto: Tim Maxeiner / 97 / Seite ausdrucken

Zur Psychodynamik einer Pandemie

Laut Worldometer, wo alle Daten zu Corona global gesammelt werden, haben wir in Deutschland aktuell (Stand 30. Mai) folgende Infiziertenzahlen:

Active Cases: 9.525, davon in mild conditions: 8.796 (92 Prozent), in serios conditions: 729 (8 Prozent). Das heißt, in Prozentzahlen, bezogen auf eine Gesamtbevölkerung von 80 Millionen: 0,012 Prozent aktive Fälle, davon schwere Fälle: 0,0009 Prozent, das entspricht einem Fall auf 109.739 Einwohner.

Vielleicht liegt es daran, dass ich in ein mathematisches Gymnasium gegangen bin, aber eine einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung sagt mir, das Risiko sich gegenwärtig anzustecken ist sehr überschaubar. Die täglichen Zahlen müssen einfach in Relation zu anderen Risiken oder anderen Zahlen gesetzt werden, damit eine realistische Einschätzung möglich ist. Ich frage mich seit Beginn der Krise, warum hierzulande die Zahl der Infektionen ständig in ansteigender Kurve kumulativ gezeigt wird, was den Eindruck einer unheilvollen Dynamik erzeugt? Das wäre so, als wenn man bei der Anzahl der Krebserkrankten die Geheilten mit dazu zählt. Warum wird nicht die reale Abnahme der aktiven Fälle seit Anfang März in einer Kurve täglich deutlich gezeigt? Man hat den Eindruck, es geht hier nur noch um Angstmache und die Legitimation der eigenen Politik und Agenda.

Aber Angst ist nicht rational, und über Angst lässt sich bekanntlich weder streiten noch debattieren. Die menschliche Urangst vor Ansteckung führt wohl bei vielen, begleitet von medialen Schreckensszenarien, zu vollkommen irrationalen Gefahreneinschätzungen. Angst vor etwas Unbekanntem hat zur Folge, dass man sich nach Führung sehnt, nach jemandem, der einem sagt, wo es langgeht. Man erkennt das etwa daran, dass lange Zeit diejenigen Politiker, die eine besonders harte Linie vertraten, die höchsten Zustimmungswerte hatten. Auch das ist mit ein Grund, nervös zu bleiben: Die guten Umfragewerte, vor allem die der CDU, hängen mit der Rhetorik der Härte zusammen und könnten einen unnötigen Aufschub für Lockerungen bedeuten. Fatal ist gegenwärtig aber vor allem ein einfacher psychologischer Mechanismus: Je größer der Einsatz, je gewaltiger die Entscheidung, desto rechthaberischer machen diejenigen, die sie getroffen haben, weiter. Denn aufhören und umkehren würde das Eingeständnis eines möglichen Irrtums beinhalten. So wird weiter Angst erzeugt.

„Auch der gebotene Schutz menschlichen Lebens gilt nicht absolut“

Warum in Deutschland so viele die massiven Einschränkungen ihrer Grundrechte auf der Grundlage so schmaler Evidenz der Daten und stark rückgängiger Neuinfektionen einfach hinnehmen, ja, sogar begrüßen, bleibt aus psychologischer Sicht eine offene Frage. Natürlich können die Verantwortlichen in Politik und Medien nun schwer zurück. Der ökonomische und gesellschaftliche Kahlschlag muss ja legitimiert werden. Außerdem kann man immer, es gibt keine Möglichkeit der Gegenprüfung, sagen: Wir haben mit unseren Maßnahmen Schlimmeres verhindert, egal wie das Ganze ausgehen wird. Die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und psychologischen Folgen dieser Politik sind in einer größeren Perspektive, in meinen Augen jedenfalls, gefährlicher als das Virus selbst.

Zudem haben wir es im Kontext von Corona mit einem essentialistischen Begriff von „Leben“ zu tun, der jede weitere Diskussion unterbindet. Erstaunlicherweise hat der Deutsche Ethikrat in einer Stellungnahme auf diese Absolutsetzung Bezug genommen und klargestellt:

Auch der gebotene Schutz menschlichen Lebens gilt nicht absolut. Ihm dürfen nicht alle anderen Freiheits- und Partizipationsrechte sowie Wirtschafts-, Sozial- und Kulturrechte bedingungslos nach- bzw. untergeordnet werden. Ein allgemeines Lebensrisiko ist von jedem zu akzeptieren.“

Natürlich muss man Politikern zugutehalten, dass sie Entscheidungen treffen und handeln müssen. Bei einer neuartigen und unsicheren Situation muss psychologisch eine besondere Entschlossenheit gezeigt werden, da die betroffenen Menschen nach Sicherheit verlangen. Jeder halbwegs intelligente Politiker weiß auch, dass Nichthandeln im Nachhinein wesentlich schwerere Konsequenzen für die eigene Position bedeutet als Falschhandeln. Wahrscheinlich konnte kein einziger der Verantwortlichen in Deutschland dem Handlungsdruck, verstärkt durch die Schließung der Grenzen der Nachbarstaaten, wie auch der medialen Panikagenda, widerstehen. Dass Schweden hier einen anderen Weg gegangen ist, zeigt – unabhängig von den Ergebnissen – vor allem ein ungeheures Selbstbewusstsein, denn die abweichende Entscheidung wurde sofort weltweit kritisiert und in den meisten deutschen Medien als Irrweg mit tödlichen Folgen bewertet.

Flüchtlingskrise, Klimawandel und Corona

Das Problem ist nun, dass die propagierten „rettenden Maßnahmen“ recht behalten müssen. Jeder Zweifel daran ist in gewisser Weise eine narzisstische Kränkung, nachdem man sich als Akteur in einer Ausnahmesituation als souverän und anerkannt erlebte. Diese psychische Disposition ist, wie der Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz anmerkt:

„in typischer Weise empathielos für die von den Maßnahmen Betroffenen und auf das eigene bedeutungsschwere Machthandeln zentriert, so dass alle wirtschaftlichen, psychologischen, sozialen und finanziellen Folgen verblassen.“

In der Tat werden die Konsequenzen des zu diesem Zeitpunkt bereits wohl nicht mehr notwendigen Lockdowns – die Reproduktionsquote war schon zuvor unter den kritischen Wert von 1,0 gefallen – erst langsam sichtbar. Eine breite Diskussion über die politischen Entscheidungen, die die ökonomischen, gesellschaftlichen und auch psychologischen Folgen berücksichtigt hätten, wurde praktisch nicht zugelassen. Kritiker der Regierungsmaßnahmen, auch wenn sie bis dato anerkannte Wissenschaftler waren, wurden in die Ecke von Scharlatanen oder Verschwörungstheoretikern gestellt. Maßgeblich dafür waren, wie bereits in der sogenannten Flüchtlingskrise im September 2015, der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die allermeisten Medien, die sich mehr oder weniger als Verlautbarungsorgane der Regierung verhalten.

Was 2015 die „Menschlichkeit“, in der Klimadebatte das „Überleben“ als absolutes Argument, ist in der Corona-Krise nun der „Gesundheitsschutz“ geworden. Eine nicht mehr hinterfragbare Kategorie, die jedem, der es wagt, hier vorsichtig Fragen zu stellen oder Kritik anzubringen, als eiskalten Menschenfeind deklariert. Flüchtlingskrise, Klimawandel und Corona sind zu einer trinitarischen Formel zur Spaltung der deutschen Gesellschaft in Hell und Dunkel geworden. Eine Kritik an der Masseneinwanderung und der Vorwurf lautet: „Du willst Frauen und Kinder im Mittelmeer ertrinken lassen!" Einwände gegen die Klimahysterie: „Das Ende der Menschheit naht und Du leugnest das Problem!" Ein Hinterfragen der Regierungsmaßnahmen bezüglich Corona: "Du willst die Alten zugunsten der Wirtschaft sterben lassen und egoistisch weiter Party machen!"

Alle anderen drängenden Probleme in den Hintergrund schieben

In allen drei Fällen die vollkommene Unmöglichkeit, Argumente vorzubringen, auszutauschen, abzuwägen, zuzuhören. Das Ganze orchestriert von den regierungsfreundlichen Medien, deren – in Bezug auf die Themen Klima und Corona – tägliche apokalyptische Meldungen Angst erzeugen sollen. Nach Corona, sozusagen das „neue CO2“, wird „das Klima“ wieder an die Stelle des Virus treten, mit dem man die Möglichkeit einer neuen Weltordnung zur Rettung der Menschheit propagieren kann. Die Erzeugung von Unsicherheit und Panik im Kontext einer globalen Infektionsgefahr durch ein Virus gibt psychodynamisch die Möglichkeit, alle Ängste und Unsicherheiten auf eine Bedrohung zu projizieren, die „besiegt“ werden kann. Nicht nur der französische Präsident Macron spricht von einem Krieg, in dem wir uns befinden. Diese rhetorische Fixierung auf das Virus hat den Vorteil, alle anderen drängenden Probleme in den Hintergrund zu schieben, wie auch Hans-Joachim Maaz aus der Sicht eines Psychologen konstatiert:

Die Pandemiepsychose eröffnet die Möglichkeit für die Herstellung einer neuen totalitären Weltordnung zur Rettung der Menschheit. Die Virusangst muss nur längere Zeit geschürt werden, zum Beispiel durch Virusmutation oder „neue“ Viren, sodass praktisch alle Notstandsgesetze fortdauern müssen. Mit der Infektions- und Todesangst werden jeder Protest und auch alle Gegenbeweise im Keime erstickt und alle schwerwiegenden Folgen, wie Arbeitslosigkeit, Insolvenz, Verarmung, soziale Not, schwere psychische und psychosoziale Erkrankungen, Gewalt, werden den Viren angelastet. Die politischen und ökonomischen Verhältnisse und Ursachen bleiben unangetastet. Die Politik ist praktisch exkulpiert – das mag jeden Verantwortlichen zur Leugnung latenter Zweifel am eigenen Fehlverhalten beflügeln.

Nebeneffekte produzierten ebenso menschliches Leid und Tote

Corona hat sich verselbstständigt, aber nicht als Pandemie, sondern als Instrument zur vollkommenen Verunsicherung ganzer Bevölkerungen und der Aussetzung elementarer Grundrechte. Das heißt nicht, dass zu Beginn der Pandemie bestimmte Regeln (keine Massenveranstaltungen in geschlossenen Räumen, Schutz besonders gefährdeter Personen, etwa alter Menschen, medizinischen Personals, Vorerkrankter) nicht sinnvoll waren. Eine neue und unbekannte Situation legitimiert besondere Handlungen und Eingriffe, aber es muss klar kommuniziert werden, wie lange der Ausnahmezustand gelten soll. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert: Zuerst sollte die Überlastung des Gesundheitssystems verhindert werden.

Dieses Ziel wurde mittlerweile übererfüllt. In einigen Krankenhäusern wurde sogar Kurzarbeit beantragt, dringende OPs wurden verschoben, Kranke trauen sich nicht mehr zum Arzt oder in die Klinik zu gehen, Betten stehen leer. All das produziert ebenso menschliches Leid und Tote, die aber kaum jemanden interessieren. Danach kam die Ansage, die Geschwindigkeit der Verdoppelung der Infektionszahlen müsse auf mehr als zehn Tage, noch besser auf 14 Tage reduziert werden. Bereits Mitte Mai waren wir bei über 50 Tagen angelangt.

Danach war die ominöse Reproduktionsquote die offizielle Bezugsgröße. Diese Quote war schon, wie bereits oben angemerkt, vor dem kompletten Lockdown unter dem kritischen Wert 1,0 und blieb seitdem weitgehend darunter, derzeit ist sie etwa bei 0,7. Als das klar wurde, verkündete das Robert-Koch-Institut, erst, wenn die Zahl der Neuinfektionen auf „wenige Hundert“ gedrückt werde, seien weitere Lockerungen möglich. Danach kam noch das Argument der „zweiten Welle“, an die inzwischen aber sogar der wichtigste Berater der Regierung, der Virologe Christian Drosten, nicht mehr glaubt.

Ganz ohne Widerstand wird das aber nicht bleiben

Das Nichtkommunizieren über die wechselnden Bezugsgrößen verunsichert viele Menschen. Jeder etwa durch die Corona-Maßnahmen von Arbeitslosigkeit Betroffene braucht eine Perspektive, ein klares Ziel, Hoffnung. Genau das wird aber systematisch zerstört. Eine polit-mediale Elite hat sich nicht nur beim Thema Corona weit von der Lebensrealität der meisten Menschen entfernt. Sonst müsste sie auch mal ganz kurz an diejenigen denken, die nicht wie alle im Staatsdienst Tätigen ihre Bezüge regelmäßig bekommen, sondern die etwa als Niedrigqualifizierte buchstäblich vor dem Nichts stehen und für die es auch eine totale Überforderung ist, ihre Kinder selber beschulen zu sollen.

Wenn ich etwas Positives in der Situation sehen kann, dann, dass die Corona-Pandemie das Klimathema zumindest eine Zeitlang in den Hintergrund gedrängt hat. Aber vor allem hat sie das besonders in der Flüchtlingskrise etablierte Narrativ der Weltoffenheit ins Wanken gebracht. Plötzlich sind Themen wie Eindämmung, Begrenzung oder Abschottung wieder rehabilitiert. Auch die Nationalstaaten haben sich als die einzig handlungsfähigen Akteure gezeigt, was den Globalismus und die „One-World-Vertreter“ zumindest zeitweise in die Defensive gedrängt hat.

Allerdings ist zu befürchten, dass mit dem Virus die Neigung, den Ausnahmezustand zu einem permanenten Instrument der politischen Steuerung zu machen, medial begleitet von apokalyptischen Tönen (etwa in Bezug auf die „Klimarettung“), Oberhand gewinnen wird. Schon bald werden wir sehen, welche Industrien, Produkte oder Unternehmen nun in welchem Umfang Mittel erhalten werden und welche nicht. Corona könnte so die Möglichkeit bieten, eine Transformation durchzusetzen, die mit der Klimadebatte bereits begonnen hat. Im Namen des Überlebens werden wir wohl eine Therapie im globalen Maßstab verordnet bekommen, die unsere Freiheitsrechte mit dem Argument des Notstandes aushebeln könnte. Ganz ohne Widerstand wird das aber nicht bleiben.

Foto: Tim Maxeiner

Achgut.com ist auch für Sie unerlässlich?
Spenden Sie Ihre Wertschätzung hier!

Hier via Paypal spenden Hier via Direktüberweisung spenden
Leserpost

netiquette:

Test 45: 60387

Ulrich Jäger / 02.06.2020

@Michaela Björnsen_Schmitz: "Die Verharmlosung von Corona finde ich unangebracht, diese Krankheit ist immernoch ansteckender als die Grippe," Niemand hier verharmlost Covid-19. Und was die Virulenz angeht, so ist sie sehr wohl mit der Grippe vergleichbar. Und in der Gefährlichkeit unterscheiden sich beide Virenerkrankungen kaum, wobei die meisten ihre jährliche fieberhafte Erkältung für eine Grippe halten. Daher vielleicht auch die jährliche herbstliche Impfmüdigkeit gegen diese Krankheit. Komischerweise sehnen auch viele von diesen Impfmuffeln die Spritze gegen SARS-CoV2 herbei wie ein Verdurstender das Wasser.

Uwe Heinz / 02.06.2020

Irgendwie ging mir bei diesen Zeilen das Milgram Experiment durch den Kopf! Drosten sagt der Regierung, wir müssen dies und das und die Regierung gehorcht, ohne über die Folgen nachzudenken, oder einen Gedanken an die Betroffenen zu verschwenden.

Sebastian Gumbach / 02.06.2020

@Dov Nesher:Ich empfinde Ihren Kommentar als absolut zynisch. Die 'Anstrengungen' sind die, dass man Millionen in die Arbeitslosigkeit entlassen hat, weil vollkommen sinnlose Maßnahmen ergriffen wurden. Bereits vor dem Lockdown, dessen Ergebmisse verheerend sind, sank die Infektionskurve. Dass man jetzt überhaupt noch derart lächerliche Maßnahmen verargumentiert, ist absolut unverständlich. Es sei denn man unterstellt der Regierung böse Absichten - was ich hiermit ausdrücklich tue. Mehr noch: Ich behaupte, dass dieses Land mittlerweile von Kriminellen regiert wird, die nicht besser sind als Cosa Nostra o.ä. Deshalb hat sich auch niemand geirrt, und es wird niemand um Entschuldigung bitten: Weil alles genau so passiert, wie es passieren soll. Vielleicht muss man sehr gut zuhören, was eine '2. Welle' oder 'Pandemie 2' anbelangt ...

Dieter Kief / 02.06.2020

Uhh - bangemachen sagen Sie gilt nicht, - das gilt dann aber auch für Sie nicht, lieber Alexander Meschnig: Vergesssen Sie also getrost Ihre Befürchtungen wg. Beseitigung des Rechtsstaats u. dgl. Schreckensbilder mehr. Hören Sie bitte auf damit, andere mit diesbezüglichen "Prognosen" zu beglücken. - Dafür mal vielen herzlichen Dank im Voraus!

Ulrich Jäger / 02.06.2020

"Wir haben mit unseren Maßnahmen Schlimmeres verhindert, egal wie das Ganze ausgehen wird." Es ist die Argumentation von Priestern, die damit ihre Existenz berechtigen. Die Opfergaben keltischer Druiden dafür, dass der Himmel nicht herunterstürzt, haben doch auch ihren Sinn gehabt. Oder ist etwa der Himmel damals vor 2000 Jahren herabgestürzt? Heute mag man über den Glauben der damaligen Menschen lächeln, bei der aktuell propagierten Heiligen Einfalt, genannt "neue Normalität" läuft es einem eiskalt den Rücken herunter. Anweisungen, die bei genauer Betrachtung halbgare Ausflüsse von mit Allmachtsphantasien beseelten Behörden sind, müssen bei Strafe befolgt werden. Warum war vor einigen Wochen das Picknick einer Frau mit ihren Kindern auf einer Wiese strafbewehrt, weil die Speisen aus der mitgebrachten Tupperdose kamen und nicht aus der 20m entfernten Döner-Bude? Lässt sich die Anordnung, bayrische Biergärten nur bis 20 Uhr zu öffnen, auf das nachtaktive Wesen von SARS-CoV2 zurückführen? Verhält sich dasselbe Virus bei einem Grenzübertritt Schweiz-Deutschland zui einem erlaubten Verwandtenbesuch (u.U. aus der Hochrisikogruppe) anders als beim illegalen Einkauf im grenznahen EDEKA? Fragen über Fragen und als einzige Erklärung bleibt der berühmte Gessler-Hut.

Michaela Björnsen_Schmitz / 02.06.2020

Je mehr feierwillige Großfamilien in deiner Gegend wohnen, desto höher dein Risiko, vor allem, wenn du einen Job machst, bei dem du ihnen nahe kommst - Kassiererin im Supermarkt. Reiche Leute gehen nicht bei Aldi einkaufen.Die Verharmlosung von Corona finde ich unangebracht, diese Krankheit ist immernoch ansteckender als die Grippe, die wenigen schweren Verläufe haben ein hohes Todesrisiko und sie hinterlässt anscheinend Spätschäden. Eine gewisse Vorsicht ist schon sinnvoll.In keinem anderen Land werden abweichende Meinungen so stark abqualifiziert und die Leute werden unglaublich stark isoliert, uns ist es passiert, dass unsere Verwandten vom Tisch aufgestanden sind und gegangen sind, Thema Flüchtlinge. In der Uni ist es noch schlimmer: Tenor einer Dozentin: ja, es ist fair, benachteiligten Schülern den Hauptschulabschluss hinterherzuschmeißen, nein, es sei nicht unfair gegen diejenigen, die es mit Anstrengung knapp geschafft haben. Dass so ein HS-Abschluss am Arbeitsmarkt wertlos ist, weil jeder Azubi-Betrieb die Kandidaten mal ins 4wöchige Praktikum einlädt um zu sehen, was die können, wird nicht diskutiert. Dass solche Schüler bessere, andere Schule bräuchten, wird weder diskutiert noch finanziert.

Frances Johnson / 02.06.2020

@ Bernd Müller: Ach, Herr @Nesher! Sie schreiben: “Es wäre schon längst vorbei, wenn man frühzeitig konsequent gehandelt hätte.” Da hat Nesher allerdings Recht. 1. China/WHO: Konsequente Meldung schon im Dezember. 2. Im Januar Unterbrechung aller Flugverbindungen weltweit nach China und in den Iran. 3. Im Januar Ausstattung aller Praxen, Krankenhäuser und Pflegeheimen mit Schutzmaterial, das man nach der Studie des RKI 2013 hätte aufstocken müssen, spätestens nach dem Event 201 im Oktober 2019. 4. Unterbrechung aller Kreuzfahrten im westlichen Pazifik und im Indischen Ozean. Ja, unter diesen Umständen wäre das Virus nicht gereist, eine Pandemie wäre nicht entstanden, sondern lokale Epidemien in China und dem Iran. Vielleicht ein ander Mal. Mit einem Coronavirus oder dem Vogelgrippevirus oder Virus XY. Weil man dann weiß, dass ein sofortiges drastisches Durchgreifen billiger wäre. Wie es auch mit Griechenland und Europa gewesen wäre bei Rückkehr zur Drachme: Schnell und hart ist oft besser, verlangt aber statt Weicheiern Entscheidungsträger und nicht Menschen, die an ihren Stühlen in Brüssel kleben.

Weitere anzeigen

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Alexander Meschnig / 11.05.2024 / 12:00 / 38

Ein asymmetrischer Krieg

Von Alexander Meschnig und Parviz Amoghli. Israel sieht sich im Krieg mit der Hamas politisch auch immer mehr vom Westen bedrängt. Die Islamisten sind hier…/ mehr

Alexander Meschnig / 28.12.2023 / 12:00 / 47

Linker Kult: Früher Arbeiter, heute Araber

Der linke Antisemitismus hat seine Wurzeln in der linken Besessenheit vom Aufstand der Unterdrückten. Seit der Emanzipation der westlichen Arbeiter weckt der rückwärtsgewandte Islam die…/ mehr

Alexander Meschnig / 09.11.2023 / 15:00 / 21

Migrationskrise: (3) Vorsätzliches Nichtstun

Weil die Politik nicht handelt, wird die Zeit, das Ruder herumzuwerfen, immer knapper. Die moralische Erpressung hindert die Menschen am Widerstand. Während die Konflikte immer offensichtlicher…/ mehr

Alexander Meschnig / 08.11.2023 / 12:00 / 30

Migrationskrise: (2) Sozialsysteme an der Obergrenze

Europa operiert am Rande des Notstandes. Kein westliches Sozialystem kann dem dramatischen Zuwachs an Leistungsempfängern standhalten. Doch es gilt als moralisch verwerflich, dieser Überforderung entgegenzutreten. Die…/ mehr

Alexander Meschnig / 07.11.2023 / 06:00 / 98

Migrationskrise: (1) Ein scheiternder Kontinent

Europa operiert am Rande des Notstandes. Massenhafte Migration, eine infantile Politik und die Unfähigkeit oder der Unwille, das eigene Zivilisationsmodell zu verteidigen, bilden eine toxische…/ mehr

Alexander Meschnig / 18.05.2023 / 10:00 / 82

Der Hass auf das Eigene (1): Dekadente Selbstanklage

„Nichts charakterisiert den Westen besser als die Abscheu vor dem Westen“, schreibt Pascal Bruckner. Dies ist der Beginn einer dreiteiligen Reihe über den irrationalen Selbsthass…/ mehr

Alexander Meschnig / 18.03.2023 / 10:00 / 85

Migration: Eine irreversible Dynamik

Die Masseneinwanderung seit 2015 droht nicht nur den Sozialstaat zu überlasten. Doch Millionen werden sich nicht wieder abschieben lassen. Und die Demographie wird die vorhandenen…/ mehr

Alexander Meschnig / 08.12.2022 / 14:00 / 18

Gewöhnung an die Massenmigration

Der Gewöhnungseffekt hat bei allen negativen Folgen der grenzenlosen Einwanderung längst eingesetzt, nur noch spektakuläre Ereignisse lassen uns aufhorchen, den Rest blenden wir aus. Die…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com