Alexander Meschnig / 02.06.2020 / 06:20 / Foto: Tim Maxeiner / 97 / Seite ausdrucken

Zur Psychodynamik einer Pandemie

Laut Worldometer, wo alle Daten zu Corona global gesammelt werden, haben wir in Deutschland aktuell (Stand 30. Mai) folgende Infiziertenzahlen:

Active Cases: 9.525, davon in mild conditions: 8.796 (92 Prozent), in serios conditions: 729 (8 Prozent). Das heißt, in Prozentzahlen, bezogen auf eine Gesamtbevölkerung von 80 Millionen: 0,012 Prozent aktive Fälle, davon schwere Fälle: 0,0009 Prozent, das entspricht einem Fall auf 109.739 Einwohner.

Vielleicht liegt es daran, dass ich in ein mathematisches Gymnasium gegangen bin, aber eine einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung sagt mir, das Risiko sich gegenwärtig anzustecken ist sehr überschaubar. Die täglichen Zahlen müssen einfach in Relation zu anderen Risiken oder anderen Zahlen gesetzt werden, damit eine realistische Einschätzung möglich ist. Ich frage mich seit Beginn der Krise, warum hierzulande die Zahl der Infektionen ständig in ansteigender Kurve kumulativ gezeigt wird, was den Eindruck einer unheilvollen Dynamik erzeugt? Das wäre so, als wenn man bei der Anzahl der Krebserkrankten die Geheilten mit dazu zählt. Warum wird nicht die reale Abnahme der aktiven Fälle seit Anfang März in einer Kurve täglich deutlich gezeigt? Man hat den Eindruck, es geht hier nur noch um Angstmache und die Legitimation der eigenen Politik und Agenda.

Aber Angst ist nicht rational, und über Angst lässt sich bekanntlich weder streiten noch debattieren. Die menschliche Urangst vor Ansteckung führt wohl bei vielen, begleitet von medialen Schreckensszenarien, zu vollkommen irrationalen Gefahreneinschätzungen. Angst vor etwas Unbekanntem hat zur Folge, dass man sich nach Führung sehnt, nach jemandem, der einem sagt, wo es langgeht. Man erkennt das etwa daran, dass lange Zeit diejenigen Politiker, die eine besonders harte Linie vertraten, die höchsten Zustimmungswerte hatten. Auch das ist mit ein Grund, nervös zu bleiben: Die guten Umfragewerte, vor allem die der CDU, hängen mit der Rhetorik der Härte zusammen und könnten einen unnötigen Aufschub für Lockerungen bedeuten. Fatal ist gegenwärtig aber vor allem ein einfacher psychologischer Mechanismus: Je größer der Einsatz, je gewaltiger die Entscheidung, desto rechthaberischer machen diejenigen, die sie getroffen haben, weiter. Denn aufhören und umkehren würde das Eingeständnis eines möglichen Irrtums beinhalten. So wird weiter Angst erzeugt.

„Auch der gebotene Schutz menschlichen Lebens gilt nicht absolut“

Warum in Deutschland so viele die massiven Einschränkungen ihrer Grundrechte auf der Grundlage so schmaler Evidenz der Daten und stark rückgängiger Neuinfektionen einfach hinnehmen, ja, sogar begrüßen, bleibt aus psychologischer Sicht eine offene Frage. Natürlich können die Verantwortlichen in Politik und Medien nun schwer zurück. Der ökonomische und gesellschaftliche Kahlschlag muss ja legitimiert werden. Außerdem kann man immer, es gibt keine Möglichkeit der Gegenprüfung, sagen: Wir haben mit unseren Maßnahmen Schlimmeres verhindert, egal wie das Ganze ausgehen wird. Die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und psychologischen Folgen dieser Politik sind in einer größeren Perspektive, in meinen Augen jedenfalls, gefährlicher als das Virus selbst.

Zudem haben wir es im Kontext von Corona mit einem essentialistischen Begriff von „Leben“ zu tun, der jede weitere Diskussion unterbindet. Erstaunlicherweise hat der Deutsche Ethikrat in einer Stellungnahme auf diese Absolutsetzung Bezug genommen und klargestellt:

Auch der gebotene Schutz menschlichen Lebens gilt nicht absolut. Ihm dürfen nicht alle anderen Freiheits- und Partizipationsrechte sowie Wirtschafts-, Sozial- und Kulturrechte bedingungslos nach- bzw. untergeordnet werden. Ein allgemeines Lebensrisiko ist von jedem zu akzeptieren.“

Natürlich muss man Politikern zugutehalten, dass sie Entscheidungen treffen und handeln müssen. Bei einer neuartigen und unsicheren Situation muss psychologisch eine besondere Entschlossenheit gezeigt werden, da die betroffenen Menschen nach Sicherheit verlangen. Jeder halbwegs intelligente Politiker weiß auch, dass Nichthandeln im Nachhinein wesentlich schwerere Konsequenzen für die eigene Position bedeutet als Falschhandeln. Wahrscheinlich konnte kein einziger der Verantwortlichen in Deutschland dem Handlungsdruck, verstärkt durch die Schließung der Grenzen der Nachbarstaaten, wie auch der medialen Panikagenda, widerstehen. Dass Schweden hier einen anderen Weg gegangen ist, zeigt – unabhängig von den Ergebnissen – vor allem ein ungeheures Selbstbewusstsein, denn die abweichende Entscheidung wurde sofort weltweit kritisiert und in den meisten deutschen Medien als Irrweg mit tödlichen Folgen bewertet.

Flüchtlingskrise, Klimawandel und Corona

Das Problem ist nun, dass die propagierten „rettenden Maßnahmen“ recht behalten müssen. Jeder Zweifel daran ist in gewisser Weise eine narzisstische Kränkung, nachdem man sich als Akteur in einer Ausnahmesituation als souverän und anerkannt erlebte. Diese psychische Disposition ist, wie der Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz anmerkt:

„in typischer Weise empathielos für die von den Maßnahmen Betroffenen und auf das eigene bedeutungsschwere Machthandeln zentriert, so dass alle wirtschaftlichen, psychologischen, sozialen und finanziellen Folgen verblassen.“

In der Tat werden die Konsequenzen des zu diesem Zeitpunkt bereits wohl nicht mehr notwendigen Lockdowns – die Reproduktionsquote war schon zuvor unter den kritischen Wert von 1,0 gefallen – erst langsam sichtbar. Eine breite Diskussion über die politischen Entscheidungen, die die ökonomischen, gesellschaftlichen und auch psychologischen Folgen berücksichtigt hätten, wurde praktisch nicht zugelassen. Kritiker der Regierungsmaßnahmen, auch wenn sie bis dato anerkannte Wissenschaftler waren, wurden in die Ecke von Scharlatanen oder Verschwörungstheoretikern gestellt. Maßgeblich dafür waren, wie bereits in der sogenannten Flüchtlingskrise im September 2015, der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die allermeisten Medien, die sich mehr oder weniger als Verlautbarungsorgane der Regierung verhalten.

Was 2015 die „Menschlichkeit“, in der Klimadebatte das „Überleben“ als absolutes Argument, ist in der Corona-Krise nun der „Gesundheitsschutz“ geworden. Eine nicht mehr hinterfragbare Kategorie, die jedem, der es wagt, hier vorsichtig Fragen zu stellen oder Kritik anzubringen, als eiskalten Menschenfeind deklariert. Flüchtlingskrise, Klimawandel und Corona sind zu einer trinitarischen Formel zur Spaltung der deutschen Gesellschaft in Hell und Dunkel geworden. Eine Kritik an der Masseneinwanderung und der Vorwurf lautet: „Du willst Frauen und Kinder im Mittelmeer ertrinken lassen!" Einwände gegen die Klimahysterie: „Das Ende der Menschheit naht und Du leugnest das Problem!" Ein Hinterfragen der Regierungsmaßnahmen bezüglich Corona: "Du willst die Alten zugunsten der Wirtschaft sterben lassen und egoistisch weiter Party machen!"

Alle anderen drängenden Probleme in den Hintergrund schieben

In allen drei Fällen die vollkommene Unmöglichkeit, Argumente vorzubringen, auszutauschen, abzuwägen, zuzuhören. Das Ganze orchestriert von den regierungsfreundlichen Medien, deren – in Bezug auf die Themen Klima und Corona – tägliche apokalyptische Meldungen Angst erzeugen sollen. Nach Corona, sozusagen das „neue CO2“, wird „das Klima“ wieder an die Stelle des Virus treten, mit dem man die Möglichkeit einer neuen Weltordnung zur Rettung der Menschheit propagieren kann. Die Erzeugung von Unsicherheit und Panik im Kontext einer globalen Infektionsgefahr durch ein Virus gibt psychodynamisch die Möglichkeit, alle Ängste und Unsicherheiten auf eine Bedrohung zu projizieren, die „besiegt“ werden kann. Nicht nur der französische Präsident Macron spricht von einem Krieg, in dem wir uns befinden. Diese rhetorische Fixierung auf das Virus hat den Vorteil, alle anderen drängenden Probleme in den Hintergrund zu schieben, wie auch Hans-Joachim Maaz aus der Sicht eines Psychologen konstatiert:

Die Pandemiepsychose eröffnet die Möglichkeit für die Herstellung einer neuen totalitären Weltordnung zur Rettung der Menschheit. Die Virusangst muss nur längere Zeit geschürt werden, zum Beispiel durch Virusmutation oder „neue“ Viren, sodass praktisch alle Notstandsgesetze fortdauern müssen. Mit der Infektions- und Todesangst werden jeder Protest und auch alle Gegenbeweise im Keime erstickt und alle schwerwiegenden Folgen, wie Arbeitslosigkeit, Insolvenz, Verarmung, soziale Not, schwere psychische und psychosoziale Erkrankungen, Gewalt, werden den Viren angelastet. Die politischen und ökonomischen Verhältnisse und Ursachen bleiben unangetastet. Die Politik ist praktisch exkulpiert – das mag jeden Verantwortlichen zur Leugnung latenter Zweifel am eigenen Fehlverhalten beflügeln.

Nebeneffekte produzierten ebenso menschliches Leid und Tote

Corona hat sich verselbstständigt, aber nicht als Pandemie, sondern als Instrument zur vollkommenen Verunsicherung ganzer Bevölkerungen und der Aussetzung elementarer Grundrechte. Das heißt nicht, dass zu Beginn der Pandemie bestimmte Regeln (keine Massenveranstaltungen in geschlossenen Räumen, Schutz besonders gefährdeter Personen, etwa alter Menschen, medizinischen Personals, Vorerkrankter) nicht sinnvoll waren. Eine neue und unbekannte Situation legitimiert besondere Handlungen und Eingriffe, aber es muss klar kommuniziert werden, wie lange der Ausnahmezustand gelten soll. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert: Zuerst sollte die Überlastung des Gesundheitssystems verhindert werden.

Dieses Ziel wurde mittlerweile übererfüllt. In einigen Krankenhäusern wurde sogar Kurzarbeit beantragt, dringende OPs wurden verschoben, Kranke trauen sich nicht mehr zum Arzt oder in die Klinik zu gehen, Betten stehen leer. All das produziert ebenso menschliches Leid und Tote, die aber kaum jemanden interessieren. Danach kam die Ansage, die Geschwindigkeit der Verdoppelung der Infektionszahlen müsse auf mehr als zehn Tage, noch besser auf 14 Tage reduziert werden. Bereits Mitte Mai waren wir bei über 50 Tagen angelangt.

Danach war die ominöse Reproduktionsquote die offizielle Bezugsgröße. Diese Quote war schon, wie bereits oben angemerkt, vor dem kompletten Lockdown unter dem kritischen Wert 1,0 und blieb seitdem weitgehend darunter, derzeit ist sie etwa bei 0,7. Als das klar wurde, verkündete das Robert-Koch-Institut, erst, wenn die Zahl der Neuinfektionen auf „wenige Hundert“ gedrückt werde, seien weitere Lockerungen möglich. Danach kam noch das Argument der „zweiten Welle“, an die inzwischen aber sogar der wichtigste Berater der Regierung, der Virologe Christian Drosten, nicht mehr glaubt.

Ganz ohne Widerstand wird das aber nicht bleiben

Das Nichtkommunizieren über die wechselnden Bezugsgrößen verunsichert viele Menschen. Jeder etwa durch die Corona-Maßnahmen von Arbeitslosigkeit Betroffene braucht eine Perspektive, ein klares Ziel, Hoffnung. Genau das wird aber systematisch zerstört. Eine polit-mediale Elite hat sich nicht nur beim Thema Corona weit von der Lebensrealität der meisten Menschen entfernt. Sonst müsste sie auch mal ganz kurz an diejenigen denken, die nicht wie alle im Staatsdienst Tätigen ihre Bezüge regelmäßig bekommen, sondern die etwa als Niedrigqualifizierte buchstäblich vor dem Nichts stehen und für die es auch eine totale Überforderung ist, ihre Kinder selber beschulen zu sollen.

Wenn ich etwas Positives in der Situation sehen kann, dann, dass die Corona-Pandemie das Klimathema zumindest eine Zeitlang in den Hintergrund gedrängt hat. Aber vor allem hat sie das besonders in der Flüchtlingskrise etablierte Narrativ der Weltoffenheit ins Wanken gebracht. Plötzlich sind Themen wie Eindämmung, Begrenzung oder Abschottung wieder rehabilitiert. Auch die Nationalstaaten haben sich als die einzig handlungsfähigen Akteure gezeigt, was den Globalismus und die „One-World-Vertreter“ zumindest zeitweise in die Defensive gedrängt hat.

Allerdings ist zu befürchten, dass mit dem Virus die Neigung, den Ausnahmezustand zu einem permanenten Instrument der politischen Steuerung zu machen, medial begleitet von apokalyptischen Tönen (etwa in Bezug auf die „Klimarettung“), Oberhand gewinnen wird. Schon bald werden wir sehen, welche Industrien, Produkte oder Unternehmen nun in welchem Umfang Mittel erhalten werden und welche nicht. Corona könnte so die Möglichkeit bieten, eine Transformation durchzusetzen, die mit der Klimadebatte bereits begonnen hat. Im Namen des Überlebens werden wir wohl eine Therapie im globalen Maßstab verordnet bekommen, die unsere Freiheitsrechte mit dem Argument des Notstandes aushebeln könnte. Ganz ohne Widerstand wird das aber nicht bleiben.

Foto: Tim Maxeiner

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Test 45: 60387

Sabine Schönfelder / 02.06.2020

T.@ Weidner, was ist denn an einer „Durchseuchung“ der Bevölkerung schlecht, wenn man von der Vokabel einmal absieht? Durchseuchung bedeutet lediglich, daß Sie nachweislich Kontakt mit dem Virus hatten. Das ist begrüßenswert, denn so entsteht die menschliche Immunisierung. Eine Gefahr besteht nur, so zum tausendsten Male, für Risikogruppen. Die Virulenz ist abgeflaut, Krankenhäuser stehen leer. Wer jetzt den Kontakt zwischen den Menschen mit GEWALT unterbindet, zum Beispiel mit gesetzlichen MASSNAHMEN, verhindert eine natürliche Grundimmunisierung der Bürger, schafft Raum für Impfungen, die letztendlich an UNS getestet werden. Über 90% der Träger weisen keine oder nur geringfügige Symptome auf. WO IST IHR PROBLEM???

Sasa Stern / 02.06.2020

Stefan Rascher sagt es ganz gut - zumindest für mich, aber es kommt noch was dazu. Seit mehr oder weniger 30 Jahren sind die Meisten ja total blödgehämmert durch Medien, TV vor allem. Selber denken? Selber mal das Hinterteil heben? Schwierig zumal in der medialen Weichklopferei ja Methode steckt. Paart sich all das dann noch mit dem typisch sehr deutsche Harmoniebedarf wird es schwierig. Das was Demokratie ausmacht - der gute Streit ! - ist in D verpönt. Zu anstrengend? Man möchte nicht auffallen. Wenn die, die ich mir so ansehe, lesen, es geht um eine Schicksalswahl - oder, wenn es etwa 2 oder mehr Bewerber für ein politisches Amt gibt, von Kampf sprechen und sich nicht entblöden die Tatsache, dass es nur einen Bewerber gibt, für eine "Wahl" zu halten - was muss man denn da mehr in puncto Oberstübchen wissen? Sechs oder 7 ? Parteien spielen ein wenig Demokratie, dann gibts noch 1-2 zusätzliche, da ist ja schon der Verfassungsschutz dran - über 30 000 Tote, die in Krankenhäusern alle Jahr über den InfektionsJordan wuppen - und zwar ohne allseitigen Aufschrei! - ja was will man denn da noch sagen? Seit bald 20 Jahren kann man Warnungen lesen, wonach Antibiotka-Therapien kippen und alsbald nicht mehr funktionieren. Aufschrei? Man heult um Eisbären herum und schaut der Massentierhaltung zu? Kein Aufschrei? Die Mehrheit der Leute ist völlig besoffengeschrieben und -bebildert worden. Mit Moralinpillen vergiftet, denn die Moral ist alles andere als ethisch, die da verkauft wird. Nein nein, es geht um Geschlossenheit. Das ist des Deutschen wichtigstes Anliegen. Geschlossen verdummt werden? Geht doch.

Bettina Jung / 02.06.2020

@ Neil Hodgsen. Die Regierung hat sich selbst entlarvt. Nur leider halten die meisten Deutschen das Ergebnis für einen Schmetterling.

Bettina Jung / 02.06.2020

@ Sabine Schönfelder: bravo! so ist es. Mit der Klimahysterie hat es nicht geklappt, mit Corona läuft das prima. Der ehemalige Leiter des Potsdam Institut hat bereits vor 2010 gesagt, dass es bei der Klimadiskussion weder um Umwelt noch um Klima gehe, sondern um das Umverteilen des Weltvermögens. Frau Merkel kündigt die große Transformation an und zeitgleich ruft die WHO eine Pandemie aus. Die Umverteilung des Weltvermögens läuft bereits.Wer hat für dieses "neuartige" Virus eigentlich so schnell "TESTS" entwickelt, die sogar in der hintersten Ecke von Peru zum Einsatz kommen? Jede, ausnahmslos jede Regierung profitiert in der einen oder anderen Weise vom Virus und wirft mit Zahlen um sich, um Geld zum Wiederaufbau (von was, bitte ??) zu erhalten. Unsere Regierung hält die Zahlen schön unterhalb des Siedepunktes, nach dem Motto "die Sache ist sehr ernst, aber wir sind die einzige Regierung, die eine solche Krise meistern kann (im Gegensatz zu den beiden Blonden). Die Zahlen-Bazooka erinnert dabei an Kriegspropaganda. Und immer schon den Maulkorb tragen und anderen Leuten aus dem Weg gehen bzw. zu Hause bleiben (Isolationshaft). Versteht sich von selbst, dass Meinungen im Internet verhindert werden müssen (NetzDG).

Bernd Müller / 02.06.2020

Ach, Herr @Nesher! Sie schreiben: "Es wäre schon längst vorbei, wenn man frühzeitig konsequent gehandelt hätte." WAS wäre schon längst vorbei? Und ab WANN wäre dieses "was" schon längst vorbei gewesen? Darf ich fragen, in welchem Wolkenkuckucksheim Sie eingeflogen sind? Ich erkläre meiner fünfjährigen Tochter im Moment wirklich alles, weil sie mir Löcher in den Bauch fragt. Ich fürchte, man müsste bei Ihnen auch von vorne anfangen. Wissen Sie, wieviele Viren (vom Stamme der Corona und der Grippe) hier kursieren, auch in Ihrem Heim? Denken Sie, wir sind grippe und/oder coronavirenfrei? Oder könnten es eines Tages sein? Nie wieder Covid19? Alle Covid19 Viren für immer weg? Auch niemals Covid20?.....Ja? Und: Wir haben pro Jahr über 3000 Verkehrstote, viele Kinder und Jugendliche darunter!! Es wäre schon längst vorbei damit, wenn wir nicht Autofahren würden! Warum setzen Sie, Herr Nesher, sich nicht für diese Kinder und Jugendliche ein, die zu Hunderten jedes Jahr jämmerlich und qualvoll auf den Straßen sterben? Ihnen sind diese Kinder wohl letztlich egal. Mir aber nicht! Ich breche schon innerlich zusammen, wenn ich in der Zeitung über solch einen Tod erfahre! Aber ich fordere trotzdem nicht den sofortigen Ausstieg aus dem Autofahren. Aber ich fordere auch nicht den totalen Infektionsschutz. Wissen Sie Herr @Nesher: Wenn Sie die Coronathematik in das gesamte Leben, meinetwegen in Ihr gesamtes Leben kohärent einstellen würden, also z. B. auch das todbringende Autofahren (und so manches mehr) verbieten wollten, dann könnte ich mit Ihrer Einstellung und Ansicht noch etwas "anfangen".....So aber ist es wie bei meiner Tochter, deren Blick nicht über den Sandhaufen im Sandkasten hinausgeht, wofür sie aber nichts kann, weil sie eben erst Fünf ist.....So langsam aber sicher habe ich immer mehr Verständnis für die "harten", aber immer klugen Einwürfe, die Frau@Schönfelder an Sie richtet.Und, fast vergessen: Dem Autor ein großes Dankeschön für die brillante Zusammenfassung!

Volker Kleinophorst / 02.06.2020

Für die Einordnung von "I want you to panic": "In der Bundesrepublik Deutschland gab es im Winterhalbjahr 1969/70 den schwersten Ausbruch der Hongkong-Grippe – eine Epidemie. Genaue Fallzahlen sind damals im Gewirr der föderalen Zuständigkeiten (Anm.: Blöd ist Tradition in diesem Lande.) nicht erhoben worden, allerdings wurde im Nachhinein eine Übersterblichkeit von rund 40.000 Toten für die Bundesrepublik festgestellt." (Wiki) Ich habe damals nicht nur schon gelebt, ich war 12 und auf dem Gymnasium in NRW. Ich habe keine Erinnerung an diese Epidemie, an Maßnahmen wie Masken, Abstandsregeln schon gar nicht. Kein Lockdown.... Nicht mal das Händewaschen wurde uns erklärt. ;) (Tipp: Flintenuschis "So wäscht man sich die Patscherchen"-Video) Die Schulen waren definitiv nicht geschlossen. Nicht einen Tag. Dazu und ob sie sich überhaupt jemand an diese Epidemie erinnern, habe ich alte Schulkollegen befragt. Niemand nochmal NIEMAND erinnert sich daran. Gut wir waren jung, ich befrage meinen 11 Jahre älteren Schwager, damals beim Zoll und wirklich mit gutem Gedächtnis gesegnet. Antwort: "Was? Nein. Da erinnere ich mich überhaupt nicht dran. Die Grenzen waren ganz sicher nicht zu. Nicht einen Tag. 40.000 Tote? Ehrlich?" Kann man sich ja leicht einen Reim darauf machen. 10.000 Tote "im Zusammenhang" (Heißt: nicht mal vernünftig belegt): Pandemie, 40.000 Tote: Epidemie. Deutschland: Königreich der Angst. Aber nicht vor Migration aka Umvolkung , Islam, Clans, Messerstechern, Vergewaltigung oder anderen realen Gefahren.

Jürgen Althoff / 02.06.2020

@ Alexandra Klabuter: Etwas wäre schon gewonnen, wenna) die positiven Ergebnisse des ohnehin nicht unproblematischen PCR-Tests als das publiziert würden, was sie sind: Nachweis, dass bestimmte Virusbestandteile vorhanden zu sein scheinen, undb) der wegen der Nachweisgrenze des Tests immer in Ansatz zu bringende Anteil falsch positiver sofort abgezogen würde.Dann würde langsam auch den Dümmsten klar, dass der Test auch bei null vorhandenen Viren immer noch „Neuinfektionen“ anzeigen wird.

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