Deswegen gibt es den richtigen Begriff der “Lückenpresse”. P.S. Danke für diesen Artikel, werde mal das ein oder andere Werk von ihm näher studieren.
“Denn die einen sind im Dunkeln und die andern sind im Licht und man siehet die im Lichte die im Dunkeln sieht man nicht” weshalb nur da geleuchtet wird, wo’s “nützt”. Denn, frei nach Darwin, Unterwerfung sichert die Karriere. Alle Totalitarismen grenzen aus, verleumden und entmenschlichen diejenigen, die widersprechen. Die Essenz der Moderne.
Das erste Mal, dass mir Roger Scruton begegnete (nicht persönlich natürlich) war die BBC Dokumentation “Why beauty matters”. Sprach mir direkt aus dem Herzen und ist dringend zu empfehlen. Ansonsten: Zuviele kluge Menschen starben in den letzten Jahre und ich fürchte die zunehmende geistige Leere der nächsten Jahre und Jahrzehnte.
Lieber Herr Müller-Ullrich, warum wollen Sie den “Kulturschaffenden” von DLF und DLF Kultur nicht zugestehen, dass sie wirklich noch nie von Roger Scruton gehört haben und dass deshalb das Fehlen der Nachricht bei den Agenturen keinem aufgefallen ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Leute tatsächlich die tägliche Konfrontation mit der Realität aushalten würden. Die haben sich deshalb in eine doppelt isolierte Thermoswelt zurückgezogen, in der es infolge ihrer Ausdünstungen auch immer wärmer wird. Wäre Scruton wirklich ein Feind der Kulturschaffenden gewesen, würde es mich wundern, wenn niemand den Tod des Feindes triumphierend “Ding-Dong” herausposaunt hätte? Nein, diese Spezies ist in der unschuldig-unwissenden Rolle des Edlen Wilden, der uns verwahrlostem Pack die Begriffe Kultur, Anstand, Gerechtigkeit und “Solidarität” erst beibringen muss. Wir sind die “Zurückgebliebenen”, die vom ahnungslosen Edlen Wilden, der vor guter Absicht überschäumt, erst mühsam zivilisiert werden müssen. Und natürlich wissen die Kulturschaffenden, wie mühsam dieses Geschäft ist und wie leicht das Ergebnis durch einen einzigen unvorsichtigen Blick auf die Realität gefährdet werden kann. Der Gutmensch ist nicht böse und erst recht nicht dumm. Er ist edel, hilfreich und gut und im seltenen schlimmsten Fall ist er an irgendeiner unwichtigen Stelle nicht vollständig informiert. Hier sehe ich den Einfluss Berlins und des Preußischem an sich. Dem Preußen gilt weder Bildung noch Wissbegier. Sein Elexier heißt Informiertheit. Da kann er immer mitreden, ohne irgendwelche Zusammenhänge zu beachten. Er ist ja nicht der Forscher. Er ist der Wiederkäuer, der nur geprüftes Material vorgesetzt bekommt. Sein Beitrag ist edle Haltung und Verachtung gegen die Ungläubigen. Das verbindet ihn mit dem Köllner. Überhaupt ist Kölln und Berlin ursprünglich das Selbe. Man hat Angst vor dem Wandel. Die “Progressiven” sind die wahren Konservativen.
@Jens Heider: Sie haben es auf den Punkt gebracht!
Es tut ja richtig weh, wenn selbst die Achse-Leser bemerken, dass sie Scrutons Bücher erst einmal lesen müßten. Ich kann in größter Hochachtung vor Sir Roger nur empfehlen: - Grüne Philosophie, ein konservativer Denkansatz ; Diederichs 213 - Von der Idee, konservativ zu sein; FBV 2019 Aus letzterem allein lugen bei mir 50 Haftettiketen als Gedankenspäne. Man könnte auf den Gedanken kommen, dass Lesen bildet! p.s.: allein die Übersetzungsqualität spricht schon für sich.
Redakteure können normalerweise immer nur so klug sein wie die Chefredakteure, von denen sie eingestellt worden sind. Die Erklärung ist also ganz einfach, für mich jedenfalls: Es war im Fehlen eines Nachrufs für Roger Scruton nicht die fehlende Direktive von oben schuld (übersetzt nicht die ARGU aus dem Zentralkomitee), sondern die fehlende Bildung der verantwortlichen Redakteure, denn der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken. Wenn nun dieser Mangel im Fall Scruton auch nicht mehr kaschiert werden konnte, weil sie bei dpa offensichtlich genau so minderbemittelt aufgestellt sind, fällt das im deutschen Medienbetrieb natürlich ganz besonders peinlich auf. Wahrheit setzt sich immer durch, ist meine optimistische Maxime. In dieser Causa ist es in erster Linie die Blödheit, in zweiter Linie erst grün-linke oder was weiß ich Verblendung.
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