Die 2G-Regelung wird ohnehin die letzten kleinen Buchläden runinieren. Die meisten haben es verdient.
Herzlichen Dank, Herr Röhl! Ihre gleichzeitig ernsten und humorvollen Artikel erleichtern es mir, die “Gassenhauer der Wokeness” zu ertragen. Natürlich schwelge ich jetzt in Nostalgie, stelle aber gleichzeitig fest, dass ich Ihre Artikel wie die Ihrer Kumpel Aust und Broder damals in den Pauli-Nachrichten, Konkret und später im Stern gern gelesen habe, jetzt auf der Achse usw., immer noch toll finde. Haben wir uns alle gleichmäßig verändert oder sind wir im Gegenteil unserer Linie treu geblieben? Niemals im Mainstream mitschwimmen… Auch vielen Dank an @Michael Köppel für den YouTube-Tipp. Großartig!
Mich hat an manchen Thalia-Läden die zentrale Positionierung von Esoterik-Kruscht - nicht nur gedrucktes Zeug - gestört. In einer Buchhandling will ich Bücher ansehen und bei Gefallen kaufen. Ich habe überhaupt kein Lust darauf, mich in einen Tempel von Esoterikern, grünen Politsektierern oder Covidokraten zu begeben. Wer sich als Buchhändler ideologische Scheuklappen zu leisten können glaubt, möge sich das Verschwinden der evangelischen Buchhandlungen zu Gemüte führen. In meiner Großstadt weiß ich von dreien, die verschwunden sind. Geblieben ist eine von kirchlich-konservativen, EKD-unabhängigen Christen verantwortete Buchhandlung. Stromlinienförmige Buchhandlung sind nur eines: überflüssig. Ihr Verschwinden stört niemand. Die “Cancel Culture”, die moderate Fortsetzung der Bücherverbrennungen früherer Zeiten, hat halt ihren Preis für die Täter.
Übrigens… kleine Buchläden oder große Buchläden… die haben zu viel Zeit in ihren Geschäften. Deshalb kriegt man komische Blicke und Sätze wie: Wenn das nicht da im Regal steht, dann haben wir das auch nicht. Ich habe gute Erfahrungen mit Bahnhofsbuchhandlungen. Es geht ja nicht um irgendwelche halblegalen Druckwerke oder sonstwas - nur um nicht so alltägliche Bücher. In der Bahnhofsbuchhandlung ist ständiges Kommen und Gehen. Die verkaufen alles Mögliche, bis hin zu Briefmarken und Souvenirs und Reisebedarf. Die Personale haben Schichtdienst. Da geht man hin oder schickt ne Mail. Titel oder ISBN-Nummer und los geht es. Alles was sie wissen wollen: als Geschenk einwickeln oder nicht. Man wird verständigt, wenn das Buch da ist und holt es dann ab. Finde ich super, geht schnell und man hat das Gefühl von Privatsphäre. Wer dazu die Gelegenheit hat, dem kann ich das nur empfehlen. Habe gute Erfahrungen in Hamburg, Wolfsburg, Hannover, Bruchsal, Karlsruhe, Frankfurt/M.
Die Region Aachen hat uns nicht nur Würselen und einen der hervorragendsten Buchhändler in ganz Würselen beschert, nein auch Sarah Bonetti. Sie hat in Brüssel an der Hochschule Laienspiel studiert, oder so, und hat jetzt eine Propagandaschow der besonderen Art beim MDR. Meine Güte, wer schaut denn noch MDR? Ich bin jetzt erst auf die Künstlerin aufmerksam geworden und ich frage mich ehrlich, ob das nicht zu verhindern war? Seit Eva Braun noch nicht so eine zynische und einschläfernde Behausung von Belanglosigkeiten. Aber auch ganz lässig, quasi im Downfall, gibt sie solche Ideen zum Besten, die jedem alten weißen Mann den Atem stocken lassen, so von Blinddarm und Skalpell. Ich bedauere wirklich, dass sich kaum jemand diesen Müll anschaut, schade wirklich, aber bei uns kommt das nicht über Antenne.Und ich will mich ja nicht von der Stasi erwischen lassen, wenn ich gerade Ostfernsehen schaue. So weit geht die Begeisterung für die Eva-Braun-Darstellerin dann doch nicht. Immerhin weiß ich ja, was ich der solidarischen Volksgemeinschaft schulde. Nichts.
Ich meide woke Buchläden seit dem unsäglichen Umgang dieser mit Sarrazin und Sieferle. Hin und wieder kaufe ich antiquarisch dann bei Amazon (unschlagbare Auswahl - wobei die nur die Plattform stellen und meist Antiquariate diese nutzen) und dabei ist es mir schlicht egal, was die sonst noch verkaufen. Noch (!) ist dort tatsächlich Vielfalt anzutreffen und manche Bücher bekommt man überhaupt nur noch da. Öfters nutze ich aber auch ZVAB oder mir bekannte sonstige kleinere Händler - bspw. den aus Schnellroda oder den von Fr. Dagen. Und ich neige im Zuge des Corona- Wahnsinns auch dazu, bisherige Händler sonstiger Produkte, die sich jetzt besonders linientreu verhalten, auch nach Wegfall der Beschränkungen zu meiden. Dann doch lieber Internet- Bestellung - aus Prinzip und in der Hoffnung, dass solche “Ungeimpfte nicht erwünscht”-Läden ihren verdienten Weg in die Insolvenz gehen mögen.
Als vor einigen Jahren Thilo Sarrazins Buch “Feindliche Übernahme” herauskam, vermißte ich den Titel im kleinen Buchladen in Köln-Lindenthal. Auf meine Frage, warum das Buch nicht unter den Neuerscheinungen zu finden sei, erhielt ich die Antwort: “Mit dieser Linie sind wir nicht einverstanden”. “Haben Sie denn das Buch schon gelesen?” “Nein.” Immerhin durfte ich das Buch bestellen. E swurde mir aus spitzen Fingern überreicht.
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