Ein großartiger Artikel - eben ein RÖHL! In einem möchte ich trotzdem widersprechen. Wie anfangs erwähnt, haben die “Erst-Achtundsechziger” noch einige Blessuren bei ihren Demos riskiert - wohl wahr. Dennoch waren sie schon meist Ausdruck von politischer Blind- und Einseitigkeit. Zum Beispiel wurde der “Prgaer Frühling” weder von ihnen verstanden noch unterstützt. Dabei hätte doch das Errichten des Paradieses “Sozialismus mit menschlichem Antlitz” gerade sie beflügeln müssen. Nein, diese Leute, die wie die Affen in Berlin (West) und in anderen Großstädten durch die Straßen hüpften, waren schon damals (der erste) Ausdruck von geistiger Verzwergung. Was ist schon der Strahl eines Wasserwerfers gegen jahrelange Inhaftierung im Stasiknast? Denn diese Art von Konsequenzen hätten diese Gestalten nicht riskiert. Sie wußten genau, dass der damals noch vorhandene Rechtsstaat letztlich ihr Treiben milde behandelt.
‘Die herrschende Politikerkaste – und anders kann man das beim besten Willen nicht mehr nennen – rast mit Tempo 200 auf einen Brückenpfeiler zu…’ Sehr geehrter Herr Röhl, machen sie sich keine Sorgen um die herrschende Kaste. Das ist die Nummer mit der Fernsteuerung. Wirklich im Auto sitzt nur ein fröhliches Völkchen, dem man versichert hat, das sei der Kli-Kla-Klawitter Bus auf dem Weg ins bunte Zauberland.
Kürzlich erlaubte ich mir in der U-Bahn ein paar Mädchen aufzuforderen ihre Füße von den Sitzen zu nehmen. Wie erwartet kamen die üblichen (macho?) Sprüche: “Alter S..k; was geht das Dich an?” Also kam meine Anweisung: “Füße runter oder ich schmeisse Euch nächste Station raus”. Das wirkte nicht besonders, aber der Nachsatz: “oder glaubt Ihr, dass irgendeiner dieser Pappnasen hier drin Euch helfen wird?” Alle Männer konzentrierten sich noch mehr auf ihr Handy, die Tageszeitung oder stellten fest, dass es auch auf dem Bahnsteig interessante Dinge zu sehen gibt ...
Es gibt dieses Video auf YouTube, wo ein einzelner Mann (vermutlich Migrationshintergrund) 4 schwedische Polizisten (darunter auch eine Polizistin) in die Flucht schlägt. Die 4 Polizisten wehren sich nicht, sondern gehen lieber aus der Reichweite dieses Mannes. Ich vermute mal, die haben Angst, was die Presse schreibt, wenn sie sich wehren würden. Ein allgemeines Phänomen: Vor allem Leute in staatlichen Stellen haben Angst, was die Presse über sie schreibt. Und ich glaube mittlerweile allgemein: Die Menschen machen in der Mehrheit das, was am besten ankommt. Wäre morgen der durchsetzungsfähige und durchaus aggressive Mann gefragt, würde es ihn übermorgen wieder geben.
Zwar habe ich meine Latzhosen schon vor vielen Jahren verbrannt, aber das eben aufkommende Bedürfnis nach hemmungslosem Schenkelklatschen noch rechtzeitig unterdrückt. Könnte sich ja negativ auf den Zustand der Gelenke auswirken. Der Mühsam war wirklich ein Prophet.
Ho-Ho-Ho-Tschi-Minh. Das war kein harmloser Staats- und Parteichef. Das war ein gnadenloser, blutiger kommunistischer Diktator, der mit Hilfe von Mao-China, mit Hofe Rot-Chinas, einer weiteren blutigen Diktatur den Süden Vietnams zur Kapitulation zwang. Die fröhlichen Ho-Ho-Ho-Tschi-Minh-Skandierer waren nichts anderes als nützliche Idioten. Sie heute als Widerstandskämpfer feiern zu wollen???? … Mein Gott, hier bei Ach-Gut erwarte ich etwas anderes.
Es gab Zeiten, da hieß es, Männer dürfen auch ruhig mal weinen. Doch heute hören sie mit der Heulerei gar nicht mehr auf. Die Gesellschaft hat sich “femininisiert“, die Männer haben sich feminisiert. Es ist kein Zufall, dass in Deutschland sehr wichtige Posten von Frauen bekleidet werden. Schon im Kindergarten wird „typisch männliches“ Verhalten nicht geschätzt. In der Schule erst recht nicht und wer als junger Mann cool erscheinen will, der zeigt sich von seiner weichen Seite. Die Männer in Werbungen wirken äußerst weiblich. Männliches Durchgreifen ist out. Selbst für Polizisten, ob im Film oder in der Realität, ziemt es sich nicht mehr. Und für Soldaten auch nicht. Da ist der genderbewusste, diskussionsfreudige Typus gefragt. Nach Ende des zweiten Weltkriegs mussten Frauen anpacken, um das Land wieder aufzubauen. Eine gewisse Virilität und Durchsetzungsvermögen waren unvermeidbar und gefragt. Heute würde man diese den (deutschen) Männern wünschen. Männlichkeit bedarf einer gesellschaftlichen Aufwertung und Väter sollten wieder zu Vätern werden und nicht die zweite Mama sein wollen. Ganz ohne Einhaltung einer gewissen Rolleneinteilung wird es nicht gehen. Das werden auch die Feministinnen noch verstehen lernen. Zumindest sollte man die Rollen nicht umkehren. Was bringt unterdrückte Männlichkeit? Ganz sicher führt sie nicht zu der angestrebten, gerechteren, besseren Gesellschaft.
Fiffisierung - eine herrliche und treffende Wortschöpfung. Als ich 1975 als Wehrpflichtiger (und relativ unsportlich) bei der Bundeswehr war, liefen wir im Sommer, vormittags bei ansteigenden Temperaturen durch Wald und Felder einen 20 km Marsch in voller Kampfausrüstung. Wer es nicht in gut 3 Stunden schaffte, durfte in der nächsten Woche wieder ran. Alle fluchten, aber liefen. Heute liest man über ähnliche Vorgänge in den Medien, wie furchtbar und unangemessen so etwas doch ist. Der Unterschied: heute reden wir dabei von Berufssoldaten als Anwärter für Spezialeinheiten! Heureka, welch eine Fiffisierung!
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