Noch was zur statischen Wirkung von vorgespannten Bauteilen bzw. Brücken. Wenn man Materialien, wie Gesteine oder Beton auf Festigkeit prüft, legt man sie unter eine Presse. Einaxiale Belastungen (Druck von oben und unten) ergeben die geringste Festigkeit. Unterstütze ich die Prüfkörper von den Seiten (Karmann-Versuch) erhöhe ich die Festigkeit-Maximalkraft bis zum Bruch. Das ist trivial, das erschließt sich jedem Laien. In der Technischen Mechanik wird das durch die Mohrsche Hüllkurve dargestellt. In erster Näherung, je höher der Seitendruck, umso höher die Festigkeit gegen vertikale Belastung. Vorgespannte Bauteile nutzen genau diesen Effekt. Sie haben einen gravierenden Nachteil: Die Elemente der Vorspannung werden entscheidend zum Halt. Spannstahl kann unglaubliche Kräfte aufnehmen, aber ist korrosionsanfällig, wie kaum eine andere Stahlart. . Ich habe 1996/97 an einer der letzten Spannbetonbrücken Deutschlands mitgebaut. Die haben wir auf einer Seite gebaut und dann über das Tal geschoben. Eine faszinierende Technik .Wir brauchen neue Werkstoffe, z. B. kohlenstoffbasiert. Kohlenstoff gibt es in drei Varianten, Kohle Graphit, Diamant. Erkläre mir mal einer, wie das gleiche Element einerseits dämlicher Staub, andererseits das härteste Material der Welt sein kann, Nicht künstliche Dummheit, sondern Werkstoffwissenschaften werden die Welt verbessern.
Es lohnt sich doch immer wieder die Leserkommentare zu lesen. Vielen Dank an Alle, besonders jene die ihren Humor noch nicht verloren haben.
@Thomin Weller: “Sie wird aber nur für den Öffentlicher Personennahverkehr genutzt…” Glauben Sie denn, Putin hätte das bei seinem Vormarsch interessiert? Er hätte mit Sicherheit seine Panzer drüberrollen lassen. Das konnte in letzter Minute verhindert werden.
Also, es gab ein auf die Region Dresden begrenztes Erdbeben. Wurde nur nicht in den Nachrichten gemeldet, um die Bevölkerung nicht zu verunsichern. Man stelle sich nur mal vor, dass dann Tausende Dresdner, Dresdner innen und Dresdende aus ihren Häusern geflüchtet wären, womöglich noch halbnackich und in offene Schneidwerkzeuge gelaufen wären! Geht ja gaaanich!
Nachfolgend kommt mein Versuch neuer Sachlichkeit: Beim DDR-Bau wurden Gründungsteile der früheren Carolabrücke wiederverwendet. Es wurden zudem Gelenke in die Längsträger eingebaut. Die unterschiedlichen Feldabmessungen führen zu stark unterschiedlicher Beanspruchung des Tragwerks in Längsrichtung. Über dem Strompfeiler sind diese Beanspruchungen besonders hoch. Über dieser Stütze liegen zudem die wesentlichen Spannglieder oben, also gleich unter der relativ dünnen Fahrbahnplatte. In der Nähe eines Gelenkes ist die Momentenbeanspruchung geringer. Insofern liegt aus meiner Sicht die Vermutung nahe, dass der Kollaps nach Vorschädigung der Spannglieder über der Stütze begann. Ich meine auch, das die Beanspruchung durch ein Temperaturgefälle in Folge der Fernwärmeleitungen im Inneren der Brücke im Zug C näher betrachtet werden sollte. Da sich möglicherweise die Sanierung der Züge A und B auf Bauteile oberhalb der Dichtung beschränkte, wird über kurz oder lang durch die Gutachter wohl auch dort korrodierten Spanngliedern nachgegangen. Vielleicht ist da die Situation wegen der fehlenden Fernwärme etwas besser. Wenn nicht, gibt es eine vollständig neue Brücke. Die Dresdner und ihre Gäste hatten trotz allem großes Glück im Unglück!
Zuvorderst einen Witz aus sozialistischen Zeiten. Ein Haus stürzte ein.(Oder eine gemauerte Brücke) Zur Ursachenermittlung wurden die Beteiligten befragt. Zuerst die Ziegel: “Ich bin vollständig rot, ich kann es gar nicht gewesen sein.” Dann der Sand: ” Ich bin so zerstreut, ich kann mich nicht erinnern.” Zuletzt der Zement: “Mir wollt ihr das in die Schuhe schieben! Ich war gar nicht dabei!.” Jetzt mal im Ernst. Daß die Brücke nicht bei der letzten Überquerung einer Straßenbahn mit 50 bis 70t Gewicht und entsprechenden dynamischen Belastungen eingestürzt ist, sondern 18 Minuten später, ist schon ein Phänomen. Eine rationale ingenieurwissenschaftliche Erklärung wäre z. B., das sämtliche Schutzengel Dresdens die Brücke bei der Überfahrt gestützt haben und denen nach einer Viertelstunde die Puste ausgegangen ist. Naheliegender wäre die Vermutung, daß Stahl bei Überlastung vor dem Versagen gelegentlich erst in einen fließenden Zustand übergeht und erst dann reißt. Das beträfe den eingebauten Schlaffstahl. Damit ergäbe sich als Versagensablauf: Die Straßenbahn fährt darüber, Der Spannstahl versagt vollständig, die nicht vorgespannte konventionelle Bewehrung hält den Laden noch eine Zeitlang und versagt erst nach dem Endfließen. Wenn der Ablauf so war, deckt sich das mit der ersten Erklärung. Ich kann Ihnen versichern, ich hatte Erlebnisse in meiner Berufslaufbahn, bei denen eine Zusammenballung von Zufällen eine Rolle spielte, daß man spaßenshalber die Einwirkung übernatürlicher Ereignisse in Betracht gezogen hat.
@K. Schönfeld: Erzählen Sie den Grünen bloss nichts vom Blauen Wunder. Sonst nehmen die sich diese Dresdner Brücke als nächstes vor.
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