Klaus-Dieter Humpich, Gastautor / 05.07.2022 / 06:15 / Foto: Pixabay / 47 / Seite ausdrucken

Energie-Revolution mit dem Salzschmelze-Reaktor?

Salzschmelze-Reaktoren werden bereits seit vielen Jahrzehnten getestet. Sie könnten eine energiepolitische Revolution bedeuten, da sie mit Thorium statt Uran arbeiten.

Wenn man Salze hoch genug erhitzt, schmelzen sie und werden dünnflüssig wie Wasser. Es besteht also die Möglichkeit auf dieser Basis Reaktoren mit flüssigem Brennstoff zu bauen. Die Handhabung und Messtechnik für Salzschmelzen wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts für die Aluminiumindustrie entwickelt. Bis heute handelt es sich um ein recht exotisches Teilgebiet der Technik. Bereits 1944 schlug Lothar Nordheim einen Brutzyklus zur Nutzung von Thorium (Thorium 232 zerfällt zu Uran 233) als Brennstoff vor. Bereits 1949 schlug Alvin Weinberg einen Reaktor mit uran- und thorium-haltigen Salzen des Fluor als Betriebsmittel für Flugzeuge vor. Bis heute ist der Name Weinberg mit einer kontroversen Philosophie über Kernreaktoren verbunden. In den USA gipfelte diese Entwicklung im MSRE (Molten Salt Reactor Experiment), der von 1965 bis 1969 in Betrieb war. Es ist also beileibe keine neue Erfindung, sondern eher die Wiederaufnahme einer alten Entwicklungsschiene, deren Vor- und Nachteile im Weiteren etwas beleuchtet werden sollen.

Die Neutronenfrage

Die Wahrscheinlichkeit für eine Kernspaltung hängt maßgeblich von der Geschwindigkeit der Neutronen im Reaktor ab: Je langsamer sie sind, umso größer ist bei Uran und Plutonium die Wahrscheinlichkeit einer Kernspaltung (Spaltungsquerschnitt in barn). Aber Vorsicht, dies gilt nur für die ungeraden Isotope (U233, U235, Pu239 etc.). Will man auch die geraden Isotope spalten (U238 etc.), so geht das nur mit schnellen Neutronen. Man kann sogar mit Natur-Uran (0,7% U235) kommerzielle Reaktoren bauen (Deuterium oder Graphit als Moderator), aber schon bei Leichtwasser (Druckwasser- oder Siedewasserreaktor) muss man das Uran aufwendig anreichern (ca. 3–5% U235). Will man auch das U238 spalten, muss man zwingend schnelle Neutronen verwenden und braucht eine sehr viel höhere Anreicherung bzw. entsprechend viel Plutonium.

Warum diese Vorüberlegungen? Neutronen werden durch Zusammenstöße mit den Materialien des Reaktors zwangsweise abgebremst. Man ist also nicht mehr frei bei der Auswahl der Salze. Wählt man „leichte“ Salze aus Lithium und Beryllium ist die Abbremsung bereits so stark, dass man nicht mehr von schnellen Neutronen sprechen kann. Man baut automatisch einen Reaktor mit thermischem Neutronenspektrum. „Thermisch“ ist eine Geschwindigkeitsangabe über die Temperatur im Reaktor, da man wegen der Brownschen Molekularbewegung diese Geschwindigkeit nicht unterschreiten kann. Will man ein härteres (schnellere Neutronen) Spektrum, muss man zwingend auf „schwere“ Salze aus z. B. Chlor übergehen.

Die Salze

Standard ist immer noch das Molten Salt Reactor Experiment (MSRE). Der MSRE wurde 1960 geplant, wurde 1965 zum ersten Mal kritisch und lief bis 1969 mit verschiedenen Brennstoffen. Er hatte ein thermisches Neutronenspektrum und eine Leistung von 7,34 MW. Das Salz bestand aus folgenden Isotopen: 65 % Li7 F (Lithiumfluorid), 29,1% BeF2 (Berylliumfluorid), 5% ZrF4 (Zirconium-Fluorid) und 0,9% UF4 (Uranfluorid) (alles in Molenprozent). Man kann hier schon einige grundlegende Überlegungen ableiten:

Um ein thermisches Spektrum zu erhalten muss das Salz überwiegend aus „leichten“ Kernen gebildet werden (Li7, F19, Be9, Zr90). Trotzdem war auch hier noch ein zusätzlicher Moderator aus Graphit erforderlich. Die Salze dürfen auch nicht parasitär gegenüber den Neutronen sein (zu große Einfangquerschnitte). Dies gilt besonders, wenn man aus dem Thorium Uran erbrüten will. Es handelt sich um eine Mischung aus Fluorsalzen. Fluor ist bei Raumtemperatur gasförmig. Es gehört zu den stärksten Oxidationsmitteln und reagiert mit fast allen Elementen sehr heftig. Dies ist wichtig, da ja bei jeder Kernreaktion auch die chemische Verbindung zerbricht und nahezu das gesamte Periodensystem neu entsteht. Die radioaktiven Spaltprodukte sollen auch im Salz gebunden (Sicherheit bei Störfällen) werden. Der Anteil an spaltbaren Atomen ist mit unter einem Prozent recht klein. Das Salz ist quasi nur mit Brennstoff – und später den Spaltprodukten – „verunreinigt“. Das ist wichtig, da die Salzmischung mit allen möglichen Bauteilen des Reaktors in Kontakt kommt und zu Korrosion führt – bis heute ein Problem dieses Reaktortyps.

Man hat den MSRE mit U235 (Anreicherung 32 %), U233 (≈ 91,5%) und Pu239 F3 erfolgreich betrieben. Das letzte Salz führt unmittelbar zum „Waste Burner“, in dem man Reaktorplutonium und Minore Aktinoide aus Leichtwasserreaktoren verwendet. In der Natur kommen die beiden stabilen Isotope Li6 (7,6%) und Li7 (92,4%) vor. Für einen MSR ist nur Li7 erwünscht, da aus Li6 durch Neutroneneinfang (großer Querschnitt) radioaktives Tritium entsteht. Generell gilt, dass die Salze sehr rein sein müssen, was sie teuer macht. Will man ein schnelles Neutronenspektrum, darf das Salz nur wenig leichte Kerne enthalten. Chlorsalze sind die Favoriten. Sie sind insbesondere für Uran-Plutonium-Kreisläufe das Salz der Wahl. Sie stehen damit in unmittelbarer Konkurrenz zu „schnellen Brütern“ mit Natrium oder Blei als Kühlmittel. Natürliches Chlor besteht zu 75,76% aus Cl35 und 24,24% Cl37. Cl35 und Cl36 haben sehr viel größere Einfangquerschnitte als Cl37. Es empfiehlt sich daher, möglichst reine Chlorsalze aus nur dem Isotop Cl37 zu verwenden. Diese sind aber sehr teuer.

Die Entfernung der Spaltprodukte

Durch Kernspaltung und Neutroneneinfang bildet sich mehr oder weniger das gesamte Periodensystem. Man kann lediglich Wahrscheinlichkeiten für die Zusammensetzung angeben:

Die Spaltprodukte sind radioaktiv. Damit ergibt sich der simple, aber durchschlagende Zusammenhang: Je mehr davon in einem Reaktor vorhanden sind, desto größer ist die (potentielle) Freisetzung bei einem Störfall. Die Art und Anzahl der Spaltprodukte bestimmt die Nachzerfallswärme nach Abschaltung des Reaktors und damit die erforderliche Notkühlung. Die Spaltprodukte gehen neue chemische Verbindungen ein. Dies macht den Korrosionsschutz so komplex. Die neu gebildeten Verbindungen haben aber auch andere physikalische Eigenschaften (Schmelztemperatur, Dampfdruck etc.). Dadurch kann es auch bei Zwangsumlauf zu Ablagerungen und Ausgasung kommen. Durch z.B. Gasblasen ändert sich der neutronenphysikalische Zustand im Reaktor. Deshalb sieht man mindestens eine kontinuierliche Gasabscheidung vor. Was alles gasförmig ist, hängt stark von der Betriebstemperatur ab. Beileibe treibt man durch das sogenannte Strippen mit Edelgas nicht nur die gewünschten, sondern auch andere Verbindungen aus, die sich dann in kalten Bereichen niederschlagen. So hat man z.B. beim Abbruch amerikanischer Salzbadreaktoren unerwartete Konzentrationen von Uranfluoriden in Abgasfiltern gefunden.

Reaktoren werden über die verzögerten Neutronen geregelt. Das sind Neutronen, die erst beim Zerfall gewisser radioaktiver Elemente freiwerden. Dies macht zumindest die Berechnung kompliziert, da sich nicht nur ein zeitliches, sondern auch ein örtliches Problem ergibt. Anders als bei Reaktoren mit Brennelementen, bewegen sich die Kerne mit der Strömung des Salzes weiter. Sie werden unter Umständen an Stellen frei, wo man sie nicht braucht oder gar nicht haben will.

Verringerung des Inventars zur Sicherheit

Salzbadreaktoren sind nahezu drucklos. Dies ist gegenüber Leichtwasserreaktoren ein Vorteil. Platzt z.B. eine Rohrleitung, führt das nur zu einem Auslaufen und nicht zu einer „Explosion“. Hochdruckdampf hat enorme zerstörerische Kräfte. Es wird auch immer damit argumentiert, dass der geringe Druck zu dünnen Wänden und damit einer billigeren Konstruktion führt. Dies gilt es gegen die aggressive Chemie des heißen Salzes abzuwägen. Es wird wohl kaum gelingen, jemals 60+-Jahre Betrieb – wie bei modernen Leichtwasserreaktoren – zu erreichen.

Das Risiko eines Unfalls hängt immer von der Wahrscheinlichkeit (überwiegend eine Folge von Konstruktion und Betriebsumständen) und dem Schaden (überwiegend das Inventar an radioaktiven Stoffen zum Zeitpunkt des Unfalls) ab. Bei allen Reaktoren ergibt sich maßgeblich das radioaktive Inventar aus der (bis zum Unfall) produzierten Energie. Pauschale Urteile sind sinnlos. Werden unterschiedliche Reaktoren diesbezüglich verglichen, sind z.B. sehr genau die Wechselintervalle des Brennstoffs zu berücksichtigen. Bei heutigen Leichtwasserreaktoren wird jeweils ein Drittel des Brennstoffs jährlich entnommen. Demgegenüber gibt es bei Salzbadreaktoren Konzepte, bei denen diese zig Jahre laufen sollen und dann am Stück ausgetauscht werden.

Bei Salzbadreaktoren ist zumindest theoretisch eine kontinuierliche Wiederaufbereitung während des laufenden Betriebs möglich. Dies kann durch Abzweigen eines kleinen Teilstroms und Wiederaufbereitung in einem angeschlossenen chemischen Prozess geschehen. Andere Konzepte sehen ein Abscheiden durch Verdampfung im Vakuum vor. Man geht dabei von der Annahme aus, dass die Gase nur Spaltprodukte und keinen Brennstoff enthalten. Verbindliche Aussagen wird man erst nach vielen Betriebsjahren in vielen Reaktoren machen können. Leichtwasserreaktoren haben bezüglich der Genehmigung in diesem Sinne einen unschlagbaren Vorteil. Entscheidend ist nicht zuletzt die Frage, ob der Kunde (meist gestandene Kraftwerker) sich mit so viel Chemie anfreunden kann.

Sicherheit

Reaktoren mit Salzschmelze sind inhärent sicher: Meint, sie brauchen kein System zur Schnellabschaltung. Sie gehen von selbst aus, wenn die Temperatur ansteigt, weil dadurch die Kettenreaktion in sich zusammenbricht. Sie können darüber hinaus auch noch „walk away“ sicher gebaut werden: Durch die große Wärmespeicherkapazität und dem großen Abstand zum Siedepunkt (Druckanstieg) ist eine dauerhafte Kühlung für die Nachzerfallswärme ohne ein (aktives) Notkühlsystem möglich. Unfälle, wie z.B. in Fukushima, scheinen damit physikalisch ausgeschlossen.

Ob allerdings MSR vollkommen ohne Regelstäbe etc. auskommen können, wird der Genehmigungsprozess zeigen. In der Öffentlichkeit geistert immer ein Pfropfen umher, der eine Rohrleitung verschließt und bei zu hoher Temperatur aufschmilzt und den Weg in einen Sicherheitstank freigibt. Diese Vorstellung ist sehr laienhaft. Um einen solchen gefrorenen Pfropfen zu erzeugen, muss dieser im Betrieb dauerhaft aktiv gekühlt werden. Das ist gar nicht so einfach und es ergibt sich ein recht komplexes Bauteil. Trotzdem sind bei den Versuchsständen immer Undichtigkeiten aufgetreten. Im Ernstfall muss diese Verstopfung – auch nach jahrelangem Betrieb – sicher und schnell aufschmelzen. Auch das keine einfache Aufgabe. Es handelt sich nach längerer Zeit nicht mehr um das ursprünglich eingefrorene Salz. Es ergeben sich Schichtungen, Kristallisation usw. Jedenfalls hat die Praxis gezeigt, dass solche Pfropfen 10 bis 15 Minuten brauchen, bis sie den Weg in den Tank freigeben. Etliche Entwürfe sehen deshalb zusätzlich aktive Ventile vor.

Wertung

Es gibt nicht den einzig seligmachenden Reaktortyp. Jedes Prinzip hat ganz spezifische Vor- und Nachteile. Es hängt alles vom Anwendungsfall ab: Will man nur elektrische Energie erzeugen, wird der MSR genauso wenig die Leichtwasserreaktoren verdrängen, wie die Wärmepumpe den Heizkessel. Braucht man sehr hohe Temperaturen, sind die gasgekühlten Hochtemperaturreaktoren die Wahl. Will man auch das U238 nutzen, sind mit Natrium oder Blei gekühlte schnelle Reaktoren zumindest bisher unübertroffen. Sie sind auch hervorragend geeignet um die Minoren Aktinoide zu beseitigen und die Entsorgungsfrage ganz neu zu stellen. Will man auch Thorium als zusätzliche Energiequelle nutzen, sind die Schwerwasserreaktoren eine echte Alternative. Braucht man einen nuklearen Schiffsantrieb, bleiben (wahrscheinlich) nur Druckwasserreaktoren und MSR. Sie sind die einzig kompakten Reaktoren ohne freie Oberflächen.

MSR sind von Natur aus für „nicht ganz so hohe Temperaturen“ (< 600°C) hervorragend geeignet. Spätestens nach dem Krieg gegen die Ukraine ist klar geworden, wie wichtig Wärme für die Industrie ist. Gleichwohl ist es dringend nötig, endlich mal einen MSR zu bauen. Es macht einfach keinen Sinn, ewig nur über Vor- und Nachteile zu philosophieren. Man muss in der Technik praktische Erfahrungen sammeln. Schließlich sehen die heutigen Leichtwasserreaktoren der Generation III+ auch anders aus als deren erste Generation. Am Ende entscheidet immer der Markt. Wir haben doch bei unseren Autos auch eine ganze Palette unterschiedlicher Antriebssysteme zur Auswahl.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog NukeKlaus.net.

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Leserpost

netiquette:

A. Ostrovsky / 05.07.2022

@G. Kramler : “Atomkraft gegen Putin - ist das grün?” Absolut. Zumal das Uran von Rosatom kommt, ein Unternehmen, das praktisch Putin alleine gehört. Es ist grün in dem Sinne in dem Grün grün ist, im Unsinne.

A. Ostrovsky / 05.07.2022

@Ilona Grimm : Frau Grimm, ich weiß ja auch, was Sie mir ans Herz legen wollen. Mich betrübt nur, dass Sie nicht erkennen, dass ich das längst befolge. Aber ich bin evangelisch/lutherisch getauft und kann über Manthy Pytons “Das Leben des Brian” schallend lachen. Deshalb bin ich aber kein schlechter Mensch. Ich bin in der Nordirland-Frage eindeutig auf der Seite der Katholiken und bin auch sonst prinzipiell freundlich gegenüber Rom, auch wenn die mich nicht anerkennen. Ganz leise gesagt: Die wollen mir meinen Zugang zu Jesus streitig machen, das ist nicht schön. Der Sache dient es auf keinen Fall. Ich habe auch lange gute Freunde, die sich mit der Theologie befassen und die sind auch evangelisch. Sie sehen, das ist verhärtet. :-)

A. Ostrovsky / 05.07.2022

@Arthur Erhardt : “Der Reaktionskanal 238U(n,f) findet aber erst oberhalb einer Neutronenenergie von etwas mehr als 1 MeV überhaupt statt, daher ist die Aussage “kann man nur mit schnellen Neutronen spalten” genau richtig.” Ich dachte bei Kraftwerken geht es um Prozesse, die Energie abgeben. Dazu zählt sicher eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion. Da in bisherigen U235 - Reaktoren die Verlangsamung der Neutronen durch eine Moderatorsubstanz eine entscheidende Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Kettenreakltion ist, fürchte ich bei Spaltung von U238 mit schnellen Neutronen, dass man da nicht so einfach und sicher eine Leistungsregelung schafft. Wenn das unstabil ist, sollte man das nicht bauen! Die ungeraden Nukleonenzahlen sind ja durch schnelle Neutronen schlechter spaltbar, als durch thermische. Es ist selbstverständlich, dass die Masse des U238 dann auch viel größer sein muss, als die kritische Masse bei U235 und Anwesenheit eines Moderators. Wenn nach K-H Humpich dann aber auch die Anreicherung höher sein muss (also der Anteil des U235 gegenüber U238) ist das ein Kunststück, wie man dann die kritische Masse des U235 nicht deutlich überschreitet. Ich vermute auch, die “Spaltung” des U238 ist eher ein Neutroneneinfang und Bildung des Pu239 und anschließender sofortiger Zerfall des hochangeregten Pu239-Kernes. Aber da sind wir genau an der Grenze, hinter der uns Herr Humpich auch kein Licht bringt. Ich rate davon ab, wenn man nicht alles genau geklärt hat. Nicht dass es wie bei den Covid-Impfungen ausgeht.

A. Ostrovsky / 05.07.2022

Die mRNA-“Impfung” gegen ein Lobor-Virus kennzeichnet den ENDPUNKT einer Technologie-Entwicklung, an dem die Hölle beginnt. Wenn wir uns so etwas auch nur noch ein EINZIGES Mal bieten lassen, sind wird verloren, fest in den Klauen eines als Luzifer verkleideten Satans. Bei der “Impfung” kommt alles zusammen. Die Ausrollung wie einen Blitzkrieg einer faschistischen Diktatur, begleitet von einer dröhnenden Propaganda, die längst von Produktpropaganda auf Kriegspropaganda umgeschaltet hat. Das Handeln der Protagonisten, weltweit nach dem selben simplen Muster, das mit Gewalt überall eingehalten werden muss, zeugt davon, dass diese Leute die Gesetze der einzelnen Länder nicht nur gar nicht kennen, sondern sie signalisieren unverhohlen, dass ihnen Gesetze am A… vorbei gehen. Sie schaffen ihre eigenen Mafia-Regeln mit Gewalt und Bestechung. Eine öffentliche Debatte über Nutzen, Schaden, Nebeneffakte, andere Alternativen ist deshalb gar nicht möglich, weil die aggressive Drückerkolonne, die uns die Befehle und Strafandruhungen überbringt, intellektuell gar nicht in der Lage ist, an so einer Debatte überhaupt teilzunehmen. Sie aktivieren stattdessen die negativsten menschlichen Regungen und werfen mit Drohungen und Gewalt, bis zur physischen brutalsten Gewalt um sich. Das ist keine Gesellschaft, die überhaupt zu einem Fortschritt fähig ist und die auch nur im Ansatz dazu fähig wäre, einen technologischen Fortschritt zum Nutzen der Gesellschaft zu erzielen. Es ist eine steinzeitlich-faschistische Mörderbande, die den Namen Gesellschaft nicht verdient. Eine Entwicklung dieser Meute, zu irgend etwas Menschlichem ist AUSGESCHLOSSEN. Sie können kein einziges Problem lösen, sie sind das Problem. Die aggressivsten Vertreter dieser Hölle WOLLEN UNS REGIEREN! Merken die noch was?

Arthur Erhardt / 05.07.2022

@a. ziegler: Daß man Uran 238 nicht mit schnellen Neutronen spalten kann stimmt schlicht nicht. Ich empfehle ein Lehrbuch für Grundlagen der Kernphysik, etwa Dr. Mayer-Kuckuk, Kernphysik (ISBN13: 978-3519132233). Aus der damals aktuellen Auflage in den 1990ern hat der Autor dieser Zeilen das seinerzeit in seinem Physikstudium gelernt. Der Reaktionskanal 238U(n,f) findet aber erst oberhalb einer Neutronenenergie von etwas mehr als 1 MeV überhaupt statt, daher ist die Aussage “kann man nur mit schnellen Neutronen spalten” genau richtig.

Sal Peregrin / 05.07.2022

Autsch! Das hat garantiert ein Geschwätzwissenschaftler verzapft. Wo fangen wir denn mal an? 1. “(...) da sie mit Thorium statt Uran arbeiten.” Nein. Sie werden zwar mit Thorium 232 bestückt, arbeiten aber mit dem daraus _erbrüteten_ Uran 233. 2. “Thorium 232 zerfällt zu Uran 233” Nein. Neutroneneinfang ist keine Zerfallsreaktion. Wenn man das Hohelied der Atomenergie singen will, dann sollte man den Unterschied zwischen “Fusion” und “Fission” verstanden haben und berücksichtigen. 3.  ” Wählt man „leichte“ Salze aus Lithium und Beryllium (...) baut [man] automatisch einen Reaktor mit thermischem Neutronenspektrum. (...) Will man ein härteres (schnellere Neutronen) Spektrum, muss man zwingend auf „schwere“ Salze aus z. B. Chlor übergehen.” Ist Lithiumchlorid nun ein “leichtes” oder ein “schweres” Salz? Offenkundig hat der Autor nicht die geringste Ahnung von Chemie, will uns aber den Erklärbären geben. 4. “Standard ist immer noch das Molten Salt Reactor Experiment (MSRE).” Tut das weh? “Standard”, soso… Gibt es ein SciFi-Reaktor-Standardisierungsgremium? Quelle? 5. “(...) muss das Salz überwiegend aus „leichten“ Kernen gebildet werden (Li7, F19, Be9, Zr90). Trotzdem war auch hier noch ein zusätzlicher Moderator aus Graphit erforderlich. Die Salze dürfen auch nicht parasitär gegenüber den Neutronen sein.” Quasi nichtparasitäre Leichtkernsalze. Sagt das ein leicht parasitärer Nichtkerndenker? 6. “Fluor ist bei Raumtemperatur gasförmig. Es gehört zu den stärksten Oxidationsmitteln und reagiert mit fast allen Elementen sehr heftig.” Sollte man hier nicht die enorme Toxizität von elementarem Fluor erwähnen? “Dies ist wichtig, da ja bei jeder Kernreaktion auch die chemische Verbindung zerbricht und nahezu das gesamte Periodensystem neu entsteht. Die radioaktiven Spaltprodukte sollen auch im Salz gebunden (Sicherheit bei Störfällen) werden.” Der Autor insinuiert eine feste atomare Verbindung. In einer Salzschmelze. -> Ablage P S.P.

Katharina Fuchs / 05.07.2022

@ giesemann gerhard, Zitat: “Am besten, wir halbieren oder vierteln die Anzahl der Erdenbewohner, dann geht es, sonst ebend nicht.”—- Geduld, Geduld, sie sind ja schon dabei….

G. Kramler / 05.07.2022

Atomkraft gegen Putin - ist das grün?

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