Vera Lengsfeld / 16.11.2016 / 11:00 / 21 / Seite ausdrucken

Özoğuz macht den Erdoğan

Was muss eigentlich noch passieren, ehe sich Kanzlerin Merkel entschließt, Aydan Özoğuz, ihre Staatsministerin für Integration, zu entlassen? Und gibt es in der Partei von Özoğuz, der SPD, wirklich niemanden mehr, der dieser Frau in den Arm fällt? Das Eintreten der Staatsministerin für Kinderehen hätte schon Signal genug sein müssen. Aber die Kanzlerin schweigt zu dem Versuch, in unserem Land zweierlei Recht zu schaffen. Auf dem „Integrationsgipfel“ im Kanzleramt präsentierten eingeladene Migranten-Vertreter mit Hilfe von Frau Özoğuz, die für die Vorbereitung dieses Treffens verantwortlich war, ein Papier, das die Abschaffung der Bundesrepublik, wie wir sie kennen, verlangt. Grundgesetzänderungen und eine staatliche finanzierte Parallelstruktur in Politik und Gesellschaft eingeschlossen. 

Die von vielen Medien eifrig verbreitete Forderung, Zuwanderung als Staatsziel ins Grundgesetz aufzunehmen, bleibt unwidersprochen.  Nun geht Frau Staatsministerin noch einen Schritt weiter und mahnt zu „Augenmaß“ bei der Islamistenverfolgung. Razzien gegen Islamisten – wie gerade geschehen – sollten nicht stattfinden, Moscheen sollten unbehelligt bleiben.

Anlass der Intervention von Frau Özoğuz ist das Verbot der islamistischen Vereinigung „Die wahre Religion“ (DWR).  Dabei war es längst überfällig, dass dieser salafistische Verein endlich verboten wurde. Nachweislich hat diese Organisation diverse Kontakte zur dschihadistischen Szene und vertritt eine extremistische, gewaltorientierte und totalitäre Ideologie, die sich eindeutig gegen unsere freiheitlich demokratische Grundordnung  stellt. Außerdem  befürwortet sie  den bewaffneten Dschihad. In der Verbotsverfügung heißt es, die Organisation „stellt ein bundesweit einzigartiges Rekrutierungs- und Sammelbecken für dschihadistische Islamisten sowie für solche Personen dar, die aus dschihadistisch-islamistischer Motivation nach Syrien beziehungsweise in den Irak ausreisen wollen".

Das Verbot der Organisation, schließt die Teilnahme an Informations- und Verteilaktionen unter dem Logo „DWR/LIES!“ ein, sowie die Verbreitung von Videos und Botschaften im Internet. Bevor sie heute gesperrt wurde, zählte die Vereinigung auf Facebook unter dem Titel „Die wahre Religion“ etwa 200.000 Personen, die den Nachrichten folgten. Die regelmäßig geteilten Videos waren klare Aussagen gegen unseren Rechtsstaat und unsere demokratische Grundordnung. Sie bedrohen die sogenannten Ungläubigen und hetzen gegen die Gleichberechtigung der Frau.

Ein frisch gegründeter Verein ersetzt sofort den alten, verbotenen

Wie vital und gewieft die Szene ist, zeigt, dass die Vereinigung, der das Bundesinnenministerium mehr als 500 aktive Personen zurechnet, bereits einen Ersatzverein gegründet hat, um die  Auflösung zu konterkarieren. Aus der Koran-Verteilung „LIES!“ wurde nun „We love Muhammad“ von Pierre Vogel. Es sollen weiter religiöse Bücher über die Lebensgeschichte des Religionsgründers verteilt werden, um Spenden zu akquirieren und Unterstützer für die radikalen Ziele zu gewinnen. Der frisch gegründete Verein  soll bereits vergangenes Wochenende unter dem neuen Namen unter anderem in Frankfurt aufgetreten sein.

Das Verbot der Vereinigung „Die wahre Religion“ wird durch die neue Organisationsstruktur vermutlich ausgehebelt, das Geschäftsmodell bleibt erhalten. In der nächsten Zeit kann die Vereinigung weiterhin Gelder eintreiben und Interessierte für ihre salafistischen Ziele rekrutieren. Man weiß offensichtlich um die Schwerfälligkeit unserer Behörden, die zu keiner schnellen Verbots-Reaktion auf die neue Vereinigung fähig sind. Das „Etikett“ kann ausgewechselt werden, unter Beibehaltung des radikalen Inhalts. hier ist die Politik dringend gefragt.

Die Staatsministerin hätte sich deutlich von den salafistischen Umtrieben distanzieren müssen, sie tut das Gegenteil, sie fällt ihrem Kabinettskollegen de Maizière und den Behörden öffentlich in den Rücken, indem sie "Augenmaß" bei der Verfolgung von Islamisten anmahnt und anzweifelt, ob derartige Razzien der richtige Weg seien.

Damit sollte endgültig klar sein, dass Frau Özoğuz nicht die richtige Person für das sehr schwierige Politikfeld der Integration ist. Sie ist nicht bereit, die Bevölkerung vor solchen Ideologien zu schützen und übt falsche, ja verhängnisvolle  Toleranz mit jenen, die unsere Werte und unsere Rechtsordnung mit den Füssen treten. Mit Özoğuz ist die Akzeptanz für unseren Rechtsstaat ernsthaft in Gefahr. Kanzlerin Merkel ist gefordert. Sie sollte auf ihre Parteikollegen Erika Steinbach und Ismail Tipi hören, die bereits die Eignung der Staatsministerin angezweifelt haben. Wenn die Kanzlerin weiter schweigt, macht sie sich mitschuldig.

Siehe auch  "freedom is not free!

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Sepp Kneip / 16.11.2016

Die große Schau, die da gegen die Salafisten-Szene abgezogen wurde, ist nichts anderes als eine scheinheilige Selbstdarstellung unserer Politiker als Wahrer von Frieden und Freiheit. Eine Aktion, um der AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen, sonst nichts. Dieses janusköpfige Wesen wird immer neu erstehen. Solange nicht die Strukturen, die der Islam in Deutschland aufgebaut hat, durchleuchtet und gegebenenfalls zurück geschnitten werden, wird unsere Freiheit immer mehr schwinden. Die gegenüber den Muslimverbänden geübte falsche Toleranz überlagert die Identität der eigenen Bevölkerung immer mehr und schafft damit eine von den Bürgern nicht gewollte Islamisierung Deutschlands. Die Verharmlosung dieser Gefahr durch die Integrationsbeauftragte Özuguz, die die Belange der Migranten über die der eigenen Bürger stellt, ist exemplarisch für die Politik unserer Regierenden. Ist unser Politestablishment nebst dem Mainstream unfähig, die Lehren aus den jüngsten Entwicklungen anderenorts zu ziehen? Das „Weiter so“ unserer Entscheidungsträger wird dazu führen, dass die Bevölkerung weiter verunsichert und die Gegenbewegung immer stärker wird. Hoffentlich stark genug, um diesem ganzen Spuk ein Ende zu bereiten.

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