“Eine solche ist „Zivilcourage“, eine ARD-Produktion aus dem Jahr 2009 mit Götz George in der Hauptrolle. Dieser Film beschäftigt sich mit der Entwicklung von Parallelgesellschaften, denen viel zu lange zugesehen wird. Ein Antiquar ist irgendwann in seiner Straße fast in einer fremden Welt. Das stört ihn nicht, bis er bei einer brutalen Körperverletzung nicht wegschaut, sondern einschreitet und den Täter bei der Polizei identifiziert. Es folgt eine dramatische Eskalation, weil er nicht bereit ist, dem vielfachen Druck nachzugeben, seine Aussage zurückzuziehen.” Wurde der Film jetzt erst gedreht ?? Ich weiß, G.G. ist tot aber das Thema nicht, es scheint aktueller denn je. Der pure Wahnsinn !! Wir können doch “gut und vor allem gerne” hier leben. Viele Medien scheinen genau dieser Ansicht zu sein, sonst würde sie endlich mal die Realität, wie sie wirklich ist, gnadenlos thematisieren.
Ein Nebenaspekt des Films: Götz George verkörpert in seiner Rolle den gesellschaftspolitischen Wandel in Deutschland, vom Schimanski, dem „gesellschaftskritischen Bullen“, zum aufrechten Bürger in „Zivilcourage“, der genau die Werte vertritt, die er als „Schimmi“ verächtlich gemacht hat.
Ich rate sich alte Sendungen mit Ekel Alfred anzusehen. Köstlich und heute dank PC und Zensur unsendbar.
Mein Bewunderung gilt jenen, die mit klugen Worte auch dann noch weiter führen, selbst wenn man glaubte, dass schon alles gesagt sei.
Neben “Zivilcourage” ist noch eine ARD-Produktion wert, erwähnt zu werden. “Der verlorene Sohn” mit Kostja Ullmann, der einen Konvertiten spielt. Als der Film lief, musste ich zweimal nachschauen, ob ich tatsächlich bei der ARD bin, denn soviel geballte politische Unkorrektheit war schon erstaunlich, besonders im Hinblick auf das Filmende. Aber wie heißt es so treffend? Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wären die Macher von “Aufbruch ins Ungewisse” in einer anderen Zeit oder einem anderen Land geboren worden, würden sie ohne mit der Wimper zu zucken verherrlichende Filme über Ernst Thälmann oder Kim Il-Sung drehen. Filme wie dieser oder auch “lustige Komödien” wie “Willkommen bei den Hartmanns”, bei denen man am Anfang schon weiß wie es schließlich endet, fallen schlicht in die Kategorie “Propagandafilm”, einziges Ziel ist es den Zuschauer zu manipulieren. Ich hätte nie geglaubt, dass so etwas in diesem Land noch einmal geschehen würde, aber Geschichte wiederholt sich anscheinend doch.
Dazu passt ein Beitrag des RBB-Magazins “Täter, Opfer, Polizei”, der am Sonntag lief. Es ging um den messerschwingenden, prügelnden Turnschuh-Räuber Tarek N., der in Berlin im Dezember zu 21 Monaten auf Bewährung verurteilt wurde. Der RBB machte aus ihm einen “Philipp”. Es wäre legitim keinen Vornamen zu nennen, aber ihn mit einem deutschen Namen versehen? Niemals würde man es wagen einen straffälligen Bernd, Frank oder Stefan in Mohamed, Ali oder Bülent umzutaufen.
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