Felix Perrefort / 24.03.2021 / 16:00 / Foto: achgut.com / 31 / Seite ausdrucken

Es ist Zeit, aus dem Lockdown aufzuerstehen

„... als hätten sich Merkel & Co. nach einem Jahr Pandemie nun in einen Tunnel begeben, in dem nur noch eine seltsame eigene Logik herrscht.“ (Welt.de) 

Passend zu Ostern eine frohe Botschaft aus der alten Normalität, die immer noch gültig ist: Man stirbt nicht, weil irgendwer zur Uni oder in die Kirche gegangen und somit zum Virusträger geworden ist. Man stirbt, völlig unabhängig von der Lebensweise seiner Mitmenschen, an der Schwäche seines Immunsystems – in seltensten Fällen an einer tödlich verlaufenden Pneumonie. Kein Kontaktverbot, kein verhindertes Konzert, keine geschlossene Institution und kein abgesagtes Abendessen verhindert diesen altersbedingten Tod, den die Statistiken unzweideutig bezeugen: „An oder mit“ Corona stirbt man durchschnittlich mit 84 und damit über der durchschnittlichen Lebenserwartung. 

Auch wenn die Kanzlerin etwas Einsicht gezeigt hat, befinden wir uns immer noch in einem Teufelskreis, der dieses Land bis zum Kollaps treiben könnte: Je mehr getestet wird, desto höher sind die Inzidenzwerte, weil man wegen eines simplen Rechenfehlers die absoluten Zahlen nicht zur Gesamtmenge der Tests ins Verhältnis setzt. Die Produktion von positiven Testergebnissen suggeriert dann neue „Mutanten“-Wellen, auf die dann wiederum mit Einschränkungen und Massenimpfen reagiert werden müsse. Das Problem ist nicht erst die Maßlosigkeit, sondern struktureller Natur: Das Meldesystem ist ein künstlicher Käfig, in dem sich Bevölkerung und Politik verschanzt haben. Je panischer die Aktivität in ihm, desto dicker werden die Gitterstäbe. 

Irgendetwas verdammt Düsteres ist entstanden. Die entleiblichte, in sich zurückgezogene und autoritär-ängstliche Gesundheitsgemeinschaft ist das Gegenteil von Gesellschaft überhaupt. Ihre Solidarität ist in Wahrheit eine Sozialphobie, ihre Verkehrsformen hygienische Paranoia, ihre Methoden zur Wahrheitsfindung ein Witz, ihr Rechtsverständnis ein Hohn, ihr Blick auf die Empirie ein Wahn, ihr Kitt ein jeder Moral spottender Moralismus. Zuletzt offenbarte sich das alles in Merkels bockigem Autoritarismus, mit dem sie Ausgangssperren durchdrücken wollte – wegen eines „exponentiellen Wachstums“, das sich in den Statistiken schlichtweg nicht zeigt. Warum weist sie niemand darauf hin? 

Politiker als Sektenführer

Dem „Tunnel“, in den sich „Merkel & Co“ begeben haben, steht die Metaphorik von Ostern entgegen, doch die Kirche übt sich in Unterwerfungsgesten: Digitale Gottesdienste sind der trübe Abklatsch davon, mit Familie oder Freunden in einer Kirche zu stehen, um der Predigt und der Orgel zu lauschen, die im glücklichen Fall zum Ausdruck bringen, für was das Osterfest steht: Hoffnung, die Auferstehung des Fleisches, Sieg über den Tod. Man muss nicht religiös sein, um die Menschenfreundlichkeit und Lebensbejahung darin zu erkennen, die im scharfen Kontrast zu den Anhängern der Corona-Politik stehen.

Stets mit den Gedanken auf der Intensivstation, die sich desto stärker füllen würde, je unbeschwerter die Menschen zusammenkommen, folgen sie einer Todessehnsucht, die Merkel und ihre Virologen in Politik verwandeln. Das Vorhaben, über Ostern „Ruhetage“ zu verordnen, das Fest des Lebens durch Totenstille zu ersetzen, war konsequenter Ausdruck einer Politik, die sich von der Welt längst abgewandt und sich in düsteren Gedankengängen verirrt hat. 

Markus Söder faselt aktuell von einem „Dreiklang“ und verbreitet in den sozialen Medien ein Foto, auf dem er wie ein Hohepriester aussieht und mit einer Kerze in der Hand um die „Corona-Toten“ zu trauern vorgibt. Eine der überwiegend kritischen Reaktionen: „Meine Oma ist an Corona gestorben, schlimmer als diese Tatsache ist, dass ich mich nicht verabschieden konnte, weil nur eine Person zu ihr durfte. Sie war die letzten Wochen ihres Lebens ganz alleine, das ist unwürdig und grausam.“ 

Die Politik betrauert keine „Corona-Toten“, sondern hat sie in einem bestimmten Sinn selbst zu verantworten: insofern sie alte Menschen alleine und ihrer Rechte beraubt hat sterben lassen. Ein Christentum, das sich selbst ernst nehmen würde, hätte diesen Zivilisationsbruch anzuprangern, anstatt sich würdelos digitalisieren zu lassen. Denn so bringt es sich um seine leibliche Substanz und damit um sein Widerstandspotenzial gegen Politiker, die wirken wie Sektenführer. Es ist Zeit, aus dem Lockdown aufzuerstehen und zu leben.

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Dr. G. Gleißner / 24.03.2021

Der Link im Text führt zum Zeitungsartikel eines Studenten der Mathematik der den Rechenfehler erläutert. Abzüge der Rechnung hat der Herr Lehrer an alle Parteien des Landtages gesandt- alle? Nein, natürlich politisch korrekt ausdrücklich nicht an die AFD,, also die Nachfolgepartei der nach links- grün gerückten CSU. Die wird diese Rechnung natürlich genauestens prüfen und wahrscheinlich auch an die Kanzlerin weiterleiten, die ja bekanntermaßen immer ein offenes Ohr hat für Andersdenkende. Gottseidank haben wir so korrekt engagierten Nachwuchs, dann wird sich ein Umdenken in der Coronapolitik sicher bald ergeben…

Peter Wachter / 24.03.2021

Achtung Fakten. Also mit Corona sterbe ich statistisch 5 Jahre später wie ohne (allerdings nicht nach Geschlecht aufgeschlüsselt, wobei interessant die Diverse wären), dafür bin ich jetzt 20 Jahre ohne Grundrechte! Auch musste Mamas Vorbild nicht ins Gefängnis, weil ein todkranker Mann im Gefängnis gegen das Menschenrecht der Würde verstößt, aber todkranke Menschen im Krankenhaus verstößt nicht gegen die Würde!? Jedes Jahr werden Krankenhäuser und damit Intensivbetten abgebaut, auch 2021, aber immmernoch gibt es keine Überbelegung selbiger, aber wir schaffen das, ist nur eine Frage der Zeit.

Silas Loy / 24.03.2021

Es gibt für diese unmässigen Regierungsanordnungen keinen einzigen medizinischen oder mathematischen Grund. Keinen einzigen. Es gibt nicht einmal überhaupt valide Zahlen. Die Deutsche Bischofskonferenz ist nicht in der Lage, dies zu begreifen und sich gegen die Zerstörung ihres Glaubens durch Verhinderung der Versammlung um die Realpräsenz des Leibes Christi angemessen zur Wehr zu setzen. Dieses Versagen wiederholt sich jetzt ausgerechnet an Ostern ein zweites Mal. Wieder willfährig Digitaldienste aus der Krypta? Wieder den Boden küssen vor dem Idol der Pandemie mit dem Killervirus auf dem Arm? Allein die intellektuelle Bedürftigkeit der Verantwortlichen lässt einen schaudern. Und auch der Mangel an Mut und Anstand ist überaus erbarmenswürdig.

Hans, Michel / 24.03.2021

Danke für den Artikel. Ich wundere mich nur über die Kirchenchristen. Wo ist der Glaube an Christus und Gott, dass er sie auch in schweren Zeiten beschützt? Nichts mehr da! Christsein ohne Gemeinschaft geht schon, wie bei mir, aber ein gemeinsames Bitt- oder Dankgebet hat doch ein viel größeres Potential. Die Kirchenoberen haben den Leuten den Glauben abgewöhnt. Meine beiden Besuche hier in evangelischer und katholischer Kirche hier in Münster, haben mich den Gedanken, dass es den Predigern um Glauben geht, ganz schnell vergessen lassen. Mein alter Pfarrer in Sachsen hat mir beigebracht, das Glauben Vertrauen bedeutet und ein “Glaube” ohne Vertrauen wertlos sei. Der Mann hatte Recht. Seit ich 70 geworden bin, habe ich nur noch in kurzen Zeitabschnitten gedacht. Das Sterben gehört zum Leben. Wenn ich jetzt das Gedöns unserer Politiker so höre, wollen sie das ewige Leben durchsetzen. Leider glauben viele älter daran. Ich habe die Erfahrung gemacht, das besonders hier im Westen Deutschlands die Menschen davon geradezu infiziert sind. Unsterblichkeit widerspricht der Evolution, von deren Zielen wir keine Ahnung haben. Ewig Leben bedeutet keine Kinder mehr und öde Langeweile.

Harald Unger / 24.03.2021

“Zivilisationsbruch” ist das alles überragende Stichwort. Weshalb die meisten außerstande sind, zu begreifen, was das Merkel-Regime anrichtet, da sie die Monstrosität des Vorgangs überfordert. - - - Was sich wiederuman unserer unfassbaren Unfähigkeit/Weigerung zur Analyse offenbart, deren Wesen ja darin bestünde, die Oberfläche zu verlassen und die unterliegende Mechanik und ihre Akteure offenzulegen. Ein Vorgang, der erfolgreich als ‘Verschwörungstheorie’ gebrandmarkt wurde. Ein Verdikt, das von der Achse verinnerlicht wurde und nichts in der Welt kann sie davon abrücken. - - - So sind wir eine orientierungslose Schar von Wasserläufern, ahnungslos von der Wirklichkeit des Ozeans unter uns. - - - WHO, 21.08.‘20: “Wir werden nicht, wir können nicht zu dem zurückkehren, wie die Dinge waren. Die COVID-19-Pandemie hat neue Impulse gegeben, die Antworten auf den Klimawandel zu beschleunigen.” - - -  WEF: President Xi Jinping calls for global co-operation against Covid, 25.01.‘21: “Wir sollten uns weiterhin dafür einsetzen, mit der Zeit Schritt zu halten, anstatt Veränderungen abzulehnen. Jetzt ist die Zeit für große Entwicklungen und großen Wandel gekommen.” - - - !

Hjalmar Kreutzer / 24.03.2021

„... Jeder sonnt sich heute so gern. Sie feiern die Auferstehung des Herrn, denn sie sind selber auferstanden. Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, aus Handwerks- und Gewerbesbanden, aus dem Druck von Giebeln und Dächern, aus der Strassen quetschender Enge, aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht sind sie alle ans Licht gebracht…“ (Goethe, Osterspaziergang, Faust I, aber das wisst Ihr ja alles selbst.)

beat schaller / 24.03.2021

Perfekt geschrieben Herr Perrefort. Ich könnte das im Augenblick nicht mehr so sanft von mir geben. Ich habe heute schon so deutlich geschrieben, dass mein “Ausbruch” nicht unters Volk ging. Ja, und auch wenn sich die Kanzlerette zu entschuldigen versucht, so wird sie hoffentlich damit nicht mehr durch kommen. Die muss jetzt wirklich weg und zwar mit einer ganzen Reihe von Politikern. Dazu gehört auch Södolf und viele mehr. Die Zahlen haben nicht Hand und nicht Fuss und sie sind getürkt. Es kann nun wirklich nur noch die totale Öffnung geben und dann die Abrechnung für dieses Desaster . Wenn in Deutschland aufgeräumt wird, dann muss die EU dran kommen und zwar so, dass sie entweder in sich zusammen fällt oder auf ein Mindestmass zurück gestutzt wird und auch keine Gesetze mehr erlassen kann. b.schaller

Christina S. Richter / 24.03.2021

Besser kann man dieses traurige Desaster nicht zum Ausdruck bringen - sogar mit Lösungsansatz!

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