Nach einem deutlichen, coronabedingten Rückgang im April ist die Zahl der Migranten Richtung Europäische Union wieder stark angestiegen, meldet kleinezeitung.at. Im Mai habe es auf den Hauptmigrationsrouten in Europa fast 4.300 unerlaubte Grenzübertritte gegeben, fast dreimal so viele wie im Vormonat, habe die EU-Grenzschutzagentur Frontex berichtet. Im April seien die Zahlen im Zuge der Corona-Pandemie auf ein Rekordtief gesunken.
Insgesamt habe Frontex von Januar bis Mai 31.600 illegale Grenzübertritte registriert. Die Route über das östliche Mittelmeer – also über die Türkei und Griechenland – sei erneut die "aktivste Migrationsroute nach Europa" gewesen. Hier habe Frontex im Mai 1.250 illegale Grenzübertritte festgestellt, achtmal so viele wie im April. Die meisten Migranten seien aus Afghanistan gekommen.
Auf der Strecke über das zentrale Mittelmeer – von Libyen und Tunesien nach Italien und Malta – habe es rund 1.000 unerlaubte Grenzübertritte gegeben, ein Anstieg von 40 Prozent gegenüber April. Von Januar bis Mai hätte Frontex hier 5.500 Fälle erfasst, fast dreimal so viele wie in der gleichen Periode 2019. Die Migranten stammten hier stammten vor allem aus Bangladesch, dem Sudan und der Elfenbeinküste.
Über das westliche Mittelmeer – also von Marokko nach Spanien – seien im Mai dem Bericht zufolge etwas mehr als 650 Migranten gekommen. In den ersten fünf Monaten des Jahres seien hier 3.700 Migranten registriert worden, fast jeder zweite der illegal Einreisenden sei Algerier gewesen. Auf der Westbalkanroute waren im Mai mehr als 900 illegale Grenzübertritte verzeichnet worden.