Auf Druck von Behörden in Moskau hat die Videoplattform YouTube einen Film der Opposition mit einem Aufruf zur Protestwahl gegen die Kremlpartei Geeintes Russland gesperrt, meldet sueddeutsche.de. Das Video war vom Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny online gestellt worden und habe Namen von Kandidaten enthalten, die von der Opposition als Wahlempfehlung gegeben wurden. Nawalnys Unterstützer seien nicht zugelassen zur Parlamentswahl, die an diesem Sonntag endet. "Das ist ein grober Akt der Zensur", hätten die Kremlgegner nach der Entscheidung von YouTube mitgeteilt. Das Video sei wegen "Extremismus" gesperrt worden. Es habe aber lediglich 225 Namen von zugelassenen Kandidaten für die Wahl enthalten.
Bereits am Freitag hätten Google und Apple Nawalnys Apps aus ihren russischen Stores entfernt. Am Samstag habe auch Telegram-Gründer Pawel Durow mitgeteilt, er hätte die Bots zu Nawalnys Wahlsystem blockiert. Das Team des Kremlgegners habe sich enttäuscht gezeigt, dass die Internetriesen vor den russischen Behörden kuschten. In Russland seien viele Internetseiten mit regierungskritischen Inhalten gesperrt.