News-Redaktion / 12.08.2024 / 17:00 / 0 / Seite ausdrucken

Wurden die RKI-Protokolle nachträglich entschärft?

Eine Untersuchung der Metadaten der RKI-Protokolle soll zeigen, dass mehr als die Hälfte der Dokumente des Zeitraumes vom Januar 2020 bis April 2021 nachträglich vom Robert Koch-Institut (RKI) geändert wurden.

Die Analyse der Metadaten wurde vom Programmierer Tom Lausen im Auftrag der Zeitschrift Multipolar erstellt. Paul Schreyer, Mitherausgeber von Multipolar, hatte im Mai 2021 auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes die Herausgabe der Protokolle beantragt. Die meisten dieser Dokumente wurden der Analyse zufolge nach seiner Anfrage geändert und nach langem juristischem Tauziehen endlich im April 2023, in stark geschwärzter Version, an Multipolar übergeben. Das RKI hat um die Zusendung der Analyse, hat aber bisher noch nicht darauf geantwortet.

Ein Anwalt von Multipolar, Christoph Partsch, hat nun beim Verwaltungsgericht Berlin die Wiedereröffnung einer mündlichen Verhandlung beantragt und spricht von „arglistiger Täuschung“, da die herausgegebenen Dokumente nicht dem entsprechen, was gerichtlich freigeklagt wurde. Multipolar fordert weiterhin die ungeschwärzte und ursprüngliche Version der Protokolle.

Ein Whistleblower innerhalb des RKI hatte am 23. Juli 2024 die vollständig entschwärzten Protokolle der Journalistin Aya Velazquez zugespielt, welche sie veröffentlichte. Diese unterscheiden sich in Teilen von der vom RKI freigegebenen, geschwärzten Version.

Multipolar fordert nun eine umfassende parlamentarische Untersuchung.

(Von Tom und Ulrike Lausen ist im Achgut-Verlag das Buch "Die Untersuchung - Drei Jahre Ausnahmezustand: Ein wegweisendes Gespräch mit künstlicher Intelligenz" erschienen.)

(Quelle: Multipolar)

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