Vera Lengsfeld / 28.01.2020 / 06:15 / Foto: Bundesregierung.de / 205 / Seite ausdrucken

Wollt ihr die totale Transformation?

Die Rede unserer Bundeskanzlerin Merkel in Davos lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Sie ist auf der Webseite des Bundeskanzleramts nachzulesen. Dort steht, die Welt müsse gemeinsam handeln, aber jedes Land dazu seinen Beitrag leisten… Deutschland habe sich daher entschieden, bis 2022 aus der Kernenergie auszusteigen und bis spätestens 2038 auch aus der Kohleverstromung, wenn möglich schon bis 2035.

Dazu seien aber völlig neue Wertschöpfungsformen notwendig… Es bedeute, keine Treibhausgase mehr auszustoßen und nicht vermeidbare Emissionen auszugleichen. Das seien "Transformationen von gigantischem historischem Ausmaß…" Im Grunde müsse die gesamte Art des Wirtschaftens und des Lebens, wie wir es uns im Industriezeitalter angewöhnt haben, in den nächsten 30 Jahren verlassen werden.

Es geht also nicht um Klimaschutz, sondern, nach dem gescheiterten Kommunismus, wieder um ein Experiment am Leib der lebendigen Gesellschaft. Wohin wir unser gegenwärtiges gutes Leben verlassen sollen, sagt die Kanzlerin nicht.

Aber die Vorzeichen sind mit einer volatileren Stromversorgung und den höchsten Strompreisen weit und breit deutlich genug. Die massive Destabilisierung unseres Stromnetzes, auf das unsere Hochtechnologiegesellschaft angewiesen ist, wird nicht nur zur Deindustrialisierung und damit Verarmung führen, sondern in eine Mangelwirtschaft, in der auch Stromkontingente zugeteilt werden

Am Ende steht eine Gesellschaft, wie sie Robert Harris in seiner Dystropie „Der zweite Schlaf“ geschildert hat, eine Gesellschaft, die vergessen hat, dass es mal Strom, Flugzeuge und Autos gab. Es gibt bereits Feministinnen in unserer Mitte, die propagieren, auf Kinder zu verzichten, weil die "Klimaschädlinge" seien. Es gibt bereits Altersheime, die ihren Insassen das Fleisch reduzieren wollen, weil Fleischgenuss wegen CO2 schädlich sei. Es gibt bereits die Neubauers und Racketes, die Flugverzicht predigen und gleichzeitig finden, dass sie das Recht haben, ihre Forderungen aus Hongkong und Patagonien zu verkünden. 

Merkel hat in ihrer Davos-Rede auch angedeutet, wie sie mit Andersdenkenden umzugehen gedenkt. Auf ihrer Seite erscheint das als „Appell zum Dialog“:

„Die Bundeskanzlerin warnte in diesem Zusammenhang vor gesellschaftlichen Konflikten im Kampf gegen die Erderwärmung. Es gebe eine Sprachlosigkeit zwischen Menschen, die den Klimawandel leugneten und denjenigen, für die Klimaschutz höchste Dringlichkeit habe. Dies mache ihr Sorgen. Die Sprachlosigkeit müsse überwunden werden durch mehr Dialog.“

Was auf ihrer Seite verschwiegen wird, ist, dass Merkel gleichzeitig Sanktionen für „Dialogverweigerer“ fordert, wie Die Welt berichtet: "Die Verweigerung des Dialogs, sagte Merkel sogar, 'sollte gesellschaftlich sanktioniert werden'; konkretisiert hat sie diese Aussage nicht". Dort steht auch, die Vertreter der Wirtschaft hätten Merkels schaurige Rede als „klasse Vortrag“ gefeiert. Das erinnert ein wenig an den russischen Adel, der für die Bolschewiken Devisen, Diamanten und Gold schmuggelte und zum Dank nach dem siegreichen Oktoberputsch vor den Erschießungskommandos landete.

Noch ist es möglich, sich gegen die totale Transformation zu wehren.

Foto: Bundesregierung.de

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Andreas Rochow / 28.01.2020

@ Jürgen Fischer - Sie scheiben: "Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass der Euro zusammenkracht." Ich fürchte, das wird der Großen Transformation sogar Auftrieb geben. Dann haben wir Chaos und Notstand und Melinda, Bill und György werden "den Westen" transformieren. Eine Dezimierung der Überbevölkerung ganz ohne Krieg - wer hätte das gedacht? Trotzdem wird kein Auge trocken bleiben... Chaos und Krise als alternativlos anzusehen und als Lösungsweg zu erzwingen, das dürfen wir der Bundeskanzlerin und ihrem Hofstaat nicht durchgehen lassen.

W. Giebler / 28.01.2020

Wenn ich mir die Wahlergbnisse der letzten Jahre anschaue, gewinne ich den Eindruck, dass die Mehrheit der Deutschen die Rolle der Laborratte bereits verinnerlicht hat. Erst das "historisch einzigartige Experiment" der Umwandlung der mono- in eine multi-ethnische Demokratie (Yascha Mounk) und jetzt die "Transformation von gigantischem historischem Ausmaß"?Und was nicht fehlen darf: die gesellschaftlich zu sanktionierenden Dialogverweigerer (korrekt gegendert: die "Dialogverweigernden") ... wenn nur die männliche Form verwendet wird (analog "Klimawandelleugner"), lässt sich erahnen, wen sie damit meint ...

Gabriele Klein / 28.01.2020

PS: Damit wir die Kosten fürs Panoptikum (pardon Planetarium) nicht alleine tragen, sollte jeder Erdling der die ÖR Reportagen zur außerplanetarischen Kehrwoche hören "könnte" eine Abgabe leisten, nachdem die ÖR die Sicht auf die Milchstrasse weltweit freigeschaltet hat. Zur Durchsetzung der Finanzierung, notfalls mit der Waffengewalt Europas empfehle ich als Exekutive den Europäischen Gerichtshof und für die Legislative das BVerfG. Denn, nur mit Hilfe der mentalen Akrobatik roter Roben, notfalls durch die Hintertür des Verwaltungsrechts, scheint mir die Begründung jener Gleichung: Müssen = Wollen zu gelingen. Dies deshalb, weil sowohl das "wollen" als auch das "müssen" ein "könnten" nach sich ziehen könnte. "Wollen" als auch "müssen"führen zum "könnten" im Recht und werden so,"vom Ende her gedacht",austauschbar wenn man es geschickt macht. Ergo: Wer nutzen"könnte" zahlt, analog dem Verwaltungsrecht die "Abgabe" für nicht vermeidbare Infrastruktur genauso wie für die Konfetti Party rund um die Milchstrasse die man auch nutzen "könnte" (allerdings aus völlig freiem Willen, im Gegensatz zur "Straße". Nochmal, wenn wir der Logik unserer Richter folgen, wird am Ende unerheblich ob "könnten" in letzter Konsequenz dem freien Willen oder einer Notwendigkeit als Konsequenz folgt.Somit wär das richterliche Bravourstück vollbracht, Freiheit u. "Notwendigkeit"in EINER Gleichung unterzubringen,um so u.a. die Finanzierung jeder freigeschalteten Frivolität im ÖR Planetarium weltweit, analog lebensnotwendiger infrastruktur zu begründen. Ob mit Hilfe deutscher Dichter und Denker oder Richter und Henker scheint mir ganz genau so unerheblich wie der Unterschied zwischen müssen und wollen, weil Alle am Ende "könnten" und sich somit nach deutschem Rechte gleichen wie ein Ei dem andern.....

Bechlenberg Archi W. / 28.01.2020

Auf dem Bild fehlen zwei Sprechblasen. Außerirdischer: "Wir sind gekommen, um euer Land zu zerstören." Gestalt links: "Oh, da kommt ihr leider zu spät!"

Peter Holschke / 28.01.2020

Na das wird unlustig. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass politische Missetaten vorher verklauselt angekündigt werden."Zum Dialog gebeten" - bedeutet dann wohl zum Verhör bestellt, mit anschließendem Maul stopfen."Die Bürger mitnehmen" - Verhaftung und Verschleppung der Unbequemen. Usw.

Gabriele Klein / 28.01.2020

"„Die Verweigerung des Dialogs, sagte Merkel sogar, ‚sollte gesellschaftlich sanktioniert werden‘;..."Liebe Frau Lengsfeld, hier mein Beitrag, damit ich nicht sanktioniert werde:Als ich unlängst den Nachthimmel mit meinem Teleskop studierte. Fiel mir auf dass die Milchstraße schon sehr verschmutzt ist. Da man sie vor lauter Dreck fast nicht sieht, scheint mir eine Grundreinigung dringend nötig. (Wenn wir jetzt , 5 vor 12 nicht handeln können wir die Milchstrasse nicht mehr retten, weil unauffindbar!. ) Liebe "Achse" Leser, bitte helfen auch Sie, daß die Milchstraße nicht verschwindet, indem sie mich in den Bundestag wählen. Nach gründlichem Fegen würde ich sie zum Naturerbe des Universums erklären und in das Corporate Image der außerplanetarischen Säuberungstruppe des Bundestags integrieren. Eine wirklich nachhaltige Arbeit fordert auf Dauer allerdings das Einführen der deutschen Kehrwoche auf globaler Ebene. Um zu klären wer wann dran ist, empfiehlt sich ein jährlichen Gipfel, der KG-195 (K= Kehrwoche, G=Gipfel, 195= Zahl der Nationen (Achtung, die Zahl ist keine Konstante, da fallende Grenzen!) Zur Reinigungskontrolle empfehle ich die ÖR. Dies, weil ihr Planetarium auf Grund finanzieller Ausstattung weltweit einmalig ist.

Reiner Gerlach / 28.01.2020

Also ich verstehe nicht, was ihr alle habt. Frau A.M. ist die beliebteste Politikerin in Deutschland. Das ergab eine Umfrage unter 571 zufällig ausgewählten Mitbürgern. Das sind weniger als 0,001% und hat vermutlich in der Mittagspause in der Kantine des Kanzleramts stattgefunden. Aber was soll's. Außerdem haben bei der letzten Bundestagswahl, als das ganze Elend schon deutlich erkennbar war, rund 87% der Wähler für "weiter so" gestimmt. Die Feiglinge von der FDP lasse ich hier mal unbeachtet. Es ist also "unser aller Ziel", auf das wir gerade zusteuern. Das beste Beispiel ist doch @Peter Bock. Das ZehOhZwei ist unstrittig schuld, über den Rest kann man eventuell noch diskutieren. Und die Welt verbrennt sowieso. Also wenn man nicht bereit ist, mal einige Dinge grundsätzlich in Frage zu stellen, kommt man mit der Diskussion nicht wirklich weiter. Habe ich am vergangenen Freitag erst in der BILD in BaWü gelesen: Das Problem des Planeten sind die Menschen. Wenn die erst weg sind, wird alles wieder gut. Wie hirnrissig ist das denn? Aber leider kein Einzelfall.

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