Gerald Wolf, Gastautor / 24.12.2019 / 06:25 / Foto: Pixabay / 38 / Seite ausdrucken

Wolfs Rückblick 2019: Sag mir, wo die Ideale sind

Wo sind sie geblieben, die Ideale, die Deutschland einst beseelten? Die seiner Ingenieure, Unternehmer, Erfinder und Entdecker, die seiner Nobelpreisträger, Dichter und Denker. Ideale gelten als Motor, als der vielleicht wichtigste für jeden Einzelnen von uns und nicht minder für die Gesellschaft. Wehe, wenn dieser Motor abhanden kommt. Die Wirtschaftsleistung unseres Landes sinkt, woanders steigt sie. Unsere Schwerindustrie, die Chemie-Industrie und die pharmazeutische schwächeln, die Energiewirtschaft steuert auf eine Katastrophe zu. Von der Feinmechanik und Optik und von der Rechentechnik, dereinst Firmen von Weltbedeutung, existieren nur noch Reste. Nun krankt auch noch Deutschlands wirtschaftliches Rückgrat, die Auto-Industrie. Vor kurzem klagte die WELT, „Made in Germany“ leide unter einem drastischen Ansehensverlust. Was ist aus diesem Gütesiegel geworden, existiert es als Ideal überhaupt noch?

Dort, wo die Ideale gepflegt und ihre Meister gefeiert werden, dort blüht es. Zwar gibt es mitunter einzelne Blüten auch an einem ansonsten dürren Baum, aber reichlich finden sie sich nur bei entsprechender Pflege. In der Kunst ist das so, im Leistungssport und nicht zuletzt in der Wissenschaft und der Technik. Letztere sind es, die über das Auf oder Ab einer Gesellschaft entscheiden. Was beim Fußball außer Frage steht, nämlich die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit knallhart über die Zusammensetzung des Kaders entscheiden zu lassen, darf in der Wissenschaft und Technik nicht anders sein, zumindest in deren Spitzenbereich. Keine Quoten, sondern Eliten. Nicht zuletzt im Dienst der Schwachen, die da nicht mithalten können.

Die Selbstverständlichkeit, mit der all das für uns einmal galt, scheint gewichen und nach Asien ausgewandert zu sein. In den Ländern, die vor kurzem noch als Entwicklungsländer galten, sorgt man mit Begeisterung und Verbissenheit für das Vorankommen. Was braucht es außerdem? Geld natürlich. Aber Geld allein tut’s nicht, das sieht man an den reichen Ölstaaten. Die entsprechenden Ideale sind es, die es zu pflegen gilt.

Bildung als Ideal

Wer Schüler in den dynamischsten Staaten des heutigen Ost- und Südostasiens ist, hat für seine Bildung alles zu geben. Die Schulen erwarten das und die Eltern. So wie einst bei uns, hier in Deutschland. Und heute? Der jüngsten Pisa-Studie zufolge können 21 Prozent unserer 15-Jährigen einen einfachen Text weder lesen noch verstehen – Verhältnisse, die nur noch in Berlin unterboten werden. Häufigste Argumente sind niedriger Bildungsstand der Eltern, Überforderung der Schüler und verstopfte Schulklos. Seit jeher liegt der Akzent auf den MINT-Fächern, wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes geht. Während in puncto Mathematik und Naturwissenschaften an unseren Schulen nur Mittelmaß zu verzeichnen ist, führen auch hier wieder Andere die Liste an. Zum Beispiel eben die Länder Asiens. Und Estland!

Die Pflege der Wissenschaft ist im Regelfall nicht Sache der Wissenschaftler selbst, sondern die von Funktionären, von – im weitesten Sinne – Politikern. Gleichwohl haben sie ihrer Aufgabe möglichst nahezustehen und die entsprechenden Ideale auch selbst im Herzen zu tragen. Wie steht es damit bei uns in Deutschland?

Üblicherweise legen die für die Bildung zuständigen Sachwalter, wie Politiker überhaupt, eher wenig Wert auf eigenes Wissen. Sie verlassen sich lieber auf das von Anderen, sofern deren Wissen für sie überhaupt erforderlich ist. Vor allem darf es den Auffassungen der eigenen Partei nicht widersprechen. Besser noch, wenn es diesen entgegenkommt. Solcherart Aufgaben verlangen von den Politikern überschaubare Anstrengungen, mitunter geht das sogar ohne Berufsabschluss. Wozu überhaupt konkretes Wissen, Behauptungen tun’s genauso, oft sogar viel besser. Von sperrigen Fakten befreit, lassen sich Behauptungen wunderbar an die Ziele der jeweiligen Meinungs-Konsortien anpassen. Widersprechende Befunde und Auffassungen können in der Öffentlichkeit durch Verschweigen ausgeblendet oder durch Diffamierung unwirksam gemacht werden.

Meinungsfreiheit als Ideal

Artikel 5 unseres Grundgesetzes sollte die Meinungs- und Zensurfreiheit garantieren, konterkariert wird er jedoch durch die Praktiken des derzeitigen politischen Mainstreams. Der bestimmt, was und wie etwas in die Öffentlichkeit gelangt, und was nicht. Als vormaliger DDR-Bürger fühlt man sich erinnert, wie ängstlich auch damals ein jeder „Verantwortungsträger“ bemüht war, die jeweils vorgegebenen Standpunkte und Regeln zu befolgen. So auch heute wieder. Sie werden von Kindesbeinen an gelehrt, im Kindergarten und in den Schulen.

Und an den Hochschulen? In kritischen Fällen hängt es von linksterroristischen Kräften ab, was an unseren Hochschulen gelehrt werden darf, wem zu lehren gestattet wird und wem nicht. Da mit dem früheren Innenminister de Maizière nun sogar Akteure des Mainstreams ausgeschlossen wurden, sah sich unser Bundespräsident zu einer Verlautbarung veranlasst. Ihr zufolge seien gerade die Universitäten der Ort für den Meinungsstreit. Hier auch müsse das Streiten wieder gelernt werden. Denn die Hochschulen wären „der Austragungsort für Kontroversen. Ohne heimlich oder offen verbreitetes Gift. Aber mit Schärfe und Polemik, mit Witz und Wettstreit“. Mehr noch: Die Universität sei „ein Ort der Freiheit aller zum Reden und zum Denken“.

Indes ist es bei Vorlesungsverboten oder entsprechenden Aussortierungen geblieben. Die krassesten Fälle sind mit den Namen der Professoren Jörg Baberowski und Ulrich Kutschera verbunden, aktuell wird auch versucht, den Dortmunder Statistik-Professor Walter Krämer zu desavouieren. Auch der Autor dieser Zeilen (Gerald Wolf) ist davon betroffen. An der Magdeburger Universität hielt er seit etwa zehn Jahren als Beitrag zum Seniorenstudium Vorlesungen, stadtoffen und über eine breite Themenpalette hinweg. Es waren in diesem Rahmen die meistbesuchten Veranstaltungen überhaupt. Mit Beginn des laufenden Semesters wurden ihm die Vorlesungen untersagt. Auch auf mehrfaches Drängen hin ohne Begründung.

Politische Ideale

Die politischen Ideale der klassischen Art, die der Demokratie, Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit, gelten noch immer. Da ist keine Partei, die sie nicht auf ihre Fahnen schreibt, allerdings ohne verbindlich sagen zu können, was man sich darunter im Einzelnen vorzustellen habe, konkret. Unter Freiheit zum Beispiel – welcher Art, für wen und gegen wen?

Politische Ideale sind durchaus nicht immer gut, sie können höchst gefährlich sein. Gerade bei uns in Deutschland gab es solche der verheerenden Art. Wilhelm II. war ein solches, heraus kam der 1. Weltkrieg, oder Hitler mit der Konsequenz Judenverfolgung und 2. Weltkrieg. Auch an „Väterchen Stalin“ sei gedacht. Er hatte es sogar ohne Krieg geschafft, Millionen und Abermillionen Menschen in den Tod zu befördern. Für den Osten Deutschlands war Stalin eher mehr als ein Ideal, er war gottgleich.

Und Gott selbst, der Gott der Juden, Christen und Moslems, der Erschaffer der Welt und der Menschen? In seinem Herrschaftsbereich gab und gibt es bis heute kaum eine Aggression und kaum einen Krieg, ohne dass man sich auf ihn beruft. Und überhaupt, kann dieser Gott als ein Ideal gelten, wenn er die Menschen wegen eines Obstdiebstahls über alle Generationen hinweg aus seinem Paradies vertrieb, Menschen, denen er dann die Sintflut auf den Hals schickte, weil er mit ihnen, mit seiner eigenen Schöpfung, nicht zufrieden war? 

Für uns DDR-Bürger gab es mit und nach Stalin ein gänzlich neues Ideal, entsprechend hieß es der Neue Mensch. Später wurde dieses Ideal pädagogisch umgegossen in die Allseitig Gebildete Sozialistische Persönlichkeit, ironisch Homo sovieticus genannt. Man glaubte, wollte zumindest der Bevölkerung glauben machen, dass bei planmäßiger, konsequenter Erziehung nach sowjetischem Muster Menschen erschaffen werden, die als Einheit gewillt sind, dem Sozialismus in unverrückbarer Klassenposition zu dienen und dessen Feinde zu bekämpfen. Auf dass es den Menschen auf der ganzen Erde gut gehe und immer besser. Diese Zeiten schienen überwunden zu sein und mit ihr das Ideal vom neuen Menschen. Doch kommen immer wieder neue Varianten auf. Jüngst aktualisiert nun durch die Beschlüsse des SPD-Parteitages im Dezember dieses Jahres.

Vom politischen Hauptstrom, dem „Mainstream“, werden die jeweils angesagten Ideale in Fahrt gesetzt. Es sind die Flaggschiffe des politischen Moralismus. Flussabwärts begegnen sie den Menschen, die sich gern vom Hauptstrom umspülen lassen. Darin plätschernd, winken sie den Flaggschiffen zu, viele jedenfalls, manche freudig, die meisten eher müde. Andere Schiffe bekommen sie ohnehin kaum zu sehen. Das wollen sie auch gar nicht, weil diese ihr Bild vom vorgefertigten Ideal stören. Und gar gegen den Strom anzuschwimmen, ist ihnen völlig fern. Wozu auch, fragen sie sich. Solange das Wasser trägt und uns warm umspült, lohnt sich das Strampeln nicht. 

Klimaschutz als Ideal

Es gibt hierzulande kein Politikfeld, auf dem nicht Versagen zu verzeichnen ist, auch solches der schlimmsten Art. Immerhin bekennen sich die Verantwortlichen dazu, auch die Leitmedien tun’s. Und sie finden im Volk ihrer Wähler Verständnis, denn, wie es zu wissen glaubt, gibt es Schlimmeres: Eine vom Menschen selbst verursachte Klimakatastrophe kataklysmischen Ausmaßes kündigt sich an! Der Klimaschutz hat daher Vorrang, und dafür drückt man gern ein Auge zu. Oder auch beide, schließlich geht es nicht nur um uns, sondern um den gesamten Planeten! Der weitaus größte Teil unserer Bevölkerung anerkennt dieses Bemühen, ist opferbereit und zeigt sich dafür an den Wahlurnen erkenntlich. Für den Machtapparat macht sich die Bevölkerung in ihrer Hinnahmebereitschaft gewissermaßen selbst zum Ideal. Zumal ein Großteil von ihr alle die Faktoren, die das Klima beeinflussen, weder versteht noch überhaupt verstehen will. 

Wozu auch etwas Genaueres über die Absorptionsbanden vom CO2 und deren Sättigungsverhalten wissen wollen, über die globale Temperatur und die CO2-Konzentration von vor tausenden und Millionen Jahren hier auf der Erde oder auf dem Mars von heute? Wen schon interessiert die Vielzahl von Klimafaktoren jenseits vom CO2? Die tagtäglichen Berichte von Unwettern, Bränden, Dürren und Überschwemmungen aus aller Welt sprechen doch eine eindeutige Sprache – alles klimawandelbedingt, was sonst? Und der wiederum kommt vom CO2, dem Treibhausgas, wie man es aus den Schloten und Auspüffen qualmen sieht, im Fernsehen. Angeblich soll das CO2 ja unsichtbar sein, aber nicht für alle – Greta Thunberg kann es sehen. Und eben auch im Fernsehen kann man es sehen.

Der Glaube, dass all das, was uns da vom grünen und linken Zeitgeist vorgelegt wird, schon seine Richtigkeit hat, spricht für sich und vermeintlich auch für die Sache. Glaubenssätze sind nun mal weit glaubhafter als irgendwelche Kurven und Tabellen, die von Wissenschaftlern gegengehalten werden samt ihrer haarsträubend langweiligen Thesen. Nicht ohne Grund ist mehr als 90 Prozent der Weltbevölkerung gläubig. Irgendwie jedenfalls. Und nicht ohne Grund kommen die sogenannten Klimaleugner bei uns nicht zu Wort, selbst wenn sie zehnmal recht haben sollten. Skepsis kostet da schnell den Job, wie gerade beim Vorstand der deutschen Wildtierstiftung, Fritz Vahrenholt, geschehen. Auch Gottgläubige wollen nicht darüber diskutieren, ob es Gott wirklich gibt.

Wirklich aber gibt es Wissenschaftler – weltweit zuhauf, darunter viele Nobelpreisträger –, die gegen die These vom anthropogenen Klimawandel massive Gründe anführen. Sie finden die Maßnahmen zur Umstellung auf erneuerbare „Energien“ wie auch auf E-Mobilität höchst fragwürdig und halten die dazu vorgesehenen Techniken für extrem problematisch. Eine riesige, über die ganze Welt verteilte Lobby finanziere die Kampagnen zum Klimaschutz, sagen sie, und: die Klimaschutz-Industrie sei ein Billionen-Dollar-Geschäft. Dass 97 Prozent aller Klimawissenschaftler den menschgemachten Klimawandel bestätigen, sei ein dreister, seinerzeit von Obama befeuerter Bluff. Die gegenwärtigen atmosphärischen CO2-Konzentrationen hätten – wenn überhaupt – einen vernachlässigbaren Einfluss auf unser Klima. Weit eher würde die Zunahme des CO2 als atmosphärischer Pflanzendünger wirken und die Begrünung der Erde nachweisbar vorantreiben. Schlimmer noch: Die Datensätze zur globalen Erwärmung würden verfälscht, entweder sei da nichts oder kaum etwas Bemerkenswertes, außer Klima-Hysterie.

Und tatsächlich, die Angst vor einer Klimakatastrophe geht mit Symptomen einer höchst befremdlichen Verzichtbereitschaft einher. In mancher Hinsicht gleichen sie denen der Selbstverletzung beim Borderline-Syndrom.

Diskurs als Ideal

Von all diesen Argumenten erfährt die Allgemeinheit nichts. Öffentliche Diskurse zu den Reizthemen menschgemachte Klimakatastrophe, Sinn und Unsinn energiewirtschaftlicher Maßnahmen oder von atmosphärischen Grenzwerten werden vermieden. Erst kürzlich haben 500 Wissenschaftler (darunter wiederum Nobelpreisträger) einen Brandbrief an den UN-Generalsekretär Guterres geschickt und vorgeschlagen, dass sich auf beiden Seiten der Klimadiskussion ausgewiesene Experten endlich in aller Öffentlichkeit austauschen. Warum auch nicht? Bei der extremen Belastung der Volkswirtschaften wie auch des Privatvermögens eines jeden Einzelnen ist die Einbeziehung der gesamten Bevölkerung dringend geboten, weltweit und natürlich auch hier bei uns.

Das in Deutschland beheimatete Europäische Institut für Klima & Energie (EIKE) ist eine der staatlich unabhängigen Einrichtungen, die weltweit erschienene Publikationen zu Fragen des Klimas sammelt und ihrerseits weiterverbreitet. Das ist vielen ein Dorn im Auge. Obwohl sich EIKE nach eigenen Worten intensiv um einen öffentlichen Diskurs mit Einrichtungen der staatlich geförderten Gegenseite bemüht, wurde er dem Institut immer verwehrt.

 

Gerald Wolf ist emeritierter Magdeburger Universitätsprofessor, Hirnforscher und Institutsdirektor. Neben zahlreichen Fachpublikationen und Fach- und Sachbüchern stammen von ihm drei Wissenschaftsromane. In seinen Vorträgen und Publikationen widmet sich Wolf der Natur des Menschen, vorzugsweise dem Gehirn und dem, was es aus uns macht. Mehr als 100 seiner Essays sind in dem kürzlich erschienenen Buch „Hirn-Geschnetzeltes“ zusammengefasst.

Foto: Pixabay

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Olaf Weiss / 24.12.2019

Hallo zusammen und allen frohe und friedliche Feiertage! Eine bittere Analyse von Herrn Wolf, dem man in jedem Punkt zustimmen muss. Aber wissen Sie was? Es ist mittlerweile sinnlos, sich dagegen stellen zu wollen. Der deutsche Durchschnittsdepp wählt weiterhin mehrheitlich die Parteien, die dieses Land vor die Wand fahren. Er will sich nicht mit den Alternativen beschäftigen; er will sich nicht informieren; er will nicht selbstverantwortlich denken und leben. Der Deutsche ist der geborene Untertan - er war es in seiner Geschichte immer und will es heute immer noch sein. Nicht umsonst spricht er von “Vater Staat” und “Mutti Merkel”. Diese “Eltern” werden es schon richten und alles für ihn tun. In den letzten Jahren wurde ich sehr pessimistisch: auf Seiten wie der “Achse” oder “TE” lese ich von den Autoren und Foristen eine Menge kluger Beiträge, aber wann immer ich versuche, diese Gedanken zu Freunden, Kollegen oder Nachbarn weiterzutragen, stosse ich nur auf Desinteresse. Ich denke, dieses Land wird erneut untergehen: diesmal überzieht es seine Nachbarn nicht mit Krieg, sondern geht an seiner Dummheit und fehlenden Idealen unter. Und soll ich Ihnen noch etwas sagen: ein bisschen freue ich mich darauf! Ich freue mich darauf, die Grünenwähler bei einem Blackout frieren zu sehen! Ich freue mich darauf, dass die ganzen Kulturbereicherer bei leeren Sozialkassen weiterziehen werden! Und ich freue mich darauf, dass die linken Lehrer, Sozialpädagogen, Gendergaga-Professoren, Energiewender, Büroklammernzähler und Flüchtlingshelfer bei leeren Steuerkassen feststellen werden, dass sie nichts, aber auch rein gar nichts gelernt haben, mit dem die verbleibende Restgesellschaft irgendetwas anfangen kann. Dann wird man vielleicht hier mal wieder beginnen, Bauarbeiter, Physiker, Mediziner, Ingenieure und Techniker wertzuschätzen. Bis dahin wird aber der von Herrn Wolf beschriebene Wahnsinn weitergehen, befürchte ich.

Jochen Becker / 24.12.2019

Die Dekadenz des gegenwärtigen Zeitgeistes, Kultur kann man es kaum nennen haben gestern die Klimahüpfer auf den Punkt gebracht: “Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei. #weihnachtenundklimakrise — Fridays For Future Germany (@FridayForFuture) December 23, 2019” Da kann man sich als Großeltern nur glücklich schätzen im Nachkriegs Deutschland gelebt zu haben. Die Enkel werden ihr Alter in einer chinesischen Kolonie oder einem Kalifat verbringen müssen, und sie können sich nicht einmal darüber beschweren, da sie es selbst verschuldet haben. Warum lassen wir diese ignoranten Grünschnäbel überhaupt mitreden?

armin wacker / 24.12.2019

Wirklich ein sehr guter Artikel. Nur eine wesentliche Korrektur ist von Nöten. Der Gott des Christentums ist nicht mit Allah identisch. Jesus Christus sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Es kommt keiner zum Vater, denn durch mich. Was glauben sie, warum der Islam so gegen die Christen und Juden vorgeht.

Donald Adolf Murmelstein von der Böse / 24.12.2019

Schon alleine der Begriff „Deutschland“ ist für mich problematisch, wenn man ihn dann noch in die Nähe von Idealen und Beseeltheit bringt, dann hat das schon etwas Unseriöses oder sagen wir mal Anzügliches an sich. Machen wir es doch so wie die Buntländer, bei denen Deutschland für Beuteland steht und die „Schon-immer-hier-Lebenden“ Opfer sind, wobei man zwischen einem Opfer und einen Überopfer unterscheiden muß. Der Begriff Opfer wird überwiegend von den Buntländer gebraucht, während der Begriff Überopfer zwischen den „Schon-immer-hier-Lebenden“ untereinander benutzt wird. Überopfer sind austauschbar und dienen sozusagen als Versuchskaninchen. Wenn es beim einen nicht klappt, dann beim nächsten usw. Wichtig dabei ist die rhetorische Distanz! Der Buntländer immunisiert sich davon, indem er jeden „duzt“… er macht sich vom Opfer sozusagen unangreifbar … ungefähr so: DU OPFER DU – WAS WILLSCHT DU? Wünsche andächties Fest - Ihr Murmelstein von der Böse

Anders Dairie / 24.12.2019

Im Verhalten / Denken und Handeln / wirken die Eingaben der Massenpsychologie weiter.  Diese Eingaben sind auf das Vorhandensein unserer Urinstinkte aufgebaut.  Unsere Erbanlagen fußen mehr auf denen unserer fernen Vorfahren als wir meinen und—auch einsehen wollen.  Angst, Mut, Hoffnung, Verzweiflung, Schicksalsergebenheit usw. stecken in uns drin.  Wer sie “auszugraben” versteht,  beherrscht uns mehr oder weniger.  Die GRÜNEN haben nichts neu entdeckt oder erfunden.  Sie haben in den Siebzigern eine 15 Jahre alte Strategie der Amis kopiert.  Ja, dort war GRÜN am Ende der Fünfziger angesagt.  Sie konnten sich aus 2 Gründen nicht durchsetzen:  In einem 2-Parteien-System konnten sie die Mehrheiten nicht schaffen, und in einem Amerika des ländlich-bäuerischen Mittelstan-des lachte man über schlaue Städter:  Umweltschutz konnte man besser !  Letztere wählten 2016 einen TRUMP, auch wegen spürbarem,  linken Bodengewinns . Nicht nur wegen SANDERS.  Es gilt das Propagandaprinzip:  Themen ausbreiten, mit Urängsten füttern, übertreiben, mit “Beweisen” und Beispielen auskleiden, weiter übertreiben,  polit. Mehrheiten gewinnen, Posten besetzen, Politik bestimmen, vorzugsweise links, weil man den Gemeinsinn unterstreichen kann.  Parallel dazu alles in Grund und Boden verdammen, was Widerstand macht.  Das Ganze geht nur mit willigen—gar gekauften—Medien, die Partikularinteressen haben. Legt man diese Kasalität zugrunde, erkennt man alles wieder, vom Waldsterben bis zu Fukushima.  Analysiert man die Dinge, findet sich nur heiße Luft… aber GRÜNE als Außenminister !

Leander Holger Hofmann / 24.12.2019

Auch sehr passend zu diesem Thema, weil zeitlos klassisch und lebenspraktische Hilfe, das Gedicht von Friedrich Schiller: “Das Ideal und das Leben.”

A. Ostrovsky / 24.12.2019

Allen hier auf der Achse wünsche ich frohe Fesstage.

A. Ostrovsky / 24.12.2019

Der Verlust der Ideale ist das Eine, der Verlust der Kompetenzen das Andere. Es hängt zusammen und man ist geneigt den Verlust der Ideale als Ursache anzusehen. Für mich war es umgekehrt. Als Entwickler von elektronischen Baugruppen bedeutete die Abwanderung der Elektronik und des Maschinenbaus nach Asien den Verlust der gelernten Tätigkeit. Wir hätten das in Deutschland nicht nötig gehabt, den USA alles nachzumachen, was damals schon falsch war, aber wir hatten einen teuren Staat. Der zerstörte unsere Wettbewerbsfähigkeit. Ich war damals Wechselwähler und habe manchmal auch die SPD gewählt, aber die sahen mich nicht als Schaffendern. Die Grünen konnten intellektuell nicht erfassen, dass in einem Hochtechnologieland mit hoher Bevölkerungsdichte Umweltschutz die modernste Technologie nutzen muß. Da machten sich gerade die Steinewerfer und Bauchtänzerinnen breit. Der Versuch war auch gescheitert. Die Gelben waren der Kern der Ideologie, die die Hochtechnologie aus dem Lande trieb und die Schwarzen machten da kräftig mit, hielten aber am teuren Sozialstaat fest. Ich war schon Ende der 80-er hier nicht mehr politisch vertreten. Aber die Wiedervereinigung und all die Hoffnungen die daran hingen, deckte das Problem zu. Der Verlust der Kompetenzen hat mir aber deutlich gemacht, dass die Ideale falsch waren. Sollte ich nun meinen Kindern raten, einen MINT-Beruf zu studieren, wo sie als Bettler von Tür zu Tür wandern müssen, damit man ihnen überhaupt eine Arbeit gibt? Diese Frage war für mich der Verlust der Ideale. Meine Kinder haben trotzdem den Weg gefunden, weil sie klug sind. Aber für mich war die Fortschrittsfeindlichkeit, die unter Kohl und Westerwelle schon begann, der erste Verlust. Ich habe mich dann den Computernetzwerken zugewandt, dem was heute das Internet ist, mit den bunten Werbebotschaften, weil mir das die Chance gab, hier von DE aus an der Entwicklung mitzuarbeiten. Heute kann sich jeder im Netz frei informieren. Man muss nicht dem Mainstream nachjaulen.

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