Es gibt tatsächlich in der DDR auch “positive” Beispiele der privilegierten und rationierten Zuweisung von Wohnungen, die an gewisse Voraussetzungen gebunden waren. Diejenigen, die die ostalgisch verklärende Aussage “Es war nicht alles schlecht,” immer wieder von sich geben, träumen immer nur die halbe Wahrheit. Um in Berlin, Hauptstadt der DDR, wohnen zu dürfen, musste man eine “Zuzugsgenehmigung” erlangen. Selbst innerhalb der DDR war die Personenfreizügigkeit reguliert und rationiert. Hatte man es schließlich die Genehmigung und eine Mietwohnung ergattert, musste man sich eine Art “Blockwart” gefallen lassen, der Besonderheiten, z.B. “Westbesuche” oder Dauergäste, im sog. “Hausbuch” protokollierte. Einige VEB (Volkseigene Betriebe), die DR (Deutsche Reichsbahn) oder die “bewaffneten Organe” verfügten über riesige Kontingente von Mietwohnungen verschiedener Größe, Lage und Qualität, die nach eigenen Kriterien zugewiesen wurden. Diese mehr als geldwerten Privilegien sind nie wirklich hinterfragt worden. Zusätzlich gab es das genossenschaftliche Wohneigentum an “Altneubauten” und und “Neubauten” wie WBS 71, den “Wohnklos mit Kochnische”. Das urige Wohnen im Kiez-Altbau war dank Verfall und Mangel preisgünstig. Überall stank es nach Braunkohlequalm, lagen die Briketthaufen, standen die verzinkten Aschekübel auf dem Fußweg. Die Beseitigung dieser Mängel erforderte Unternehmergeist und Investitionen. Das schlägt sich auf die Mieten nieder. Ohne den Markt und den Wettbewerb wäre das alles nicht möglich gewesen! Das Menschenrecht auf kostengünstiges Wohnen für jeden in der Hauptstadt ist ein spannender Irrtum. Wer meint, die marktfreie Zone durch Enteignung wäre die geeignete Lösung, hat nicht an die Risiken und Nebenwirkungen gedacht. Berlin ist dann arm und nicht mehr sexy. Es soll aber bei der Großen Transformation Vorreiter sein, also wird es so kommen. Und wer bezahlt das alles? Der Steuerzahler mit dem sicher kommenden Berlin-Wohn-Soli fürs Berlin-Wohn-Silo!
@ Beyer Es gibt kleine und große Leute oder Menschen mit unterschiedlichen Budget. Wer will, in nicht modernisierten Wohnungen ohne Bad, Toilette halbe Treppe und Einscheibenfenster oder in Betonbauten ohne Isolierung leben? Die Bauvorschriften mit dem Energiepass usw. erfordern hohen Wohnkomfort mit starker Wärmedämmung. Sowas ist nicht umsonst zu haben. Die Wohnungsgesellschaften stehen seit Jahren unter diesem Druck, und schaffen es nur in Jahren einen gleichmäßigen Standard zu erreichen. Das dies die Mieten treibt, ist normal. Dazu kommt eine enorme Nachfrage durch die Migration, aber auch durch Vereinzelung. Die Zahl der Singlehaushalte steigt stetig. Sie haben die DDR und deren Wohnungsnot nicht erlebt. Die verfallenen Häuser wurden tausendfach dukumentiert. Es lies sich gut mit 20 - 100 Mark Miete leben. Der Hausbesitzer hatte keinen Ertrag(Dazu habe ich einen Ordner meines Onkels1956-1971). Häuser wurden billigst gehandelt, Mehrfamilienhäuser oft dem Staat geschenkt. Ein Grundstücksverwalter sagte mir einmal: “Jeder Stein kostet Geld, aber das Haus ist nichts wert.” Diese Zeiten waren für mich der Horror. Enteignen und Wegnehmen mehr konnten die Roten nicht. Die 1972er Enteigungswelle der Kleinbetriebe hat dann auch den Rest des Mittelstandes kaputt gemacht. Ist bis heute im Osten zu spüren. Sie predigen Aufstand, nehmen sich aber die Falschen aufs Korn. Die Richtigen sitzen in Rathäusern und im Parlament und neigen oft zu Übertreibungen. Die neue Kuh im Dorf das Tiny-Haus ist eine tolle Alternative! Wohnungen bauen unter den Standards von Heute ist nicht billig. Also, wer vernünftig Wohnen will, muss auch eine entsprechende Miete zahlen.
Ich weiß nicht wer Herr Haferberg ist, was er aber ist, das weiß ich schon. Ja und über Herrn Biermann , dem angeblichen Freund von Robert Havemann , zu reden ist vollends überflüssig. Wohl ist er bei R.H. oft zu Gast gewesen, aber verstanden hat er diesen klugen Mann nie. Ein selbstverliebter, eitler Troubadour, der von sich glaubt er hätte den Untergang der DDR eingeleitet. Dafür hat die Parteielite schon selbst gesorgt indem sie ihre eigenen Ideen mit Füßen getreten hat.
Sind wir in unserer Gesamtheit wirklich so grottendumm einen solchen Blödfug wie die Enteignung und Vergesellschaftung von Wohnraum mitzumachen? Es entsetzt mich geradezu, dieses Thema ernsthaft diskutiert zu sehen, 30 Jahre nach dem Fall der Mauer, in dessen Folge die Qualität des sozialistischen Wohnungswesens klar und ohne Propagandagetöse beurteilt werden konnte. Ich weiß nicht was wir rauchen, - nein, es muß der Abusus von Stickoxiden und CO2 aus dem Straßenverkehr sein, der zur Verblödung ganzer Bevölkerungsschichten führt. Da ertappe ich mich langsam dabei, der Verbrennungsmotorenhatz des grünen Obermuftis auch positive Seiten abzugewinnen …. Ja, es wirkt! Die Zusammenhänge werden klar ….
LOL, Guter Text. Das ist auch der Grund, weswegen ich nicht in Betongold investiere und mein Geld bei einem ausländischen Broker liegen habe, der die Kapitalertragssteuer nicht automatisch berechnet und die Angelegenheit mit den korrekten Steuerangaben mir überlässt:D. Jeder Durchschnittsdeutsche, der jetzt noch baut spielt russisch Roulette. Die Kredite bedient man die nächsten 30 Jahre und das ist eine so lange Zeit, dass bis dahin noch mindestens eine Blase platzen wird, die Arbeitslosigkeit wieder hochgehen wird und die Sozialleistungen runtergeschraubt werden. Dann steht die Bank auf der Matte und sagt Zwangsversteigerung. Das wäre das “gute” Szenario. Beim “schlechten” stehen Politkommissar Jamal und Kevin vor der Tür und sagen, dass auf den Wohnraum locker noch 6 Bedürftige passen und Eigentum verpflichtend Verantwortung bedeutet. Wer sich dann weigert wird erschossen. Lief es genauso in Rumänischen Kommunismus….läuft eigentlich in jedem Kommunismus so.
Eine kurze Geschichte aus der eigenen Verwandtschaft in der verblichenen TäTäRä Numero Eins: 1950er Jahre, der Sozialismus dort im Aufbau primär damit befasst, eine Schwerindustrie aus dem Boden zu stampfen und die dafür deren nötige Energieversorgung mittels Ausweitung des traditionell vorhandene Braunkohletagebaues auszuweiten. Wohnungsbau? Kein Thema, der vorhandene Wohnungsbestand wurde - wie im Beitrag von Herrn Haferburg plastisch dargestellt - von der KWW, der Kommunalen Wohnungswirtschaft verteilt. Privateigentum in Form von Grundstückseigentum wurde zwangssozialisiert. Eben diese Sozialisierung traf nun auch den Schwiegervater eines meiner Vettern. Obgleich, oder vielleicht gerader deshalb, er ‘Altkommunist’ mit Verdiensten im Kampf gegen denHitlerfaschismus war, wurde ihm sein Häuschen, in dem er mit Frau und Tochter und Schwiegersohn auf recht bescheidenem Wohnraum lebte, abgeknöpft. Seine Interventionen bei der Bezirksparteileitung brachte ihm eine Untersuchungshaft in der Bezirkshauptstadt samt ‘Betreuung’ durch verschiedene staatliche Organe ein. Sein Bonus als Altkommunist ersparte ihm wohl eine längere Haft, nicht aber den Verlust seiner bescheidenen Hütte, in der er zwar wie gesagt weiter leben durfte, dafür aber einen Mietzins zu entrichten hatte, Modellhaft für die TäTäRä Numero Zwei. Es wird so kommen, so sicher wie einstmals das Amen in hiesigen Kirchen.
So ist es, dass seit Jahrzehnten kaum nennenswerter, bezahlbarer Wohnraum geschaffen wurde. Stattdessen wurden massenhaft Wohnungen privatisiert. Dazu hat Hamburg, im Wahn des damaligen ersten Bürgermeister “Gutes zu tun”, über Gebühr Migranten aufgenommen. Da diese, aus Gründen der Integration, alle mit Dringlichkeitsscheinen ausgetsattet sind, darf sich der deutsche Normalo jetzt im Kampf um günstigen Wohnraum ganz hinten anstellen. Ich muss sogar die Unterhosen von Migranten tragen. Danke liebe SPD, danke liebe Grüninnen. Die Deutschen sind euch doch ganz offensichtlich scheißegal!
Früher in der DDR habe ich in einem Viertel gewohnt, wo manche Häuser nur noch durch ein Gerüst betretbar waren, weil sie sonst zusammengefallen wären. In meinem damaligen Viertel fielen auch 2 Häuser wirklich zusammen, die Gottseidank nicht mehr bewohnbar waren. Das eine Haus lustigerweise als die Kirchenglocken begannen zu läuten. Unser ganzes Viertel wurde dann saniert und meine Familie zog in den Plattenbau. Die einzige Sorge war, was wird daraus, wenn mal irgendetwas am Haus kaputt geht. Nach relativ kurzer Zeit rostete schon die Heizungseinstellung. Reparaturen wurden kaum durchgeführt. Nach 20 Arbeitsjahren in BaWÜ und RP zogen wir aber bewusst wieder in den Plattenbau, mittlerweile saniert und aufgehübscht. Ich lasse nichts auf die Plattenbauten kommen. Die Wohnungsgröße wird einem ja nicht mehr zugeteilt. Der Ruf der Platte ist dermaßen schlecht - ich hoffe noch viele, viele Jahre - sodass die Mieten bezahlbar geblieben sind. Die Umgebung ist grün und licht, für Kinder ideal. Ich bin froh, dass der Staat nicht mehr die Hand auf dem Wohnraum hat, da sonst die Platte auch unbewohnbar geworden wäre. Der Staat kann nicht jede Wohnung, die er besitzt auf Vordermann bringen, das ist Illusion. Die Illusion ist auch, dass Wohnraum ohne Profitstreben angeboten werden könnte. Herrjeh, woher sollen dann die Gelder für Reparaturen z.B. herkommen? Jeder der von der Enteignung der Wohnungsgesellschaften träumt, den würde ich eine Zeitreise in mein Viertel, das ich früher bewohnte gönnen. Die Wohnqualität war so schlecht, dass sogar, als Honecker einmal durchfuhr, entsetzt war. Diese Zeiten sehnen die Linksgrünen für uns Normalos wahrscheinlich herbei. Sie sehen uns in zerfallenden Häuser mit dem Fahrrad vor der Tür und sie selbst bewohnen ein Luxuspenthouse.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.