Na ja, die Frage “wo kommst du her” zeugt schon von enormen Analphabetismus im Bereich der Allgemeinbildung. Wie oft nur muss man als Banater Schwabe (alemannisch) oder Siebenbürger Sachse (luxemburgisch) die Frage über sich ergehen lassen. Beide Gruppierungen sprechen verschiedene Deutsche Dialekte, aus denen im Bundesgebiet fast immer Akzente gemacht werden, wenn sie Hochdeutsch sprechen. Im Banater Bergland haben wir nur bayrisch gesprochen. Das steht sogar bei Wikipedia drin, obwohl kaum ein Bayer davon gehört hat. Die Frage ist zutiefst beleidigend, für eine deutsche Minderheit, die beispiellos jeder Diskriminierung zum Trotz ihre Sprache und Kultur erhalten hat. Ein großer Teil der bundesrepublikanischen Gesellschaft hat sich nie über die Existenz deutscher Minderheiten Gedanken gemacht. Man würde nie einem Schweizer diese Frage stellen. Der kollektive Begriff” Rumäniendeutsche” ist auch zutiefst diskriminierend. Ich kann mich nie erinnern im Banat von der rumänischen Seite auch nur ansatzweise mit Rumänien in Verbindung gebracht worden zu sein. Und bei der ganzen Kritik zur Asylpolitik vergisst man zu erwähnen, dass man ab den 90er 2,5 Mio. Russen den Status eines Deutschen erteilt hat, während man Deutschen im Banat und Siebenbürgen bis heute die Aussiedleraufnahme verweigert. Beleidigt fühlen dürfen sich aber nur Gastarbeiter und deren Kinder oder andere Asylanten und deren Nachkommen. Den die sind” hier geboren”! Deutschtürke, Deutschafghane oder mittlerweile Afrodeutsche waren nur die Vorstufen dem heutigen Gender und Geschlechterpolitik, wo jeder alles sein darf, was er will.
Tja, Herr Schneider, dann müssen Sie alle, wirklich alle gut gemachten satirischen Zeichnungen über Leute und Situationen verschwinden lassen. Fangen Sie mal mit den Geschichten von dem Großmeister von Bülow an und enden bei dem brillianten Politikerzeichnungen Klingkist. Die haben es in sich. Was meinen Sie wohl, wie der die junge Grünendame zeichnen würde? Wer in der Öffentlichkeit steht muß damit leben, braucht es aber nicht. Honoriert wird bestens. Die einzige Waffe, die da hilft ist Schlagfertigkeit. Das übt sich. Nur dumm, wenn es auch da fehlt.
Herr Schneider, bereits in dern 90ern war political correctness ein Thema. Man sagte im Deutschen nicht mehr “Neger”, weil es im Amerikanischen von böswilligen Menschen mal mit i und doppel-G ausgesprochen worden war. So neu ist das ganze nicht.
Den Durchschnittsmenschen kann man locker, leicht und flockig formen und lenken. Die Fernsehsendungsformate und deren Beliebtheit sind Beweis genug. Bis heute begreifen die Fernsehkonsumenten nicht, dass es bei Sendungen mit Zuschauern kaum eine Szene zu den Zuschauern live bzw. zu der gesendeten Szene passt (Ausnahme die Sonntagmittags-Shows). Das sind alles Szenen, die vor den Sendungen beim Aufwärmen der Zuschauer durch Animateure oder aus anderen Sendungen sind. Aktuell z.B. “The Voice of Germany”. Bei dieser Sendung kommt hinzu, dass die Jury schon vorher weiß, wer da in ihrem Rücken singt und was, sowie ein Drehbuch gibt, wer weiterkommen soll und wer gewinnt, denn es geht um Einschaltquoten. Für solch Feststellung muss man nicht Insider sein.
An der Ricarda Lang stört mich nicht das Übergewicht, sondern ihre infantilen Auftritte.
Was das Niveau gewisser Sendungen und Zeitungsartikel betrifft haben Sie sicher recht. Aber was soll die konsequent daraus sein? Ich lasse mir sicher nicht vorschreiben, über was ich lache oder weine. Gut über die Regierung kann man sicher beides. Ob ich jedoch rothaarige, schlanke mag und dafür grünhaarige dicke nicht ausstehen kann, bleibt alleine mir überlassen. Ich schreibe den auch nicht vor. Wen sie lieben oder hassen dürfen, oder dass sie mich mögen müssen oder gefälligst als schön zu empfinden haben. Und wenn irgendwelche Trullas in der Bild ihre schiefen Möpse aus dem Overall hängen lassen, tun die das für gutes Geld. Niemand wird gezwungen das anzusehen, zu lesen oder gar für gut zu befinden. Aber die Freiheit mir das im Zweifelsfall ansehen zu dürfen, lasse ich mir von keiner selbst ernannten Moralpolizei, welcher politischen Prägung auch immer nehmen. Punkt!
Oh je, wie haben sich meine ehemaligen Arbeitskollegen wegen dem Satz vom Dieter Bohlen, “Du bist aufgetreten wie eine fest getackerte Wurst”, köstlich amüsiert.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.