Rüdiger Stobbe / 28.12.2021 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 11 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? Woche 50

Der Präsident des Bundeskartellamts, Mundt, hat sich besorgt geäußert über den Wettbewerb auf dem Energiemarkt. [...] die Zahl der Marktteilnehmer reduziere sich aktuell. Das hänge unter anderem mit dem Ausstieg aus der Kohle und dem Abschalten von Atomkraftwerken zusammen. Der Weg zur Energiewende sei ambitioniert, daher könne es zu Engpässen etwa bei Strom kommen. [...] (Abbildung)

Engpässe etwa bei Strom ist ein feiner Euphemismus für bevorstehende Brownouts (gesteuerte, großflächige Stromabschaltungen) oder gar für einen unkontrollierten Blackout in Deutschland, ein Ereignis, das ganz Europa ins Chaos stürzen könnte.

So sieht es ein paar Tage vor dem Abschalten von drei Kernkraftwerken und weiteren Kohlekraftwerken in Deutschland aus. Ob die nachfrageorientierte Stromversorgung auch im Jahr 2022 gewährleistet bleibt, oder ob es zur angebotsorientierten, Grundlast vernachlässigenden Stromzuteilung kommen wird, wie Frau Kotting-Uhl als Vorsitzende des Umweltausschusses im Deutschen Bundestag (Abbildung) darlegte, bleibt abzuwarten. Eins jedoch ist bereits sicher: Der CO2-Ausstoß wird im kommenden Jahr tendenziell ansteigen. Der wegfallende, praktisch CO2-freie Strom aus Kernkraft wird keinesfalls CO2-frei ersetzt werden können. Unter dem Strich ein „feines“ Ergebnis unserer Freunde und Profiteure der Energiewende. Denn Geld wird reichlich verdient mit der „Transformation“ der Stromerzeugung in Deutschland. Dabei wird es nicht bleiben. In den kommenden Jahren müssen die Erneuerbaren „massiv“ ausgebaut werden. Der Begriff „massiv“ erscheint im Koalitionsvertag der Ampel allein im Zusammenhang mit dem Thema Klimaschutz siebenmal. Was „massiv“ bedeutet, ob der massive Ausbau der Erneuerbaren im Zeitraum bis 2030 überhaupt einen Funken von Realitätsnähe enthält, kann in einem verlinkten Artikel unter dieser Abbildung nachgelesen werden.

Der Begriff „Transformation“ kommt im Koalitionsvertrag genau 42-mal vor. Hieß es früher mal Revolution oder Reformen, ist aktuell die Transformation en vogue. Was so harmlos klingt, hat einen Hintergrund, der den kundigen Leser schauern lässt. Bereits im Jahr 2011 hat der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) ein Hauptgutachten vorgelegt, welches offen und ehrlich den Weg in die post-fossile Wirtschaftsweise mit seinen Veränderungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft darlegt: Der Beirat erläutert auch, dass die erforderliche Transformation tiefgreifende Änderungen von Infrastrukturen, Produktionsprozessen, Regulierungssystemen und Lebensstilen sowie ein neues Zusammenspiel von Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft umfasst. Es gilt, vielfältige Pfadabhängigkeiten und Blockaden zu überwinden. Die Transformation kann zudem nur dann gelingen, wenn Nationalstaaten ihre kurzfristigen Interessenskalküle zugunsten globaler Kooperationsmechanismen zurückstellen, um vor allem in der Weltwirtschaft eine Trendumkehr zu Klimaverträglichkeit und Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Dabei geht es im globalen Rahmen nicht zuletzt um Fragen von Fairness und Gerechtigkeit, auf die Antworten gefunden werden müssen (Quelle S. 1; siehe auch „Der große Reset“ und dessen Kritik im Bundestag).“

Was auf den ersten Blick recht harmlos daherkommt, ist als Weg in eine globale Herrschaftsform geplant, deren Protagonisten glauben, den einen, den alleinig richtigen Weg zum „Glück“ zur Rettung der Menschheit gefunden zu haben. Dieser Weg heißt schlicht und einfach „Dekarbonisierung“. Diesem Begriff, diesem Weg in die nicht-fossile Welt wird ein gewaltiges Theoriekonstrukt übergestülpt, welches Sie hier mit seinen vielfältigen Facetten aufrufen können. 

Schwache regenerative Stromerzeugung, PV-Anteil marginal

Die 50. Analysewoche (Abbildung 1) zeichnete sich insgesamt durch schwache regenerative Stromerzeugung aus. Lediglich 30,2% erzeugten die regenerativen Stromerzeuger. Davon kamen 9,5% von Biomasse und Laufwasser. Bleiben schlappe 20,7% Strom, die praktisch nur per Windkraft (19,6%) erzeugt wurden. Die 1,1% PV-Strom sind nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein (Beleg zu genannten Werten). Die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 2) konnten oder wollten etliche Strom-Versorgungslücken nicht vermeiden. Der Chart, der die Handelspartner detailliert darstellt (Abbildung 3), belegt offensichtlich im wahrsten Sinn des Wortes, wie der Strom teuer wird, wenn Deutschland diesen netto benötigt. Billiger wird er in dem Moment, wenn überschüssiger Strom von Deutschland exportiert werden muss. Besonders an bedarfsarmen Tagen fällt der Preis massiv. Beispiel diese Woche: Am Sonntag geht der Exportpreis Richtung 20 €/MWh (Abbildung 3).

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 5 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 6 ab. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdopplung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren. Bitte unbedingt anschauen. Vor allem die Verdopplung. Abbildung 8 weist auf einen Artikel hin, der sich mit der regenerativen Stromerzeugung über einen Monatszeitraum befasst. Abbildung 9 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Strom-Import/Export: Die Charts
  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
  • Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum

sind Bestandteil der Tools „Stromerzeugung und Bedarf", „Zeitraumanalyse“ sowie der Im- und ExportanalyseCharts & Tabellen. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.

Abbildung 10 bringt einen Artikel aus Genf, der von WELTplus übersetzt wurde, zur Stromlage in Frankreich und der Sorge der Schweizer sowie einen Artikel der Schweizer WELTWOCHE, der sich mit dem Strombedarf der Schweiz befasst. Nach dem Lesen der beiden Artikel versteht man, warum die Schweiz, aber auch Frankreich seit etlichen Wochen teuren Strom aus Deutschland importieren. Wir danken der WELTWOCHE und empfehlen sie ausdrücklich.

Tagesanalysen 

Montag, 13.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,87 Prozent, davon Windstrom 20,59 Prozent, PV-Strom 1,17 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,11 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute: Kaum Windstrom, fast keine Sonne, aber eine Stromlücke über die Mittagsspitze. Warum gleichen die Konventionellen nicht aus? Sie nehmen die über 300 €/MWh gerne mit, die von 7:00 bis 20:00 Uhr erzielt werden. Der Handelstag. Dänemark erzielt heute über 17 Mio. Euro für den Strom, den es nach Deutschland exportiert.

Dienstag, 14.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,82 Prozentdavon Windstrom 17,2 Prozent, PV-Strom 1,10 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,52 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Es tut sich wieder eine große Strom-Versorgungslücke auf. Der Windstrom nimmt ab Mittag weiter ab. Die Konventionellen bullern Richtung 60 GW. Der Strompreis erreicht die 400 €/MWh. Norwegen erzielt fast fünf Mio. Euro für den Strom, den es Deutschland verkauft. Dänemark wieder über 17 Mio. Euro. Der Handelstag.

Mittwoch, 15.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,28 Prozent, davon Windstrom 26,38 Prozent, PV-Strom 0,96 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,95 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wieder ein ruhiger Windstrom- und PV-Tag. Die kleine Strom-Versorgungslücke bringt den Konventionellen weit über 300 €/MWh. Der Handelstag. Polen kassiert heute 2,71 Mio. Euro für seinen nach Deutschland exportierten Kohlestrom. Dänemark wieder über 17 Mio. Euro.

Donnerstag, 16.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 27,57 Prozent, davon Windstrom 15,43 Prozent, PV-Strom 1,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,71 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromdelle über Mittag wird durch PV-Strom ausgeglichen. Die Konventionellen produzieren, was das Zeug hält. Das Preisniveau ist knackig. Von 7:00 bis 19:00 Uhr werden fast immer über 400 €/MWh aufgerufen. Klar, Deutschland muss fehlenden Strom importieren. Polen kassiert 4,79 Mio. Euro, Dänemark knapp 23 Mio Euro. Unter dem Strich zahlt Deutschland netto 17,42 Mio. Euro für den importierten Strom.

Freitag, 17.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 25,36 Prozent, davon Windstrom 12,45 Prozent, PV-Strom 1,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,01 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Kaum Windstrom, fast kein PV-Strom, viel Importstrom. Die Konventionellen wollen die Strom-Versorgungslücke nicht schließen. Ist rein wirtschaftlich gesehen wohl kaum sinnvoll.  Das Preisniveau ist hoch. Der mittlere Preis pro MWh liegt bei 338 €. Der Handelstag. Knapp 5 Mio. € erzielt Schweden heute. Dänemark gut 20 Mio €. 

Samstag, 18.12.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 36,38 Prozent, davon Windstrom 24,31 Prozent, PV-Strom 1,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,93 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Das Wochenende beginnt, die Windstromerzeugung zieht an. Die konventionelle Stromerzeugung wird gedrosselt. Es gibt keine Strom-Versorgungslücken mehr. Das Preisniveau sinkt, der mittlere Strompreis fällt auf knapp 260 €. Der Handelstag. Dänemark, Schweden, Norwegen, Polen, aber auch Tschechien exportieren Strom. Frankreich, Österreich und die Schweiz sowie Belgien kaufen Strom ein. 

Sonntag, 19.12.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,38 Prozent, davon Windstrom 43,25 Prozent, PV-Strom 1,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,00 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Windstrom, wenig Bedarf, die Preise gehen in den Keller. Nicht weil Windstrom so günstig wäre. Weil er zur Unzeit stark ist und die geringe Nachfrage den Preis drückt. Die Konventionellen drosseln, was möglich ist. Dennoch gehen die Preise in den Keller, es ist zu viel Strom im Markt. Um 6:00 Uhr werden nur noch gut 20 €/MWh gezahlt. Der mittlere Preis fällt auf magere 119 €/MWh. Der Handelstag. Schauen Sie sich hier an, wer unserer Nachbarn wie viel in KW 50 verdient/gezahlt hat. 

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog http://www.mediagnose.de.

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netiquette:

Klaus Matschke / 28.12.2021

@Siegfried Ulrich: Wenn Sie - und andere - sich mal wirklich wundern wollen, dann können Sie ja mal nach “Windkraft im 3.Reich” googeln.

Leo Hohensee / 28.12.2021

Hallo Herr Stobbe, auch bei Ihnen möchte ich mich für die viele Mühe bedanken, die Sie ständig aufbringen, um die Achgut Leserschaft mit Informationen und Wissen zu versorgen. Sie erhalten ja naturgemäß weniger Resonanz, aber lassen Sie sich versichern, (ironisch jetzt:) Ihre Fachkompetenz kommt in 2022 noch groß raus! Wenn die traumtanzenden grün-roten Regierungsvertreter in Kürze die Abschaltung der grundlastfähigen Kraftwerke zu entschuldigen haben werden, werden diese sich dumm stellen wie kleine Kinder, die nicht wussten, dass beim Spiel mit Feuer auch ein Brand entstehen kann. Insgesamt 8.900 MW werden abgeschaltet. Sehr geehrter Herr Stobbe, ich wünsche Ihnen ein guten Rutsch ins Neue Jahr und wünsche uns allen für 2022 normale Verhältnisse. - einen freundlichen Gruß an Sie - Leo Hohensee

Ludwig Luhmann / 28.12.2021

“Der Begriff „Transformation“ kommt im Koalitionsvertrag genau 42-mal vor. Hieß es früher mal Revolution oder Reformen, ist aktuell die Transformation en vogue. (....) Der Beirat erläutert auch, dass die erforderliche Transformation tiefgreifende Änderungen von Infrastrukturen, Produktionsprozessen, Regulierungssystemen und Lebensstilen sowie ein neues Zusammenspiel von Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft umfasst. (...) Was auf den ersten Blick recht harmlos daherkommt, ist als Weg in eine globale Herrschaftsform geplant, deren Protagonisten glauben, den einen, den alleinig richtigen Weg zum „Glück“ zur Rettung der Menschheit gefunden zu haben. Dieser Weg heißt schlicht und einfach „Dekarbonisierung“.”—- In diesem Artikel wird Tacheles geredet! Sehr gut! Der Weltkrieg, der uns aufgezwungen wurde, heißt “Great Reset”. Es handelt sich um eine Verschwörung der Eliten gegen die Menschheit. Dass in Neuseeland die Euthanasie legalisiert wurde, ist ein Zeichen der Zeit und ein Merkmal der Eliten, die schon immer massenmörderisch waren!  Letztlich soll die “Transformation” in die Depopulation münden, denn die Menschheit wurde als “Disease of the anthropocene” bestimmt. Da wir Menschen wässrige Kohlenstofflösungen sind, bekommt die geforderte totale “Dekarbonisierung” einen eigentümlichen Beigeschmack, der mit verlogenen Versprechungen versüßt wird. - Stell dir vor, es ist Weltkrieg und keiner merkt’s!

Michael Schweitzer / 28.12.2021

Herr Stobbe,in den kommenden Jahren müssen die Erneuerbaren „massiv“ ausgebaut worden.Was rational bei gleichzeitiger Abschaltung von Kohle und AkWs zu einem Zusammenbruch der Energieversorgung führen wird.Daraus folgt, das in den kommenden Jahren Menschen mit Restverstand, dieses von Insuffizienz regierte Land,massiv verlassen werden.

Siegfried Ulrich / 28.12.2021

Das Wort “Engpaß” wurde vom Minister für Volksaufklärung und Propaganda erfunden (lt. Viktor Klemperer in LTI). Vielleicht lebt er ja doch noch und ihm sind auch die “erneuerbaren” Energien eingefallen. Wundern würde es mich nicht…

Thomas Brox / 28.12.2021

Zitat aus dem interessanten Enexion Artikel “Energiewende und der Koalitionsvertrag der Ampel ... ” bezüglich der Wasserstofferzeugung: “Für den Betrieb der 10 GW Elektrolyseanlagen wären gut 87 Terawattstunden (TWh) Strom notwendig, erzeugt von 3.329 WKA à 7 MW auf See.” Ergibt 3329 * 7 MW =23303 MW Nennleistung für Offshore Windräder. Der Nutzungsgrad der Windräder, i.e. (mittlere reale Leistung) / Nennleistung, wäre dann 43%. ++ Für die Investitionskosten für 1 MW Nennleistung Offshore nehme ich 4 Millionen Euro an, siehe [offshore-das-fundament.de: Was kostet eine Offshore-Windenergieanlage?]. Das ergibt dann 23303 * 4 = 93,2 Milliarden Euro nur für die Windräder zur Elektrolyse. Die Fabrik und die Leitungen zur Fabrik sind hierbei nicht mitgerechnet, ebenso wenig Li-Ionen-Akkus zur Speicherung des Stroms (soviel ich weiß darf die Elektrolyse nicht unterbrochen werden). Der Nutzungsgrad der Offshore Windräder ist mit 43% ziemlich optimistisch angesetzt. ++ Um sicher zugehen, dass die Basisdaten stabil sind, habe ich heute nochmal mit stromdaten.info den Zeitraum 28.11.2020 bis 28.11.2021 (also 1 volles Jahr) ausgewertet. Der mittlerer Nutzungsgrad Wind offshore ist 36% (zum Vergleich: Kernkraft 93%). ++ Fazit: Das abgehobene rot-grüne Beamtenregime treibt mit seiner irren Planwirtschaft das Land in den Ruin. Sowas können sich nur Menschen ausdenken, die lebenslänglich durch steuerfinanzierte staatliche Posten versorgt werden.

Bernhard Freiling / 28.12.2021

Diese “Energiewende” erhält in meinen Augen zunehmend den Charakter “eines Staatsstreiches von oben” # Gnade Deutschland Dieser oder Jener, sollte der kommende Winter bitterkalt werden und keines der umliegenden Länder hätte auch nur eine Kilowattstunde überschüssigen, nach Deutschland exportfähigen Stroms. # Oder haben sich mittlerweile die systemrelevanten Unternehmen und Verwaltungen mit Notstromaggregaten eingedeckt um ihrer grundlegenden Versorgung nachkommen zu können? Undenkbar wäre das nicht. Hoch angebracht wäre es auch. # Sollte dies nicht geschehen sein und die Energiewender würden die Wende im Blindflug vollziehen, würden sich auf “ihr Glück” verlassen: Wäre das ein Grund, alle aktiven Energiewender vor Gericht zu stellen? # Oder kennt “man” die Schuldigen eines möglichen Blackouts bereits? Wie wäre es z.B. mit “radikalen Rechts-Nationalen”? Auch sehr schön wären “Putins Hacker”. # Wie auch immer. Ob Blackout sofort oder später oder auch nie: Deutschland geht so noch nie gesehenen spannenden Zeiten entgegen.

Stephan Bujnoch / 28.12.2021

Mir ist zum “massiven Ausbau” der Erneuerbaren ein fast geradezu biblisches Gleichnis eingefallen, das selbst der Dümmste unter den Energiewendedummen kapieren müsste:  Die Erneuerbaren gleichen einem Deich mit zeitlich und räumlich stochastisch auftretenden Deichlücken. Der massive Ausbau gleicht der Verbreiterung oder Erhöhung der Deichkrone. Jedem müsste klar sein, daß trotz dieser Maßnahme bei Flutgeschehen Wasser den Deich passieren wird, egal wie hoch die Krone ist.

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