Hallo Herr Stobbe. Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches 2025. Ihre große Mühe, die sie seit Jahren in die Analyse stecken, verdient Dank. Ich habe zu den Charts (Link im ersten und im zweiten Abschnitt) drei Fragen. 1) Die Differenz zwischen Bedarf und der Summe der dargestellten Quellen wird doch sicher mit “konventionellen Kraftwerken” erzeugt, also Kohle, Öl? Gas? Mir ist die Klimabilanz weitgehend nachrangig, aber ich wüsste gern, welche Leistungen überhaupt bei den einzelnen Energieträgern maximal zur Verfügung stehen. Wo kann man das sehen? 2) Welche Rolle spielen Pumpspeicherwerke. Wir haben m.E. in Deutschland etwa 7GW aus PSW. Die sehe ich in den Charts nicht. Bedeutet das, dass sie irgendwie vergessen wurden oder sind sie in der Differenz 1) drin, die durch (konventionelle) aufgebracht werden muss. Oder werden die PSW etwa aus welchen Gründen auch immer, gar nicht betrieben? 3) Die Energieerzeugung aus Laufwasser ist in dem Chart relativ konstant, mit einem Maximum um 2,1 GW. Der Bundesverband deutscher Wasserkraftwerke gibt aber eine Gesamt-Leistung aller Wasserkraftwerke von 5600 MW an. (Herr Haferburg würde das in der Maßeinheit 5 KKW) angeben. Das sehe ich in den Charts nicht abgebildet. Woher könnte der Unterschied resultieren? Selbstverständlich ist bei Laufwasser die elektrische Arbeit (in GWh) von der Niederschlagsmenge abhängig, was man mit PSW durchbrechen könnte. Aber wieso wird trotzdem die mögliche Regel-Leistung der Laufwasserkraftwerke nicht genutzt? Fehlt es da an einer Steuerung, die sich am aktuellen Strombedarf orientiert?
Tim Spieker - Gestern ist auf junge Freiheit.de mein Artikel “Die Wahrheit über die deutsche Stromversorgung” https://jungefreiheit.de/wirtschaft/2025/die-wahrheit-ueber-die-deutsche-stromversorgung/ erschienen. Dort werden die Taschenspielertricks aufgedeckt, die Leser wie Herrn Spieker und viele andere glauben lassen, die Energiewende sei auf einem guten Weg. Nein, das ist reine Propaganda. Ich nenne es rot-grüne Energiewende-Mathematik: Es sieht nur deshalb gut aus, weil viel rechnerisch CO2-freier Strom importiert wird und wegen der stagnierend-schwachen Wirtschaftsleistung Deutschland im Jahr 2024 der Strombedarf und damit die fossile Stromerzeugung gegenüber 2023 gesunken ist. Leider liegt der Artikel hinter der Bezahlschranke. Ich empfehle, vier Wochen kostenfreies Lesen freizuschalten und damit Zugriff nicht nur auf die Jfplus-Artikel zu bekommen, sondern auch auf die Print-PDF der Jungen Freiheit, die jeden Freitag erscheint.
Wie Sie richtig bemerken, Herr Stobbe, gibt es keinen überschüssigen PV-Strom , es gab ihn nie. Und auf Ihrer vorzüglichen website kann man sich das selber klar machen: man stelle die Zeitachse ihres “Analysetools Stromerzeugung und Bedarf” auf 2016 bis heute, schalte alle Erzeuger bis auf PV aus - und wundere sich!! Mit PV wird’s wohl nix. Nun ein Versuch mit WindV - auch nix. Wenn man nun PV und WindV zusammennimmt, das gleiche traurige Bild, von 2016 bis heute kaum Zunahme in der Stromerzeugung dieser “Erneuerbaren”. Was auch nicht wundern sollte, gibt es schließlich in der Physik keine erneuerbare Energie, sondern Entropie. Und wer die Lage immer noch nicht kapiert hat, der stelle die Anzeige auf “Residuallast”. Hier sieht man, dass diese seit 2016 um die 50% schwankt, seit 2022 etwas kleiner wird, was aber nicht dem gewaltigen Zuwachs an “Erneuerbaren” geschuldet ist, sondern dem wirtschaftlichen Niedergang, der ja erst begonnen hat. Fazit dieser Erkenntnisse: nur mit Deindustrialisierung kann Dekarbonisierung erfolgen..
@Tim Spieker. Die von Ihnen aufgeführte “Agora Energiewende” ist grün. Wahrscheinlich wissen Sie es schon, vielleicht denken Sie ja selber grün. Und glauben an die Monster Windräder von über 300 Metern Höhe, die bei uns noch installiert werden sollen und andere Energiezwangsmaßnahmen gegen die Bürger. Jedenfalls kann man einiges zu Agora sogar auf dem grün-woken wikipedia herausfinden. Patrick Graichen, der unter Habeck das in ein paar Jahren die Bürger kalt enteignende Heizungsgesetz beschert hat (wir werden noch merken, dass wir das finanziell nicht können und dann alles zum Spottpreis verkaufen müssen), und der wegen grüner Mauscheleien auf öffentlichen Druck bei Habeck gehen mußte, war jahrelang in leitender Position bei Agora. Außerdem wird Agora von vielen grünen Stiftungen usw. und auch von der derzeit rot-grünen Bundesrepublik gefördert. Argumente für die (gescheiterte) Energiewende finden, ist dann wohl die Hauptaufgabe, vermute ich. Übrigens hat Deutschland - somit wir alle - unterm Strich viele Milliarden für den Import von Strom zahlen müssen. Strom, der im Ausland meistens durch Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke erzeugt wurde, die bei uns geschrottet wurden. Der Export von Windstrom hat weit weniger eingebracht. Teilweise wurden negative Preise erzielt, weil dieser Strom dann erzeugt wurde, wo er nicht gebraucht wurde. Ein Grundproblem der Wind und Photovoltaik Anlagen.
@Stefan Ahrens / 07.01.2025 - “Die deutsche Energiewende mag „gescheitert“ sein, „am Ende“ ist sie leider erst, wenn die Grünen aller Parteien aufgrund ihrer offensichtlichen Inkompetenz aus der Regierungsverantwortung (aufgrund eben jenes Scheiterns) ausdrücklich ausgeschlossen werden und dann mit Mehrheit ein ganz anderes Energiekonzept beschlossen wird.” - Diejenigen, die wirklich inkompetent sind, sind die, die glauben, dass die Zersetzer Deutschlands inkompetent seien. WEF-IMerkel hat die Transformation Deutschlands im Januar 2020 in Davos angekündigt. Der “Great Reset” ist seit Jahren Realität, aber die Leute haben es nicht einfach verstanden. Die “Agenda 2030” und der “Green New Deal” sind nichts anderes als Zersetzungmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen.
Die deutsche Energiewende mag „gescheitert“ sein, „am Ende“ ist sie leider erst, wenn die Grünen aller Parteien aufgrund ihrer offensichtlichen Inkompetenz aus der Regierungsverantwortung (aufgrund eben jenes Scheiterns) ausdrücklich ausgeschlossen werden und dann mit Mehrheit ein ganz anderes Energiekonzept beschlossen wird.
Ich verstehe es nicht. Zitat: “Fazit zum Jahresende 2024: Die deutsche Energiewende ist am Ende”. Gleichzeitig schreibt Agora Energiewende mit Datum von heute: “Aufgrund neuer Rekorde bei Erneuerbaren und einem historischen Tief bei der Kohleverstromung gingen die Treibhausgasemissionen in Deutschland 2024 deutlich zurück. Damit hält die Bundesrepublik das nationale Jahresklimaziel ein, ...” “Im Stromsektor zeigen die Klimaschutzmaßnahmen der letzten Jahre immer stärker ihre Wirkung: Deutschland bereitet mit einem deutlichen Plus bei den Erneuerbaren Energien und der positiven Entwicklung beim Netzausbau den Weg für eine erfolgreiche Transformation in allen Sektoren. Dabei profitiert die Bundesrepublik zunehmend von sinkenden Emissionen und günstigeren Börsenstrompreisen.” Also läuft doch offensichtlich. Solange Strom bei Dunkelflaute von Nachbarn gestellt werden ist doch alles okay. Oder wie jetzt?
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