Wer die 0€/MWh-Linie beklagt hat entweder das Prinzip der Bedarfsdeckung bei Strom nicht verstanden, oder die Marktwirtschaft nicht. Sobald der aktuelle Bedarf gerade durch die aktuelle Erzeugung gedeckt ist, ist jede weitere kWh Überschuss, und damit unverkäuflich. Das ist der Moment, wo der Preis gerade die Nullinie durchstößt. Unter den Bedingungen der Marktwirtschaft ist nur dann ein positiver Preis erzielbar, wenn der Strombedarf nicht durch die Erzeugung gedeckt ist. Wieso ging es dann früher? Ich würde sagen, früher gab es im Stromsektor keine Marktwirtschaft. Denn die Marktwirtschaft hätte bei dieser Preisbildung dazu geführt, dass niemand in neue Kraftwerke finanziert hätte, weil die gnadenlos den Ertrag aller Stromerzeuger genullt hätten. Wir hatten aber viele KKW und praktisch nahezu ständig eine Überproduktion. Es kann nicht nach den Regeln des Marktes gegangen sein. Stattdessen herrschte die PLANWIRTSCHAFTLICHE Preisbildung nach dem AUFWAND. Nicht das Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage (das sich bei Elektroenergie wegen der notwendigen Augenblicklichkeit - ohne Speicher! - zu wilden Regelschwingungen und Unstabilitäten aufschaukelt) hat den Preis bestimmt, sondern die “Gestehungskosten”. Und die waren auch noch massiv verzerrt durch Eingriffe des Staates, durch Kartellbildung, usw. Das Problem bei der Marktwirtschaft im Strom-Sektor ist es nun, dass man das gar nicht durchhält. Anbieter würden das Angebot zurückhalten, wenn der Preis nicht hoch genug ist. Es wäre ständig Strommangel, weil ja der Preis durch die Nullinie geht, sobald der augenblickliche Bedarf gerade gedeckt ist. Ich bin kein BWL-er und kein VWL-er. Ich bin Naturwissenschaftler und Regelungstechniker, der sich mit Stabilitätskriterien realer technischer Systeme auskennt. Die Marktwirtschaft im Stromsektor ist kein reales System, aber die Unstabilität, und Dysfunktionalität ist SYSTEMIMMANENT. Deshalb hatte in Europa kein Land wirkliche Marktwirtschaft bei Strom.
@Bernhard Ferdinand : Speicher/Pumpspeicherwerke(PSW) hätten sowohl eine negative, als auch eine positive Regelleistung. Zu den Zeiten, wo die Erzeugung gerade den Bedarf deckt, ist jede weitere kWh unverkäuflich. Dann geht der Preis durch die Nullinie. Den Überschuss könnte man zum “Aufladen” der Speicher (Pumpen der PSW) nutzen (negative Regelleistung OHNE Abschaltung der Erzeuger), um dann zu anderen Zeiten, wenn der Bedarf höher ist, als die Erzeugung, die positive Regelleistung bereit zustellen (Strom-Abgabe aus dem Speicher/Generatorbetrieb der PSW). Die in Deutschland zu Verfügung stehende Speicherleistung ist deutlich zu gering. Es gibt nur zwei PSW mit 1 GW (entspricht 1 Haferburg) in Deutschland und ausgerechnet in der Ostzone, wo sie so rückschrittlich sind. Man kann sich jetzt streiten, wie groß die Regelleistung sein muss, aber ich würde wenigstens 20 GW vermuten. Dann könnte man die konventionellen Kraftwerke von der Bereitstellung der pos. Regelleistung befreien. Allerdings nur für den Tagesgang/Wochengang, nicht für die jahreszeitlichen Abhängigkeiten. Aber es sind im Jahr nur etwa 5 bis 10 Tage, wo die Kapazität von PSW nicht ausreichen würde (PSW können ihre Maximalleistung nur für 4 bis 8 Stunden abgeben, dann sind sie “leer”). Wenn konventionelle Kraftwerke nicht mehr die Regelleistung bereitstellen müssen, können sie kontinuierlich arbeiten. Und dann sind sie wirtschaftlicher. Auch die PV und Wind Anlagen sind dann viel effizienter, weil sie nicht laufend vor Erreichen ihrer installierten Nennleistung abgeschaltet werden. Es würde nicht mehr NICHT-ERZEUGTER Strom infolge des EE-Gesetzes vergütet. Man müsste aber noch ungefähr 10 solche PSW bauen, bzw. Stau-Wasserkraftwerke mit einem Ober- und einem Untersee (wie Walchensee/Kochel) OHNE große Kosten zum PSW nachrüsten. Weil dann die Leistung dort nicht mehr durch den Zufluss beschränkt ist, könnte man diese Kraftwerke als PSW auch deutlich leistungsfähiger machen.
@Bernhard Ferdinand : >>Wenn man nur PV und Wind zusammen nimmt, zeigt Herrn Stobbes “Analysetool Stromerzeugung und Bedarf”von 2016 bis heute kaum Zunahme in der Stromerzeugung dieser “Erneuerbaren”, trotz deren starken, subventionierten Ausbaus in den Jahren seit 2016.<< ## Bingo! Warum wohl? WEIL die Solaranlagen abgeschaltet werden müssen, wenn die Sonne scheint und die Windkraftanlagen abgeschaltet, wenn der Wind weht. Der Ausbau von PV und Wind OHNE gleichzeitig Großspeicher (z.B. Pumpspeicherwerke der Leistungsklasse 1GW) zu bauen. Der Grund ist folgender: Bis zur Abschaltung der KKW hat Deutschland faktisch ununterbrochen eine absolute Überproduktion von Strom verursacht. Die Überschüsse sind irgendwo als Verluste im europäischen Stromnetz versickert. Die Nachbarn haben sich die Hände gerieben und niemand hat sich beschwert. Eine Strompreisbildung, wäre sie damals so erfolgt, wie aktuell, hätte dauerhaft einen Preis pro MWh unter NULL ergeben. Jetzt wird zur Bedarfsdeckung an der Europäischen Strombörse plötzlich ein Preis gebildet, der tatsächlich negativ werden kann. In dem Moment, wo der momentane Bedarf gedeckt ist, ist jedes zusätzliche Kilowatt praktisch unverkäuflich und damit ist der PREIS bei exakter Bedarfsdeckung NULL! Das ist so, weil Strom wie Semmeln verkauft werden soll, ohne die Besonderheit zu beachten, dass IMMER GENAU DER BEDARF gedeckt werden muss. Weil die langsamen KKW dem Bedarf nicht folgen konnten, hat man damals mit einem Festpreis gearbeitet, der nicht durch Angebot und Nachfrage, sondern angeblich durch den Aufwand bestimmt wurde. Heute müssen die PV-Farmen und Wind-Farmen abgeregelt bzw. hart abgeschaltet werden, wenn der Bedarf gedeckt ist. DESHALB hat der Ausbau OHNE SPEICHER keinen Sinn. Schande über die Dilettanten! Schande über die planwirtschaftliche Bundesnetzagentur mit Marktsimulation. Schande über die Quertreiber, die immer Unsinn erzählen. Wir haben fünf Tage im Jahr eine Unterdeckung und 360 Tage im Jahr Abschaltungen
Wenn man nur PV und WindV zusammennimmt, zeigt Herrn Stobbes “Analysetool Stromerzeugung und Bedarf”von 2016 bis heute kaum Zunahme in der Stromerzeugung dieser “Erneuerbaren”, trotz deren starken, subventionierten Ausbaus in den Jahren seit 2016. Bei einem Kapazitätsfaktor von < 20% bei PV und 20 – 30% bei WindV auch kein Wunder. Vor allem hat sich die Residuallast kaum verringert, ist in den Dunkelflauten teilweise > 80% , was ein komplettes Versagen der Ideologie der „erneuerbaren Stromerei“ signalisiert. Was nicht wundern sollte, gibt es schließlich in der Physik keine regenerative Energie, sondern Entropie.
Hat nicht Frankreich Schulden bei/gegenüber Deutschland ? - Wenn ich Kai Gottschalk (Interview vom 11.01. ) richtig verstanden habe : 60 Milliarden EUR - . Da könnten doch die Kosten für den von dort benötigten Strom für D verrechnet werden ??
Ein Fall für die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft! Egal ob zu viel oder zu wenig Strom produziert wird, der Bürger zahlt immer drauf und die Clans der grünen Windbarone bereichern sich. Die grüne Politik plündert den Stromkunden aus und bereichert ihr Klientel. Das riecht nach vorsätzlichen, schweren, staatsschädigenden Betrug. Der Staat, das Wirtschaftsministerium subventioniert den Betrug. Ist Betrug legal, wenn er staatlich gefördert und subventioniert wird? Das müssen mafiöse Strukturen sein, ein Filz aus korrupten, kriminellen Politikern, Beamten und der Privatwirtschaft. So kann man mithilfe einer unrentablen Energieerzeugung Geld verdienen. Je unrentabler für den Stromkunden, desto rentabler für die Stromanbieter. Es ist im Sinne dieser “Wirtschaftspolitik” unrentabel zu produzieren! Staatlich sanktionierte Wirtschaftskriminalität! Verhaftet das ganze Wirtschaftsministerium!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.