Rüdiger Stobbe / 15.02.2022 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 11 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? Fünfte Analysewoche 2022

Starke Windstromerzeugung, aber: Bei einer massiven Überproduktion von Wind- und PV-Strom wäre dessen Speicherung nicht mal ansatzweise möglich. Außerdem: Neues von der E-Mobilität.

Viel Windstrom (Abbildung) wird in der fünften Analysewoche von den Windkraftanlagen (WKA) geliefert. Es sind über fünf Terawattstunden. PV-Strom ist mit 223,8 Gigawattstunden (GWh) kaum erwähnenswert. Weil der Strombedarf Deutschlands am Sonntag gering ist, und der Wind besonders kräftig wehte, wäre der Strombedarf Deutschlands zeitweise fast komplett von der regenerativen Stromerzeugung gedeckt worden. Es fehlte nur sehr wenig. Ein Wermutstropfen liegt in der Tatsache, dass die konventionelle Stromerzeugung (Abbildung 1) aus Gründen der Netzstabilisierung (mittels großer rotierender Massen) zusätzlich Strom erzeugen musste. Zwar wurde die Erzeugung auf das absolut mögliche Minimum gedrosselt. Dennoch war in der Zeit von 0:00 Uhr bis 7:00 Uhr so viel Strom im Markt, dass dieser, nachdem der Preis bereits am 2.2.2022 im Keller war, praktisch verschenkt werden musste (Abbildung 2). Abbildung 3 zeigt, welche unserer europäischen Nachbarn vom Stromexport Deutschlands profitierten, welche gezwungen waren, teuren deutschen Exportstrom zu importieren.

Ein Blick auf Abbildung 4 mit der angenommenen Verdreifachung von Wind- und PV-Strom (darunter eine angenommene Verdoppelung) belegt, dass es zu einer massiven Überproduktion von Strom kommen würde, wenn der Wind so stark wie in der fünften Analysewoche weht. Fast 7 TWh regenerativer Strom wären insgesamt über Bedarf produziert worden. Eine Strommenge, deren Speicherung in diesem kurzen Zeitraum (sieben Tage) nicht mal ansatzweise möglich ist. Weder heute noch in absehbarer Zukunft. Zumal die starke Windstromerzeugung weitere drei Tage anhält. Nicht nur (kalte) Dunkelflauten machen im Bereich regenerativer Stromversorgung Probleme, auch starke Windproduktion wird beim geplanten „massiven“ Ausbau der Windkraftanlagen problematisch. Jedenfalls so lange nicht genügend Strom-Massenspeichermöglichkeiten zur Verfügung stehen. Hier allerdings sind erst zarte Ansätze (lt. Ampel-Koalitionsvertrag = 10 GW Elektrolysekapazität bis 2030) zu erkennen. Zarte Ansätze, die gleichwohl kaum erfüllbar sind.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegen unter Abbildung 5 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 6 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 7.  Abbildung 8 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Arroganz der Macht – Der Volkswagenkonzern

Unter Abbildung 9 ist ein Vorgang dokumentiert, der Unverfrorenheit und Leichtfertigkeit eines Weltkonzerns – hier Volkswagen (VW) – in Sachen Greenwashing aufzeigt. Es werden in einer Pressemitteilung Absichten in Sachen Stromerzeugung mit Angaben unterfüttert, die sachlich unkorrekt, weil maßlos über- (Strommenge) und untertrieben (Kosten) sind. Ich habe mit einem Anruf und einer E-Mail an den zuständigen Mitarbeiter freundlich auf den Sachverhalt aufmerksam gemacht. Die E-Mail und die Antwort einer Mitarbeiterin finden Sie unter Abbildung 9. Die Antwort ist ein Dokument jeglicher Ahnungslosigkeit und/oder Verdummungstaktik. Auf meine Bitte, den Sachverhalt erneut zu recherchieren und zu korrigieren – ebenfalls unter Abbildung 9 abgelegt –, erhielt ich diese endgültige, „ausgeschriebene“ Antwort.

Guten Tag Rüdiger Stobbe, vielen Dank für Ihre an den Vorstand der Volkswagen AG gerichtete E-Mail. Wir bedanken uns für Ihre konstruktiven Hinweise im Zusammenhang mit unserer Pressemitteilung ,Komfortabel, vernetzt und nachhaltig: neue Lösungen für das Laden der elektrischen Volkswagen Modelle‘ vom 15.12.2021 und bedauern es sehr, dass Sie mit der bisherigen Bearbeitung Ihres Anliegens durch die Kollegen unserer Konzernkommunikation nicht zufrieden sind. Gern haben wir uns zur individuellen Abstimmung über die Sachlage direkt mit unserem zuständigen Fachbereich in Verbindung gesetzt. Im Ergebnis müssen wir Ihnen mitteilen, dass sich für uns keine bislang unberücksichtigten Aspekte ergeben haben und verweisen daher auf die vorangegangene umfangreiche Korrespondenz mit unserer Pressesprecherin Katrin Hohmann. Darüber hinaus gestatten Sie uns bitte den Hinweis, dass wir die Angelegenheit als ausgeschrieben betrachten und daher etwaige zukünftige Nachrichten von Ihnen – sofern sich keine neuen Faktoren ergeben – kommentarlos zur Kenntnis nehmen werden. Viele Grüße und bleiben Sie gesund" Quelle

Die Antwort ist m.E. doch recht dümmlich und belegt, dass auch Großkonzerne glauben, 1 + 1 sei 11. Der Vorgang mit dem Beleg für diese Behauptung liegt unter Abbildung 9 ab.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Strom-Import/Export: Die Charts
  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
  • Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum
  • NEU: Beitrag der regenerativen Stromerzeugung zum Bedarf

... sind Bestandteil der Tools „Stromerzeugung und Bedarf", „Zeitraumanalyse“ sowie der Im- und ExportanalyseCharts & Tabellen. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.

Ist ein Land mit hohen Stromexporten, zum Beispiel Deutschland, auch für Flautenzeiten gewappnet?

Mit der Frage, ob Deutschland als Stromexporteur genügend Strom auch für die Zeit schwacher regenerativer Stromerzeugung zur Verfügung steht, befasst sich dieser Artikel ausführlich.

Beachten Sie bitte Peter Hagers Analyse der aktuellen E-Auto-Zulassungszahlen nach den Tagesanalysen.

Tagesanalysen

Montag, 31.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,93 Prozent, davon Windstrom 35,5 Prozent, PV-Strom 1,60 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,28 Prozent. Quelle der Werte ist die Tabelle der Energy-Charts.

Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Wochenbeginn bringt bereits ordentlichen Windstrom. Dennoch gibt es von 11:00 bis 17:00 Uhr eine Strom-Versorgungslücke. Die konventionellen Kraftwerke, die in Betrieb sind, laufen auf Hochtouren. Der Preis für den Importstrom hält sich in Grenzen, ist gleichwohl im Mittel etwa 28 €/MWh teurer als der Exportstrom. Der Handelstag.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich ab 2016.

Dienstag, 1.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,58 Prozentdavon Windstrom 51,39 Prozent, PV-Strom 1,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,05 Prozent. Quelle der Werte ist die Tabelle der Energy-Charts.

Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung steigt weiter stark. Die Konventionellen senken ihre Produktion. Dennoch ist zu viel Strom im Markt. Der Preis fällt massiv. Der Handelstag.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich ab 2016.

Mittwoch, 2.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,61 Prozent, davon Windstrom 47,85 Prozent, PV-Strom 3,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,22 Prozent. Quelle der Werte ist die Tabelle der Energy-Charts.

Ab 8:00 Uhr nimmt die Windstromerzeugung ab, der Strompreis steigt wieder. Das erste Preistief der Woche ist überwunden. Die Konventionellen führen unter starkem Pumpspeichereinsatz so nach, dass kein Strom importiert werden muss. Was den Stromkunden sehr teuer gekommen wäre. Der Handelstag.

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Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016.

Donnerstag, 3.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,03 Prozent, davon Windstrom 30,53 Prozent, PV-Strom 2,04 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,46 Prozent. Quelle der Werte ist die Tabelle der Energy-Charts.

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Der Tag mit der schwächsten Windstromerzeugung dieser Woche. Dennoch die regenerative Stromerzeugung insgesamt 41,7% zur Bedarfsdeckung bei. Die konventionelle Stromerzeugung gleicht die fehlende Strommenge gut aus. Es kommt trotzdem zu einer sehr volatilen Preisbildung. Der Handelstag.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich ab 2016.

Freitag, 4.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,45 Prozent, davon Windstrom 48,54 Prozent, PV-Strom 2,22 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,68 Prozent. Quelle der Werte ist die Tabelle der Energy-Charts.

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Die Windstromerzeugung steigt wieder und wird genau am bedarfsärmsten Tag der Woche, dem Sonntag, ihren Höhepunkt erreichen. Selbstverständlich fahren die Konventionellen ihre Produktion herunter. Der Strompreis sinkt nach einer Preisspitze  um 8:00 Uhr entsprechend und verharrt ab 10:00 bis 17:00 Uhr zwischen 130 und 150 €/MWh, um dann weiter zu fallen. Der Handelstag zeigt heute mit 50 GWh kaum Stromimporte.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich ab 2016.

Samstag, 5.2.2022: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 76,14 Prozent, davon Windstrom 60,67 Prozent, PV-Strom 5,45 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,02 Prozent. Quelle der Werte ist die Tabelle der Energy-Charts.

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Mit gut 83% Anteil der regenerativen Stromerzeugung an der Strom-Bedarfsdeckung ist es heute für die konventionellen Stromproduzenten eine anspruchsvolle Aufgabe, den Mittelweg zwischen nötiger Stromproduktion zwecks Netzstabilität und bedarfsorientierter Produktion zu finden. Nur etwas zu wenig konventioneller Strom könnte fatale Folgen haben. Die Preisbildung schwankt stark auf „niedrigem“ Niveau. In der Nacht sinkt der Preis Richtung 10 €/MWh. Der Handelstag.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016.

Sonntag, 6.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 78,76 Prozent, davon Windstrom 66,74 Prozent, PV-Strom 1,81 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,20 Prozent. Quelle der Werte ist die Tabelle der Energy-Charts.

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Satte 91,1% Anteil im Durchschnitt, am frühen Morgen ganz sich geschätzte 95% und mehr, hat die regenerative Stromerzeugung Anteil an der Strom-Bedarfsdeckung Deutschland. Was, wie oben bereits erwähnt, dem insgesamt geringen Bedarf zu verdanken ist. Nun benötigt Deutschland an Werktagen nicht deshalb viel mehr Strom, weil die Menschen energieträchtigem Freizeitvergnügungen nachgingen. Die Menschen arbeiten produktiv, sie schaffen die Grundlage für den Wohlstand, den Deutschland heute noch besitzt. Dadurch wird der höhere Strombedarf in der Woche begründet. Dieser Sachverhalt ist außerordentlich wichtig. Strom sparen, indem immer so gelebt wird wie am Sonntag, ist eine Illusion. Deshalb ist der hohe Anteil der Regenerativen an der Bedarfsdeckung etwas irreführend. Der Strombedarf wird auch am Wochenende steigen. Dann, wenn tatsächlich E-Autos in nennenswertem Umfang genutzt werden, dann, wenn statt mit fossilen Energieträgern mit Strom – auch wenn der Wirkungsgrad hoch sein sollte – geheizt wird und auch dann, wenn nicht mehr mit Gas, sondern ausschließlich mit Strom gekocht wird. Obwohl in diesem Bereich die Umstellung auf Elektrizität weitgehend vollzogen scheint: Danach sind 98,4% der deutschen Haushalte mit einem Elektroherd (auch Kombigerät) ausgestattet. Gas scheint demnach keine Rolle mehr zu spielen. Quelle

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016.

PKW-Neuzulassungen Januar 2022

Elektroautoanteil (BEV und Plug-in-Hybrid) wächst nur leicht im Vergleich zum Vorjahr

Der deutsche Neuwagenmarkt ist ohne großen Schwung in das Jahr 2022 gestartet. Mit 184.112 PKW-Neuzulassungen gab es im Januar einen Zuwachs von 8,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Januar 2020 beträgt das Minus rund 23 %.

Benzin: 67.575 (+ 7,2% ggü. 01/2021 / Zulassungsanteil: 36,7 %)
Diesel: 39.713 (- 10,4 % ggü. 01/2021 / Zulassungsanteil: 21,6 %)
Hybrid (ohne Plug-in): 35.226 (+ 41,7 % ggü. 01/2021 / Zulassungsanteil: 19,1 %)

  • darunter mit Benzinmotor: 22.833
  • darunter mit Dieselmotor: 12.393

Plug-in-Hybrid: 18.900 (- 8,2 % ggü. 01/2021 / Zulassungsanteil: 10,3 %)

  • darunter mit Benzinmotor: 17.283
    - darunter mit Dieselmotor: 1.617

    Elektro (BEV): 20.892 (+ 28,1 % ggü. 01/2021 / Zulassungsanteil: 11,3 %)

Gegenüber dem Vorjahresmonat sind Elektroautos (BEV + Plug-in-Hybrid) nur um 7,8 % gewachsen.

Im Vergleich zum Dezember 2021 ist ein deutlicher Rückgang von - 51% zu verzeichnen.

Quelle

Top 5 nach Herstellern:

Hybrid-PKW (ohne Plug-in):

Audi (mit 10 Modellen): 19,9%
BMW (mit 12 Modellen): 15,1%
Mercedes (mit 9 Modellen): 14,0%
Toyota (mit 5 Modellen): 9,9%
Ford (mit 8 Modellen): 7,9%

Hybrid-PKW (mit Plug-in):

Mercedes (mit 9 Modellen): 22,1%
BMW (mit 8 Modellen): 14,6%
Audi (mit 8 Modellen): 10,2%
VW (mit 6 Modellen): 6,4%
Volvo (mit 5 Modellen): 6,3%

Elektro-PKW (BEV):

VW (mit 4 Modellen): 13,2%
Hyundai (mit 3 Modellen): 9,8%
Opel (mit 3 Modellen): 8,4%
Renault (mit 2 Modellen): 7,8%
Audi (mit 3 Modellen): 7,3%

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 01/2022 (Gesamt: 20.892) waren:

Fiat 500: 1.261 (Minis)
Opel Corsa: 1.051 (Kleinwagen)
Hyundai Kona: 1.005 (SUV)
Hyundai Ioniq5: 954 (SUV)
VW ID3: 942 (Kompaktklasse)
VW ID4: 896 (SUV)
VW up: 861 (Minis)
Renault ZOE: 824 (Kleinwagen)
Renault Twingo: 807 (Minis)
Smart ForTwo: 794 (Minis)

Viel Bewegung gab es im Januar bei den beliebtesten BEV. Zum ersten Mal konnte der Fiat 500 den ersten Platz erreichen, gefolgt vom Opel Corsa, der ebenfalls erstmals auf den zweiten Platz kam. Um ihre CO2-Statistik zu verbessern, dürften etliche Hersteller noch viele Neuwagen im Dezember ausgeliefert haben (besonders auffällig bei VW und Renault).

Umstieg auf E-Mobilität benötigt deutlich höheren Ressourcenverbrauch

Bei der Elektromobilität werden besonders dessen Vorzüge für die Umwelt – wie keine Emissionen während des Fahrbetriebes – genannt.

Laut Statista / International Energy Agency (IEA) sind bei der Produktion eines PKW mit Benzin oder Dieselmotor sind rund 22 kg Kupfer und 11 kg Mangan erforderlich.

Dagegen werden bei der Herstellung eines Elektro-PKW (BEV und Plug-In-Hybrid) 53 kg Kupfer und 25 kg Mangan benötigt. Dazu kommen noch 66 kg Graphit, 40 kg Nickel, 13 kg Kobalt und 9 kg Lithium, die bei Benzin-/Diesel-PKW nicht erforderlich sind.

Dieser deutlich höhere Ressourcenbedarf führt so zu einem verstärkten Abbau der Bodenschätze, was wiederum die Zunahme von Umweltschäden in den Abbauländern zur Folge hat. Quelle

In diesem Zusammenhang sei auf den Artikel bei „Tichys Einblick“ verwiesen, in dem Frank Hennig den Materialbedarf für eine Windkraftanlage à 3,2 MW dokumentiert.

Mit E-Autos durch „eingespartes Treibhausgas“ Geld verdienen

Wer ein Elektroauto (BEV) besitzt, kann seit 2022 beim Quotenhandel seiner „vermiedenen Treibhausgas-Emissionen“ eine Prämie von aktuell 250 bis 300 Euro im Jahr verdienen. Spezielle Zwischenhändler übernehmen die Abwicklung (u.a. die Prüfung beim Umweltbundesamt bis zum Verkauf der ermittelten Treibhausgasersparnisse an quotenpflichtige Firmen wie Mineralölkonzerne) sowie die Auszahlung an den Fahrzeughalter.

Nicht berücksichtigt wird dabei der tatsächliche Strommix beim Laden der Elektroautos.

Quelle

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

Rüdiger Stobbe betreibt seit über sechs Jahren den Politikblog http://www.mediagnose.de.

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Heiko Stadler / 15.02.2022

Die KfW fördert die Anschaffung von Wärmepumpen. Ich hab das mal durchgerechnet (ganz koboldfrei & korrekt): In 5 Jahren könnten 30 Millionen Wärmepumpen in Deutschland im Einsatz sein. Wenn die Temperatur unter -15 Grad sinkt, wird mit Heizstab geheizt. Verbrauch: 15 KW. 15 KW mal 30 Millionen = 450 GW. Der mittlere Stromverbrauch beträgt in Deutschland 64 GW. Das bedeutet, dass bei einer Kältewelle nur die Wärmepumpen den siebenfachen Durchschnittsverbrauch benötigen.

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