Ein ständiges Auf und Ab: Auf drei Wind-Flautentage folgt starke Windstromerzeugung, dann lässt sie nach – und zieht wieder an, aber richtig.
Die KW 7/2023 beginnt mit drei Wind-Flautentagen. Die PV-Stromerzeugung liegt für diese drei Tage bei durchschnittlich 6,3 Prozent. Deshalb keine „Dunkelflautentage“. Erst zum Abend des 15. Februar frischt der Wind etwas auf. Danach wird sehr viel Windstrom erzeugt. Ab 17. Februar, 17:00 Uhr fällt die Windstromerzeugung wieder ab. Allerdings nicht in den Flautenbereich. Um dann zum Wochenbeginn der KW 8/2023 richtig zuzulegen.
Technischer Hinweis: Die von uns bevorzugt verwendeten Daten der Agora-Energiewende, sind vom 13. bis 16. Februar 2023 fehlerhaft. Deshalb kommen in dieser Analyse die Daten der Bundesnetzagentur, die unseres Wissens unbearbeitet von Entsoe übernommen werden, zur Anwendung. Das ergibt manchmal Ungereimtheiten bei der grafischen Darstellung. So wird zum Beispiel der Bedarf trotz Strom-Imports nicht immer exakt aufgefüllt oder der Stromimport „passt“ nicht. Deshalb blenden wir den Stromimport aus. Er kann von Ihnen jederzeit zugesteuert werden.
Ab 17. Februar werden die Charts der Zukunfts-Agorameters der Jahre 2030 und 2040 korrekt erstellt. Vorher erstellen wir sie auch, doch diese sind erkennbar fehlerhaft. Solange bis die Daten von Agora korrekt eingespeist werden. Die Korrektur erfolgt dann automatisch.
Übersicht KW 7/2023
Montag, 13. Februar 2023 bis Sonntag, 19. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 35,1 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,5 Prozent, davon Windstrom 29,7 Prozent, PV-Strom 5,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,3 Prozent.
Die regenerative Erzeugung im Wochenüberblick. Die Strompreisentwicklung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur siebten Analysewoche ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur KW 6/2023 Factsheet KW 7/2023 – Chart, Produktion, Handelswoche, Import/Export/Preise, CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040.
Jahresübersicht 2023
Es gibt praktisch keinen überschüssigen PV-Strom. Ebenso gibt es praktisch keinen überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger gibt es keine Überschüsse. Der Beleg 2022, der Beleg 2023. Überschüsse werden bis auf sehr wenige Stunden im Jahr immer konventionell erzeugt!
Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2023: Chart 1, Chart 2, Produktion, Stromhandel, Import/Export/Preise/CO2, Agora 2030, Stromdateninfo Jahresvergleich ab 2016
Tagesanalysen
Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2023 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.
Montag, 13. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 13,2 Prozent. Anteil erneuerbarer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 23,9 Prozent, davon Windstrom 7,5 Prozent, PV-Strom 5,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,6 Prozent.
Nur weil die PV-Stromerzeugung über 5 Prozent liegt, handelt es sich nicht um einen Dunkelflauten- sondern nur um einen Flautentag. Die Preisentwicklung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. Februar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 13.2.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040
Dienstag, 14. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 12,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,8 Prozent, davon Windstrom 5,3 Prozent, PV-Strom 6,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,6 Prozent.
Wieder ein Flautentag. Wieder ein Tag, an dem auch eine Verfünffachung der installierten Leistung Wind-/Solarkraft nicht viel bringen würde. Ohne konventionell erzeugten Strom geht es nicht. Die Preisentwicklung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14. Februar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 14.2.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040
Mittwoch, 15. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 18,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,6 Prozent, davon Windstrom 10,4 Prozent, PV-Strom 7,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,5 Prozent.
Der dritte Flautentag der siebten Analysewoche. Nach Sonnenuntergang zieht die Windstromerzeugung an. Die Preisentwicklung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. Februar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 15.2.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040
Donnerstag, 16. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 34,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,7 Prozent, davon Windstrom 27,4 Prozent, PV-Strom 6,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,4 Prozent.
Mit einer kleinen Delle über die Mittagszeit steigt die Windstromerzeugung weiter an. Die Preisentwicklung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. Februar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 16.2.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040
Freitag, 17. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 61,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,2 Prozent, davon Windstrom 59,3 Prozent, PV-Strom 2,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,7 Prozent.
Der Freitag bringt viel Windstrom. Die Preisentwicklung
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17. Februar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 17.2.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040.
Samstag, 18. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 58,5 Prozent. Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 69,00 Prozent, davon Windstrom 55,3 Prozent, PV-Strom 3,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,5 Prozent.
Auch zum Wochenende ist die regenerative Stromproduktion überdurchschnittlich hoch. Aus Netzstabilitätsgründen müssen die konventionellen Stromerzeuger bis zum Sonnenuntergang über Bedarf produzieren. Die Preisentwicklung.
Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 18. Februar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 18.2.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040.
Sonntag, 19. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 45,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,8 Prozent, davon Windstrom 38,7 Prozent, PV-Strom 6,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,7 Prozent.
Heute für einen Sonntag wieder eine überdurchschnittlich hohe regenerative Stromerzeugung. Am Nachmittag zieht die Windstromerzeugung nochmals an. Montag wird es viel Windstrom geben. Die Preisentwicklung inkl. Montag, 20.2.2023. Aus Netzstabilitätsgründen können die konventionellen Stromerzeuger die Produktion nicht herunterfahren. Zu viel Strom im Markt bedeutet niedrige Preise. Dieser Sachverhalt wird sich nicht ändern. Deswegen ist es mehr als zweifelhaft, dass Investoren auf freiwillig-marktwirtschaftlicher Ebene Backup-Gaskraftwerke bauen werden. Es werden bereits Überlegungen angestellt, das Strommarkt-Design zu ändern.
Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 19. Februar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 19.2.2023: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040.
Eine kritische Betrachtung der Jahresrückblicke Strom 2022 von Bundesnetzagentur und Agora-Energiewende sowie ergänzende, weiterführende Literatur, Artikel, Videos und mehr rufen Sie hier auf. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier.
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Rüdiger Stobbe betreibt den werbefreien Politikblog Mediadiagnose.