Rüdiger Stobbe / 31.12.2024 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 2 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? 51. Analysewoche – Wind launisch, Sonne trüb

Die Zeit der Dunkelflaute scheint vorüber zu sein. Das allerdings ist ein Irrtum. Der Wind, der Wind, das himmlische Kind: Mal weht es heftig, mal ist es still. Doch eines ist sicher, es macht, was es will.“ Dies für unsere Freunde der Energiewende.

Eine windstarke Stromerzeugungswoche. Sobald Stromimporte notwendig werden, wird der Wochenhöchstpreis erreicht. Schweden exportiert nahezu die ganze Woche Strom nach Deutschland. Dänemark und Norwegen hingegen kaufen deutschen Strom, wenn er günstig ist. Sie exportieren Strom nach Deutschland, wenn er teuer ist. Dänemark und Norwegen in Zahlen.

Die Zeit der Dunkelflaute scheint vorüber zu sein. Das allerdings ist ein Irrtum. Analysieren Sie diesen Chart. Nächste Woche geht die Windstromerzeugung zeitweise unter ein GW. Aktivieren Sie den letzten Flautenbalken mit der Maus, dem Finger und schauen Sie sich die Werte an. „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind: Mal weht es heftig, mal ist es still. Doch eines ist sicher, es macht, was es will.“ Dies für unsere Freunde der Energiewende. Fehlt im Winter der Wind, kommt es zur Dunkelflaute. Denn PV-Stromerzeugung ist im Winter immer gering. Eine genaue Analyse erstelle ich in der nächsten Woche, die zwei Analysetage mehr enthalten wird.

Zur Windkraftkontroverse empfehle ich den gleichnamigen Artikel plus Videodokumentation aus Epoch Times. 

Wochenüberblick

Montag, 16.12.2024 bis Sonntag, 22.12.2024Anteil Wind- und PV-Strom 64,8 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,9 Prozent, davon Windstrom 62,7 Prozent, PV-Strom 2,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,1 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 51. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 51. KW 2024: Factsheet KW 51/2024 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Jahresüberblick 2024 bis zum 22. Dezember 2024Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2024Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2

Tagesanalysen 

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.

Montag, 16.12.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 65,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,2 Prozent, davon Windstrom 63,9 Prozent, PV-Strom 1,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 7,7 Prozent.

Gleichmäßig hohe Windstromerzeugung. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. Dezember ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 16.12.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag, 17.12.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 46,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,1 Prozent, davon Windstrom 44,9 Prozent, PV-Strom 2,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,2 Prozent.

Die regenerative Stromerzeugung nimmt ab. Ab 13:00 Uhr werden Stromimporte notwendig. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17. Dezember ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 17.12.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch, 18.12.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 66,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,9 Prozent, davon Windstrom 64,4 Prozent, PV-Strom 2,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,0 Prozent.

Die Windstromerzeugung zieht wieder an. Das Strompreisniveau.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 18. Dezember 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 18.12.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Donnerstag, 19.12.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 69,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 78,2 Prozent, davon Windstrom 68,0 Prozent, PV-Strom 1,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,7 Prozent.

Starke Windstromerzeugung. Das Strompreisniveau sinkt

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 19. Dezember ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 19.12.2024: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Freitag, 20.12. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 62,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,1 Prozent, davon Windstrom 59,9 Prozent, PV-Strom 2,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,3 Prozent.

Etwas weniger Windstromerzeugung. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 20. Dezember ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 20.12.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag, 21.12.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 73,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 83,0 Prozent, davon Windstrom 71,4 Prozent, PV-Strom 2,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,2 Prozent.

Wochenende: Weniger Bedarf. Die regenerative Stromerzeugung erreicht teilweise die Bedarfsgrenze. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 21. Dezember ab 2016.

Daten, Tabellen & Prognosen zum 21.12.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Sonntag, 22.12.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 68,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 79,3 Prozent, davon Windstrom 66,6 Prozent, PV-Strom 1,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,9 Prozent.

Noch weniger Bedarf. Windstrom nimmt etwas ab. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 22. Dezember ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 22.12.2024: Chart, ProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

 

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.

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Leserpost

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Klaus Keller / 31.12.2024

Die edf berichtet über ihre Produktion aus Kernkraftwerken: Nov 2023/27.6TWh, Nov 2024/33.0TWh Plus 19.7% . 01-11. 23/288.9TWh. 01-11.24/325.1TWh Plus 12.5%. Ich gehe davon aus das auch ein wenig in Deutschland angekommen ist. Die edf ist im übrigen seit 07/22 vollständig in Staatsbesitz. Das gilt in D u.a. für die EnBW. Hier halten je etwa zur Hälfte das Land und die Kommunen die Anteile. Uniper ist zu 99% Eigentum der KfW nachdem sie aufgrund der Nordstreampipelinesprengung in eine Krise geriet. Das Unternehmen hat noch Kohle und Gaswerke und u.a. Anteile an KKW in Schweden. 1,4 GW ist Ihr Anteil. Zitat: Kernkraft - Stütze für Null-Kohlenstoff-Strategie in Nordeuropa… schreibt ein deutscher Staatsbetrieb. PS Uniper ist eine Abspaltung der e.on, die aus der Fusion von VEBA und VIAG entstand. Beide waren staatseigene Betriebe. VEBA mit Preußen Elektra gehörte dem Bund. VIAG mit dem Bayernwerk dem Bundesland Bayern. 1965 brachte der Bund erstmals Aktien im Wert von rund 528 Millionen DM an die Börse. Konkurrent RWE gehört heute auch fast nur noch privaten Investoren. Größter Einzelaktionär ist mit 9% nicht mehr eine Kommune im Ruhrgebiet, sondern die Katar Holding LLC. Allen einen guten Rutsch und gutes Gelingen 2025.

Nico Schmidt / 31.12.2024

Sehr geehrter Herr Stobbe, unser Wirtschaftsminister hat im Bundestag vor ein paar Tagen verkündet, dass der Arbeitspreis in Deutschland aufgrund der erneuerbaren Energien nur noch 4,00 Cent/kwh kostet. Wo kann ich diesen Strom einkaufen? MfG Nico Schmidt

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