Rüdiger Stobbe / 14.02.2023 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 8 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? 5. Analysewoche 2023

An den ersten fünf Tagen der KW 5/2023 wird reichlich Strom durch die „Erneuerbaren Energien“ erzeugt. Aber am Wochenende bricht die regenerative Stromerzeugung massiv ein.

Übersicht KW 5/2023

Montag, 30. Januar 2023 bis Sonntag, 5. Februar 2023Anteil Wind- und PV-Strom 47,1 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,5 Prozent, davon Windstrom 44,7 Prozent, PV-Strom 2,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,3 Prozent.

An den ersten fünf Tagen der KW 5/2023 wurde reichlich Strom regenerativ erzeugt. 68,5 Prozent betrug der Anteil am Bedarf. 61,8 Prozent an der Gesamtproduktion. Samstag und Sonntag brach die regenerative Stromerzeugung massiv ein (Anteil Bedarf 37,4 / Anteil Produktion gesamt 36,8). Der Strombedarf war – wie immer am Wochenende – gering. So musste nicht allzu viel Strom importiert werden. Denn für die konventionellen Stromerzeuger in Deutschland lohnte sich der Aufwand zur Bedarfsdeckung offensichtlich nicht. Die regenerative Erzeugung im Wochenüberblick. Der Strompreis schwankte zwischen 2 € und knapp 185 €/MWh.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur fünften Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur KW 5/2023 Factsheet KW 5/2023 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Jahresübersicht 2023

Wenn im Herbst/Winter die Windstromerzeugung in dem Bereich liegt, den sich die Verfechter der Energiewende erhoffen, geht das immer mit „schlechtem Wetter“ einher.  Die Energiewende ist faktisch eine „Schlechtwetterwende“. Im Sommer resultiert eine starke PV-Stromerzeugung nicht selten aus sehr hohen, meist drückenden Temperaturen, die es – aufgemerkt – auch vor dem „Klimawandel“ gab, mit den sogenannten Sommertoten. Und dennoch: Im Sommer reicht die PV-Stromerzeugung bei weitem nicht aus, um den Strom-Bedarf Deutschlands auch nur einen (Halb-)Tag zu decken. Geschweige denn „überschüssigen Strom“ für Bedarfslücken zu speichern. Es gibt praktisch keinen überschüssigen PV-Strom. Ebenso gibt es praktisch keinen überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger gibt es keine Überschüsse. Der Beleg 2022, der Beleg 2023. Überschüsse werden bis auf sehr wenige Stunden im Jahr immer konventionell erzeugt!

Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2023Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2Agora 2030Stromdateninfo Jahresvergleich ab 2016

„Geisterstrom“

Manchmal müssen Windkraftanlagen aus dem Wind genommen werden. Der deshalb nicht erzeugte Strom wird den Windmüllern vergütet. Mit Millionenbeträgen. Dennoch: Die „vergeudete“ Strommenge ist mit bisher maximal einem Prozent der Gesamtstromerzeugung (6 TWh) zwar teuer zu bezahlen, doch in der Menge gering. Eine Speicherung mit Wasserstoff würde in etwa den Strom eines Tagesbedarfs (1,5 TWh) ergeben. Das rettet die Energiewende nicht. Sollte man dennoch mal machen. Mal abwarten, was draus wird, denn solch eine (oder mehrere) Anlage(n) mit den entsprechenden Zuleitungen wäre(n) schon richtig groß.

Geisterstrom könnte vermieden werden, wenn genügend Stromtrassen zwecks Transports des heute nicht erzeugten, aber vergüteten Stroms nach Süddeutschland vorhanden wären. Zu diesem Thema hat Peter Hager nach den Tagesanalysen beachtenswerte Informationen zusammengestellt.

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2023 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Montag, 30. Januar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 54,2 Prozent. Anteil erneuerbarer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 62,9 Prozent, davon Windstrom 52,3 Prozent, PV-Strom 1,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,7 Prozent.

Satte 68,9 Prozent betrug der regenerative Beitrag zum Strombedarf Deutschlands an diesem Montag. Der Preis lag in der Morgennacht nahe 0 €/MWh, erholte sich dann aber.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. Januar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 30.1.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Dienstag, 31. Januar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 53,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,9 Prozent, davon Windstrom 51,5 Prozent, PV-Strom 1,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,7 Prozent.

Die regenerative Erzeugung ist auch heute stark. Das Preisniveau steigt.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 31. Januar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 31.1.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Mittwoch, 1. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 58,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,00 Prozent, davon Windstrom 57,2 Prozent, PV-Strom 1,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,2 Prozent.

75,5 Prozent regenerativer Beitrag zum Bedarf. Das Preisniveau fällt wieder.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 1.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Donnerstag, 2. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 42,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,9 Prozent, davon Windstrom 41,00 Prozent, PV-Strom 1,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,1 Prozent.

Zum Vorabend gibt es eine regenerative Strom-Delle, der Stromimporte notwendig macht. Mit entsprechend hohen Preisen.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 2.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Freitag, 3. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 56,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,7 Prozent, davon Windstrom 55,3 Prozent, PV-Strom 1,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,2 Prozent.

Gleichmäßig wird regenerative Strom am heutigen Freitag in Summe erzeugt. Der Preis schwankt zwischen 85 und 114 €/MWh.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 3.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Samstag, 4. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 22,9 Prozent. Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,1 Prozent, davon Windstrom 16,5 Prozent, PV-Strom 6,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,2 Prozent.

PV-Strom wird heute wesentlich mehr erzeugt als an den Vortagen. Der Frühling lässt grüßen. Nach Sonnenuntergang allerdings ist die regenerative Stromerzeugung nur noch gering. Bis in die Nacht werden Stromimporte notwendig. Zu diesen Preisen, die wieder mal belegen, dass in erster Linie Angebot und Nachfrage den Preis des Stroms bestimmen.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 4.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Sonntag, 5. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 27,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,8 Prozent, davon Windstrom 23,5 Prozent, PV-Strom 3,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,4 Prozent.

Der geringe Sonntagsbedarf macht wegen der insgesamt geringen regenerativen Stromerzeugung Stromimporte notwendig.  Zum Vorabend wird der Spitzenpreis aufgerufen.

Ein Blick in die Zukunft verdeutlicht, dass ein solches Wochenende inkl. Freitag auch bei vom Zukunfts-Agorameter entsprechend kalkulierten Ausbaugraden 68 Prozent im Jahr 2030 und 86 Prozent im Jahr 2040 die Energiewirtschaft vor erhebliche Probleme stellen wird.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 5.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Beim Netzausbau läuft der Ampel die Zeit davon

Im Rahmen der Energiewende sind für den Ausbau des Übertragungsnetzes rund 14.000 km Stromleitungen geplant (nicht enthalten sind darin Ausbaumaßnahmen zur Ertüchtigung des Verteilnetzes).

Für die Genehmigung von etwa 7.300 km ist die Bundesnetzagentur (BNetzA) zuständig. Die Planung sowie Umsetzung wird von den vier Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) Tennet, Amprion, TransnetBW und 50Hertz übernommen. Die Bundesnetzagentur titelt in einer Pressemitteilung vom 6. Januar 2023: „Fortschritte beim Stromnetzausbau“. Der Präsident der BNetzA Klaus Müller meint dazu:

„Wir haben unsere Verfahren 2022 sehr intensiv vorangetrieben und werden sie in allen denkbaren Aspekten weiter beschleunigen. Jeder genehmigte Kilometer bringt uns beim Ausbau des Netzes voran.“ 

Der fachfremde, aber „grüne“ Klaus Müller produziert in erster Linie Binsenweisheiten, die mit dem konkreten Netzausbau wenig bis gar nichts zu tun haben. 

Die Ergebnisse der angeblich im Jahr 2022 vorangetriebenen Verfahren lesen sich Stand Ende Jahr 2022 entsprechend bescheiden:

  • Für rund 5.000 km wurde ein Trassenkorridor festgelegt
  • ca. 700 km befinden sich im Bundesfachplanungsverfahren
  • 5.000 km befinden sich vor oder im Planfeststellungsverfahren
  • lediglich 230 km sind genehmigt oder gebaut

Betrachtet man die „HGÜ- Strom-Autobahnen“ von Nord nach Süd (diese sollten eigentlich mit dem KKW-Ausstieg bis Ende 2022 abgeschlossen sein), ist der Stand der Dinge noch ernüchternder:

  • Ultranet: Osterrath – Philippsburg
    Kapazität: 2 GW, Länge: 341 km, betroffene Bundesländer: Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz
    Stand 12/2022: im Planfeststellungsverfahren, im Bau: 0 km, Inbetriebnahme: Im Jahr 2027 geplant
  • SuedLink: Brunsbüttel – Großgartach
    Kapazität: 2 GW, Länge: 689 km, betroffene Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen
    Stand 12/2022: Planfeststellungsverfahren, im Bau: 0 km, Inbetriebnahme: Im Jahr 2028 geplant
  • SuedOstLink: Wolmirstedt – Isar
    Kapazität: 2 GW, Länge: 538 km, betroffene Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen
    Stand 12/2022: Planfeststellungsverfahren, im Bau: 0 km, Inbetriebnahme: Im Jahr 2027 geplant

Übersicht der Bundenetzagentur zu allen Vorhaben

Die vom Präsidenten der BNetzA, Klaus Müller, angekündigte Beschleunigung zeigt sich beispielsweise durch den vom Ampel-Kabinett Ende Januar beschlossenen Beschleuniger für Wind- und Netzausbau* auf Basis der EU-Notfallverordnung (diese wurde am 19. Dezember 2022 im EU-Energieministerrat beschlossen).

In der beschlossenen Formulierungshilfe – diese ist vorerst auf 18 Monate befristet – sind auch Stromnetze ab 110 kV enthalten, d.h. dies betrifft sowohl das Hochspannungsnetz (110 kV) als auch das Höchstspannungsnetz (220 kV oder 380 kV).

Bereits seit dem 29. Juli 2022 ist gesetzlich festgelegt, dass die erneuerbaren Energien im überwiegenden öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen. Damit soll der beschleunigte Windkraftanlagen- und Netzausbau durchgesetzt werden. So entfällt für ausgewiesene Netzgebiete, die bereits eine strategische Umweltprüfung durchlaufen haben, im Genehmigungsverfahren die Pflicht der Umweltverträglichkeitsprüfung und der artenschutzrechtlichen Prüfung (Vogelschutz, Fauna-Flora-Habitate). Betreiber müssen lediglich einen finanziellen Ausgleich in ein Artenhilfsprogramm leisten.

Die Ampel und die Verwaltung plant, träumt und hofft, dass mehr oder weniger diktatorischen Maßnahmen zur Rettung der Energiewende führen würden. Größter Coup des Bundeskanzlers ist die Ankündigung in der Bild am Sonntag, dass bis 2030 jeden Tag vier bis fünf Windkraftanlagen gebaut werden würden. Der Autor dieser Kolumne hat sich auch in einem Interview dazu ausführlich geäußert. Die Berechnungen zum Vorhaben des Kanzlers sind auf der Interviewseite abrufbar.  

*Quelle

Grüne hebeln Landschafts- und Artenschutz aus

Es ist grotesk: Die in den letzten Jahrzehnten insbesondere durch grüne Initiativen erwirkten Vorgaben hinsichtlich des Landschafts- und Artenschutzes sowie die Bürgerbeteiligung werden jetzt unter Federführung der Grünen ausgehebelt. Umwelt- und Naturschutzorganisationen wie der BUND schweigen dazu. Oder nicht?

Eine kritische Betrachtung der Jahresrückblicke Strom 2022 von Bundesnetzagentur und Agora-Energiewende sowie ergänzende, weiterführende Literatur, Artikel, Videos und mehr rufen Sie hier auf. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

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Peter Hager / 14.02.2023

@Karsten Dörre: Genau. Dann gibt es für das Laden des E-Autos über eine “Balkon-PV-Anlage” (aktuell bis 600 W zugelassen) das passende Saisonkennzeichen (Mai bis September) gleich mit dazu. Und ganz wichtig: Tagsüber immer genügend Zeit zum Aufladen einplanen ;-)

Peter Hager / 14.02.2023

@Klaus Keller: In einer Mitteilung heißt es: „Tennet erkennt an, dass sowohl die niederländische als auch die deutsche Regierung es vorziehen, ihre jeweiligen nationalen Stromnetze zu finanzieren, zu kontrollieren und zu besitzen“. Das ist eine sehr geschmeidige Umschreibung von Tennet (gehört dem niederländischen Staat) für die erforderlichen hohen Investitionen in den Netzausbau von Hoch- und Höchstspannung in den nächsten Jahren. Der BDEW bezifferte diese allein für die Übertragungsnetze der vier ÜBN auf rund 55 Milliarden Euro bis 2030. Da erscheinen die genannten 15 Milliarden doch recht niedrig - schliesslich besitzt Tennet das deutlich größte Netzgebiet von der Nord-/Ostsee bis nach Tschechien und Österreich. Auch dürften die zuletzt steigenden Zinsen eine wesentliche Rolle spielen. Denn für Neuanlagen beträgt lt. BNetzA deren garantierte Verzinsung 6,91%.

Jörg Haerter / 14.02.2023

By the way, Deutschland ist Weltmeister im Geldverbrennen, Geldverschenken, Geldverschwenden. Scheint aber niemanden besonders aufzuregen. Ich habe schon voller Ernst vor Jahren gesagt, Deutschland könnte sich locker beheizte Bürgersteige leisten. Dazu müsste deutsches Geld aber in Deutschland bleiben und sinnvoll ausgegeben werden. Scholz hat vor kurzem bekanntgegeben, dass wir vermehrt Windräder bauen werden, es reicht noch nicht. Kennt jemand die Gleichung 4x0=0 und 1000x0=0? Wie war das mit dem Wahnsinn und dem Wiederholen? Man muss den Leuten wirklich Niveau unterhalb der Grundschule unterstellen, dass das nicht verstanden wird.

Karsten Dörre / 14.02.2023

Wenn jeder erst ein “Balkonkraftwerk” hat - dann, ja dann ist das Aufladen des privaten E-Auto zu Hause Kinderkram.

Thomas Brox / 14.02.2023

Es ist nicht verwunderlich, dass Deutschland die weltweit höchsten Strompreise hat. ++ Der Abschnitt “Geisterstrom” und die verlinkten Artikel zeigen auf, wie hinten herum - über Netzentgelte (Netznutzungsentgelte) - die “Erneuerbaren” auf wahnwitzige Art und Weise subventioniert werden. Die Verbraucher müssen für NICHT erzeugten Strom bezahlen. Laut dem ersten Link mussten 2021 satte 807,1 Millionen Euro für nicht erzeugten Strom berappt werden. Der Betrag wird in Zukunft weiter rapide ansteigen. Rechtsgrundlage: Das monströse EEG und die genauso monströse “EU-Verordnung über den Elektrizitätsbinnenmarkt (2019/943)”. ++ Auch die letzen drei Abschnitte sind ein beeindruckendes Dokument wie eine unfähige, parasitäre staatliche Planwirtschaft schwersten Schaden anrichten kann. Die Misswirtschaft in der lebenswichtigen Stromversorgung wird immer grotesker. Für den Verursacher des Irrsinns, nämlich den parasitären Staatsapparat, hat das Versagen keinerlei persönliche Konsequenzen. Im Gegenteil: Laut den anstehenden Tarifverhandlungen im ÖD werden Beamtenbund und Verdi eine fette Gehaltserhöhung durchsetzen.

Klaus Keller / 14.02.2023

Wie geht es weiter: HAMBURG (dpa-AFX) - Der Chef des Energiekonzerns RWE , Markus Krebber, hält die drei letzten noch laufenden deutschen Atommeiler für verzichtbar. “In der gesamten europäischen Energieversorgung machen die gut vier Gigawatt Leistung der drei letzten deutschen Kernkraftwerke keinen Unterschied”, ... Die Politik habe das Ende der Kraftwerke für Mitte April entschieden. “Wir setzen das nun um.” Alternativlos für die Versorgungssicherheit sei dagegen der schnelle Bau neuer Gaskraftwerke. “Sie sollen künftig als Ersatz einspringen, wenn Wind und Sonne ausfallen”, sagte Krebber. “Falls wir keine Gaskraftwerke bauen, gibt es in solchen Situationen in Zukunft zu wenig Strom. Oder wir müssen die Kohlekraftwerke in Reserve halten. Beides wollen wir nicht.”... Wen er mit Wir meint kann nicht sagen. Die jüngeren Kraftwerksblöcke der RWE, im rheinischen Braunkohlerevier, laufen oft an der Kapazitätsgrenze und Kohle ist noch da. (vielleicht auch noch ein paar Emissionsrechte) PS In der Krankenpflege werden Bereitschaftsdienste bezahlt. Sie sind für einige wichtiger Teil des Einkommens. Das werden wir im Kraftwerksbereich auch haben, wenn es nicht schon längst der Fall ist. (Stichwort Kapazitätsmarkt) PPS Mehr Erdgas liefert gerne Norwegen und die USA, wenn die Preise stimmen.

Klaus Keller / 14.02.2023

Müssen nun alle leiden? Vermutlich nicht. Über die 2022er Zahlen, Zitat ... Dabei beflügelten RWE die höheren Erträge aus kurzfristigem Kraftwerkseinsatz sowie besseren Erzeugungsmargen. Die Kraftwerke kamen wegen fehlenden Winds am Jahresende verstärkt zum Einsatz…. Unterdurchschnittlich wenig Wind bremste das operative Ergebnis hingegen etwas aus. Zwar stützten neu in Betrieb genommene Windräder und Solaranlagen und somit steigende Kapazitäten das Geschäft mit den Erneuerbaren Energien. Das Geschäft mit Windkraft an Land sowie Solarenergie blieb aber trotzdem hinter den Erwartungen zurück… Man sollte bei Windkraft auch an RWE denken ! Kapazität Wind Onshore 8.700 MW Offshor 4.575 MW Braunkohle 8.175 MW Erdgas 13.800 MW (Konzernweit)

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