Rüdiger Stobbe / 26.11.2024 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 4 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? 46. Analysewoche – Ende der Dunkelflaute

Die Dunkelflaute ist zu Ende gegangen. Hoffentlich wiederholt sie sich nicht im kalten Januar, das könnte böse Folgen haben. Der RWE-Chef warnt: "Das Ganze war mehr als nur ein Warnschuss".

Am 13. November frischt zunächst der Wind auf See auf. Der Wind an Land folgt und leitet das Ende der Dunkelflaute ein. Die PV-Stromerzeugung bleibt herbstlich schwach und erreicht in der 46. Analysewoche nicht einmal 10 GW. Die Windstromerzeugung hingegen zieht an. Sie erreicht am 17.11.2024 um 17:00 Uhr mit 36,1 GW ihren Wochen-Peak. Ab Samstag, den 16.11.2024 ist kaum sind kaum noch Importe von Strom unserer Nachbarn notwendig. Die Importspitze am 17.11.2024 um 17/18:00 Uhr ist unerklärlich, weil die deutsche Stromeigenproduktion bereits über dem Bedarf liegt. Der Strompreis fällt am Samstag und Sonntag deutlich. Der Grund liegt in der nun wieder stattfindenden Strom-Überproduktion. In der vergangenen Woche wurde die Dunkelflauten-Übersicht versehentlich nicht korrekt verlinkt. Hier die aktuelle Version (Quelle).

Wochenüberblick

Montag, 11.11.2024 bis Sonntag, 17.11.2024Anteil Wind- und PV-Strom 33,3 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,3 Prozent, davon Windstrom 30,4 Prozent, PV-Strom 2,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,0 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 46. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 46. KW 2024: Factsheet KW 46/2024 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Jahresüberblick 2024 bis zum 17. November 2024Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2024Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.

Montag, 11.11.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 19,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 33,3 Prozent, davon Windstrom 10,6 Prozent, PV-Strom 8,8Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,0 Prozent.

Ganztägiger Stromimport und kaum Windstrom bei wenig PV-Strom treibt das Preisniveau nach oben

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 11. November ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 11.11.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag, 12.11.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 15,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 27,9 Prozent, davon Windstrom 12,5 Prozent, PV-Strom 2,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,7 Prozent.

Fast kein PV-Strom, etwas mehr Windstrom und wiederum ganztägiger Stromimport. Die Strompreisbildung mit dem Wochenhöchstpreis.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 12. November ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 12.11.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch, 13.11.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 16,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,1 Prozent, davon Windstrom 14,4 Prozent, PV-Strom 1,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,8 Prozent.

Erstmals wird in dieser Woche der Stromimport unterbrochen. Das Ende der Dunkelflaute rückt näher. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. November 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 13.11.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Donnerstag, 14.11.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 31,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,0 Prozent, davon Windstrom 29,3 Prozent, PV-Strom 2,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,2 Prozent.

Fast 20 GW Windstrom am Morgen um 6:00 Uhr. Die PV-Stromerzeugung bleibt schwach. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14. November ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 14.11.2024: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Freitag, 15.11. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 26,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 37,2 Prozent, davon Windstrom 23,2 Prozent, PV-Strom 3,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,0 Prozent.

Die Windstromerzeugung steigt. Kaum Stromimport. Der allerdings führt zum Tageshöchstpreis auf niedrigem Preisniveau.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. November ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 15.11.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag, 16.11.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 49,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,0 Prozent, davon Windstrom 45,8 Prozent, PV-Strom 4,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,2 Prozent.

Ein ähnliches Bild wie gestern. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. November ab 2016.

Daten, Tabellen & Prognosen zum 16.11.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Sonntag, 17.11.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 62,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,7 Prozent, davon Windstrom 59,7 Prozent, PV-Strom 3,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,8 Prozent.

Der geringe Sonntagsbedarf führt zu hohen prozentualen Werten der regenerativen Stromerzeugung. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 117. November ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 17.11.2024: Chart, ProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.

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Leserpost

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Walter Weimar / 26.11.2024

Ich als Atheist, war da nicht mal so ein Bibelspruch: erst war es dunkel, dann wurde es Licht. Bald ist es wieder dunkel. Das ist die gute Nachricht. Danach wird es finster. Für lange.

Sam Lowry / 26.11.2024

“Erneuerbar”: Ja, ma kann alte Winmühlen und Solarpanele gegen neue ersetzen. Aber wohin mit dem Schrott und den Fundamenten???

S.Buch / 26.11.2024

Für die Linksgrünen kommt der Strom wie immer aus der Steckdose. Mehr wollen die nicht wissen, denn das könnte zu unangenehmen Begegnungen mit der von ihnen konstruierten Realität führen.

Lutz Herrmann / 26.11.2024

Vielleicht kann der Gesetzgeber endlich mal das Kirchhoffsche Gesetz ändern. Dann hätten wir diese Probleme alle nicht.

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