Rüdiger Stobbe / 15.11.2022 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 3 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? 44. Analysewoche 2022

Der Montag und der Dienstag sind sehr schöne Beispieltage für die Probleme, die bei hohen Erzeugungsschwankungen mit Wind- und PV-Strom entstehen können und werden deshalb in den Tagesanalysen gemeinsam abgehandelt. Außerdem: PKW-Neuzulassungen im Oktober.

Mit 107 €/MWh im Durchschnitt wurde in der 44. KW ein sehr niedriges Preisniveau erreicht. Vom 17.10. bis zum 6.11.2022 lag der Durchschnittsstrompreis bei 121 €/MWh. Vom 1. Januar 2022 bis zum Machtwort des Kanzlers am 17. Oktober 2022 waren es 245 €/MWh. Selbstverständlich wird an der Strombörse spekuliert. Der psychologische Faktor ist dabei nicht hoch genug einzuschätzen. Formal gibt es ein technisches Preisfindungsverfahren. Faktisch aber zählen Angebot und Nachfrage. Wenn Deutschland Strom benötigt, wird der importierte Strom hochpreisiger gehandelt als der Strom, der von Deutschland exportiert werden muss. Die Preisspitzen der 44. Analysewoche belegen das – wie immer – eindrucksvoll. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Importstrompreise seit dem 17. Oktober 2022 erheblich geringer sind als im bisherigen Jahr 2022. Das, obwohl am 29. Oktober 2022 ein Importstrom-Peak erreicht wurde.

Leider hat der Kanzler die Gelegenheit für ein weiteres Machtwort zwecks Weiterbetrieb der KKW über den 15. April 2022 hinaus verstreichen lassen. Wenn die Marktteilnehmer feststellen, dass es tatsächlich am 15. April 2023 dank der endgültigen Abschaltung zu einer Grundlast-Stromverknappung kommen wird, wird der Strompreis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder erheblich steigen.

Die Stromerzeugung der 44. Analysewoche [Zeitraumanalyse seit 2016Daten-PDF] war von starken Schwankungen gekennzeichnet. Der Montag und der Dienstag sind sehr schöne Beispieltage für die Probleme, die bei hohen Erzeugungsschwankungen mit Wind- und PV-Strom entstehen können und werden deshalb in den Tagesanalysen gemeinsam abgehandelt. Die Strompreise bleiben auch in dieser Woche niedrig. Zumindest im Verhältnis zu den Preisen bis zum 17. Oktober 2022. Es ist schon bemerkenswert, dass der Sachverhalt medial praktisch nicht thematisiert wird. Es ist wohl ein zu starkes Argument für den Weiterbetrieb der drei KKW über den 15. April nächsten Jahres hinaus.

Die Zukunft: Gemäß Zukunfts-Agorameter fehlt im Jahr 2030 (Ausbaugrad Erneuerbare 68 Prozent  trotz der zufriedenstellenden Windstromerzeugung eine Menge Strom. Sogar im Jahr 2040 reicht ein Ausbaugrad von 86 Prozent Erneuerbare nicht aus, um jeden Tag den Bedarf zu decken. Dennoch gibt es an manchen Tagen eine erhebliche Überproduktion von Strom. Das wird den Strompreis zeitweise in den Negativbereich fallen lassen.

Detailanalysen

Bei der Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart handelt es sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Nutzen Sie den höchst empfehlenswerten virtuellen Energiewende-Rechner. (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) Ebenso den bewährten Energierechner.

Schauen Sie sich an, wie sich eine angenommene Verdopplung (Original-Excel-Tabelle) beziehungsweise Verdreifachung (Original-Excel-Tabelle) des Wind- und Photovoltaik (PV)-Stroms auswirken würde. Beachten Sie bitte, dass der Strom bei entsprechender Kennzeichnung im Chart (= 1) oft eben nur im Tagesdurchschnitt ausreicht.

Man erkennt, dass zum Beispiel gut 40 Prozent regenerative Stromerzeugung im Jahr 2021 nur ein Durchschnittswert sind und dass die knapp 50 Prozent im Jahr 2020 trotz Zubaus weiterer regenerativer Stromerzeugungsanlagen durchaus nicht sicher erreicht werden (1. Januar bis 6. November 2022 = 47,3 Prozent). Der Wind, der Wind, das himmlische Kind, der Wind macht halt, was er will. Wobei noch das oben bereits belegte physikalisch-technische Problem hinzukommt: Weht der Wind schwach, wird wenig Strom produziert. Weht er richtig stark, wird sehr viel Strom produziert. Dann müssen die Windkraftanlagen unter Umständen aus dem Wind genommen, abgeregelt werden.

Der Chart mit den Import- und Exportzahlen bis zum 6. November 2022 sowie der Vortrag von Professor Georg Brasseur von der TU Graz sind sehr erhellend. Professor Brasseur folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Die WiSo-Dokumentation zum Blackout ist dank Professor Harald Schwarz von der BTU Cottbus und diversen Energiewendeprotagonisten (Mindset-GraichenKemfertPaech) in jeder Hinsicht – realistische Einschätzungen/spinnerte Träumereien – informativ. Dass die Energiewende faktisch gescheitert ist, veranschaulicht Professor Fritz Vahrenholt in seinem Vortrag beim „Berliner Kreis in der Union“.

Am 24. Oktober 2022 erschien

Energiekrise & Lösungen der Bundesregierung

Ich möchte wieder und besonders auf einen Artikel hinweisen, der auf der Achse erschienen ist und mögliche Folgen einer intensiven Stromerzeugung per Windkraft thematisiert: Wenig Wind durch Windkraft heißt Dürre und Starkregen!

Sehr zu empfehlen, aber leider hinter der Bezahlschranke ist der FAZ-Artikel vom 8. Oktober 2022: ZU BESUCH BEI TRANSNETBW – Stromversorger kämpft gegen Blackout-Gefahr.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche, möglich bis 2016, in der jeweiligen Tagesanalyse unten. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vor allem auch die Im- und Exportwerte. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Das Analysewerkzeug stromdaten.info ist ein sehr mächtiges Instrument, welches mit dem Tool Fakten zur Energiewende nochmals erweitert wurde. Falls Sie die Agora-Handelstage vermissen: bitte die in den Tagesanalysen verlinkte Agora-Chartmatrix aufrufen.

Wichtige Info zu den Charts: In den Charts von Stromdateninfo ist Solarstrom gelb markiert und immer oben, oft auch über der Bedarfslinie. Das bedeutet aber nicht, dass dies der Strom ist, der exportiert wird. Im Gegenteil. Wegen des Einspeisevorrangs wird dieser Strom, genau wie anderer regenerativ erzeugter Strom, bevorzugt in das Netz eingespeist. Zum Export bleibt praktisch nur konventionell erzeugter Strom übrig, der immer allein aus Netzstabilisierungsgründen benötigt wird. Gleiches gilt für zusätzliche Stromsenken, umgangssprachlich Stromverbraucher genannt.

Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge zum Beispiel erhöhen den Bedarf erheblich, so sie denn im geplanten Umfang realisiert werden sollten. Der hierfür zusätzlich benötigte Strom wird aber durchaus nicht regenerativ gedeckt. Die Sonne scheint nicht mehr und länger, der Wind weht nicht stärker, nur weil zusätzlicher Strom benötigt wird. Deshalb wird der zusätzlich benötigte Strom aktuell immer zusätzlich konventionell erzeugt. Jedenfalls so lange, bis der „massive Ausbau“ der „Erneuerbaren“ plus Speicher realisiert wurde und 100 Prozent grüner Strom nicht nur im Durchschnitt, sondern auch tatsächlich zur Verfügung steht, wenn er benötigt wird.

Nach den Tagesanalysen: Peter Hagers Zusammenstellung der Zulassungszahlen E-Auto

Tagesanalysen

Montag, 31.10.2022 : Anteil Wind- und PV-Strom 26,35 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,02 Prozent, davon Windstrom 17,97 Prozent, PV-Strom 8,37 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,67 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.  Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 31. Oktober ab 2016. 

Dienstag, 1.11.2022Anteil Wind- und PV-Strom 52,53 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,21 Prozent, davon Windstrom 46,39 Prozent, PV-Strom 6,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,68 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden. Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. November ab 2016.

Gemeinsame Betrachtung Montag & Dienstag:

Weht der Wind schwach, wird wenig Strom produziert. Weht er richtig stark, wird sehr viel Strom produziert. Der Montag und der Dienstag sind Paradebeispiele für diesen Sachverhalt. Am Montag ist die regenerative Stromerzeugung sehr schwach. Etliche Stunden muss Strom zu verhältnismäßig hohen Preisen importiert werden. Über die Mittagsspitze wird kaum Windstrom produziert. Erst am Nachmittag zieht die Windstromerzeugung an. Am Dienstag ist die Windstromerzeugung stark. Es ist kein Stromimport notwendig. Im Gegenteil, es muss Strom zu niedrigen Preisen exportiert werden. Diese wären noch niedriger, wenn die Konventionellen am Montag mehr Strom produziert hätten. Dann hätte es wahrscheinlich Produktionsüberhänge auf den Dienstag gegeben. Mit der Folge von noch mehr Strom, noch niedrigeren Preisen. Dieser Chart belegt den Sachverhalt. Übrigens auch die Tatsache, dass der überschüssige Strom konventioneller Strom ist. Er wird nachgeführt, das heißt, er muss hergestellt werden, damit die nicht ausreichende regenerative Stromerzeugung zur Deckung des Bedarfs aufgefüllt werden kann. Dass dieses Auffüllen fast nie passgerecht erfolgen kann, wurde bereits mehrmals erläutert. Einer der wichtigsten Punkte: Zwecks Netzstabilität müssen etwa 20 Prozent der Stromproduktion konventionell mittels großer Generatoren erzeugt werden. Je näher die Erneuerbaren an die 100 Prozent kommen, desto höher ist die zwangsläufige Überproduktion. Aber auch stark-schnelle Schwankungen der regenerativen Stromerzeugung – wie in unserem aktuellen Beispiel – führen zur Stromüberproduktion. 

Ein Blick in die Zukunft unserer beiden Beispieltage belegt es eindrucksvoll: Weht der Wind schwach, wird wenig Strom produziert. Weht er stark, wird sehr viel – oft zu viel – Strom produziert. Im Jahr 2030 mit einem Ausbaugrad von 68 Prozent muss den ganzen Tag konventioneller Strom zur Bedarfsdeckung hinzuerzeugt werden. Und auch im Jahr 2040 mit 86 Prozent Ausbaugrad bleibt die Windstromerzeugung über die Mittagsspitze gering. Trotz der vielen Windkraftanlagen ist am Montag bis 22:00 Uhr zusätzlicher, konventionell erzeugter Strom notwendig. Am Dienstag hingegen knallen die Regenerativen durch die Decke. Mit der Folge einer hohen Strom-Übererzeugung und somit stark fallenden Strompreisen. Nicht, weil die Erneuerbaren so günstig wären. Nein, weil die Nachfrage viel geringer sein wird als das Angebot. Unsere Nachbarn können nämlich ihre Stromerzeugung viel wirkungsvoller steuern als Deutschland, weil sie viel weniger Erneuerbare haben als Deutschland. Deshalb müssen die Preise sinken. Sonst wird der Strom nicht abgenommen. Dann produzieren unsere Nachbarn den benötigten Strom eben selbst. Das ist die Zwickmühle für Deutschland. Denn der zu viel erzeugte Strom muss „weg“. Sonst bricht das Stromnetz zusammen. 

Mittwoch, 2.11.2022Anteil Wind- und PV-Strom 52,75 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,88 Prozent, davon Windstrom 45,91 Prozent, PV-Strom 6,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,13 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der Mittwoch  [20302040] wartet bis zum Abend weiter mit starker Windstromerzeugung auf. Zum Vorabend kommt es gleichwohl zur hochpreisig zu schließenden Ministromlücke. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. November ab 2016.

Donnerstag, 3.11.2022Anteil Wind- und PV-Strom 47,74 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,17 Prozent, davon Windstrom 42,07 Prozent, PV-Strom 5,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,43 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der Donnerstag [20302040] bietet fast ein ähnliches Bild wie der Mittwoch. Nur dass die Windstromerzeugung zum Vorabend anzieht und sich die Stromlücke noch während des Sonnenuntergangs bildet. Mit entsprechendem Preis. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. November ab 2016.

Freitag, 4.11.2022: Anteil Wind- und PV-Strom 30,21 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,97 Prozent, davon Windstrom 27,02 Prozent, PV-Strom 3,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,78 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Ab 9:00 Uhr [20302040] lässt die Windstromerzeugung rapide nach. Die PV-Stromerzeugung ist schwach. Von 9:00 bis 23:00 Uhr wird Strom importiert. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4. November ab 2016.

Samstag, 5. November 2022Anteil Wind- und PV-Strom 36,48 Prozent. Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,35 Prozent, davon Windstrom 30,01 Prozent, PV-Strom 6,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,88 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Am bedarfsarmen Samstag [20302040] ist zwar wieder Stromimport am Vorabend notwendig. Die Preise aber bleiben „moderat“. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. November ab 2016.

Sonntag, 6.11.2022Anteil Wind- und PV-Strom 54,50 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,14 Prozent, davon Windstrom 46,98 Prozent, PV-Strom 7,52 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 12,65 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Heute kann eine starke Pumpspeicherverstromung [20302040] die Vorabendlücke verhindern. Der Preis überschreitet nur einmal die 100 €/MWh-Marke. Mit einem Durchschnittspreis von 51 €/MWh erinnert der Preis an vergangene Zeiten. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 6. November ab 2016.

PKW-Neuzulassungen im Oktober: Hybrid-PKW mit deutlichem Zuwachs

Zusammengestellt von Peter Hager.

Mit 208.642 PKW-Neuzulassungen war der Oktober um 7,2% schwächer als der September. Gegenüber dem Oktober 2021 betrug das Plus 16,8%.

Besonders starke Steigerungen gegenüber dem Vorjahresmonat gab es bei den Hybrid-PKW (ohne und mit Plug-in-Hybriden), bei PKW mit reinem Diesel-Antrieb und bei reinen Elektro-Autos.

Ein Grund für den Anstieg bei den Plug-In-Hybriden dürfte auch der Wegfall der Bundessubvention zum Jahreswechsel sein.

Benzin: 66.676 (+ 3,1% ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 32,0%)

Diesel: 36.554 (+ 18,3% ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 17,5%)

Hybrid (ohne Plug-in): 36.469 ( + 32,2% ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 17,4%)
darunter mit Benzinmotor: 25.496
darunter mit Dieselmotor: 10.972

Plug-in-Hybrid: 32.064 (+ 35,1% ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 15,4%)
darunter mit Benzinmotor: 30.698
darunter mit Dieselmotor: 1.366

Elektro (BEV): 35.781 (+ 17,1% ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 17,1%)

Der Zulassungsanteil der Elektro-PKWs (BEV und Plug-in-Hybrid) blieb mit 32,5 % im Oktober 2022 nahezu unverändert gegenüber dem September 2022 mit 32,3 %

PKWs mit anderen Antriebsarten (Flüssiggas: 0,6 % oder Erdgas: 0,1 %) spielen so gut wie keine Rolle.

Quelle

Top 5 nach Herstellern

Hybrid-PKW (ohne Plug-in): 381.172 (01–10/2022), + 5,4% ggü. Vorjahres-Zeitraum

Audi (mit 8 Modellen): 19,8%
BMW (mit 13 Modellen): 15,5%
Toyota (mit 6 Modellen): 10,8%
Mercedes (mit 10 Modellen): 10,0%
Ford (mit 8 Modellen): 7,2%

Hybrid-PKW (mit Plug-in): 247.711 (01–10/2022), - 6,5% ggü. VJ-Zeitraum

Mercedes (mit 11 Modellen): 15,6%
BMW (mit 8 Modellen): 13,2%
VW (mit 6 Modellen): 8,8%
Audi (mit 8 Modellen): 8,6%
Seat (mit 3 Modellen): 7,8%

Elektro-PKW: 308.254 (01–10/2022), + 15,3% ggü. VJ-Zeitraum

Tesla (mit 2 Modellen): 13,5%
VW (mit 6 Modellen): 12,2%
Hyundai (mit 3 Modellen): 7,5%
Audi (mit 3 Modellen): 6,5%
Fiat (mit 2 Modellen): 6,3%

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 10/2022 (Gesamt: 35.781) waren:

Fiat 500: 2.363 (Minis)
VW ID3: 2.160 (Kompaktklasse)
VW ID4: 2.115 (SUV)
Tesla Model Y: 1.622 (SUV)
Tesla Model 3: 1.563 (Mittelklasse)
Opel Mokka: 1.531 (SUV)
Audi E-Tron: 1.141 (SUV)
Seat Born: 1.140 (Kompaktklasse)
Hyundai Kona: 1.108 (SUV)
Hyundai Ioniq 5: 1.100 (SUV)

Im Oktober kam der Fiat 500 auf Platz 1 vor dem VW ID3 und dem VW ID4. Wieder unter die Top 10 kamen der Opel Mokka und der Audi E-Tron. Herausgefallen sind der Dacia Spring und der BMW i3. Auf über 1.000 Neuzulassungen kamen auch Audi Q4, Mini, Polestar 2, Renault Megane, Skoda Enyaq und VW up.

Tesla hängt VW bei E-Autos ab

So konnte man es noch im Oktober in der Tagesschau lesen:

„Beim Verkauf von E-Autos liegt Tesla in Deutschland in diesem Jahr bislang vorn. Der US-Autobauer hat Volkswagen als Marktführer abgelöst. Der US-Autobauer Tesla hat in Deutschland Volkswagen als Marktführer von Elektroautos abgehängt. Von Januar bis September verkaufte Tesla 38.458 Autos, während die Marke Volkswagen auf Platz zwei einen Einbruch auf 32.326 Autos erlitt."

Quelle

Was in dem Tagesschau-Beitrag nicht erwähnt wurde: 

Der erste Platz bei den PKW-Neuzulassungen wechselte im Laufe des Jahres mehrmals zwischen Tesla und VW. So lag VW in den Monaten Januar, Juni, Juli und August vor Tesla.

Tesla hatte seinen größten Marktanteil im März (17,3%) und seinen niedrigsten im Januar (2,0%).

VW hatte seinen höchsten Marktanteil im Januar (13,2%) und seinen niedrigsten im April (9,1%).

Quelle

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier.

 

Seit über sechs Jahren betreibt Rüdiger Stobbe den werbefreien Politikblog www.mediagnose.de.

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Leserpost

netiquette:

Sam Lowry / 15.11.2022

p.s.: Wenn mein Bierglas zu 100 % voll ist, dann läuft es beim nächsten Tropfen über und versaut meinen Schreibtisch. Mehr als 100 % geht nicht!!! Wen will n-tv für dumm verkaufen? Alle… ohne mich!

Sam Lowry / 15.11.2022

p.s.: Da werden also Windräder aus dem Wind gedreht, Kraftwerke runtergefahren, um immer am Limit zu bleiben und dann “notfalls” Strom zukaufen zu müssen. Warum wird das hier nicht mal thematisiert? Wir werden beschissen. Gasspeicher über 100 %? Mathematischer Schwachsinn, oder?

Sam Lowry / 15.11.2022

Ich empfehle nochmals das Youtube-Video: “Dirk Müller: Skrupellose Wirtschaftszerstörung - DESWEGEN sind die Strompreise so hoch!”

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