Rüdiger Stobbe / 13.10.2020 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 10 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? 40. Woche

Zum Ende der vergangenen Woche sah es so aus, dass die Windstromerzeugung "herbstlich" anziehen würde. Was für eine Fehleinschätzung. Über den Tagesverlauf des Sonntags begann ein drei Tage andauernder Albtraum für die Freunde der Energiewende. Der Wind ließ deutschlandweit nach, auch auf See herrschte weitgehend Flaute. Mit der Folge, dass Deutschland bis zum Ende des Monats September eine nahezu geschlossene Lücke in der Stromversorgung hatte. (Abbildung, bitte unbedingt aufrufen. Es öffnen sich alle Abbildungen & Mehr)

Dementsprechend hoch waren die Preise, die für den Importstrom, der die Lücke schließen musste, aufgerufen wurde. In der Spitze wurde 128,31 €/MWh (29.9.2020, 19:00 Uhr) verlangt ... und bezahlt (Abbildung 1). Der Chart mit den detaillierten Im-/Exportpreisen und den handelnden Ländern (Abbildung 2) ermöglicht einen weiteren bemerkenswerten Blick auf die 40. Woche. Am gewinnbringenden Stromhandel beteiligen sich nahezu alle Nachbarn Deutschlands. Das Preisniveau ist insgesamt hoch. Vor allem dann, wenn Deutschland importiert. Nur zum preisintensiven Vorabend kann Deutschland auskömmliche Preise erzielen – wenn denn Strom zur Verfügung steht, der exportiert werden kann. Das aber ist höchst selten der Fall, weil die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 3) wegen der Tagesspitze in aller Regel ihre Produktion drosseln und zum Vorabend die Stromproduktion nicht schnell genug hochfahren können.

So entstehen meisten, aber durchaus nicht immer, die Versorgungslücken zum Vorabend. Abbildung 3 belegt sehr schön, dass die Konventionellen zum Wochenbeginn alles in die Waagschale werfen, um die Lücken zu schließen. Gleichwohl gelingt es nicht. Zum Ende der Woche hingegen wird die Stromproduktion so weit wie möglich heruntergefahren. Ziel: Vermeiden einer teuren Überproduktion. Auch dieses Unterfangen scheitert. Die Exportpreise sinken Richtung Null. Kurz sogar darunter. Ausnahme: Die Vorabende 1. bis 3.10.2020.

Diese Woche belegt wieder mal, dass die Energiewende nicht funktionieren wird. Zu unberechenbar sind Schwankungen, denen die Wind- und Sonnenstromerzeugung unterliegt. Auch der geplante weitere Ausbau der Wind- und Sonnenstromproduktion wird die Lage eher verschlechtern. Je weniger konventionelle Kraftwerke – denn der Ausbau geht ja mit einer "Abschaltorgie" einher – kontinuierlich fließenden, sicheren in Deutschland produzierten Stromm liefern können, desto größer wird die Abhängigkeit von unseren Nachbarn.

Die freuen sich aktuell über die sagenhaften Gewinnmöglichkeiten, die die deutsche Energiewende mit ihren regelmäßigen Preisdifferenzen ermöglicht. Wenn es aber mal eng wird mit der eigenen Stromversorgung unserer Nachbarn, wenn der erzeugte Strom in Extremsituationen selber benötigt wird, dann wird es auch eng mit der Stromversorgung in Deutschland. Bleibt nur zu hoffen, dass die deutschen Energieversorger und die Bundesnetzagentur irgendwann mal ihr Veto einlegen eingedenk dieser selbstzerstörerischen, unsäglich teuren Vorgehensweise, genannt Energiewende. Sonst wird es nicht nur teuer, sonst wird es auch mal dunkel. 

Abbildung 4 bringt die Tabelle und den daraus generierten Chart mit den Werten der Energy-Charts. Die Im-/Exportwerte liegen wieder vor. Deshalb die entsprechenden Charts unter Abbildung 5. Sehr ernüchternd ist die angenommene Verdoppelung der Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenkraftwerke (Abbildung 6). 

Die Tagesanalysen

Sonntag, 27.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,12 Prozent, davon Windstrom 21,15 Prozent, Sonnenstrom 10,58 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,38 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Vermutete man zum Ende der 39. Woche noch, dass nun die Herbstsaison mit windigem, wenn nicht stürmischen Wetter anbrechen würde, wurden wir über den Sonntag eines Besseren belehrt. Der Wind flaute ab. Die Windstromerzeugung brach ein und erholte sich erst 4 Tage später. Ab 5:00 Uhr wurde Strom zwecks Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit importiert. Auch wenn die Konventionellen „bullerten“, es reichte nicht. So erhöhte sich der Strompreis nahezu kontinuierlich. Von um die 14 €/MWh um 5:00 Uhr bis hin zu knapp 52 €/MWh um 19:00 Uhr. Wer machte die besten Preisdifferenzgeschäfte?

Montag, 28.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,80 Prozent, davon Windstrom 6,40 Prozent, Sonnenstrom 10,40 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,00 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Albtraum geht weiter. Auf See herrscht Flaute. An Land auch. Die Sonne gibt auch nur recht wenig her. So reicht die konventionelle Stromerzeugung gerade so, um zur Mittagsspitze einen kleinen Überschuss zu erzeugen. Da liegt der Exportpreis denn auch unter 50 €/MWh; sonst kostet der Importstrom für den Rest des Tages immer mehr als 50 €/MWh, wenn man von der frühen Morgenzeit absieht. Da ist Strom im Verhältnis immer recht günstig. Welche Länder profitieren?

Dienstag, 29.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 25,95 Prozentdavon Windstrom 6,11 Prozent, Sonnenstrom 7,63 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,21 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Höhepunkt des Albtraums. Deutschland importiert den ganzen Dienstag. Kaum Wind, kaum Sonne. Die konventionellen Stromerzeuger produzieren auf Teufel komm raus. Es reicht nicht eine Stunde. Die Importpreise sind entsprechend hoch. Bereits um 6:00 Uhr werden die 50 €/MWh überschritten und bis um 22:00 Uhr nicht mehr unterschritten. Der Spitzenpreis des Tages: Wann, ja wann? Selbstverständlich um 19:00 Uhr: Schlappe 128,31 € werden aufgerufen. Deutschland, der deutsche Stromkunde, zahlt. Welche Länder kassieren?

Mittwoch, 30.9.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 29,41 Prozentdavon Windstrom 8,09 Prozent, Sonnenstrom 9,56 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,76 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Am heutigen Mittwoch wird die 70 €/MWh-Marke zweimal gerissen. Um 8:00 Uhr und um ... klar, um 19:00 Uhr. Zum Abend zieht die Windstromerzeugung an. Die landesweite Flaute geht zu Ende. Vorher allerdings kostet der Importstrom einen Haufen Geld. Dafür bringt der Export über die Mittagsspitze recht wenig ein. Zumindest im Verhältnis zu den Importkosten. Wer kauft günstig ein und verkauft teuer?

Donnerstag, 1.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,84 Prozent, davon Windstrom 23,29 Prozent, Sonnenstrom 8,90 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,64 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Albtraum ist zu Ende. Beginnt nun ein neuer? Dank massiver konventioneller Stromerzeugung und anhaltend befriedigender Wind- und Sonnenstromerzeugung benötigt Deutschland praktisch den kompletten Tag über netto keinen Strom. Die Preise, die Deutschland erzielt, sind morgens und abends auskömmlich. Bemerkenswert: Schweden und Dänemark exportieren Strom nach Deutschland. 

Freitag, 2.10.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,08 Prozent, davon Windstrom 31,65 Prozent, Sonnenstrom 7,91 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,51 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken

In der Nacht zum Freitag und am Freitagmorgen gibt es noch mal eine Winddelle. Dann wird es stürmisch. Die Windstromerzeugung steigt massiv. Mit der Folge, dass ab 19:00 Uhr, als Deutschland noch mal knapp 45 €/MWh mitnimmt, die Exportpreise ins Bodenlose fallen. Die konventionellen Stromerzeuger können ihre Stromerzeugung gar nicht so schnell herunterfahren, um ein Preisabsturz auch nur abzumildern. Wer kauft günstigen Strom?

Samstag, 3.10.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 66,93 Prozent, davon Windstrom 46,46 Prozent, Sonnenstrom 7,09  Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,39 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Windstrom, wenig Sonnenstrom, wenig Bedarf: Einstieg ins Wochenende. Die Stromerzeugung Deutschlands reicht heute den ganzen Tag. Allerdings sind die Exportpreise insgesamt niedrig. Zwei Stunden sogar negativ. Nur am späten Nachmittag und zum Vorabend steigen sie an (16:00 bis 20:00 Uhr). Da hat Deutschland leider den geringsten Stromüberschuss des Tages. Die konventionelle Stromerzeugung produziert auf niedrigem Niveau. Unsere Nachbarn decken sich mit günstigem Strom ein. 

Ein Leser stellte diese Fragen: Gibt es eine Art Bilanz, die jährlich neben der Gesamtmengen exportierten und importierten Stroms auch die dazugehörigen Zahlungsströme in Euro zeigt? Oder dazu alternativ: Wie hoch ist der Durchschnittserlös in Euro/MWh bei diesem Stromexport im Vergleich zu den durchschnittlichen Importkosten? Hintergrund ist, dass ich in einer Diskussion als Argument „pro Energiewende“ mir anhören musste, dass Deutschland im Jahr erheblich mehr Strommengen exportiert als importiert. 

Meine Antwort: Generell lässt sich sagen, dass der Strom, den Deutschland importiert, in aller Regel teurer ist als der Strom, den es exportiert. Gleichwohl exportiert Deutschland viel mehr Strom, als es importiert. Deshalb sind die Einnahmen absolut gesehen höher. Im Jahr 2019 gab es eine Unstimmigkeit, die hier dokumentiert wurde. Das Jahr 2020 werde ich im Januar 2021 berechnen. Mal schauen, wie es da aussieht. Vielleicht bekommen die Niederlande auch fixe Preise für den Strom, den sie Deutschland liefern. ... Lesen Sie weiter unter Abbildung 7.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

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Helmut Driesel / 13.10.2020

  Ich möchte mal noch einen Bemerkung zur “angenommenen Verdoppelung der Stromerzeugung durch Wind” machen. Die Einspeisung von Windenergie ins öffentliche Netz schaffte 2019 als Durchschnitt 20,4% (124TWh). Eine Verdopplung der installierten Leistung ließe also rund 41% erwarten. Wäre das eine Größe, wo unsereiner als verantwortlicher Entscheider an das Abschalten von konventionellen Kraftwerken denken würde? Da ich das für mich verneinen kann, nehmen wir einmal 50%, rund, nur als inneren Denkanstoß. Das würde die Errichtung und Inbetriebnahme von zusätzlichen rund 91 GW nominaler Leistung bedeuten! (Bis 2019 waren es 60,8GW) Das kann jeder für sich in Standorte umrechnen, dabei bedenken, dass die besten Plätze natürlich schon belegt sind. Trotzdem, wer immer Optimist ist und positiv denkt, könnte noch zu der Überzeugung kommen, das sei zu schaffen. Aber das ist noch nicht alles! Genau wie bei den modellhaft in Serie gefertigten 1GW-Speichern, deren Ökonomie ich vor einiger Zeit kritisch betrachtet hatte, so hat auch die Installation von so vielen Windrädern einen Haken. Bei einer Windstärke, die Nominalleistung bewirkt, das sind 10-16m/s, erzeugen die dann insgesamt installierten 152 GW in 24 Stunden über 3,6TW Energie. Also ungefähr das Dreifache dessen, was Herr Stobbe hier als Tagesbedarf anzeigt. Das kann man derzeit und auch bis weit in die Zukunft hinein nicht speichern und auch nicht exportieren. Man muss also immer, wenn die Produktion zu groß ist, und das wird sehr häufig der Fall sein, abschalten. Nicht erst bei Sturm, dann sowieso, sondern immer, wenn genug Strom da ist. Und das bringt auch dieser Form der Energieerzeugung eine negative Ökonomie, die mit jedem neu installierten Windungetüm negativer wird. Man müsste sie auf ewig per Umlage quersubventionieren. Ja, und womit, wenn die konventionellen Kraftwerke abgeschaltet sind? Also, sehr geehrte Damen und Herren Politiker, ich an Ihrer Stelle würde den ganzen Tag mit einer Gänsehaut herumlaufen.

Dr, Mephisto von Rehmstack / 13.10.2020

Wenn wir also netto Stromexporteure mit Gewinn sind, muß doch zwingend die Frage folgen, warum unsere Strompreise ständig steigen. Das kann doch nur bedeuten, daß der Gewinn nicht beim Kunden sondern beim Produzenten (oder dem Staat) verbleibt. Das heißt der Verbraucher steht für die Verluste gerade und die Produzenten streichen den Gewinn ein. Das muß doch eigentlich das Thema sein, die tägliche Betrachtung von Zu - oder Verkauf zu welchen Zeitpunkten auch immer, bringt keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn, zusätzlich und vielleicht hauptsächlich aber ist die Verwundbarkeit und Abhängigkeit des ganzen Systems zu analysieren. Bilanz: einige Wenige schöpfen phantastische Profite ab auf Kosten der Versorgungssicherheit der Allgemeinheit. Das ist die Energiewende!

Rüdiger Riedel / 13.10.2020

Sehr geehrter Herr Stobbe, vielen Dank für Ihre unermüdliche, wertvolle Arbeit! In den vergangenen Jahren wurden bei Strommangel immer wieder Industrieanlagen abgeschalten, z. B. Aluminiumhütten. Haben Sie dazu neuere Informationen?

Danny Wilde / 13.10.2020

Sehr geehrter Herr Stobbe, Sie eröffnen mit “Über den Tagesverlauf des Sonntags begann ein drei Tage andauernder Albtraum für die Freunde der Energiewende.” Nun ja. Worauf schon Mitforist Hagen Müller mit dem Blick auf die Neudefinition der Nationalen Sicherheit hingewiesen hat, ist eine energietechnisch underperformende Meteorologie ganz im Gegenteil der feuchte Traum der Freunde der Energiewende. Die von Ihnen unermüdlich dokumentierten schlechten “Ernte”-Ergebnisse der bereits installierten Leistung sind die rabulistische Grundlage für ein neues Ermächtigungsgesetz. Und nur darum geht es. Macht durch blanken Terror. Kommt das Gesetz so wie vom BT “beschlossen”, dann ist alles möglich, dann gibt es keine Grenzen mehr, und der Rechtsstaat wird aufhören zu existieren. Deutschland ist auf dem gewohnten Wege. Die Lämmer blöken.

Christoph Schmid / 13.10.2020

@Bernhard Freiling Weil der Pöbel die Regierung nicht verklagen kann und der Justizminister dem Generalstaatsanwalt die Ermittlungen verbieten kann. Das PAck hat sich schon so abgesichert dass das gemeine Volk ihnen nicht gefährlich werden kann. Im Prinzip eine etwas andere Form des Feudalismus… wir dürfen unseren “Adel” alle paar Jahre durchrotieren…

Block Andreas / 13.10.2020

@Bernhard Freiling .....auf die Idee kamen schon jede Menge Leute…wurde auch versucht wegen Hochverrat…leider erfolglos…wurde alles abgeschmettert….

Hagen Müller / 13.10.2020

Herr Stobbe, Sie weisen hier mit wöchentlicher Regelmäßigkeit nach, dass die erzwungene Einspeisung der zufällig schwankenden Energien von Wind & Solar unsere Stromversorgung destabilisiert hat und dass selbst eine Verdoppelung bzw. gar Verfünffachung der installierten Leistung von Solar & Wind den Bedarf NICHT ZU JEDER ZEIT decken kann. .—//—Nun wird aber durch die *Welt am Sonntag* bekannt, dass dem Entwurf des neuen EEG vorangestellt ist: „Die Nutzung erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit“.  Also ziemlich genau das Gegenteil von dem ausgesagt wird, was Sie wöchentlich nachweisen.—//—Zusammen mit anderen Weichenstellungen, z. B. dem Klimakabinett der BR und den neuen beschlüssen der EU- Kommisiion zur Erhöhung der Co2- Reduktionsziele, ist also davon auszugehen, dass der eingeschlagene ineffiziente, teure und im Hinblick auf die Versorgungssicherheit unsichere Weg beschleunigt weitergegangen wird. Wider besseren Wissens. Oder auf der Grundlage von Wunschdenken. Oder mit dem konkreten Ziel der Zerstörung der dt. Industriegesellschaft. Ich bedanke mich bei Ihnen als Chronist. Aber ich bin zutiefst frustriert.

Thomas Brox / 13.10.2020

In Zukunft wird Deutschland seine konventionelle Kraftwerke (unter anderem Kernkraftwerke) abschalten und im Gegenzug noch vielmehr Windräder (und Photovoltaik) installieren. Die Produktion von Zufallsstrom wird also massiv zunehmen, obwohl klar ist, dass es keine technologisch neuartigen Speicher gibt, die physikalisch sinnvoll wären (die einzig sinnvollen Speicher sind nach wie vor Pumpspeicherwerke, am besten in den Alpen). Irgendwann wird das Ausland den überschüssigen Zufallsstrom nicht mehr abnehmen, auch nicht geschenkt oder mit Prämien versehen, weil nicht mehr sinnvoll verwendbar (Pumpspeicherwerke voll) bzw. sogar schädlich (Netzstabilität). Denkbar wäre, dass das Ausland zusätzlich Pumpspeicherwerke baut, aber das geht nur begrenzt. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem über längere Zeit die meisten Windräder gedrosselt werden müssen, aber der Verbraucher so zahlt, als würden sie sich drehen. Bei Dunkelflaute muss, wie bisher, sehr teurer Strom importiert werden, und zwar mehr als jetzt (die Konventionellen sind ja abgeschaltet). Die Energiewende zeigt deutlich welchen Grad an Unfähigkeit und Realitätsverlust diese verblödete, korrumpierte Gesellschaft erreicht hat. Nach der Deindustrialisierung ist natürlich Schluss mit Korrumpieren (außer für die staatstragende Kaste und die Migranten).

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