Rüdiger Stobbe / 15.10.2024 / 14:00 / Foto: Doenertier82 / 4 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? 40. Analysewoche 2024

In der letzten Woche ging es mit der Stromerzeugung gut los, diese Entwicklung hielt sich dennoch nicht lange.

Die Windstromerzeugung der 40. Analysewoche nahm im Wochenverlauf kontinuierlich ab. Zwar „bäumte“ sich der Offshore-Windstrom noch mal auf. Es nützte nichts. Am Sonntag um 11:00 Uhr lag die Stromerzeugung mittels Windkraft bei 1,4 GW. Dabei ging es zum Wochenbeginn vielversprechend los. In der Nacht von Montag auf Dienstag brachte Windkraft um 1:00 Uhr 31,8 GW auf die Stromwaage. Danach ging’s Zug-um-Zug bergab.

Dass der Herbst endgültig in Deutschland angekommen ist, belegt die Tatsache der schwächelnden PV-Stromerzeugung trotz wenig Windkraft. So verwundert es nicht, dass die Residuallast entsprechend hoch ist. Wird der Preis hinzugesteuert, wird der Preiszusammenhang sichtbar. Je höher die Residuallast, desto höher der Preis. Der nahezu ganzwöchige Stromimport mit entsprechend häufigen Preisspitzen muss nicht weiter erwähnt werden. Hohe Residuallasten verursachen bei der aktuellen Strombeschaffungspolitik starke Stromimporte. Die wirken preistreibend.

Bitte beachten Sie die aktuellen Kfz-Zulassungszahlen September 2024 nach den Tagesanalysen, die Peter Hager freundlicherweise aufbereitet hat.

Wochenüberblick

Montag, 30.9.2024, bis Sonntag, 6.10.2024Anteil Wind- und PV-Strom 46,1 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,0 Prozent, davon Windstrom 33,9 Prozent, PV-Strom 12,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,9 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 40. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 40. KW 2024: Factsheet KW 40/2024 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Eine feine Zusammenfassung des Energiewende-Dilemmas von Prof. Kobe (Quelle des Ausschnitts)

Rüdiger Stobbe zum Strommarkt: Spitzenpreis 2.000 €/MWh beim Day-Ahead Handel

  • Meilenstein – Klimawandel & die Physik der Wärme
  • Klima-History 2: Video-Schatz des ÖRR aus dem Jahr 2010 zum Klimawandel
  • Klima-History 1: Video-Schatz aus dem Jahr 2007 zum Klimawandel.
  • Interview mit Rüdiger Stobbe zum Thema Wasserstoff plus Zusatzinformationen
  • Weitere Interviews mit Rüdiger Stobbe zu Energiethemen
  • Viele weitere Zusatzinformationen
  • Achtung: Es gibt aktuell praktisch keinen überschüssigen PV-Strom (Photovoltaik). Ebenso wenig gibt es überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger plus Biomassestrom plus Laufwasserstrom gibt es fast keine Überschüsse. Der Beleg 2022, der Beleg 2023/24. Strom-Überschüsse werden bis auf wenige Stunden immer konventionell erzeugt. Aber es werden, insbesondere über die Mittagszeit für ein paar Stunden vor allem am Wochenende immer mehr!

Jahresüberblick 2024 bis zum 6. Oktober 2024Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2024Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.

Montag, 30.9.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 62,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,5 Prozent, davon Windstrom 50,2 Prozent, PV-Strom 12,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,0 Prozent.

Reichlich Windstrom, herbstnormaler PV-Strom. Fast ganztägiger Stromimport. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. September ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 30.9.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag, 1.10.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 53,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,6 Prozent, davon Windstrom 43,9 Prozent, PV-Strom 9,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,2 Prozent.

Die Abwärtsbewegung der Windstromerzeugung beginnt. Schwache PV-Stromerzeugung. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 1.10.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch, 2.10.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 40,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,5 Prozent, davon Windstrom 32,0 Prozent, PV-Strom 8,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,9 Prozent.

Wind- und PV-Strom nehmen weiter ab. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. Oktober 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 2.10.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Donnerstag, 3.10.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 45,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,6 Prozent, davon Windstrom 35,9 Prozent, PV-Strom 10,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,7 Prozent.

Kleine Abwärtspause beim Windstrom. Die PV-Stromerzeugung ist weiter gering. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 3.10.2024: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Freitag, 4.10. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 31,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,1 Prozent, davon Windstrom 19,3  Prozent, PV-Strom 12,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,6 Prozent.

Der Windstrom-Abwärtstrend geht weiter. PV-Strom steigt leicht an. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4.10. ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 4.10.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag, 5.10. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 27,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 47,1 Prozent, davon Windstrom 10,8 Prozent, PV-Strom 16,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,4 Prozent.

Fast kaum noch Windstrom über Tag. Etwas mehr PV-Stromerzeugung. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. Oktober ab 2016.

Daten, Tabellen & Prognosen zum 5.10.2024: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Sonntag, 6.10.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 51,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,9 Prozent, davon Windstrom 33,7 Prozent, PV-Strom 17,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,3 Prozent.

Heute nehmen die Wind- und die PV-Stromerzeugung bei geringem Bedarf wieder zu. Die Strompreisbildung ist entsprechend.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 6. Oktober ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 6.10.2024: Chart, ProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

 

PKW-Neuzulassungen September 2024 – Talsohle bei reinen Elektro-Autos erreicht?

von Peter Hager.

Im September wurden 208.848 PKW neu zugelassen. Das bedeutet einen Rückgang von - 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gegenüber dem August 2024 gab es ein Plus von 5,8 Prozent.

Zulegen konnten reine Elektro-PKW (womöglich zeigt die neue Subventionierung von Geschäftswagen schon Wirkung) sowie Hybrid-PKW (ohne Plug-In). Bei allen anderen Antriebsarten gab es einen Rückgang, der bei reinen Benzin- und Diesel-Fahrzeugen am Stärksten ausfiel.

Antriebsarten 

Benzin: 67.009 (- 15,2% ggü. 09/2023 / Zulassungsanteil: 32,1%)

Diesel: 31.115 (- 22,0% ggü. 09/2023 / Zulassungsanteil: 14,9%)

Hybrid (ohne Plug-in): 60.497 (+ 4,7% ggü. 09/2023 / Zulassungsanteil: 28,9%)
darunter mit Benzinmotor: 46.848
darunter mit Dieselmotor: 13.649

Plug-in-Hybrid: 14.936 (- 2,9% ggü. 09/2023 / Zulassungsanteil: 7,2%)
darunter mit Benzinmotor: 13.520
darunter mit Dieselmotor: 1.416

Elektro (BEV): 34.479 (+ 8,7% ggü. 09/2023 / Zulassungsanteil: 16,5%)

Quelle

Elektro-PKW (BEV) – die Top 10 nach Hersteller (01–09/24: 276.390 – zum Vergleich: 01–09/2023: 387.289)

VW: 15,1%
Tesla: 10,8%
BMW: 10,7%
Mercedes: 8,5%
Audi: 6,2%
Skoda: 6,0%
Hyundai: 4,8%
MG Roewe: 4,8%
Seat: 4,1%
Volvo: 4,1%

Elektro-PKW (BEV) – die Top 10 nach Modellen in 09/2024 (34.479 – in 09/2023: 31.714):

Skoda Enyaq (SUV): 3.406
Tesla Model Y (SUV): 3.067
VW ID 7 (Obere Mittelklasse): 2.673
VW ID 4/5 (SUV): 1.971
Mini (Kleinwagen): 1.663
Seat Born (Kompaktklasse): 1.501
BMW X1 (SUV): 1.212
VW ID 3 (Kompaktklasse): 1.208
Audi Q4 (SUV): 1.164
Hyundai Kona (SUV): 924

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

 

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.

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Leserpost

netiquette:

Sam Lowry / 15.10.2024

Noch was: “Energica aus Italien, Pionier für Elektromotorräder, meldet Insolvenz an.” Ach…

Sam Lowry / 15.10.2024

p.s.: Verbrannt…

Alfons Hagenau / 15.10.2024

Mit diesen Fake-Nuss muß endlich Schluß sein! Strom kommt aus der Steckdose, wo er von den Kobolden gespeichert wird! Das sagt auch die ganz überwiegende Mehrheit aller Wissenschaftler! Alles andere ist nur Hass und Hetze gegen… gegen… gegen… Kobolde!

Sam Lowry / 15.10.2024

Zum Thema E-Auto habe ich gerade auch noch etwas gefunden: “Bei einem Unfall mit einem E-Auto der Marke Tesla sind vier Menschen ums Leben gekommen.”

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