Herr Rüdiger Stobbe, danke für Ihre ausführlichen Beiträge, sie sind wie ein Tagebuch, und wichtig für spätere Zeiten.
Altmaier “will” jetzt schnelleren Ausbau der Windkraft. Dazu sollen Gemeinden 0,2 Cent pro kWh bekommen und Hausbesitzern, denen die Anlagen dann dichter als bisher erlaubt an die Grundstücksgrenzen gesetzt werden, sollen verbilligten Strom zur Entschädigung angeboten bekommen. Das ist angeblich erforderlich, um das gesetzte Ziel von 65 % erneuerbarer Energie bis 2030 zu erreichen. Ich finde es ehrlich gesagt zum ..., uns willkürliche Ziele vorzusetzen und dann auf Erfüllung zu pochen. Doch das nur nebenbei. Und natürlich sind die Sonnenstromprofiteure nun alarmiert und fordern mehr Förderungen. Mir leuchtet absolut nicht ein, wie das in Zukunft ohne Kern- und Kohlestrom und ohne ganz gewaltige Speicherung funktionieren soll, aber ich bin ja auch nicht so klug wie der Altmaier und seine Berater.
Die Proteste gegen die Selbstermächtigung des Regimes wegen Corona lenken natürlich vom Desaster der Energiewende ab. Die Energiewende wirkt nicht so spektakulär wie diese Vorgänge, aber umso tödlicher. Die Ablenkung wird das Regime sicherlich nutzen um klammheimlich weitere Maßnahmen durchzudrücken, wie zum Beispiel das “Investitionsbeschleunigungsgesetz“. Vermutlich werden jetzt auf Teufel komm raus Windräder und Solaranlagen gebaut. Schließlich werden alle Kernkraftwerke bis 2022 abgeschaltet. Die neuen Windräder und Solaranlagen lösen zwar das Problem des Zufallsstroms nicht, aber unsrer Nachbarstaaten können dann noch viel mehr Geld verdienen. Der Strompreis wird weiter steigen. Die Erhöhungen werden durch Steuern über den Bundeshaushalt bezahlt, damit die “Gäste” und das indigene Prekariat nicht randalieren. Durch die Quersubventionierung wird die Energiewende noch bürokratischer und intransparenter, der echte Strompreis wird dadurch vertuscht.
Ich verfolge die Datenlage, seitdem die Achse sie veröffentlich, danke für den Autor, der sich diese Arbeit macht! Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass in den zuständigen Ministerien diese Daten nicht bekannt sind, es sind ja keine Geheimnisse. Die banalen Tatsachen: Ohne unsere Nachbarn, als Stromabnehmer oder -lieferanten wäre das deutsche Stromnetz schon mehrmals zusammengekracht. Und zwar nicht, weil irgendwelche Kalamitäten die Erzeugung des Strom beeinträchtigt hätten, sondern weil schlicht und ergreifend der Strom volatil erzeugt wird und es keinerlei Möglichkeit gibt, Über- und Unterkapazitäten anders auszugleichen als durch massiven Export und Import. Wenn dem so ist, dann frage ich mich, was davon als Information die Fachminister erreicht? Das können ja nicht nur Jubelarien sein. Laufen die Abteilungsleiter da gegen Wände? Reden Sie mit tauben oder blinden Ministern? Es kann doch nicht ernsthaft der Fall sein, dass diese Faktenlage völlig ignoriert wird, dann müsste man ja von einer Dummheit in dreifacher Potenz ausgehen. So ideologisch verblödet kann doch kein Mensch sein, der in unserem Land Verantwortung trägt. Die Vorstellung allein, dass das ganze Netz kollabiert - mit tagelangem Ausfall, bis es wieder “hochgefahren” ist - muss doch bei jedem Verständigen zu der Erkenntnis führen, dass volatile Stromerzeugung nur dann verantwortbar ist, wenn man zugleich über Technologien verfügt (und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt), die die Stabilität des Netzes gewährleisten. Diese Technologien existieren aber nicht. Daher verbietet sich die volatile Stromerzeugung derzeit schlicht. So einfach ist das. Aber offenbar bereits zu kompliziert für die Entscheidungsträger im Land.
@Hagen Müller: Die von Ihnen beschriebenen kurzen Stromunterbrechungen werden häufig durch Umschaltungen im Netz verursacht (bedingt u.a. durch Überkapazitäten oder Unterkapazitäten bei den volatilen Energieerzeugern). Dies kann sich in Produktionsbetrieben so auswirken, dass z.B. speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) in den “Stop-Modus” gehen und Anlagenteile oder eine Anlage steht. Selbst wenn keine materiellen Schäden auftreten kann ein Wiederhochfahren durchaus zeitintensiv sein. Diese kurzen Netzunterbrechungen gehen nicht in die SAIDI-Kennzahl (System Average Interruption Duration Index) der Bundesnetzagentur ein (hier werden nur Versorgungsunterbrechungen mit einer Dauer über drei Minuten berücksichtigt). Um solchen kurzen Netzunterbrechungen vorzubeugen werden häufig für die Stromversorgung von Automatisierungskomponenten wie SPS zusätzlich zu den AC/DC-Netzgeräten sog. Puffermodule (ausgestattet mit Hochleistungskondensatoren) eingesetzt. Diese können dann Netzausfälle bis zu mehreren Sekunden überbrücken.
Die 34. Woche war es auch, wo zweimal in unserer Firma kurze Stromunterbrechungen (<1sec.) registriert wurden (Wiedereinmal, es häuft sich langsam). Einmal ca. 12:30, einmal ca. 17:30. Ich vermute, es waren Netzumschaltungen im Spiel. Das gesamte Variete stand still, lediglich ein alter Kompressor ohne Elektronik ging nicht auf Störung, Die Werker haben im ø dann 0,5- 1 Stunde zu tun, alles wieder in Gang zu setzen. Wir werden jetzt darüber Buch führen.
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