Am Mittwoch ist die größte Preisdifferenz zwischen Mittagsstrom (Export) und Abend (Import) zu verzeichnen. Sie liegt zwischen minus 3,40 Euro und plus 217 Euro pro Megawattstunde.
Es kam, wie es kommen muss: Dank schönen Wetters scheint die Sonne über Tag kräftig über praktisch ganz Deutschland und führt abgesehen vom Sonntag zur einer starken Stromübererzeugung über mehrere Stunden. Der konventionell-fossile Strom, der zwecks Netzstabilisierung noch oben drauf kommt, verschärft den Verfall des Strompreises. Dieser erreicht jeden Tag den negativen Bereich für mehrere Stunden. Da bekommen die regenerativen Stromerzeuger keine Vergütung.
Die konventionellen Stromerzeuger erhalten sehr wohl eine Vergütung, denn sie liefern Systemdienstleistungen, ohne die das Stromnetz zusammenbrechen würde. Diese Systemdienstleistungen und auch der Abnahmebonus zu geschenktem Strom (Negativpreis), der an unsere europäischen Nachbarn gezahlt werden muss, werden vom Stromkunden bezahlt. Dieser Chart zeigt, wie sich die Strom Im- und Exporte für welches Land mengenmäßig gestalten und preislich auswirken. Eine größere Auflösung finden Sie bei den jeweiligen Tagesanalysen unter "Handelstag".
Es stehen die längsten Tage des Jahres an. Die PV-Stromerzeugung beginnt bei wolkenlosem Himmel gegen 5:00 Uhr und endet gegen 20:00 Uhr. Von 10:00 bis 17:00 findet die stärkste PV-Stromerzeugung statt. In diesem Zeitraum liegen denn auch die negativen Preise des jeweiligen Tages. Am Mittwoch ist die größte Preisdifferenz zwischen Mittagsstrom (Export) und Abend (Import) zu verzeichnen. Sie liegt zwischen -3,40 €/MWh und 217 €/MWh. Da und natürlich an den anderen Tagen der Woche – machen einige Länder feine Geschäfte, wobei Dänemark und die Schweiz hervorstechen. Nächste Woche ist Sommersonnenwende. Wir sind schon gespannt, wie sich die Stromversorgung und die Preise dann entwickeln.
Wochenüberblick
Montag, 9.6.2025 bis Sonntag, 15.6.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 65,8 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 78,8 Prozent, davon Windstrom 32,9 Prozent, PV-Strom 33,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,0 Prozent.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 24. Analysewoche ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 24. KW 2025:
Factsheet KW 24/2025 – Chart, Produktion, Handelswoche, Import/Export/Preise, CO2, Agora-Chart 68 Prozent Ausbaugrad, Agora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.
Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.
Tagesanalysen
Montag
Montag, 9.6.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 66,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 80,9 Prozent, davon Windstrom 32,4 Prozent, PV-Strom 33,9 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 14,7 Prozent.
Am Morgen kräftiger Wind, der über Tag zur Flaute abschwächt. Starke PV-Stromerzeugung. Zum Abend sind teure Stromimporte notwendig.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo- Tagesvergleich zum 9. Juni ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 9.6.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Dienstag
Dienstag, 10.6.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 66,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 78,8 Prozent, davon Windstrom 37,8 Prozent, PV-Strom 28,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,5 Prozent.
In der Nacht zieht die Windstromerzeugung wieder an. Wind- und PV-Strom übersteigen den Bedarf. Zum Abend ist kein Stromimport notwendig. Deshalb bleiben die Preise unter 100 €/MWh.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 10. Juni ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 10.6.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Mittwoch
Mittwoch, 11.6.025: Anteil Wind- und PV-Strom 62,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,9 Prozent, davon Windstrom 26,0 Prozent, PV-Strom 35,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,0 Prozent.
Die PV-Stromerzeugung reicht von 11:00 bis 16:00 Uhr = Tiefpreise, um den Bedarf zu decken. In der übrigen Zeit sind Stromimporte notwendig. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 11. Juni 2025 ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 11.6.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Donnerstag
Donnerstag, 12.6.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 64,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 77,0 Prozent, davon Windstrom 27,0 Prozent, PV-Strom 37,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,3 Prozent.
Ein ähnliches Bild wie am Mittwoch. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 12. Juni ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 12.6.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Freitag
Freitag, 13.6.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 69,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 80,1 Prozent, davon Windstrom 34,6 Prozent, PV-Strom 34,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,1 Prozent.
Starke PV-Stromerzeugung. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. Juni 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 13.6.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
Samstag
Samstag, 14.6.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 68,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 81,0 Prozent, davon Windstrom 31,7 Prozent, PV-Strom 36,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,8 Prozent.
Wenig Bedarf, wenig Windstrom, viel PV-Strom. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14. Juni ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 14.6.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
Sonntag
Sonntag, 15.6.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 57,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,9 Prozent, davon Windstrom 26,9 Prozent, PV-Strom 30,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,4 Prozent.
Ein seltsamer Tag:
Noch weniger Bedarf, wenig Windstrom, moderater PV-Strom, Ganztägiger Importstrom. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. Juni ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 15.6.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
Die bisherigen Artikel der Kolumne „Woher kommt der Strom?“ seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.