Rüdiger Stobbe / 04.06.2019 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 22 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? 21. Woche: Der Skandal

In Deutschland stehen etwa 30.000 Windkraftanlagen. Insgesamt wird mit über 1.500.000 Solarpaneelen Strom erzeugt. Die installierte Leistung beträgt Stand 31.5.2019: Wind onshore 53,24 Gigawatt (GW), Wind offshore 6,64 GW, Solar 47,52 GW. Allein die volatilen Energieträger Wind und Sonne weisen eine installierte Leistung von insgesamt 107,4 GW auf. Allein das sind 51,62 Prozent der gesamten installierten Netto-Leistung (208,07 GW) zur Stromerzeugung in Deutschland. Nehmen wir noch die grundlastfähigen erneuerbaren Energieträger Biomasse und Wasserkraft hinzu, erhöht sich der prozentuale Anteil der Erneuerbaren auf 57,65 Prozent der installierten Leistung. Die Quelle der Daten und die Berechnung finden Sie hier.

Angesichts dieser Zahlen zeugen die regelmäßig stattfindenden Fridays-for-Future-Demos von großer Naivität der Teilnehmer. Und massiver Ahnungslosigkeit der Wortführer. Was sollte denn noch in den vergangenen 20 Jahren zwecks Klimaschutz in Deutschland stattgefunden haben? Die Kinder sollten besser gegen China demonstrieren, denn China darf gemäß Pariser Klimaschutzabkommen 2015 bis 2030 wesentlich mehr CO2 zusätzlich produzieren, als Deutschland einsparen wird. Wenn die „Klimaziele“ hier erreicht werden sollten. Ein Blick auf die Fakten.

In Deutschland werden zur Zeit etwa 550 Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr benötigt. Nehmen wir mal an, die Erneuerbaren (Wind, Sonne, Wasserkraft und Biomasse) würden die installierte Leistung tatsächlich als erzeugten Strom auf die Waage bringen, dann wären das 119,95 GW X 8760 Stunden = 1.050 TWh. Da müssten doch die Erneuerbaren dicke ausreichen, um die benötigten 550 TWh nachhaltig zu erzeugen. Immerhin gibt es eine Reserve (1.050 zu 550 TWh), die fast noch mal den benötigten Strombedarf ausmacht. Das Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken dürfte praktisch kein Problem sein, oder?

Das nenne ich denn mal richtig unwirtschaftlich

Werfen wir einen Blick auf die Stromerzeugungsfakten. Statt 1.050 TWh Strom werden im Jahr 2019 hochgerechnet lediglich 255 TWh von den Erneuerbaren insgesamt erzeugt. Das wären immerhin 46 Prozent des für das Jahr 2019 angenommenen benötigten Stroms von 550 TWh. Doch bezogen auf die installierte Leistung nur gut ein Viertel des möglichen Stroms. Betrachten wir mal Wind und Sonne allein. 59,88 GW installierte Leistung ermöglichen theoretisch gerundet 463 TWh Strom aus Windkraft. 416 TWh wären allein aus Sonnenkraftwerken möglich. Erzeugt werden hochgerechnet 144 TWh durch Windkraftwerke, 41 TWh durch Solarpaneelen.

Das entspräche beim Wind 26 Prozent, bei der Sonne 7,5 Prozent, Wind/Sonne gesamt 33,5 Prozent. Ziemlich genau ein Drittel des Stroms in Deutschland wird aktuell durch Wind und Sonne erzeugt. Dafür ist eine installierte Leistung nötig, die annähernd die doppelte Strommenge erzeugen könnte, als in Deutschland insgesamt verbraucht wird. Das nenne ich denn mal richtig unwirtschaftlich. Niemand würde in solche Anlagen investieren, wenn sie denn nicht massiv subventioniert würden. Mit Milliarden-, Abermilliardenbeträgen. Was Deutschland die höchsten Strompreise in Europa beschert hat. Tendenz: Steigend.

Wenn unsere Klimaretter in Politik und Wirtschaft eine 65-Prozent-Quote bei den Erneuerbaren zumindest im Durchschnitt – das Problem der Schwankungen bei Wind- und Sonnenstromerzeugung ist ja nicht annähernd gelöst – anstreben, wäre bezogen auf einen Netto-Strombedarf von 550 TWh folgendes zu unternehmen: Weil die Stromerzeugung durch Biomasse und Wasserkraft annähernd ausgereizt ist, werden gut 102 TWh Nettostrom durch Wind- und durch Sonnenkraft zusätzlich benötigt. Die installierte Leistung in Sachen Windkraft zum Beispiel wäre von 59,88 GW um gut 45 GW auf 105 GW zu erhöhen. Das wären 5.625 Windkraftanlagen à 8 MW modernster Bauart. Steigt der Strombedarf, zum Beispiel wegen der momentan gepowerten E-Mobilität, sind entsprechend mehr Anlagen nötig. Dann mal los!

Die Tagesanalysen

Die Analysen der vergangenen Woche endeten mit der Voraussage "grauenhaft" für die Stromerzeugung dieser Woche. Es ist schlimmer, es ist skandalös. Offensichtlich haben die Stromerzeuger – so vermute ich – Anweisung erhalten, die fossile Stromerzeugung in keinem Fall hochzufahren. Stattdessen soll Strom aus dem benachbarten Ausland – koste es, was es wolle – zugekauft werden, um die entstehende, vorhersehbare Unterdeckung auszugleichen. Denn momentan werden drei Kernkraftwerke gewartet. Deshalb fehlen 0,09 TWh, das heißt Strom für knapp 10.000.000 Haushalte pro Tag. Weil Deutschland seine Klimaziele erreichen muss, weil Deutschland zumindest zum Schein gut dastehen will, wird der fehlende Strom – egal, ob fossil erzeugter Strom oder Atomstrom – einfach importiert.

Das ändert zwar nicht die CO2-Bilanz weltweit. Doch Deutschland hat die reine Weste des Oberlehrmeisters. Deutschland schaltet Atomkraftwerke ab und steigt aus der Kohle aus. Um Atom- und Kohlestrom zu importieren. Wie heuchlerisch-dummdreist ist das denn? Was denken wohl unsere europäischen Nachbarn über solch ein Verhalten? Das gleiche, wie beim Eurovision-Song-Contest 2019: Null Punkte!

Hier die Tabelle zur 21. Woche und der daraus generierte Chart. Es fällt sofort auf, dass Deutschland an vier Tagen einen positiven Importsaldo aufweist. Als Beleg für meine oben geäußerte Vermutung. Denn es wäre ein Leichtes, den nötigen Strom selbst zu erzeugen. Der wäre dann nur nicht CO2-frei. Das aber würde die Klimabilanz belasten. Dann lieber faule und teure Taschenspielertricks. Armes Deutschland.

Sonntag, 19.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 50,44 Prozent

Als bedarfsarmer Tag gestaltet sich der Sonntag in der Stromerzeugung verhältnismäßig ruhig. Versorgungslücken zum Sonnenauf- und zum Sonnenuntergang sind wir ja fast schon gewohnt. Das, obwohl die Stromerzeugung der Erneuerbaren fast identisch ist, mit dem Strom der konventionell erzeugt wird.

Montag, 20.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 41,67 Prozent

Der Strombedarf steigt, Wind und Sonne lassen stark nach: Prompt entsteht eine Stromunterdeckung, die nahezu den ganzen Tag anhält. Aus Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden wird massiv Strom teuer importiert. Heute ist der erste Tag mit einem positivem Importsaldo.

Dienstag, 21.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 50,00 Prozent

Heute wieder eine Stromunterdeckung. Wann? Fast den ganzen Tag! Die Dokumentation dieser Unverfrorenheit – die Unterdeckung ist politisch gewollt, es soll kein Strom in Deutschland zusätzlich fossil erzeugt werden – tut fast schon körperlich weh. Weil die Bevölkerung die Zusammenhänge nicht durchblickt – der Strom kommt ja aus der Steckdose –, kann sie weiter für dumm verkauft werden. Und dumm gehalten werden. Schauen Sie sich die Stromimporte und den Preis dafür an.

Mittwoch, 22.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 51,77 Prozent

Die Windstromerzeugung zieht an. Deshalb ist die Stromunterdeckung heute „nur“ in der zweiten Hälfte des Tages vorhanden: Die Sonne geht unter, der Wind lässt nach. Sofort fehlt Strom in erheblichem Umfang. Der Preis zieht an. Dänemark, die Niederlande, die Schweiz und Frankreich sind die hauptsächlichen Strom-Lieferanten.

Donnerstag, 23.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 48,03 Prozent

Der Tag zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes ist ein schöner, sonniger Tag. In ganz Deutschland. Windig ist es auch nicht. Ehe die Sonne komplett (bis 9:00 Uhr) aufgeht, und als sie (ab 16:00 Uhr) untergeht, ist die deutsche Stromversorgung so stark im Minus, wie ich es seit meinen Beobachtungen (seit eineinhalb Jahren) noch nie erlebt habe. Dementsprechend gestalten sich die Stromeinfuhren: Die Schweiz und vor allem Frankreich müssen ran. Aber auch Tschechien liefert Strom. Genaueres hier. Der Stromsaldo ist mit plus 0,03 TWh so groß wie selten. 

Freitag, 24.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 52,38 Prozent

Das Wetter bleibt schön. Viel Sonne, recht wenig Wind. Zum Glück ist heute ein Brückentag mit wenig Strombedarf. Dennoch fehlen die 0,09 TWh aus den abgeschalteten drei wegen Wartung abgeschalteten Kernkraftwerken. Und genau deshalb wieder eine Lücke in der deutschen Stromerzeugung von 9 bis 16:00 Uhr. Und selbstverständlich teurer Stromimport

Samstag, 25.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 53,33 Prozent

Der Strombedarf sinkt nochmals um 0,2 TWh auf 1,08 TWh. Dennoch: Es bleibt bei der Stromunterdeckung bis 9:00 und ab 16:00 Uhr. Strom wird importiert, um die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. 

Demnächst werden Windräder aus 2001 stillgelegt: Unrentabel

Nicht nur die Fridays-for-Future-Demonstranten schätzen die Rettung der Welt vollkommen unrealistisch ein. Dies vollkommen unabhängig, ob es tatsächlich einen menschengemachten Klimawandel mit dem Hauptverursachermolekül CO2 gibt oder ob die Zusammenhänge doch komplizierter sind. Leben ist generell und unabdingbar mit Kohlenstoff, auch mit Kohlendioxid verbunden. 

Die erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft werden in Deutschland als die Rettung vor der Klimakatastrophe hingestellt. Da ist es wichtig, diese auch angemessen zu promoten. Prof. Bruno Burger, Chef des Fraunhofer-Instituts ISE mit über 1.000 Mitarbeitern, welches neben agora-energiewende.de genau die Daten bereitstellt, welche ich für meine Analysen verwende, meint am 23. April 2019Neuer Rekord! Am Ostermontag hatten die Erneuerbaren Energien einen Anteil von 77 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Das hört sich doch gut an. Da springt knapp vier Wochen später in Person von Eckart Gienke denn auch die dpa auf den Viel-Wind-Zug.

Der Ostermontag, der 22.4.2019, war ein bedarfsarmer Tag. Da ist es nicht schwer, 77 Prozent mittels erneuerbarer Energieträger zu erzeugen. Es muss nur einigermaßen der Wind wehen, die Sonne scheinen. Den Rest erledigen Biomasse und Wasserkraft. Es wird Sie daher nicht erstaunen, dass in diesem Jahr an anderen Tagen wesentlich mehr Strom mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt wurde als am Ostermontag. Sogar wesentlich mehr, als Ostermontag insgesamt benötigt wurde. 1,27 TWh. Beispielsweise am 13.3.2019. Da lag die Stromerzeugung gesamt allerdings bei 1,84 TWh. Das sind dann nur 69 Prozent. Aber egal. Die absoluten Zahlen spielen keine Rolle. Hauptsache, man kann mal wieder einen prozentualen Rekord vermelden. 77 Prozent ist ja schon sehr nah an 100. Da werden die Menschen beruhigt denken, dass ein weiterer Ausbau sinnvoll sei. 

Denn genau der Ausbau der Windkraftanlagen stockt. Demnächst werden die ersten Anlagen aus 2001 stillgelegt: Unrentabel. Der Bau neuer Windkraftanlagen: mühselig und nur wenig rentabel. Viele Menschen mucken auf. Auch wenn Professor Burger neue Rekorde bekanntgibt und die Medien verhalten jubeln. Ein Ausbau der Windkraftstromerzeugung wird immer schwieriger.

Die Energiewende steht in den nächsten Jahren vor einem absoluten Desaster. Wenn es zu den geplanten Abschaltungen – nicht nur wegen Wartung – von Kernkraftwerken kommt, muss mehr Strom aus fossilen Energieträgern (das bedeutet einen Anstieg des CO2-Ausstoßes) erzeugt werden. Unsere Nachbarn werden auf Dauer den Strom für Deutschland nicht zusätzlich erzeugen (können). Was jetzt vielleicht ein gutes Geschäft ist, kann in verbrauchsstarken Zeiten (kalter Winter) sehr schnell zum Problem werden. Da denkt jeder Staat – Multilateralismus hin, EU her – zunächst an sich. Und nicht an ein Deutschland, das aussteigt, das wendet, das abschaltet. Ein Deutschland, das sich in der Energiepolitik vollkommen in eine abstruse Idee verstiegen hat und – weil es nicht funktioniert – den schönen Schein wahren will.  

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

Rüdiger Stobbe betreibt seit 3 Jahren den Politikblog www.mediagnose.deSeit über einem Jahr beobachtet er dort die Stromerzeugung in Deutschland.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

S. v. Belino / 04.06.2019

Simultan zu der beschriebenen Misere in der Energieversorgung stellt man eine der prekären Situation völlig unangemessene Tendenz hin zu einer zunehmenden Elektrifizierung fest. Den jüngsten Beweis für diese Tatsache liefern die kürzlich für den Verkehr zugelassenen E-Scooter. Spielzeuge, deren Batterien schätzungsweise tagtäglich mit teurem Strom aufgeladen werden wollen. Irgendwie passt dies alles doch gar nicht zusammen! Man sollte wirklich meinen, dass einer Energie-EINSPARUNG absoluter Vorrang eingeräumt werden müsste. Dies hatte man von offizieller Stelle zunächst wohl auch so gesehen. Prompt reagierte die Wirtschaft mit der Herstellung von - zumindest auf dem Papier - wer hat’s schon kontrolliert? - energiesparenden Haushaltsgeräten (Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, etc.). Diese setzten sich schnell und flächendeckend durch. Ähnliches ist nun auch von den noch jungen Niederwatt-Staubsaugern zu erwarten. - Unverständlich dagegen etliche jüngere Entwicklungen, ja Gags, die eine Energieeinsparung rundweg konterkarieren (wie E-Bikes, E-Scooter, E-Laubdurchdiegegendpuster - zu viele, um sie alle zu benennen). Es scheint, als würde in Deutschland wieder einmal nicht “vom Ende her gedacht”. Trotz vollmundiger Betonung z. B. durch die Kanzlerin höchstselbst. - Vielleicht findet diese absurde Entwicklung ihre Parallele in der seit geraumer Zeit herrschenden Attitüde in der Geldpolitik: anstatt zu sparen, wirft man die Geldmaschine an. Übersetzt in die Energiepolitik bedeutet dies, dass man, anstatt Strom zu sparen, immer mehr Produkte in den Markt drückt, die Strom verbrauchen und nebenher geradezu artistische Hochseilakte vollführt, in der Hoffnung, so den unkontrolliert steigenden Strombedarf zu decken. Irgendwie Gaga, oder? - Ob all die hochgesteckten Ziele auf diese Weise mittelfristig und noch dazu auf Dauer erreicht werden können, steht zur Zeit noch nicht einmal in den Sternen.

Klaus Kalweit / 04.06.2019

Ich kenne niemanden, der die Forderung nach der CO2-freien Gesellschaft bis 2050, inzwischen soll es ja noch schneller gehen, in seinen Auswirkungen begriffen hat. Erkläre ich es an meinem persönlichen Beispiel, ist die Reaktion meist Ablehnung, manchmal Betroffenheit. Mein Energieverbrauch an Benzin, Erdgas zur Heizung und Strom zusammengenommen erreicht eine bestimmte Höhe. Davon stellt der Strom einen Anteil von 10 %, wovon wiederum nur 40 % CO2-frei erzeugt wird. Das bedeutet, bezogen auf das “Klimagas”, die gewaltigen Kosten der Energiewende haben bis heute bei mir gerade einmal 4 % eingespart. Und nun frage ich, wie soll das gehen, eine weitgehende kohlendioxidfreie Gesellschaft, ja sogar einen Industriestaat, zu erschaffen bzw. zu erhalten, wenn diese minimalen Effekte bei einem Durchschnittsbürger bereits zu solchen Kosten und Verwerfungen führt.

Jens Richter / 04.06.2019

@P.Gross Wie gesichert ist denn diese m.E. sehr zweifelhafte Diagnose “Autismus” bei Greta? Autisten fühlen sich einigermaßen sicher und auch wohl in ihrer kleinen und penibel geordneten Welt. Sie kommunizieren nur mit sehr engen Vertrauten (z.B. Familie) und gerne im Internet, das sie vor Menschenmassen schützt. Greta sucht die Mikrofone dieser Welt und badet in der Menge. Ihr Verhalten passt eher zu einer Wahnkranken (Erlöserwahn) mit Essstörungen.

Pierre Schmitz / 04.06.2019

Ich habe bisher sehr interessiert Ihre Ausführungen verfolgt, doch langsam stellt sich mir immer mehr die Frage, ob Sie die Daten nicht zu selektiv betrachten und nur die Argumente nennen, die Ihnen in den Kram passen. Die Tatsache, dass es eine Strombörse gibt, an der Handel stattfindet, erfordert doch zwangsläufig bzw. ermöglicht es doch gerade, dass sowohl Strom-Import als auch -Export stattfindet bzw. überhaupt stattfinden kann. Jemand von dieser Agoraseite hat kürzlich in einem Interview gesagt, dass die Entscheidung, sich an der Börse mit Strom einzudecken, statt ihn selbst zu erzeugen, in erster Linie preisgetrieben ist und nur recht selten etwas mit der Not, die Versorgung anders nicht gewährleisten zu können, zu tun hat. Sie nennen darüber hinaus jede Art von Import “teuer”, obwohl der Preis zum Teil unter 30 Euro liegt und verschweigen konsequent, dass am selben Tag auch Strom exportiert wurde, zum Teil zu wesentlich höheren Preisen. Gerade am Tag mit der angeblichen Skandalkurve war der Stromimport zumindest in der ersten Tageshälfte nicht teuer, d. h. es gab wohl jemanden, der Strom loswerden wollte, warum sollte man ihn nicht abnehmen? Sorgen machen würde ich mir erst, wenn der Mechanismus völlig aus dem Ruder liefe, z. B. wenn wir permanent drauflegen müssten, um unseren überschüssigen EE-Strom loszuwerden oder permanent extrem teure Preise für Import zahlen müssten. Beides ist aber offensichtlich (noch) nicht der Fall.

Anna Sophia von Velasco / 04.06.2019

Bitte lesen Sie alle die Beiträge des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen WBGU, dann wissen Sie, worum es eigentlich geht. Stichwort :GROSSE TRANSFORMATION. (keine Verschwörungstheorie, die Verteter planen etwas, dem sie die Dimension der Erfindung des Buchdrucks und die Digitalisierung beimessen (Leggewie, Schellnhuber)). Ich bin dabei garnicht dagegen, dass wir Probleme global angehen, aber nicht mit falschen Instrumenten bzw. unbewiesenen Dogmen. Solche Pläne tragen den Keim der Despotie in sich. Man arbeitet mit Hysterie, die unsere Jugend traumatisieren kann, wenn sie es denn ernst nimmt und ihren Alten nicht einfach nur mal zeigen will, wo die pubertäre Harke hängt oder freitags lieber chillt. Die Suicidrate bei Jugendlichen ist ohenhin riesig und wird tabuisiert. Wir Deutschen sind verantwortlich für 0.3 ppm* CO2 Moleküle in der Atmosphäre (2,3 % (D) von 3% (menschengemachtem) des GesamtCO2- Anteils der Atmosphäre von 400 ppm). Und für eine Reduktion auf 0,2 ppm riskieren wir - mehr oder weniger alleine - unsere Zukunft als Industrienation. Mit dieser Haltung verhalten wir uns gegen die Evolution, die dadurch fortschritt, dass Menschen die Herausforderungen immer annahmen und sich gesellschaftlich/wirtschaftlich weiterentwickelten, bis sich erneut eventuelle Probleme auftaten. Verhalten wir uns so, dass wir die Herausforderungen nicht aktiv annehmen, retardieren wir und werden wir leichte Opfer desjenigen, der sich um nix schert. Umweltschutz ist eine große Aufgabe, die aber expressis Verbis (Herr Rahmstorf) NICHTS mit Klimaschutz zu tun haben soll. Auch gerieren sich die Fortschrittsleugner sehr UNDANKBAR gegenüber der Entwicklung und deren Denkern (alte, böse weiße Männer), obwohl sie deren Errungenschaften meist gerne genießen. * ppm (parts per MILLION, d.h. Anteile zu einer Million) Wie wäre es, wenn die bösen, alten, weißen Männer (und die Frauen) ihre Enkel einfach zugunsten von vernünftigen Umweltschutzorganisat

Martin Landvoigt / 04.06.2019

An sich kennen wir die Botschaften. Es ist ja auch unmittelbar einsichtig, warum die ganze Energiewende ein Schildbürgerstreich ist. Warum schreiben wir dann das gleiche immer wieder? Einfache Antwort: Weil die Zustände schlimm bleiben und sich weiter verschärfen. Wir können und wollen uns nicht an diesen Wahnsinn unwidersprochen gewöhnen!

P.Gross / 04.06.2019

Glauben Sie mir Herr Stobbe, Sie können noch so propper recherchieren, noch so viel Fakten auf den Tisch der Nation legen, noch so viel mahnen. Einen professoralen Klima-Bruno (Bruno Burger) und sein peinliches Auftrumpfen, von all den guten Klebers und Reschkes, den Hayalys dieser mittlerweile durchhysterisierten Nation und von wem auch immer weitergereichter, orgiastischer Freudenschrei “... NEUER REKORD! Am Ostermontag hatten die Erneuerbaren Energien einen Anteil von 77 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung” nicht als dummdreisten Fake enttarnen. “Neuer Rekord” - als sei diese ganze vermaledeite Chose eine Veranstaltung à la Bundesjugendspiele und eine (erneuerbare Energie-) Nettostromerzeug toppe permanent die Vorherige….Nein, nein Herr Stobbe: diese Mauer werden Sie nicht einreissen können, ein Fraunhofer-Professor lässt sich nicht auf seine wahre Grösse dengeln, der hat qua Amt und Würden klaren Platzvorteil. Ausserdem glauben Ihnen diese treudoofen Lämmer im Tal der Ahnungslosen sowieso nicht - die sind sogar bereit noch viel mehr für den im grünen Schafspelz daherkommensden “Dreckstrom”  zu bezahlen. Hauptsache es steht “Erneuerbar” auf dem Etikett; so dermassen Gehirngewaschen sind so unglaublich viele Deutsche - denn wenn die Erde in 10 oder 12 Jahren zum roten Riesen mutiert und alle verglühen, oder wir dichtgedrängt auf den Türmen des Kölner Domes hocken, umspült von den Fluten der Nordsee auf´s ersaufen warten - dann wenigstens mit der erhebenden Gewissheit, dass dieses mal die anderen, die Klima-“Schädlinge” , die Schuldigen sind. Dennoch, Herr Stobbe. Bitte machen Sie weiter. Jeder der Ihre Beiträge liest - ob hier oder auf Ihrem Blog, kann dazu beitragen, dass die Fakten weitergetragen werden.

Harald Hotz / 04.06.2019

Manchmal fragt man sich wirklich “Was ist mit den Deutschen los?!” Sie nennen ihre Ministerpräsidenten gerne “Landesvater”, “Landesmutter”, wie gaga ist denn das?! Sie halten Frau Merkel für alternativlos! Eine Autistin mit gestörter Selbst- und Außenwahrnehmung, mit Hang zu Sendungsbewußtsein, was natürlich nachvollziehbar ist. Wenn jemand mit derart bescheidenen Voraussetzungen ein so hohes Amt erreicht und von der pseudoliberalen linken Presse des gesamten Westens als Führerin gefeiert wird, der muß ja glauben, daß eine höhere Macht ihn kleines Licht an diese Stelle gesetzt hat, anders kann es ja garnicht sein! All die Begabten, die Klugen, die Umsichtigen und Weitsichtigen, alle gescheitert, nur Sie hat es geschafft, weil sie eine Mission hat! Was den Deutschen fehlt, jedenfalls den Wessies, das nenne ich “die französische Erfahrung”, nämlich einmal in der Geschichte das gesamte Establishment einen Kopf kürzer gemacht zu haben, erlebt zu haben, daß es funktioniert, daß man sich nicht alles gefallen lassen muß, daß kein demokratisch gewählter Politiker “Landesvater oder- mutter” ist und auch nicht von Gottes Gnaden, sondern allein durch den demokratischen Willen des Volkes legitimiert wird. Vielleicht müssen wirklich erst die Lichter ausgehen, damit den Deutschen ein Licht aufgeht.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Rüdiger Stobbe / 16.04.2024 / 11:00 / 0

Woher kommt der Strom? 14. Analysewoche 2024

Abgesehen vom Ostermontag korrelierten die Niedrig- und Negativpreisphasen immer mit Nettoexporten Deutschlands ins europäische Ausland. Wenn wir Strom importierten, stieg der Preis. Bei der Betrachtung dieses…/ mehr

Rüdiger Stobbe / 09.04.2024 / 10:00 / 6

Woher kommt der Strom? 13. Analysewoche 2024

Der Sonntag zeigt, wie dumm es laufen kann: Über Tag kaum Windstrom. Ordentliche PV-Stromerzeugung. Und hohe Stromimporte: Innerhalb von vier Stunden steigt der Strompreis von Null…/ mehr

Rüdiger Stobbe / 02.04.2024 / 11:00 / 3

Woher kommt der Strom? 12. Analysewoche 2024

Geben und Nehmen: Bis zum 23. März 2024, 9:00 Uhr hat Deutschland permanent Strom importiert. Ab 10:00 Uhr bis zum Ende des Analysezeitraums wurde, bis auf…/ mehr

Rüdiger Stobbe / 26.03.2024 / 11:00 / 0

Woher kommt der Strom? 11. Analysewoche 2024

Fast die komplette Woche wird Strom aus dem benachbarten Ausland importiert. Nur am Donnerstag gibt es eine längere Unterbrechung, die 14 Stunden dauert. An diesem Chart erkennt…/ mehr

Rüdiger Stobbe / 12.03.2024 / 11:00 / 0

Woher kommt der Strom? 9. Analysewoche 2024

Geringe Windstromerzeugung macht immer wieder Importe notwendig. Außerdem: Rechnungshof-Schelte für Energiewender Habeck und das Revival der Verbrenner. 31 Stunden wurde in der neunten Analysewoche kaum Windstrom erzeugt.…/ mehr

Rüdiger Stobbe / 05.03.2024 / 11:00 / 5

Woher kommt der Strom? 8. Analysewoche 2024

Die regenerative Stromerzeugung ist insgesamt nicht übel, doch werden naturgemäß – und auch in dieser Woche – immer wieder Importe notwendig. Und die kosten. Offensichtlich…/ mehr

Rüdiger Stobbe / 27.02.2024 / 10:00 / 2

Woher kommt der Strom? 7. Analysewoche 2024

Leider schwankt die regenerative Stromerzeugung erheblich. PV-Strom- und Windstromerzeugung sind hochvolatil, wie die aktuelle Analysewoche belegt. Stromlücken können nur durch starken Stromimport geschlossen werden. Die…/ mehr

Rüdiger Stobbe / 20.02.2024 / 16:00 / 2

Woher kommt der Strom? 6. Analysewoche 2024

Diesmal sind es nur zwei Tage, sofort zu Wochenbeginn, an denen der Wind kräftig weht und die Windstromerzeugung entsprechend hoch ist. Ab Mittwoch fällt die…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com