@Edgar Timm: Für Österreich kann ich Ihre Frage beantworten - an den Stromexporten verdienen hauptsächlich die TiWAG, die SteWag, die KElAG und die VerbundAG - das sind Landesenergiegesellschaften (Tirol, Steiermark, Kärnten) und die gemeinsame Dachgesellschaft, die sich im Besitz aller 9 Landesenergiegesellschaften befindet. In Österreich sind die großen Energiegesellschaften defacto Staatsbetriebe (mit einem kleinen Privat-Aktionärsteil). Die machen mit ihren Pumpspeichern und Laufkraftwerken gute Geschäfte mit der deutschen Dummheit. Da liegt KEIN Interessenskonflikt vor. Aktiengesellschaften müssen Gewinne erzielen - und wenn der deutsche Bürger seinen dortigen Energieproduzenten per Gesetz das wirtschaftliche Produzieren unmöglich macht, profitieren die Nachbarn davon. Kein Hersteller wird etwas produzieren (das betrifft auch Strom aus kallorischen KWs), wenn er sein Produkt nicht gewinnträchtig verkaufen kann. Da man einen Dampferzeuger nicht einfach runterregeln kann wenn der Wind auffrischt, können sie von den div. deutschen Energieproduzenten nicht verlangen, 2/3 seiner Tagesproduktion zu verschenken. Also weiterhin herzlichen Dank für die gute Ertragslage in Österreich (und bei unseren Nachbarn).
Die konventionellen Stromerzeuger Deutschlands jedenfalls verzichten darauf, die eigene Produktion so weit hochzufahren, dass der Bedarf gedeckt wird. Sie haben immer die Sorge, dass ein plötzlicher Wetterwechsel die Windstromerzeugung – womöglich in Verbindung mit starker Sonnenstromerzeugung – massiv ansteigen lässt - Das Hauptproblem der Windkraft ist die stark schwankende Leistung. Die Anlagen werden für eine bestimmte Windgeschwindigkeit konzipiert. Doch die Windleistung schwankt. Und jetzt kommt noch zusätzlich ein Naturgesetz zum tragen, wie uns die Strömungslehre zeigt. Weht der Wind nur halb so stark wie geplant, wird nicht die Hälfte, sondern nur 1/8 elektrischer Energie erzeugt. Weht der Wind doppelt so stark, wird die 8 fache Energie erzeugt. Die elektrische Ausbeute schwankt mit der dritten Potenz der Windgeschwindikeitsänderungen. Das heißt in diesem Fall: sie schwankt zwischen 12% und 800% der Nominalleistung. Eine Stromerzeugung auf dieser Basis aufzubauen, ist geradezu hirnrissig, wie uns Deutschland bald beweisen wird.
Liebe Frau Kuhn, obwohl Sie, wie Sie schreiben, bei der Dokumentation von Herrn Stobbe “Woche für Woche” mitlesen, könnte man meinen, Sie würden zum ersten Mal von diesem staatlich verordneten Wahnsinn hören, bzw. lesen: so schön, wie Sie sich noch aufzuregen im Stande sind. Die meisten hier im Forum nehmen es nur noch stoisch zur Kenntnis und fühlen sich bestätigt, dass es nun so kommt, wie es kommen musste. Oder, um es mit Herrn Dushan Wegner zu sagen: “Am Ende gewinnt immer die Realität!”
Vielen Dank, Herr Stobbe, für Ihre andauernde Sisyphusarbeit. Der Begriff ist bewußt gewählt, denn es wird sich nichts ändern, wenn höchstens nicht zum Besseren, weiter in Richtung “Es fährt ein Zug nach Nirgendwo”. Und selbst bei “Corona” kommen die Klimaretter und Energiewender wieder aus der Ecke, fordern den Neustart unter rigoroseren ökologischen Bedingungen, völlig ausblendend, welche Folgen der Shutdown noch nach sich ziehen wird. Mal sehen, wann die Mehrheit begreift, daß das staatliche Füllhorn a) leer ist, b) vom wem es wieder aufzufüllen sein wird. Und leider wird außerhalb des hiesigen Zirkels niemand der Gläubigen Ihre Arbeit lesen.
Der relativ hohe Anteil *erneuerbarer E* im Zusammenhang mit dem gesunkenen Verbrauch, hat auch die Börsenpreise für Strom purzeln lassen. Das ergibt jetzt eine brisante Mischung: Der Spread zwischen Börsenpreisen und den den *EE*- Erzeugern fest zugesagten Vergütungen steigt. Und damit sanken die EEG- Konto-Reserven auf z. Z. ca. 1 Mrd. €. Je nach Entwicklung könnte am Jahresende auf dem EEG- Konto ein Minus von 5 Mrd. stehen (± ca. 2Mrd). Das wiederum könnte bedeuten, dass die EEG- Umlage 2021 auf weit über 9ct/kWh angehoben werden müsste. zzgl. MWSt. //// Selbst im Szenario, wo man die Einnahmen aus der Co2 Bepreisung zur Senkung der EEG- Umlage nutzen würde, könnte diese Erhöhung immer noch über 8ct/kWh betragen. //// Die im Artikel angesprochene “Aufweichung des Einspeisevorrangs”, besser gesagt: Abschaltung/Abregelung von EE- Erzeugern, werden sich die Erzeuger natürlich auch weiterhin bezahlen lassen, nehme ich stark an. Die damit über die Senkung der Re- Dispatchkosten -der Artikel stellt eine Summe von 1 Mrd. in den Raum- erzielbaren Entlastungen für den Endverbraucher dürften sich damit im Homöopatischen Bereich bewegen und auf die weitere Entwicklung der Strompreise kaum Einfluss haben. Er wird weiter stark steigen.
Lieber Herr Stobbe, auch von mir ein herzliches Dankeschön für die akribische Aufzeichnung des Energie"wende"irrsinns in Doofland. Beim Lesen ist mir ganz mulmig geworden. Jetzt weiß ich aber endlich, wie sich meine fast schon stratosphärische Stromrechnung errechnet. Hoffentlich werde ich auf längere Sicht noch in der Lage sein, diese sich in schönster Regelmäßigkeit erhöhende Abgabe zu schultern. Man hört ja immer häufiger von Menschen, die in diesem ach so reichen Land, im dem es sich gut und gerne lebt, ihre Abende bei romantischem Kerzenschein und kaltem Buffett verbringen müssen. Schande ist noch das freundlichste Wort, das ich unserer am Wohl des eigenen Volkes total desinteressierten Regierung entgegenschleudere. Liebe @Karla Kuhn, es gibt wirklich Leute, die glauben, dass Energie aus Atomkraft Teufelswerk ist, aber gleichzeitig nichts dagegen haben, dass der Strom, der ihnen täglich ins Haus kommt, in maroden KKWs an der französischen und tschechischen Grenze generiert wird - getreu dem Motto, die Emissionen aus diesen Werken werden schon umkehren, wenn sie die deutsche Grenze erreichen, wo dies auf großen Schildern gefordert wird. Nicht ganz so naiv, aber erschreckend ähnlich und dämlich argumentiert eine Bekannte von mir. Sie ist Grundschullehrerin und darf mit diesem Irrsinn die Gehirne der ihr anvertrauten SchülerInnen verseuchen. Unfassbar, aber leider wahr. Bevor ein Impfstoff gegen Covit 19 entwickelt ist, wäre es dringend notwendig, eine Impfung gegen die sich rasant verbreitende weltweite Dummheit zu finden, die laut dem ganz “echten” Physiker Albert Einstein ja unendlich ist.
Sehr geehrter Herr Stobbe - ganz herzlichen Dank für die umfassende Beantwortung meiner Frage. ... und für Ihre großartige Leistung, uns Lesern ein wirklich komplexes Thema verständlich zu erklären.
Soso, die linksgrünen EEG-Traumtänzer wollen also den stabilitätsgefährdenden und teuren Einspeisevorrang mit Zähnen und Klauen verteidigen, Abweichungen von der reinen Lehre sind also nicht erlaubt. Kenne ich z.B. aus seligen Lenin-, Stalin- und Mao-Zeiten. Dazu hier ein selbstgereimtes, Goethe-Preis verdächtiges Gedicht: Wer nichts weiß, der fordert Sch…
“Das Land nutzt, wie die anderen nach Deutschland Strom exportierenden Staaten, die Strompreisdifferenz: günstig in Deutschland überschüssigen Strom aufkaufen. Wenn Deutschland Strom benötigt, wird dieser zu relativ erheblich höheren Preisen geliefert.” Das ist ein permanenter Abfluss von Wohlstand aus Deutschland nach Frankreich, Schweiz, Niederlande, etc. Dem dummen, feigen Michel wird vom Regime vorgegaukelt, dass dafür der Nachbar zahlt oder - noch besser - die Reichen zahlen. Der dumme, feige Michel wird noch grausam bestraft: In der nächsten Phase des Sozialismus ist Schluss mit sozial. ++ Falls es zu der höchst unwahrscheinlichen Kollision zwischen der EU-Kommission und Deutschland wegen dem BVerfG Urteil zum Euro-Betrug kommen sollte, dann reicht es, wenn die Anrainerstaaten der EU kurzerhand die Stromexporte einstellen, um Deutschland zu “überzeugen”.
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