Ein BILD-Redakteur legt auf der ACHSE DES GUTEN seine Beichte ab: “Ausgerechnet in einer gesellschaftlichen Spannungssituation, in der unabhängige Medien wichtiger gewesen wären denn je, wurde aus der Vierten Gewalt eine Blockpartei der Macht, Gleichschritt statt Kontrolle.” Wir leben schon in komischen Zeiten. Aber mal zu Ende gedacht. Den Spiegel bezeichnete man einst zu Recht als “Sturmgeschütz der Demokratie”. Ist die Vierte Gewalt heute noch eine Säule der Demokratie? Oder: Haben wir noch die gleiche Demokratie, die wir vor Merkel hatten?
Ich stimme hier weitgehend der klugen Analyse zu, aber zum Kommentar über den Syrien-Konflikt habe ich eine andere Sicht. Der gesamt Nahe Osten, eigentlich alle Islamischen Länder haben seit Menschengedenken einen problematischen Status hinsichtlich der Achtung von Menschenrechten. Hier einseitig mit dem Holzhammer dreinzuschlagen zerstört nicht ungerechte Misstände, sondern vor allem jegliche positiven Ansätze, die eigentlich der Förderung bedürft hätten. Hier das syrische Regime, das immerhin die religiösen Konflikt weitgehend eindämmen konnte, als Hauptschuldigen auszumachen und damit faktisch das Land zu destabilisieren und den Islamisten in die Hände zu spielen, war von Beginn an ein schwerer Fehler des Westens, und nicht erst seit Obamas Appeasement-Politik. Da war das Porzellan schon lange zerbrochen.
Die Idee, wir müßten überall und allen “helfen”, ist grundfalsch. Das Entsetzen über die Taten des einen oder anderen Diktators ist immer groß, weil man sie einer einzelnen Person zuordnen kann, die dann für “böse” erklärt wird. Was allerdings besser geeignet wäre als drakonische Strafen, wenn man in einem Land mit unterschiedlichen Ethnien, Religionen, Clans, verhindern will, daß sich alle gegenseitig an die Gurgel gehen, hat noch keiner der Empörten und Moralisten dargelegt. Daß die Zahl der Toten, Verstümmelten und Geschändeten explodiert, sobald man Typen wie Saddam Hussein, Assad, ja selbst den widerlichen Gaddafi “beseitigt”, interessiert dann niemanden, weil der Vielzahl der beteiligten Schlächter das Gesicht, die Prominenz fehlt. Sie erhalten dann wahlweise das Etikett “Freiheitskämpfer” oder “Terroristen” angeheftet. Wir erleben jetzt im eigenen Land, was passiert, wenn ein softes Rechtssystem mit Leuten fertigwerden soll, die keinerlei Loyalität der Gesellschaft gegenüber haben, in der sie leben. Es gibt ein Blutbad. Ich bin der Überzeugung, daß man sich aus fremden Gesellschaften heraushalten sollte, bis sie selbst ihren Weg finden. Wer hilft, behindert die Selbstregulierung. Das führt niemals zu guten Ergebnissen.
Hier wäre anzumerken, dass Obama den sogenannten “Bürgerkrieg” in Syrien, gemäß des langfristigen Planes arabische Staaten zu zerstören (siehe YouTube-Video mit General Wesley Clark “Sieben Staaten in fünf Jahren”), aktiv angeheizt hat, indem massiv islamistische Kämpfer eingeschleust wurden. Danach alle möglichen Waffen über die Türkei meist aus dem Arsenal des “regimegechangten” Gaddafi. Erst Donald Trump hat diese, über den CIA organisierte Aktion, unterbunden. Von da an sank der Stern des IS! Und woher kamen denn die vielen neuen Toyota-Pickups mit aufgepflanzten Waffen? Direkt in Japan bestellt? Wer diesen Krieg und den in Libyen plante, plante auch die Flüchtlingsströme. Das gehört zum Handwerk der Kriegstreiber dazu. Wer es nicht glaubt Prof. Kelly M. Greenhill lesen (Flüchtlinge als Waffe). Noch Fragen?
Na sowas! Wir „Nazis“ oder im Neusprech wir „Neurechten“, zu denen ja nun auch Herr Broder gehört, wussten das alles schon 2015. Nun ist das Land gespalten, die Sozialsysteme werden in die Knie gehen, man darf in Berlin öffentlich ungestraft „Hamas, Hamas, Juden ins Gas“ grölen, die Messerstecherei ist alltäglicher Gast und wir sehen uns ständig mit irgendwelchen Glaubensfragen und Ansprüchen einer bestimmten Religion konfrontiert, und das alles bei nach wie vor sperrangelweit geöffneten Grenzen für illegale Migration aus aller Welt. Und der SPD fällt nur ein, das Taschengeld für dieses Klientel zu erhöhen. Und Seehofer scheitert genauso kläglich an der Begrenzung der Migration und an der Rückführung von Illegalen. Und weil man nichts fertig bringt, denkt man sich solche Dinge wie Fachkräftezuwanderungsgesetz und Spurwechsel aus.
Herr Schuler: Ja, die Bildzeitung hat ihre Leser verraten und den linksextremen selbsternannten Eliten unter der Kommunistin Merkel zum Fraß vorgeworfen. Sie hat das Credo des Journalismus verraten, sich niemals mit einer Sache gemein zu machen, auch nicht mit einer guten. Sie hat ihre Hauptaufgabe verraten, die Regierung, ihr Handeln und ihre Entscheidungen kritisch zu überwachen und zu hinterfragen. Und sie hat mitgemacht beim Versuch der linken Eliten in den Systemparteien, Kirchen und Medien, jeden Andersdenkenden zu diffamieren, anzugreifen, seine Existenz in jeder möglichen Form zu bedrohen. Damit hat sie auch noch die Demokratie und die Meinungsfreiheit verraten. Sehr viel Verrat auf einmal. Aber anders als andere Kommentatoren glaube ich nicht, dass der Zug für die Bild abgefahren ist. Man kann sich verirren, aber dann doch den rechten Weg wiederfinden. Ihre Leser, ja ganz Deutschland braucht die Bild als journalistisches Geschütz gegen den ganzen Irrsinn, der uns von Merkel und Konsorten angetan wurde und noch angetan werden soll. Finden Sie schnell den richtigen Weg wieder und den richtigen Platz: An der Seite des deutschen Volkes!
Lieber Herr Schuler, Ihre Zeilen in allen Ehren! Aber welche Konsequenzen ziehen Sie denn nun aus dieser Erkenntnis? BILD ist bis heute der größte Merkel-Applaudirverein der Nation. Wird sich daran denn jetzt etwas ändern?
Die heutige Generation von Journalisten ist auch in der BILD-Redaktion zum größten Teil durch akademische Kaderschmieden des links-humanitaristisch, egalitären Weltbilds gegangen. Das ist das Problem: die zum pädagogischen Tendenzjournalismus führende ideologische Vorspannung, nicht die Überempathie ehemaliger Auslandskorrespondenten. PS: Schon 2015 bestanden die “Flüchtlinge” zum größten Teil aus Nichtsyrern und jungen Männern. Das zu erkennen und zu thematisieren kann wohl kaum am “wir haben das schon vier Jahre lang vorausgesagt” gescheitert sein. Das dominante journalistische wie parteipolitische Vorgehen wird im nachhinein als Paradebeispiel behandelt werden können, wie extremistische Positionen und Gewalt überhaupt erst geschürt werden. Für mich ist das eine etwas billige Erklärung für das kollektive Versagen des deutschen Journalismus. Auch im Jahr 2019 sind mir übrigens bei der BILD keinerlei journalistische Aktivitäten bekannt, die mein “verlorenes Vertrauen” wieder herstellen könnten. Und das, obwohl ich nicht zum “unteren Drittel der Bevölkerungspyramide” gehöre (ziemlich anmaßend, Herr Schuler).
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