Alles hat seinen Preis. Die müffelnde Nestwärme der Großfamilie bezahlt man mit totaler Kontrolle über das Leben, das man führt. Nur die Not schweißt zusammen, so dass man in Hunger- und Notzeiten seine persönliche Freiheit einem Teller Suppe zu opfern bereit ist. Aber nur dann. Wohlstand bedeutet hingegen Freiheit und Unabhängigkeit. Damit können die eingewanderten Grossfamilien nichts anfangen. Sie leben ihr archaisches Muster in einer Wohlstandsgesellschaft einfach weiter und unterwandern sie damit parasitär.
@ jonas callsohn Das sind zwei Ebenen, denke ich. Sie sprechen die transzendierend/spirituelle Ebene an. Die ist den westlichen Kulturen im Rahmen der Säkularisierung zunehmend verloren gegangen, obwohl da ein anthropogenes Bedürfnis besteht. Esoterik, aber auch Ideologien versuchen sich da als Surrogate. Da sind die islamischen Gesellschaften noch straight forward verankert. Was in gewisser Weise zu individueller und gemeinschaftlicher Stabilisierung, andererseits aber auch zu zivilisatorischer Stagnation und totalitären Gesellschaftsstrukturen führt. Der Tribalismus zielt aber vornehmlich auf die gesellschaftlichen Machtstrukturen und deren Loyalitätsebenen ab, die Sicherheit bieten. Ein Bruder erschlägt den anderen Bruder. Eine Familie die andere (Brüder halten zusammen). Ein Clan erschlägt den Anderen (Familien halten zusammen). Eine Nation erschlägt die andere (Clans halten zusammen). Eine Religion erschlägt die andere (Nationen halten zusammen). Das in Kombination mit dem militanten Bekehrungsauftrag des Islam macht die Brisanz der Masseneinwanderung von Muslimen in nicht muslimische Gesellschaften aus. Das westliche Familienmodell war eine Emanzipation vom Tribalismus. Die ideologisch motivierte Auflösung der Familie war der Anfang vom Ende der westlichen Kulturen. Ist halt Evolution….
Ich war von 1994 - 2004 (als es also weder staatlichen Segen noch Gelder, noch Lob dafür gab) mit syrisch-orthodoxen Christen sehr eng befreundet und wurde Familienmitglied mit allen Rechten und Pflichten. Als Einheimische hatte ich die Familienpflicht, auf Ämter zu gehen, Formulare auszufüllen, deutsche Bräute/Bräutigamme für Scheinheiraten zu suchen, die deutsche Welt zu erklären, mir stundenlang anzuhören, wie böse und kalt die Deutschen wären - nur ich hätte ein gutes Herz - , nächtalang Hochzeits- und Verlobungsfeiern mit frischen Importbräuten zu ertragen. Ich habe mir angehört, dass auch christliche Frauen keusch und jungfräulich zu sein hätte und dass ab 25 Jahren die Braut nicht mehr vermittelbar sei. Ich musste mit ansehen, dass meine syrische Freundin soweit ging, Blut zu spenden, um das Geld dafür mit den anderen Familienmitgliedern für eine weitere Flucht eines entfenten Verwandten (von denen es unendlich viele gibt) zusammelnzulegen. Als endlich die “alte” Schwester von 35 Jahren an einen Brätugam vermittelt wurde, ließ sie sich auf seinen Wunsch vor der Hochzeit die Nase operieren und bat mich, sie mit zu meiner Frauenärztin zu nehmen, um ihr Hymen wiederherstellen zu lassen - nicht, dass sie je Sex gehabt hätte. Es war halt einfach weg. Bei meinem Besuch in Syrien wurde der Vater als Familienoberhaut verehrt, die Männer taten NICHTS und ließen sich bis um Umrühren des Zuckers im Tee und dessen Anreichen bedienen. Ich wurde als Vorwand für einen Ausflug nach Damaskus benutzt. Tatsächlich besuchten meine Freundin sowie ihre Cousine und ich ihre Schwester, die seit 17 Jahren mit 5 Kindern im Untergrund lebte, weil sie einen Halbmoslem geheiratet hatte und es die Pflicht ihres Bruders war, sie aus Familienehre zu erschießen. Dieser Besuch bei der bitterarmen Familie versteckt in den Weinbergen gab mit nach 10 Jahren den Rest. Ich beendete danach radikal die Freundschaft mit dem gesamten Clan, denn halbe Sachen gibt es dort nicht.
Warum Europa Alternativen zur Großfamilie fand, ist auch ein Ergebnis der Aufklärung. Familienplanung bedarf der Vernunft und Ratio. Menschen die dem magischen Denken unterliegen, vertrauen dagegen auf Gott und liefern ihre Kinder Armut, Elend und Unterdrückung aus. In der Verantwortung sehe ich hier die katholische Kirche, die einerseits großzügig für Asyl wirbt, in Afrika aber jegliche Bemühungen für Geburtenkontrolle untergräbt. Bei einer Aufklärungskampagne der UNO in den 90er an der ich selbst als Helferin mitgearbeitet habe, stellte uns Misereor Helfer für die Bestückung einer Aufklärungsbroschüre mit einem Kondom zur Verfügung. Wie sich später heraus stellte, freundliche Nonnen in einem Kloster, hatten hunderte von Kondomen auf Broschüren getackert, obwohl Klebestreifen bereit gestellt waren.
Was spräche dagegen, von anderen Ethnien, Nationen, Gesellschaften zu lernen und sie gleichzeitig zu akzeptieren, wie sie sind. Dazu würde auch gehören, dass im Völkerrecht die einseitige Einmischung in innere Angelegenheiten strikt zu verbieten ist. Egal, aus welchem Anlass, ob mit guten, altruistischen (“Entwicklungshilfe”, “Demokratieexport”, “Hungerhilfe”, “Weltrevolution”) oder schlicht kriegerischen Ambitionen (Okkupation, Landnahme, Raub von Bodenschätzen, Massenmigration), gehörten diese Aktionen strikt verboten und geächtet! Im friedlichen Wettbewerb können sich dann die Kulturkreise autonom entscheiden, welchen Weg sie beschreiten wollen. Das Konstrukt der “Neuen Weltordnung”, dessen Verwirklichung die UN mit dem Mittel der “altruistischen” Einmischung befördern, teilt die Welt willkürlich in Sieger und Verlierer. Sie hat es aber nicht vermocht, unnterschiedliche LebenssKriegsgründe, Hunger und Überbevölkerung grundlegend abzuschaffen. Trotzdepumpe im Namen dieser Mission Unsummen des Weltvermögens in demokratiefreie, nicht evaluierbare Projekte. Global Governance wurde erfunden, damit sich abermillionen von selbsternannten Pionieren des Fortschritts international hauptberuflich einmischen, gern unter dem Dach einer NGO. Bestes Beispiel sind die gefährlichen Umtriebe von Seenotrettern, die hochstaplerisch vorgeben, humanitär verpflichtet zu sein zu einer Krisenhilfe, deren Drehbuch die Aktivisten der UN selbst geschrieben haben! Kommen wir zu Deutschland: Ein Land mit aktuell so gravierenden innenpolitischen Problemen und gesellschaftlichen Konflikten, ist ungeeignet, Europa und der Welt vorzuführen, wohin die Reise gehen soll! Es hat sich zu allererst um sich selbst zu kümmern und den weiteren Weg mit dem Demos zu beraten. Notfalls hat es sich eine neue Regierung zu wählen. Der Austausch der Bevölkerung durch Massenmigration indes ist ein irrer Plan, mit dem sich Deutschland abzuschafft!
Wir haben in Deutschland die Familien zerstört. Dafür haben wir die Schrumpfung unseres Volkes in Kauf genommen, weil wenn der eine in Australien arbeitet und der Partner in Dubai, dann gibt es keine Partnerschaft. Globalisierung gewonnen, Glück zerstört. Der Mensch ist nun mal ein Herdentier, das aus einer ganz bestimmten Herde stammt. Die Lachse wandern zum Laichen tausende von Kilometern zurück an Ihren Geburtsort. Nur beim Menschen soll das anders sein. Der gesamte Genderismus wird zum Aussterben führen. Im übrigen stimme ich der Überschrift in der “Welt” zu, dass unsere Regierung zwei unterschiedliche Kulturen aufeinander krachen ließ. Wir können nur hoffen, dass es nicht im Bürgerkrieg endet.
Familiärer Zusammenhalt und liberale Lebensform passen sehr wohl zusammen, wie das folgende Beispiel zeigt. Meine Frau und ich sind seit längerem Großeltern, und wir und die meisten unserer Bekannten etwa gleichen Alters sind fest in die Pflege der Enkel eingebunden; darin stehen wir sizilianischen Großeltern nicht nach. Liberal an dieser Lebensform ist, dass die Kinder und Enkel meist über hunderte Kilometer entfernt wohnen, da die Ehepartner eben nicht in der Umgebung des Stammes gefunden wurden, sondern europäischem Verständnis gemäß weit außerhalb davon. Noch eine Ergänzung zur wohltätigen Rolle der Kirche, die im Artikel angesprochen worden ist. Wer in der Christenheit als sehr armes oder nicht erbberechtigtes Kind aufgewachsen war, der musste nicht als halber Sklave seinem Stamm dienen, der konnte in den Klöstern Auskommen, Heimat und nicht selten auch eine gute Ausbildung finden.
Schon das Nibelungenlied, die Saga von der Geburt des Deutschen aus den verschiedenen germanischen Stämmen, hatte diese Erkenntnis. Was den “Deutschen” abhebt von der früheren Stammesgesellschaft: Der Vorrang des Versprechens/Vertrages vor dem Blut. Ohne diesen Schritt ist die moderne, westliche Entwicklung kaum denkbar.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.