Redaktion / 09.12.2021 / 06:25 / Foto: Thomas Edwards / 226 / Seite ausdrucken

Mediziner und Wissenschaftler sammeln sich: Impfpflicht „unhaltbar”.

Eine Impfpflicht mit Covid-19-Vakzinen ist nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand rechtlich und ethisch nicht begründbar. Eine große Gruppe von Medizinern und Wissenschaftlern erhebt nun die Stimme.

Diese obige Aussage ist der folgenden Stellungnahme zu entnehmen, die von einer Gruppe von Hochschulmedizinern, unterstützt von Wissenschaftlern und Hochschullehrern vieler Fächer, verfasst und unterzeichnet wurde.

Den Unterzeichnern ist es dabei wichtig, klarzustellen, dass es nicht um die individuelle Entscheidung für oder gegen die Covid-19 Impfung geht. Vielmehr geht es um die Frage nach der Legitimation des Staates, eine generelle Impfpflicht einzuführen angesichts unzureichender Evidenz in unterschiedlichen Gruppen der Bevölkerung über Nutzen und potentielle Schäden der vorläufig zugelassenen Covid-19 Impfstoffe.

Mit ihrem Statement wollen sie Politik und Öffentlichkeit und alle gesellschaftlichen Kräfte darüber informieren, dass beim derzeitigen Stand der Wissenschaft eine vom Staat verordnete Impfpflicht nicht zu verantworten ist.

Die Initiatoren haben Achgut.com gebeten, ihre Stellungnahme im öffentlichen Raum zu verbreiten. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach: Hier die Stellungnahme und die Liste der Unterzeichner:

Die von Befürwortern einer allgemeinen Impfpflicht vertretene Auffassung, dass die kollektive Impfung in der gegenwärtigen Situation alternativlos sei, ist nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unhaltbar. Es gibt keine den üblichen Standards folgenden wissenschaftlichen Daten, die belegen, dass die Impfung für jede Bürgerin, jeden Bürger unabhängig von Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen oder anderen Faktoren mehr Nutzen als Schaden stiftet. Weder liegen hierzu die üblicherweise in Zulassungsverfahren geforderten Daten aus randomisierten kontrollierten Studien noch aus epidemiologischen Kohorten mit hinreichender Qualität vor. Für große Gruppen der Bevölkerung gibt es überhaupt keine Evidenz für einen Nutzen, z.B. für gesunde Kinder und junge Erwachsene oder für Schwangere im ersten Drittel der Schwangerschaft. Dagegen ist ein Schaden nicht auszuschließen, sondern ist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sogar anzunehmen. Solche Gruppen zur Impfung zu nötigen, heißt von ihnen zu fordern, dass sie eine Körperverletzung hinnehmen. Die Frage, ob eine Impfung für eine konkrete Person sinnvoll ist oder nicht, verbleibt eine individuelle Entscheidung, die ggfs. nach Rücksprache mit einer Ärztin/ Arzt des Vertrauens von jeder Bürgerin und jedem Bürger, bzw. von Eltern in eigener Verantwortung beantwortet werden muss. Die immer wieder postulierte „Notlage“ ist hypothetisch und muss nach fast zwei Jahren in einem der bestentwickelten Gesundheitssysteme der Welt als unrealistisch betrachtet werden. Die scheinbare Begründung einer solchen Notlage durch mathematische Modelle führt in die Irre. Sofern trotz der in Deutschland verfügbaren Kapazitäten Versorgungsprobleme auftreten, ist vielmehr nach der politischen und organisatorischen Verantwortung zu fragen.

Dem Staat fehlt nach dem Vorgesagten jegliche wissenschaftliche, rechtliche und ethische Legitimation, sich über den Willen von Bürgerinnen und Bürgern hinwegzusetzen.

Neben der allgemeinen Impfpflicht wird die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie Krankenhauspersonal, Beschäftigte in der Pflege etc. unter dem Gesichtspunkt eines erhöhten Schutzbedarfs vulnerabler Gruppen diskutiert. Die bisherigen Erfahrungen in der Bundesrepublik zeigen, dass nach einer gewissen Einschwingzeit am Anfang der Pandemie die professionelle Hygiene dieser Berufsgruppen ausreichend ist, Ausbrüche weitestgehend zu verhindern. Eine generelle Impfpflicht in diesen Berufsgruppen muss somit als unverhältnismäßig angesehen werden, auch und gerade vor dem Hintergrund einer Infizierbarkeit durch Geimpfte. Ein konsequenter Infektionsschutz erfordert bei entsprechender epidemischer Lage die Testung des Personals unabhängig von dessen Immunstatus, womit der Zusatznutzen der Impfung fraglich wird und eine Impfpflicht nicht gerechtfertigt werden kann.

Auch in dieser Situation hat der Staat nicht das Recht, die individuelle Entscheidung über die Impfung vorzuschreiben, da es niederschwellige Maßnahmen gibt, die den gleichen Zweck erfüllen.


Unterzeichner:

Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Essen
Prof. Dr. Ulrich Keil, Münster
Dr. Angela Spelsberg, Aachen
Prof. Dr. Andreas Schnepf, Tübingen
Prof. Dr. Michael Esfeld, Lausanne
Prof. Dr. Paul Cullen, Münster
Prof. Dr. Bernhard Müller, Melbourne
Prof. Dr. Boris Kotchoubey, Tübingen
Prof. Dr. Tobias Unruh, Erlangen
Dr. Sandra Kostner, Schwäbisch Gmünd
Dr. René Kegelmann, Stuttgart
PD Dr. Stefan Luft, Bremen
Prof. Dr. Harald Schwaetzer, Biberach
Prof. Dr. Andreas Brenner, Basel
Prof. Dr. Wolfram Schüffel, Marburg
Prof. Dr. Anke Steppuhn, Stuttgart
Prof. Dr. Saskia Hekker, Heidelberg
Jun.-Prof. Dr. Alexandra Eberhardt, Paderborn
Dr. Henning Nörenberg, Malmö
PD Dr. Axel Bernd Kunze, Bonn
Prof. Dr. Henrieke Stahl, Trier
Dr. Jens Schwachtje, Nürtingen
Prof. Dr. Christin Werner, Dresden
Prof. Dr. Ole Döring, Berlin
Dr. Christian Lehmann, München
Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Hagen
Prof. Dr. Stefan Homburg, Hannover
Prof. Dr. Salvatore Lavecchia, Udine
Prof. Dr. Steffen Roth, La Rochelle und Vilnius
Dr. Jan Dochhorn, Durham
Prof. Dr. Günter Roth, München
Dr. Hans-Jörg Ulmer, Leinfelden-Echterdingen
Prof. em. Dr. Stephan Rist, Bern
Prof. Dr. Wolfgang Stölzle, Bazenheid
PD Dr. Rainer Klement, Schweinfurt
Dr. Matthias Burchardt, Köln
Prof. Dr. Eberhard Göpel, Bielefeld
Prof. Dr. Sven Hildebrandt, Dresden
Dr. Justine Büchler, Dresden
Prof. Dr. Martin Winkler, Winterthur
Dr. Mohamed Saleh, Bonn
Dr. Agnes Imhof, Erlangen
Prof. Dr. Viktoria Däschlein-Gessner, Bochum
Prof. Dr. Jörg Matysik, Leipzig
Dr. Christian Mézes, Schwäbisch Gmünd
Prof. Dr. Alexander Blankenagel, Berlin
Dr. Dana Sindermann, St. Gallen
Prof. Dr. Gerald Dyker, Bochum
Prof. Dr. Pietro Corvaja, Udine
Prof. Dr. Klaus Morawetz, Münster
Prof. Kerstin Behnke, Weimar
Prof. Dr. Christina Zenk, Trossingen
Prof. Dr. Friedrich Röpke, Heidelberg
Prof. Dr. Hardy Bouillon, Trier

Redaktionelle Anmerkung: Als primäre Ansprechpartner fungieren derzeit Prof. Dr. med. Ulrich Keil und Prof. Dr. Andreas Schnepf.                              

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Leserpost

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Bernd Sauer / 09.12.2021

Viel zu spät. Schön anzusehen, aber viel zu spät. Um die Unterzeichner nicht als Neonazis stigmatisieren zu müssen, wird diese Stellungnahme “unauffällig” verschwinden. Der Staat wird grandios daran scheitern und der Bevölkerung maximal schaden um diese schlußendlich zu spalten.

Martina Bahr / 09.12.2021

Danke! Hoffentlich haben zukünftig mehr Menschen diesen Mut! Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Unterzeichner in der Folge dieses commitments Restriktionen unterliegen.

Manfred Schmidt / 09.12.2021

Danke, an alle, sehr mutig und couragiert!

Sabine Heinrich / 09.12.2021

Den Herren und Damen ganz herzlichen Dank! Ein Lichtblick, der allerdings die Mächtigen der Politik und der Pharmalobby nicht im Geringsten beeindrucken wird. Viele von diesen Wissenschaftlern müssen sich nun wohl nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, und eine Verächtlichmachung bzw. das Totschweigen durch die Medien ist ihnen gewiss. Die gehirngewaschene Menge interessiert diese Stellungnahme ohnehin nicht im geringsten, sie wird sich weigern, sie auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Tut mir leid, dass ich nicht optimistischer sein kann.

Sabina Kienberger / 09.12.2021

Vaclav Havel, tschechischer Dramatiker, Essayist, Menschenrechtler und Politiker: “Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht.” Doch ich gestehe ganz offen, mit jedem Tag schwindet sie mehr, meine Hoffnung auf ein gute Ende.

Andreas Berlin / 09.12.2021

Vernünftig, sachlich und einleuchtend, diese Worte. Aber leider wertlos, denn keinen Staatsanwalt und keinen Richter wird das interessieren. Seit zwei Jahren wird ausschließlich politisch entschieden und nicht medizinisch. Sonst hätten wir keine Teststationen, sondern z. B. Ivermectinausgabestellen eingerichtet. Multipolar hat dazu einen tollen Artikel veröffentlicht, das ist sozusagen ein “Nobelpreis-Medikament” und wird uns vom Gesundheitsminister a. D. als Pferdemedizin verkauft. Es ist zwecklos, etwas zu schreiben, selbst wenn es fundiert ist. Wenn erst die öffentlichen Auftritte und die Honorare bei den Damen und Herren Professoren, die das verfasst haben, ausbleiben, wenn erst ein wenig Wind entgegen weht, dann werden sie schnell ihre Unterschriften wieder zurückziehen. Und das sage ich ausdrücklich nicht als Vorwurf, denn uns geht es einfach noch zu gut, wir haben zu viel zu verlieren. Jeden Abend auf meinem Heimweg vom Büro sehe ich die Schlange an der Teststation. Dort warten geduldig diejenigen, die sich für die Arbeit am anderen Tag freitesten. Ganz brav. Und in ein paar Wochen werden sie an der Impfstation anstehen und sich freiimpfen lassen. Die Kasper in der ersten Politik-Reihe, die sind so beliebig und austauschbar, man spürt das ja jetzt anlässlich des Regierungswechsels, die kann man wirklich allesamt vergessen. Aber die dahinter, die an den Fäden ihrer Marionetten ziehen, die sind so gerissen, die haben uns genau durchschaut. Erst wenn wir wirklich alles verloren haben werden, dann werden wir mutig sein, aber dann ist es zu spät.

Ralf Schulze / 09.12.2021

Ein ganz großes Dankeschön für so viel Mut und gesellschaftlichem Bewusstsein, das diese eloquenten Menschen ihrem ärztlichen Codex alle Ehre machen. Alle Achtung und alles Gute für Sie alle!

Bernhard Freiling / 09.12.2021

Diese Aktion ist bewundernswert und gibt mir ein kleines Stück meines verlorenen Glaubens an “die Ärzte” wieder zurück. Allen Unterzeichnern wünsche ich, deren Tat möge keine negativen Auswirkungen auf deren Leben und Berufsausübung hervor rufen. # Einen möglichen Erfolg wird diese “Stellungnahme” jedoch nur erzielen können, wenn sie vom Mainstream verbreitet wird. Hier, in der Nische, teilt man, mit oder ohne beruflichen Hintergrund, die vertretene Auffassung ohnehin. # Unter Erfolg verstehe ich, daß große Teile der Bevölkerung veranlaßt werden, ihr bisheriges Verhalten zu reflektieren, zu ändern und mit einer machtvollen Demonstration des durch bessere Argumente erwachten “Bürgerwillens” die “Deutungshoheitler” in ihre Schranken weisen. Da habe ich so meine Zweifel. Hinzu kommt, daß ich meine erkannt zu haben:  Alles in der “Stellungnahme” Angeführte ist der Regierung bekannt. Die kennt den nicht vorhandenen Nutzen haargenau. Wie auch die Risiken. Und natürlich kennt sie auch die Verantwortlichen für den Abbau der Intensivpflegebetten und sie weiß, wer den “Pflegenotstand” erst so richtig in Fahrt brachte. # Nach all dem tendiert meine Hoffnung, es könne eine Änderung des Regierungs-Vorgehens bewirkt werden, gegen Null.

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