Ja, der Artikel ist analytisch ausgezeichnet, doch die Spirale des Nachgebens ist ein Sog, der sich mit jedem Schritt verstärkt. Soll Deutschland eines Tages die ganze Türkei erhalten? Ich finde man sollte dem Erdogan zuerst einmal Angst einzujagen und ihm gleichzeitig aber einen gepanten Ausweg lassen. Zum Beispiel könnte man zuerst sein Verhalten als kriegerischen Akt gegen Europa interpretieren und mobil machen. Er soll ruhig glauben es kommt ein Zweifrontenkrieg. Daher sollte man sich auch medienwirksam mit Putin treffen. Quasi im letzten Moment würde ich ihm dann einen Marschallplan anbieten, wenn er zusätzlich bereit eingereiste Abgewiesene, Kriminelle und Illegale bei sich aufnimmt. Damit bei uns wieder die Sonne scheint und der Multikultiregenbogen über Anatolien aufgeht :-)
Erinnern Sie sich, wie die Geschichte überhaupt angefangen hat. Es war der Herr Tsipras von der griechischen Linkspartei Syriza, der gegen die »europäische Abschottungsmentalität« wetterte, und gleichzeitig eine Entschuldung Griechenlands forderte. Mit diesen Forderungen wurde er im Februar 2015 zum griechischen Ministerpräsidenten gewählt. Und gleich danach ging die große Erpressung los. — Dieser ganze Flüchtlingsdeal mit Herrn Erdoğan diente einzig und allein dem Zweck, dem Griechen vorzuführen, dass wir uns eben nicht erpressen lassen. Um dem Griechen seine Grenzen zu zeigen, ist der Türke immer gut. Und wenn’s dann auch noch so ein schöner Nationalist wie Herr Erdoğan ist, und der Grieche grad ’nen Kommunisten an der Spitze hat: umso besser. Nun ist Tsipras aus dem Amt gejagt, und der Flüchtlingsdeal damit sowieso im Prinzip obsolet. Mit dieser Leiche Politik machen kann man natürlich dennoch — kann man Herrn Erdoğan auch nicht verdenken.
Freunde, Leser, Mitachisten! Mich hat der Artikel heute morgen erst einmal ratlos zurückgelassen. Aber auch wenn er vielen hier nicht gefällt, ist das noch kein Grund mit Sanktionen gegen die Achse zu drohen. Nehmen wir es doch sportlich: die Redaktion wollte uns einfach mal aus der Komfortzone locken. Und siehe da - das Leserbrief -Florett funktioniert!
Ich habe wohl etwas verpasst. Werden Wirtschaftssanktionen in Regierungs- oder regierungsnahen Kreisen überhaupt erwogen? Wenn nicht, ist der Artikel eine Luftnummer. Oder geht es um eine grundsätzliche Debatte? Sind wir über die Türken oder türkischstämmigen Deutschen mit der Türkei quasi siamesisch verbunden? Dass Wirtschaftsbeziehungen bilateral sind und damit ein Boykott immer auch dem schadet, der boykottiert, ist ja nun eine Binsenweisheit. Vielleicht ist der Schaden aber geringer als der, wenn abermals 1,5 Millionen Kostgänger ins Sozialsystem einwandern, die niemals wieder gehen und NULL beitragen zum BSP? Der Schaden für die Türkei ist doch ein ganz anderer, und der ist unabhängig von Sanktionen: Die Geldströme gehen am Land vorbei, weil Erdogan aus der Türkei einen unsicheren Kandidaten gemacht hat. Es geht also - vielleicht - nicht so sehr um die Investitionen, die schon gemacht wurden und wo der Gewinn möglicherweise ausbleibt oder auf dem Spiel steht, sondern viel mehr um die, die nicht gemacht werden. Und dazu braucht es gar keinen offiziellen Sanktionen, das regelt der Markt. Und von dem hat Erdogan NULL Ahnung. Er kapiert einfach nicht, dass er im Moment alles tut, um Investoren in die Flucht zu treiben. Er ist eben größenwahnsinnig. Und das ist zugleich das Problem, das der Türkei auf Dauer schaden wird.
Wenn Deutschland noch das echte Deutschland wäre, was Ansehen und Respekt in der Welt genossen hat, würde man auf ihren Artikel, Herr Dener, schlicht schulterzuckend antworten: “Wo gehobelt wird, da fallen Späne!” Man hätte Erdogan schon längst den Geldhahn zugedreht und niemals soviele Türken ins Land gelassen, dass sie hier eine politische Rolle hätten spielen können. Leider leben wir nicht mehr in diesem Deutschland, sondern in Bunt- und Beuteland, wo jede noch so marginale Minderheit machen kann, was sie will, solange sie nicht irgendwie deutsch ist. Die autochthonen Deutschen sind nur noch die Arbeitssklaven/Milchkühe für eine idiotische, linksideologische und geschichtsvergessene Politikerkaste. Bedauerlicherweise für die Deutschen und zum Glück für alle Muslime, wo und wer auch immer sie seien mögen. Wir werden sehen, ob das auf Dauer gut gehen wird.
Herr Kaussen, zumindest bin ich offensichtlich nicht allein in meiner Blase. Wechsel von Tagesspiegel zur Achse? Das zeigt eine bemerkenswerte Elastizität der Meinung und der Haltung des Authors. Von der Achse bin ich etwas Anderes gewöhnt, was ich auch gerne finanziell untetstütze.
Vielleicht sagt die Praesenz des Beitraegers auch mehr ueber den Gemuetszustand von Herrn Broder aus, nach den letzten Anfeindungen oder exzessiven Burka–Parties? :-D Die Kommentarspalten zeigen immerhin, dass da abgesehen von antisemitisch schillernden Verschwoerungstheoretikern, den Trollen des linken Blogwatch oder den saturierten Gewohnheitsgruen_innen eine ganze Reihe kluger koepf_innen mitlesen (-;
Will uns der Autor etwas sagen? Und ,wenn ja, was will er uns sagen?
Vor allem haben die Deutschtürken den Zeitpunkt verpasst, wo sie den Zusammenbruch des Mutterlandes in national-rassistischer Raserei noch hätten abwenden können. Wenn mich das überhaupt zu Emotionen nötigt, dann zuerst zu dem Ärger, das uns Steuerzahler das nun noch teurer kommen wird. Mitleid mit denen, die keinen Rat hören wollen kann ich nicht aufbringen. Ich weiß auch nicht, warum der Autor zur Schonung der Erdogan-Türkei aufruft. Die Welt besteht nicht immer nur aus Einbahnstraßen. Was der türkisch-nationalistische Emir in Ankara uns zugemutet hat, fällt auf ihn selbst zurück. Er hat gepokert und verloren. Punkt. Und man kann den Deutschtürken, die das in absoluter Mehrheit genau so wollen, nur den dringenden Rat geben, dass sie sich die Idee gleich aus dem Kopfe schlagen, dass wir Ihnen nun Ersatz bieten für das was ihr Reis zerstört hat.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.