Wasserstoff hat aber nicht nur ein Kostenproblem. Ich möchte damit nichts zu tun haben. Das wäre ein Himmelfahrtskommando.
Das Hauptkennzeichen unserer Zeit ist es, dass die Experten nicht mehr im Gesamtzusammenhang denken. Wie einfach hatte es damals Carnot. Obwohl der gar kein Experte war, sondern ein guter Physiker. Aber wenn man dem eigentlichen Entwicklungstreiber aller Technologie der Energieumwandlungen, dem Wirkungsgrad, einer exakt messbaren Größe, gar keine Beachtung mehr schenken würde und stattdessen nur noch das Auge auf dem Preis hat, einer Größe aus der Theologie der Finanzmathematik, die jeden Tag neu ausgehandelt werden muss, muss man viel gelitten haben. Oder man ist beim Wirkungsgrad und den anderen realen Parametern nicht weiter gekommen. Ich glaube Carnot war gar kein Weisungsempfänger eines Ministeriums. Jedenfalls hat er das gar nicht so raushängen lassen. Deshalb hat der noch falsch gedacht. Und wir müssen das nun ausbaden. Denkt doch auch mal einer an die Kalorijen! Und die Indizees, zefix! Es ist doch willkürlich, ob man in dem Antragsbogen auf Energiewandlung Kalorijen, Prozent oder gelbe Gickelinge eintragen muss. Das ist doch nicht die reale Welt, das ist doch Schaum. Man muss sich doch als Naturwissenschaftler zuerst an der Realität ausrichten. Und dann erzeugt man einfach keinen Wasserstoff, weil der nur zur Knallgasexplosion zum Erschrecken der Tauben taugt, aber nicht zur Energiespeicherung. Das hat aber mit dem Wirkungsgrad erst in zweiter Linie zu tun. In erster Linie ist es ein Gas mit ziemlich der geringsten Energiedichte (außer CO2). Zum SPEICHERN ungeeignet. Jedenfalls, wenn man andere Möglichkeiten hat, z.B. Pumpspeicherwerke. Wer behauptet, PSW wären zu teuer, der hat einfach noch nicht nachgerechnet, was entsprechende Anlagen für Kernspaltung, Salzschmelzen-Dekontamination, Elektrolyse, Verflüssigung, Transport usw. kosten. Und Ja, die völlig falsche Zusammenstellung des ÖKONOMISCHEN Gesamtsystems ist bei PSW besonders schädlich, weil sie einen wirtschaftlichen Nutzen, nur durch die Speicherung, verhindert. Aber das ist gemacht! FALSCH gemacht!
Und wieviel kostet ein Kilogramm Wasserstoff, wenn der für die Herstellung benötigte Strom 3,5 €-Cent pro Kilowattstunde kosten würde? Das wäre der Preis, zu dem unsere Kernkraftwerke den Strom produzieren könnten, wenn, ja, wenn unsere Spezialspezialisten die Kraftwerke nicht alle in die Luft jagen würden.
Lasst mal den Professor machen. Der ist zuständig für Energiespeicherung. Da tut es Not, dass man den Wirkungsgrad im Auge behält und den Preis. Vor allem die blödsinnigen doppelten Durchleitungskosten durch das Netz, trotz höchstem Wirkungsgrad der PSW, nur um den Preis hochzutreiben. Wenn alles so einfach wäre, würden die das ja auch gleich richtig machen, oder? Neulich habe ich von einem Bekannten gehört, dass der Briefe mit dem Computer schreibt und dann mit einem Laserdrucker ausdruckt. Wahnsinn. Wie teuer sind denn bei dem die Holzkohlegriffel? Wahrscheinlich wieder staatliches Preisdiktat in der Planwirtschaft. Als wenn Kosten eine Rolle spielen würden. Das teuerste an der Kernenergie sind die Kosten. Wenn man nur mal das Lehrgeld für die Konstrukteure zusammenrechnet. Aber die Kosten sind ja nicht das, was man am Ende bezahlt. Man bezahlt es ja am Anfang. Neulich habe ich ein Einzelteil für den Fluxkompensator in China bestellt. Wenige Euronen. Aber da haben die sogar extra dafür ein Flugzeug gebaut, nur um das Päckchen zu mir zu befördern. Aber es ist noch nicht angekommen. Hoffentlich war es nicht in der Litauen-Maschine. Oder eigentlich egal, da haftet ja irgendwer. Man muss immer auch die Versicherungskosten mitdenken, auch bei Kernkraftwerken, obwohl da niemand das Risiko trägt. Aber wehe, wenn 800 Meter neben einem Castor-Zwischenlager in einem privaten Wohnhaus der Rauchmelder nicht pünktlich getestet wird ... Alles Manipulationen der Kosten durch Staatsbedienstete. Der Staat hat auch schon aufgepasst, dass die MwSt für den Rauchmelder richtig abgeführt wurde. Es muss eben alles seine Ordnung haben. Zum DFR äußere ich mich nicht, weil ich keine utopische Literatur verfassen will. Wahrscheinlich darf ich es auch gar nicht, weil ich dazu keine Zulassung habe, weil die so teuer ist. Jeder Stempel ein Monatslohn. Jeder Antrag ein Kleinwagen. Ähh, Kleinwagen, gibt es das überhaupt noch? Nur wegen den Kosten haben sie die doch aufgeblasen bis zum Platzen.
Natürlich hat André Thess recht, dass entscheidend ist, was “hinten raus kommt”. Aber man kann nicht so tun, als ob der Wirkungsgrad nichts damit zu tun hätte. In Wahrheit ist er einer der entscheidenden Faktoren für die Kosten. Es macht schon einen Unterschied, ob man zwei Kohlekraftwerke mit 20% Wirkungsgrad oder eins mit 40% Wirkungsgrad betreibt. Und für die Sinnhaftigkeit von Batterieautos ist der Wirkungsgrad die entscheidende Größe, solange der Strom zu großem Teil aus Kohle erzeugt wird. Wenn es dumm läuft, steht den erheblichen Mehrkosten für das Batterieauto nicht einmal ein Nutzen in Form von CO2-Einsprung gegenüber. Bei der angestrebten Wasserstoffwirtschaft ist es genauso: Wenn der Wirkungsgrad der Wasserstofferzeugung schlecht ist, braucht man noch mehr Windmühlen, die auch nicht zum Nulltarif zu haben sind. Ich hätte mir gewünscht, dass er statt der Ausführungen über die Familie Carnot den Zusammenhang zwischen Wirkungsgrad und Kosten ausgeführt hätte.
@K.Schönefeld: Der Autor beschreibt mit dem Wasserstoff-Beispiel lediglich ein „Was-wäre-wenn“. Der Autor ist nicht die Spur ein Wirrkopf oder ein Sonstwer dem Irdischen Entrückter.
Herr Professor Thess vernachlässigt m.E. unzulässig den Aspekt der Abwärme, die untrennbar mit einem schlechten Wirkungsgrad einhergeht. Diese Abwärme muss zwangsläufig in die Umwelt abgeführt werden und trägt demzufolge ebenfalls zu deren Erwärmung bei. Im kleinen Maßstab sicher vernachlässigbar, im großen Maßstab dann eher nicht mehr.
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