Dirk Maxeiner / 30.07.2016 / 15:00 / 7 / Seite ausdrucken

Wird Großbritannien ein neues Singapur vor den Gestaden der EU?

Es wäre das Worst-Case Szenarion für die EU-Nomenklatura: Großbritannien lebt ohne die EU nicht nur weiter, sondern es geht sogar aufwärts. In diesem Jahr erwartet das Land zunächst einmal einen Touristenboom, weil das gefallene Pfund den Urlaub auf der Insel erschwinglich macht. Langfristig interessant: Bereits 27 Länder  wollen bilaterale Handelsabkommen mit Großbritannien schließen, darunter die USA, Kanada, Brasilien und Deutschland (!), weitere werden hinzu kommen. Der britische Handelsminister Liam Fox tourt bereits durch die Welt.

Während die EU-Länder im vergangenen Quartal gerade mal ein Wachstum von 0,3 Prozent verzeichneten, lag es in UK doppelt so hoch. Jim Mellon, als britischer Großinvestor das Equivalent zu Warren Buffet, sagte, das wirtschaftliche Gesamtbild in Großbritannien sei "eine komplette Rechtfertigung des Brexit-Votums". Und weiter: "Der Brexit bedeutet eine wirtschaftliche Befreiung, und es gibt kein historisches Beispiel, in dem ein Land nicht von einer solchen Befreiung profitierte".

Er sieht GB als ein kommendes Singapur vor den Toren der EU. Das gerade in Deutschland beliebte Gerede über den Exodus der britischen Banker nach Frankfurt hält er schlicht für "rubbish" (Müll). Für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der EU müsse man nun nicht mehr haften, die Südländer würden weiterhin sämtliche Euro-Stabilitätskriterien missachten. Nicht nur die italienischen, sondern auch deutsche Banken stünden ohne Einspringen des Staates vor dem Zusammenbruch.

Und übrigens: Ein erfolgreiches Großbritannien wäre auch ein Mediengau und ein Ärgernis wie einst der Piratensender Radio Caroline in der Nordsee. Es  war das erste Privatradio in Großbritannien und ist für die Entwicklung der Popmusik in den 1960er Jahren von zentraler Bedeutung. Radio Caroline sendete bis 1990 vom Meer aus. Der Sender überstand mehrere Abschaltungen und Unterbrechungen.

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Marcel Börger / 01.08.2016

Das Bild aus Monty Python Ritter der Kokosnuss, der Ritter dem Stück für Stück Arme und Beine abgeschlagen werden und der dann sagt, ok, einigen wir uns auf unentschieden, wurde schon oft gebraucht und dennoch halte ich es für passend. Die offizielle EU samt ihrer Propaganda und am Ende natürlich Deutschland, wird sich wie der unterlegene Ritter zurichten lassen und am Ende, wenn sie sprichwörtlich total am Boden liegt, weder Arme noch Beine mehr hat, irgendwas von Unentschieden schwafeln. Die offizielle EU Politik baut auf Planwirtschaft vs Markt, Lenkung vs Liberalismus, sozialisiert gerne Schulden, verzerrt über die EZB ganze Märkte mit ihrer unsäglichen Zinspolitik, samt Renten und Anleihe Märkte, verlangte von Griechenland die Missachtung eines Volksentscheides, implementierte das größte bürgschaftsmonstrum der Wirtschaftsgeschichte den ESM und lässt die Pigs Staaten am harten Euro siechen, ohne Ihnen einen ehrenvollen Ausstieg zu erlauben oder ermöglichen. Jugendarbeitslosigkeit von ca 50% und allgemeine von ca 25%, also wie in 3. Welt Ländern, schert sie nicht, ist seit Jahren erst recht kein Grund an der bisherigen Politik irgendwas substantielles zu verändern. Also wenn dass keine echte Erfolgsstory ist, was dann. Wer, mit 1 er Gehirnzelle mehr als eine Pflanze, kann es den Briten inhaltlich verübeln, dass sie in der Flucht vor dem Moloch EU ihr heil suchen und mit großer Wahrscheinlichkeit auch finden werden??? Niemand!!!!, richtig, außer beleidigte Leberwürste und Ideologische Pflanzen ohne die besagte 1 Gehirnzelle, mit denen die Briten nicht mehr spielen wollen und auch keine Lust mehr haben, die schlechte Show auch noch zu subventionieren. Bald kann Deutschland ungestört und alleine diese grässliche politshow finanzieren, bis auch wir ausgeblutet sind. Die EZB wird es schon richten, bzw. uns schön Schächten! Gerade freuen sich aber die staatlichen schuldenjunkies noch über billige Zinsen für den Staat, da es ihre weit verbreitete staatliche konkursverschleppung so schön Medien und Wahlkampf kompatibel unsichtbar macht und verlängert. Das zwischenzeitlich sogar die Banken die wupper runtergehen, weil mit dauerhafter nullzinspolitik eben kein ausreichendes Geld für sie zu verdienen ist, ist sowohl der EZB als auch den EU sozialisten egal, wie auch die horrorarbeitslosigkeit ihrer Bürger außerhalb der wenigen Ländern in Skandinavien und Deutschland, denen es wirtschaftlich noch realtiv gut geht. Eine ursprünglich gute Idee, wurde mittlerweile gründlich pervertiert und die pragmatisch hoch talentierten Briten haben berechtigter Weise einen Schlussstrich unter dieses schlechte Schauspiel gezogen. Das politische Deutschland wird in seiner unendlichen ideologischen Verblendung, natürlich auch diesen bitteren EU Kelch bis zur neige austrinken, halt wie immer. Erst wenn wir schlicht nicht mehr können, selbst pleite sind, ischt Game over. Irgendeine Einsicht über einige Verantwortung, absehbarkeit des Irrsinns etc.,Blabla, wird selbst das nicht hervorzaubern, nur Missgunst mit jenen, die klüger und weniger ideologisch vernebelt waren und den ideologischen Wahnsinn für sich früher beendet haben. Fakten Siegen auf kurz oder lang immer über Träume oder Ideologien, marktgesetze immer über Manipulationen oder Verzerrungen, Klugheit über Dummheit, Freiheitsdrang gegen Unterdrückung. Demnach ist es jetzt schon garantiert, dass Britannien im absoluten Vorteil gegenüber der EU ist, wobei dessen militärische Autonomie noch keine Sekunde eingepreist wurde. Genauso garantiert steht auch schon der absolute Loser, Blödmann und Depp der EU Geschichte fest, Dumm Deutschland. Ein “weiter so” oder mehr oder vertiefte EU heißt nichts anderes, als der totale Zusammenbruch der deutschen Volkswirtschaft in 5-15 Jahren oder sogar schneller, je nachdem wieschnell die südperiferie wirtschaftlich implodiert, was natürlich Politiker nicht interessiert, die in Zyklen von max 4 Jahren denken. Relativer Wohlstand von heute auf Pump, wird schon seit Jahrzehnte auf die Folgegenerationen fortgeschrieben und weggeschoben. Solange nicht klare Gesetze in den jeweiligen Verfassungen aufgenommen werden, die das chronische, politische Schuldenmachen verbieten und nicht beliebig politisch ausserkraft gesetzt werden können, wird sich an diesen Realitäten nie was ändern. Das die EZB ein faktisch grenzenloses schuldenmonstrum aufbauen kann, ist natürlich ebenfalls ein Witz, ein sehr schlechter. Die Schuldenfreiheit der Staaten muss der Normalfall sein und zwar zementiert in den Verfassungen der Länder, des Bundes, ohne politische Flucht und Umgehungsmöglichkeit, bis auf wenige und klar definierte Ausnahme Situationen wie Krieg oder Naturkatastrophe in dem Land, welches Schulden machen will. Es darf niemals ausreichen, dass irgendein Politiker irgendwas zu einer Krise erklärt und dann macht was er will, wie es seit 2008 in Deutschland und der EU chronisch der Fall ist.

Josef Kneip / 31.07.2016

Tatsache ist, dass mehr als die Hälfte der Briten die EU verlassen wollen, da sie die Schnauze von diesem Bürokratie-Monster voll haben. Tatsache ist auch, dass der Exit eine Zäsur für Großbritannien sein wird. Tatsache dürfte auch sein, dass es zu einer wirtschaftlichen Delle kommen wird, aber nicht zu einer echten Rezession oder gar einem Abstieg apokalyptischen Ausmaßes. Der kühle Verstand der Briten und ihr Pragmatismus werden das Land bald wieder auf Kurs bringen, auch ohne EU - oder gerade deswegen. Vielleicht hinkt der Vergleich mit dem doch kleineren Singapur, das in dem viel loseren ASEAN -Verbund ganz gut aufgehoben ist, aber gewisse Parallelen sind hier denkbar. Durch bilaterale Abkommen mit den Haupthandelspartnern wird auch der britische Außenhandel nicht sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der gesunkene Pfundkurs wird den Export sogar beleben. Möglicherweise werden wir bald neidisch über den Kanal blicken

Danny Wilde / 31.07.2016

@Markus Hochstrasser: Eine isolationistische Politik war und ist auch nicht das Ziel des UKs, oder der Brexit-Befürworter. Das ist zwar das Saying aus Brüssel - gleichwohl unwahr. Aus dem Artikel geht sowieso das Gegenteil hervor. GB ist sexy geworden.

Rupert Reiger / 31.07.2016

Das letzte Jahrhundert war das Europäische Jahrhundert, das kommende Jahrhundert wird das Asiatische sein. Europa überschätzt sich total und begriffen haben das? Die Briten!

Markus Hochstrasser / 31.07.2016

Grossbritanien mit Singapur zu vergleichen ist schon sehr schräg. Singapur mit 5.5 Millionen Einwohnern ist ein Zwerg gegenüber der UK.  Ich lebe in Singapur und kann sagen, dass es Singapur nie in den Sinn käme, aus der “EU Asiens”, dem ASEAN Verbund auszutreten. Eine isolationistische Politik war nie Teil des Erfolgsmodells von Singapu, ganz im Gegenteil.

Rudolf Stein / 30.07.2016

Rest-EU, nur keine Bange! Es wird keinen Medien-Gau geben, Dazu müsste man Medien haben, die objektiv das berichten, was sie vor Ort vorfinden. Wir haben aber hier, in der Rest-EU, nur Medien, die einen politischen Auftrag zu erfüllen haben. Und der heißt nunmal: der Exit ist das größte Unheil für das UK für alle Zeiten. Also wird wird man dort jeden Stein umdrehen, um diese These zu belegen. Sofern man nicht fündig wird, wird man die Anzahl der Arbeitslosen, Bettler, Flüchtlinge, Gefängnisinsassen, die monatlichen Regenmengen oder den Gesundheitszustand der Queen peinlich genau verfolgen. Irgendetwas lässt sich zu einer aufgestellten These immer finden.

Rolf Permeier / 30.07.2016

Naja, die werden schon eine Ausrede finden für die Briten. Diebe, Kapitalisten, sonstwie Schweine. Das übliche. Gab ja auch genug Leute, die sich über den Brexit gefreut haben, weil nun endlich niemand mehr Ochs und Esel mit Argumenten ablenkt. Man muss sich nur mal die Schweiz anschauen und wie unsere Politmediale Elite mit “diesem Sonderfall, der nicht übertragbar ist” umgeht. Warum wohl nicht übertragbar? Funktionierender Vielvölkerstaat, in dem Frieden herrscht und dazu noch Wohlstand und Freiheit. Igitt, Pfui und Teufelszeug!

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