Auch wenn viele für dieses Land nicht - mehr - kämpfen wollen, so gibt es doch auch viele mit Wohlstand, den sie ungern etwa an die Russen verlieren wollten. Insbesondere Immobilieneigner und vom Staat überdurchschnittlich Alimentierte, und unter ihnen etliche, die dafür gerne andere in den Krieg schicken würden. „Du sollst nicht springen, du Wichser!“ Nein danke. Derartige Sprüche bei der Bundeswehrmacht finden nur solche gut, die den Fronteinsatz verdient haben.
@L.Luhmann - Diese Debatte hat hier aber nicht statt gefunden sondern nur in Ihrer Fantasie. Niemand hat das in Erwägung gezogen.
@Jörg Müller - Volltreffer, so ist es - und schlimmer.
Ich bin älter und leistete nur Wehrpflicht 1979-1980. Aber aus genau der gleichen Überlegung bzw. Idee wie Sie. Meine Eltern hatten den Nationalsozialismus erlebt, mein Vater war in der Hölle des 2. Weltkrieges. Viele meiner Lehrer am “Humanistischen (!) Knabengymnasium” auch. Ich war christlich erzogen worden. Natürlich musste dieser beste Staat, der jemals auf dieser Erde stand, die Freiheit, die Chancengleichheit (ich komme aus sehr einfachen Verhältnisse: rein wirtschaftlich!), verteidigt werden. Verteidigungsrmee und das alte römische Wissen: “Vice pacem: para bellum!”. Allerdings war meine Identifikation mit diesem Staat mit einem Schlag vorbei, als Merkel mit dem Adjektiv “alternativlos” für eine politische (!) Entscheidung die Republik in ein totalitäres System überführte und dafür nicht (außer der AFD später) kritisiert und sogar wieder gewählt wurde. Ich war neben vielem Anderen (ich wurde Arzt: An der Front) auch an Geschichte immer explizit interessiert. Und ich wusste: “Alternativlose” politische Entscheidungen gab es nur beim GröFaZ, Josef Stalin, Mao Zendong, Pol Pot oder Idi Amin et. al. Nach meiner Vorgeschichte war diese Erkenntnis zu “Alternativlos” sofort da: Ein Reflex.
Wenn man die Massenvergewaltigungsorgie am 2. Mai in Berlin und die Vertreibung von 12 Millionen D aus Ostdeutschland vergißt, kann man nicht zu einer korrekten Einsicht von Verteidigung kommen. Man verteidigt auch nicht seinen Staat, sondern man verteidigt seine Familie, die wehrlosen Großeltern und Kinder, und die Frauen. Nicht umsonst beruhte alle Verteidigung auf dem Mann und seinen Söhnen, die bewaffnet auf der Hausschwelle standen. Die heutige staatliche Struktur der Verteidigung beruht auf den Massenarmeen und den industriellen Waffen, wie sie nur Staaten organisieren können. Diese Struktur hat auch die Einbindung von Frauen in die Armeen möglich gemacht. Daß die Verteidigung in D, im Gegensatz etwa zu Finnland, so umstritten ist, hat mit der Erfahrung eines verlorenen Angriffskriegs zu tun, der gerade zum Schluß die Verteidigung unmöglich machte, aber Millionen das Leben kostete. Die daraus im GG geronnene Erfahrung, den Angriffskrieg zu verbieten, ist wichtig, und gibt dem Wehrpflichtigen Entscheidungsfreiheit. Zudem fällt es jeder Gesellschaft mit nur einem Sohn schwer, dessen Kriegstod zu verkraften. Was passiert, wenn man denkt, es gäbe keinen Krieg mehr, oder man müsse sich nicht verteidigen, haben die F 1940 bitter erfahren. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung, daß den Einzelnen, der sich zum Töten für unfähig hält, schützen soll, ist im bürokratischen Alltag zum Recht geworden, sich im Krieg nicht töten zu lassen. Das gilt jetzt für Alle.
@Hans Joachim Gille: Bei der NVA der DDR wurde allerdings auch trainiert, wie man Angriffe mit Messern abwehrt. Die NVA der DDR hat dazu auch “Lehrfilme” produziert, die erhalten geblieben sind und heutzutage den schon länger hier Lebenden bei der Bewältigung des Alltags behilflich sein können: “YouTube Lehrfilm NVA Messerangriff.”
Es ist schon erstaunlich das hier fast allen Kommentatoren nicht ansatzweise der Gedanke kommt das ein Land auch angegriffen werden könnte? Der liebe Russe würde es ja niemals tun selbst wenn man ihn durch komplette Entwaffnung quasi einladen würde, oder auch kein anders Land welches militärisch hoch gerüstet ist. Kriege können aber nur vermieden werden wenn kein Land der Welt über Militär verfügt - etwas das leider niemals eintreffen wird. Also bleibt nichts übrig als das die Länder über soviel Militär verfügen das ein kriegerischer Angriff für den Angreifer ebenfalls sehr unangenehme Folgen haben würde. Und zum Militär gehören zwangsläufig nun auch mal Soldaten.
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