Wir wollen Daniel Düsentrieb zurück!

Wird es eine Renaissance von Technik und naturwissenschaftlichem Denken geben, und mit ihr die Rückkehr zu einer Politik, die von Logik und Vernunft geleitet wird? Wird uns der Ingenieur mit seiner Kompetenz, Kreativität und Disziplin aus der Sackgasse holen? Oder werden es die Ingenieurinnen tun?

„Dem Ingeniör ist nichts zu schwör", dichtete einst die legendäre Donald-Duck-Übersetzerin Erika Fuchs. Die Export-Weltmeisterschaft hatte Deutschland seinen Ingenieuren zu verdanken, unter denen begabte Unternehmer waren, die in einer sozialen Marktwirtschaft effizient und flexibel agieren konnten. Eine exzellente Infrastruktur hinsichtlich Ausbildung, Verkehr, Energie, und Banken machte es möglich, erstklassige Produkte zu entwickeln und zu produzieren. Die wurden weltweit gerne gekauft, sogar zu einen etwas höheren Preis, weil „made in Germany“. Von diesem wirtschaftlichen Boom hat ganz Deutschland profitiert, nicht nur die Ingenieure und Unternehmer.

Was macht ein Ingenieur? Vielleicht denken Sie aus Ihrer Donald-Duck-Zeit an Daniel Düsentrieb, den weltfremden Spinner, der sich damit beschäftigt, komplizierte Dinge zu basteln, die niemand brauchen kann. Der echte Ingenieur ist das Gegenteil. Er identifiziert Aufgaben, die gelöst werden müssen, sucht nach der besten Alternative hinsichtlich Qualität, Kosten und Zeit und sorgt dann dafür, dass die Sache realisiert wird. Das erfordert Intelligenz, Kreativität und Disziplin.

Der Ingenieur bedient sich naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, die meist aus der Physik stammen. Aufgabe der Physikers ist es, neues Wissen zu schaffen, egal ob nützlich oder nicht. Der Ingenieur macht daraus etwas Nützliches. So werden die vom Physiker Wilhelm Röntgen entdeckten Stahlen zur medizinischen Diagnose genutzt, mit schwarzen Löchern kann man bisher allerdings nichts anfangen.

Ende der Sechziger Jahre begann die Verfemung jeglicher Technik

Man ehrte Ingenieure für ihre Leistungen in Museen, etwa im Deutschen Museum München und im Technik Museum Berlin. Sie wurden als Helden gefeiert und von Monarchen geadelt. Und das zu Recht. Würde man aus unserem Dasein die von ihnen seit 1800 erbrachten Leistungen entfernen, vielen Dank! Dann fehlten uns nicht nur Smartphone und Kühlschrank, sondern auch Kanalisation und Röntgengeräte. Was aber würde uns fehlen, wenn wir die seit 1800 von der Soziologie erarbeiteten Produkte einbüßen müssten? Diese offensichtliche Diskrepanz machte den Betroffenen zu schaffen.

Unter Geisteswissenschaftlern begann dann in den späten Sechziger Jahren die Verfemung jeglicher Technik, unter dem Vorwand, dass sie uns nur Atombomben und Luftverschmutzung gebracht hätte. Der wahre Grund aber ist, dass Ingenieurs- und Naturwissenschaften die kognitiven Fähigkeiten vieler Soziologen, Politologen und Historiker überfordern würden. Angetrieben von Ressentiment und Neid auf den hohen Stellenwert von Technik und Naturwissenschaften im modernen Leben wurden diese ganz allgemein verteufelt, insbesondere aber die Kernenergie.

Der Marsch durch die Institutionen – in den Geisteswissenschaften entstanden, von den Linken vorangetrieben, von den Grünen vollendet – hat heute, neben anderen wichtigen kulturellen Errungenschaften des Abendlandes, auch die Expertise in Naturwissenschaft und Technik vernichtet. Die erwähnten Museen verfallen oder werden geschändet – aus dem Deutschen Museum in München wurde die Apparatur, an der Otto Hahn und Kollegen die Kernspaltung entdeckten, entfernt und beim Technik Museum Berlin spielt die „Inklusion“ eine wichtigere Rolle als die Stromerzeugung.

Dieser Sieg passt gut zum männerfeindlichen Zeitgeist, denn der typische Ingenieur ist ja weiß und männlich. Und hier greift nun die grün-linke „Logik“ ein. Trotz der Ablehnung von Naturwissenschaften und Technik wird alles getan, um Frauen zu derartiger Ausbildung zu überreden. Die Technische Universität München etwa hat nicht nur eine Hochschul-Frauenbeauftragte, sondern jede einzelne Fachrichtung hat ihre eigene Fakultätsfrauenbeauftragte. Quote ist wichtiger als Technik. Und auch wenn es noch nicht so weit ist, dass frau auch auf diesem Gebiet Dominanz erzielt hat, so wird es doch in Aussicht gestellt.

Wird man sich bald nach dem deutschen Ingenieur sehnen?

Für die Illustration dieses Textes habe ich im Internet nach Bildern unter dem Stichwort „Ingenieur“ gesucht. So gut wie alle Abbildungen zeigten Ingenieurinnen oder „Engineers of Colour (EOC)“. Artig folgen Unsplash, iStock & Co dem Zeitgeist. Ein Blick auf ein vermutlich authentisches und aktuelles Team von Ingenieuren gibt ein anderes Bild: so sieht es bei SpaceX aus.

Der Verlust  an Ingenieurskompetenz ist mehr als ein akademisches Thema, er ist ein Problem existenzieller Tragweite. Schon werden im Alltag dramatische Folgen sichtbar. Brücken verfallen, die Eisenbahn fährt unstet, Flughäfen funktionieren nicht und, ja, es drohen Blackouts. Das wird nicht lustig werden.

Wird man sich also bald nach dem guten alten deutschen Ingenieur sehnen? … der manchmal vielleicht humorlos und pedantisch ist, der aber seinen Job versteht und praktische Lösungen für essenzielle Probleme bietet. Vielleicht erkennt man ja irgendwann, dass man Entscheidungen über eine so unendlich komplizierte Sache wie den Umbau des Stromnetzes, sozusagen eine Operation am offenen Herzen unserer Zivilisation, nicht ein paar Laien überlassen kann, die bereit sind, für kurzfristige politische Erfolge langfristiges Leid für das von ihnen regierte Volk in Kauf zu nehmen.

Wird es also eine Renaissance von Technik und naturwissenschaftlichem Denken geben und mit ihr die Rückkehr zu einer Politik, die von Logik und Vernunft geleitet wird? Wird uns der Ingenieur mit seiner Kompetenz, Kreativität und Disziplin aus der Sackgasse holen? Oder werden es die mit viel Aufwand herangezogenen Ingenieurinnen sein? Das ist wohl eine Frage, die auch Nostradamus überfordert. 

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.

Foto: Dr.Inc.h.c F.Porsche AG

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Leserpost

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Dipl. - Ing. Walter Ebert / 19.09.2022

Der Zug ist abgefahren, der Ingenieur ist weg und kommt nicht wieder. Wenn in wenigen Jahren die letzten Boomer in Rente gehen, dann fehlt ab den deutschen Universitäten und Hochschulen das Personal, um Ingenieure auszubilden. Was ich in der täglichen Praxis mit dem beruflichen Nachwuchs erlebe, gibt zu wenig Optimismus Anlass. Sicher gibt es immer noch den einen oder anderen herausragende Ingenieur, aber der Masse fehlen nach dem Übergang zum Bachelor und Master ganz einfach die Grundlagen, um sich fachlich weiterzuentwickeln.

A. Ostrovsky / 19.09.2022

“Ende der Sechziger Jahre begann die Verfemung jeglicher Technik” Das mag für die “alte” Bundesrepublik gelten. Im Osten des heutige Gesamtdeutschlands gab es gar nicht so viele Soziologen. Sie hießen dort Agit-Prop-Funktionäre, waren weitgehend halbgebildet und salbstverständlich hatten sie keine Ahnung von Technik, aber dank der Überhöhung der Technik in der Propaganda hatten sie Respekt vor den Technikern. Es gab die Messe der Meister von morgen, der Tummelplatz des Daniel Düsentrieb Dunkeldeutschlands, vergleichbar mit Jugend forscht, aber stärker auf Anwendung und Technologie ausgerichtet und auf “ökonomischen Nutzen”, also typisch Ingeniör, Jungingeniör. Es gab ein umfangreiches staatlich gefördertes “Neuererwesen”, wo auch Nichtingenieure für eine gute Idee Geld bekommen konnten, wenn sie realisiert wurde. Also im Osten kein Schimmer von Verfemung der Technik, aber Schwierigkeiten bei der technologischen Umsetzung, infolge Unbeweglichkeit der “Leiter” oder Problemen mit den “Lieferketten”. Insbesondere hatten in Dunkeldeutschland Frauen genau die gleichen Möglichkeiten, auch wenn statistisch den Frauen die räumliche Orientierung fehlt, die man im konstruktiven bzw. mechanischen Bereich nun einmal braucht. Da zeigt sich das evolutionäre Erbe der Männer als Jäger und der Frauen als Haushälterin. Es gab aber im Westen wie im Osten in der Kategorie Ingenieur ein gewisses Beharrungsvermögen. Gerade in der Zeit, als Elektronik, Computerei, Software, ... entstanden, war trotzdem in jedem Projekt, auch wenn es zu 90% aus Hard- und Software bestand, die Projektleitung in der Hand eines “echten” Ingenieurs, sprich eines Konstrukteurs, der mal gelernt hatte Werkzeuge herzustellen, das aber seit Jahren nicht mehr machte. Da kam viel Langsamkeit, Konservativismus, Muffigkeit hinein. Dokumentationen für Software wurden genauso gemacht, wie man es für eine Kaffemühle mit Umschalter für 110/220V machte. Patentingenieure stifteten die gleiche Verwirrung, wie im Westen.

H.Milde / 19.09.2022

Wenn solche “Personen” wie die GRÜNEN Graichen, Robert, Annalena, Ricarda, Kerosin-Katha, Hi5-Claudia,Trittin, uva. noch länger das Sagen haben, wird das einzige was man vom besten GRÜNEN D€utschland das es bisher gab, nach dem/den GRÜN-Outs sagen kann sein: “Naja, vielleicht klappt´s ja bei den Krauts beim nächsten Mal mit dem GRÜNEN Lyssenko´schen Prinzip: €nergie ohne €nde durch kabellos übertragbaren TV-Kulturmarismus!” Die Schäden die seit den 70er/80er mit dem Marsch durch die Institutionen, dem Kulturmarismus, va. seit 2005 vertsärkt, angerichtet wurden, dürften kaum mehr zu beheben sein.  Zumindest nicht in 2-3 Generationen. Deshalb, geht´s nochmal so richtig einen draufmachen, vollfrxxxxx und vollsxxxxx , bei Layla, Bier & Brezn, wie die GRÜNEN Kerosin-Katha, Happy-meal Ricarda und Hi5-Claudia ua. auf dem vllt. letzten “Oktoberfest”. Die nächsten Feste dürften wohl eher ruhiger und emotional verhaltener sein, so 6fu-mäßig… Finis germaniae P.S. Heute morgen fand ein Terroranschlag der GRÜNEN RAF auf das Kraftwerk Jänschwalde statt,.....

Sabine Schaad / 19.09.2022

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wenn Sie im Ausland beliebt sein wollen, kommen Sie als Engineer. Von “Hurra, die Deutschen sind da, jetzt geht es endlich vorwärts” über “Der Unterschied zwischen Deutschen und Russen ist: der Deutsche macht die Arbeit so gut wie er kann, der Russe so gut wie er muss” bis zu “Das können nur deutsche Ingenieure ” (liegend unter der Anlage, während ich ein und dieselbe Funktion x-mal zeigen musste, habe ich nur positives Feedback im Ausland bekommen. Wir haben auch jedes Problem gelöst bekommen, trotz unserer komplett inkompetenten Geschäftsleitung.

Martin Schmitt / 19.09.2022

Dem Kommentar von Dr. Joachim Lucas kann ich zu 100 prozent zustimmen, nur an eine Wende zum Besseren glaube ich nicht mehr - wer soll den Stoff an die Schüler und Studenten vermitteln? Die Lehrer die dafür Infrage kämen findet man vielleicht noch im Altersheim, aber eher schon auf dem Friedhof. Wenn das Wissen weg ist kann man nichts mehr machen, einen Aufbau wie nach dem Krieg wird es nicht mehr geben.

Andreas Rochow / 19.09.2022

Die Ingenieure des deutschen Unternehmens Technisat wissen, welche Verantwortung sie haben: Sie stellen die ultimative FFP2-Maske her und haben von der Politik das Versprechen, dass sie ewig “nachgefragt” werden wird. Dem Inschenör ... Oder ist es die “Stiftung”, der Technisat gehört?

Werner Liebisch / 19.09.2022

Die Menschheit ist gerettet, dank zweier deutscher Düsentriebs, oder doch nur Kollegen vom stromerzeugenden TV Erfinder aus Zimbabwe

Thomas Brox / 19.09.2022

Ach was, alles Unsinn. Dummland braucht keine Technik, Naturwissenschaft und so Kram. Schließlich hat Dummland die größte Erfindung aller Zeiten gemacht. Das Perpetuum Mobile erster Art: Der EU/deutsche “Staat”. Füße hochlegen, Bierkasten und die Pizza bringen lassen, TV einschalten, ... - läuft ganz prima, das Geld kommt doch “Staat”. ++ Im übrigen verbitte ich mir so ein Bild wie in dem Link zu “SpaceX”. Auch der Text ist übelste Propaganda. Elon Musk und diese Typen auf dem Bild sind hinterhältige Agenten vom WEF und vom Klaus Schwab. SpaceX ist ein WEF Konzern, der nicht nur die Menschheit, sondern das ganze Sonnensystem seiner neoliberalen Ausbeutung unterwerfen will - ein Werkzeug Satans. Wir sprechen jetzt alle zusammen ein Gebet!!

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