Ich verstehe nicht, wie es dazu kommen konnte, hier falsche Verwandschaftsverhältnisse dieses miserablen Herrn Ruch zu veröffentlichen. Namen verwechselt? Irgendwo ungeprüft abgeschrieben? Würde mich ernsthaft interessieren, da ich viel von der Achse halte.
Kurzanalyse: Philipp Ruch wollte wie Max Frisch ein intellektueller Architekt werden, wurde aber in der DDR von zwei Psychologen aufgezogen. In der Folge entwirft er nicht etwa Häuser, Straßen und Plätze, sondern bedeutungsschwangere Steelen, die das schlechte Gewissen anderer enthalten. Cubism meet Psychoanalysis, der mathematische Raum als Ort des Unterbewussten schafft eine selbstreferentielle Moral, in der ein biologistischer Appendix in Form von Vorfahren nicht enthalten sein kann. Insgesamt betrachtet ist das ein künstlerisch nicht ganz doofer Ansatz, aber die interdisziplinäre Ausführung ist sehr mangelhaft.
Als extremer Linksausleger des Grundgesetzes demonstriert Ruch sein Geschafftsmodell: Auch als Ungelernter kann man mit gefühlter Bessermoral in Merkel-D Karriere machen. Unwesentlich, wer sein Vater war oder ist. Schlimmer ist, dass es seinen Sohn von früh an in dieser Richtung indoktriniert.
Wenn man zwischen den Zeilen des Anwaltsschreiben liest, hat der Herr Dr. Ruch vielleicht doch einen Vorfahren gehabt, der "bereits früh in die NSDAP eingetreten, ein strammer Unterstützer der Nazi-Diktatur gewesen ist", denn dieser Passus des Artikels wird seltsamerweise nicht beanstandet. Erst in der Wiederholung im Gesamtkontext zur Unterlassung wird wieder darauf Bezug genommen. Entweder nicht ganz sorgfältig gearbeitet oder Absicht?
Wer finanziert eigentlich diese Dödeltruppe Naseweiß, die rein gar nichts zum Wohlstand des Volkes beiträgt? Die Staatsministerin für Kultur und Medien oder die Böhmermann-Foundation im Gebühren-ZDF? Sollte es keiner von beiden sein, bitte ich meinen Verdacht zu entschuldigen. Es zeigt aber auch, daß man es denen zumindest zutraut.
Also ich entnehme dem Schreiben des RA lediglich, dass Ruch nur die Verwandtschaft mit den genannten Personen bestreitet, nicht aber z.B. die Behauptungen, dass seine Familie mütterlicherseits tief in die Hitler-Diktatur verstrickt gewesen bzw. dass seine Besessenheit das Resultat einer Projektion der eigenen Familiengeschichte auf die Allgemeinheit sei.
Claus Kleber korrigierte einmal seine Falschmeldung vom Vortag (es sei zu Zeiten der Riesen-Einwanderungswelle ein Migrant vor dem BAMF gestorben) mit der Anmerkung "Aber es hätte gut stimmen können". Im Prinzip hätte man übergriffige und teils geschmack- und pietätlose Inszenierungen ja durch die Vermutung einer fehlgeleiteten Wiedergutmachungsabsicht der Schuld von Vorfahren mit gutem Willen sogar nachvollziehen, wenn auch nicht unbedingt "entschuldigen" können. Für mich ergab manches befremdend bis abstossend Wahrgenommene dadurch einen gewissen Sinn. Jetzt ist die Frage wieder offen: was kann nur zu solchen Aktionen motivieren, wenn es keine Variante von "Wiederholungszwang" ist?
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