Henryk M. Broder / 24.10.2019 / 06:15 / Foto: Harald Bischoff / 201 / Seite ausdrucken

Wir Stichwortgeber

Von Zeit zu Zeit lädt die grüne Bundestagsageordnete und Vizepräsidentin des Bundestages, Claudia Roth, Journalisten in ihr Abgeordnetenbüro ein, um ihnen aus den Hassmails vorzulesen, die sie täglich bekommt. Sie geht, soweit möglich, auch juristisch gegen die Absender vor. Wenn sie Erfolg hat, „kostet der Aufruf, mich aufzuhängen, gern auch mal 4800 Euro“, sagte sie in einem Interview, das sie zusammen mit ihrer Kollegin Renate Künast der „Augsburger Allgemeinen“ Anfang dieser Woche gab.

Beide, so konnte man es im Vorspann zu dem Interview lesen, „dürften zu den meistgehassten Politikerinnen in Deutschland“ gehören. „Was macht so etwas mit einem?“, wollte die Interviewerin wissen. Worauf Claudia Roth antwortete, man müsse „dagegenhalten, laut und deutlich“ und „das Thema in die breite Öffentlichkeit“ tragen.

Konkret: „Wir müssen die Stichwortgeber benennen, alle diese neurechten Plattformen, deren Geschäftsmodell auf Hetze und Falschbehauptungen beruht – von Roland Tichy über Henryk M. Broder bis hin zu eindeutig rechtsradikalen Blogs.“

Es würde den Rahmen dieser Kolumne sprengen, wollte ich erklären, worin das „Geschäftsmodell“ von Claudia Roth besteht. Unter anderem darin, auf Kosten des Steuerzahlers Inselstaaten in der Südsee zu besuchen, um sich ein Bild von den Folgen des Klimawandels zu machen.

Außerhalb ihres eigenen Biotops ist die grüne Spitzenfrau in der Tat wenig beliebt. Das hat etwas mit ihrer Selbstgerechtigkeit, Selbstverliebtheit und Humorlosigkeit zu tun. Sie schafft es sogar, bei einer Autonomen-Demo mitzulaufen, ohne mitzubekommen, dass hinter ihr „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ gerufen wird. So kann frau auch Karriere machen.

Und jetzt macht Claudia Roth ein Fass gegen „Stichwortgeber“ auf, deren „Geschäftsmodell auf Hetze und Falschbehauptungen“ beruht. Das ist etwa so lustig, als würde eine Puffmutter jungen Mädchen, die Hotpants und Tanktops tragen, unsittliches Verhalten vorwerfen. 

Frau Roths eigenes Verhalten changiert zwischen autoritär und totalitär. Was würde sie gegen Roland Tichy und mich unternehmen, wenn sie dazu in der Lage wäre? Uns in die Südsee schicken? Oder gar mitkommen, um das Reha-Programm zu überwachen? Das wäre grausam und unverhältnismäßig.

Dieser Beitrag erscheint zeitgleich in der Zürcher Weltwoche

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Leserpost

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Ulrich Drübbisch / 24.10.2019

Was Frau Roth und Ihrer Gefolgschaft so gefährlich macht: Wir leben seit Gründung des deutschen Reiches 1871 in fortwährenen Autokratien, ob Kaiserreich, 3.Reich, realer Sozialismus auf dieser kleinen Insel “BRD” unter US-Schutz mit einer parlamentarischen Demokratie, die bis jetzt noch keine grossen Kriege angezettelt oder Minderheiten verfolgt und umgebracht hat. Das Beste, was der Begriff Detschland je hervorgebracht hatte! Und ausgerechnet diesen Staat, der nun wirklich unserem Traum von Liberté´am nächsten kommt, nach Bismarck, Hitler und Honecker, wünscht Frau Roth mit dem Slogan “Dezutschland verrecke!” zum Teufel und stützt die Politiker*innen, die den autokraten Sozialismus wiederbeleben wollen. Das sollte uns mal zu denken geben, wen wir unsere Wahlstimme und Steuergeld geben. Sind wir tatsächlich so gleichgültig diese Errungenschaft für Mainstream und Stillschweigen wie Weimar einfach aufzugeben? Was werden einmal unsere Enkel und fragen?

Robert Schleif / 24.10.2019

Es war sicher ein Meisterstück der Psychologie, die völlig unberechenbare Bunte Heulboje dazu zu bewegen, zum Wohle der Partei endlich in die zweite Reihe zu verschwinden. Denn so irrational sind die Menschen nun mal: Von der hübschen Frau Baerbock würde man sich wohl lieber umerziehen lassen, als von Frau Roth, und vom netten Herrn Habeck erwartet niemand, dass er nach seiner Machtergreifung Andersdenkende in den GULAG sperren wird. Und nun verkauft dieses Dreamteam den pseudogrünen gequirlten Bockmist, der früher gerade mal 6 % der Wählerstimmen wert war, jetzt plötzlich reißend ab.

K. D. Weber / 24.10.2019

Ich bin ja voll bei Herrn Broder. Doch, falls diese Menschen mal die völlige Macht übernehmen sollten, ist die Reha in der Südsee eine Illusion. Egal ob mit oder ohne Frau Roth. Weiter als Berlin-Hohenschönhausen oder Bautzen würden Herr Broder, Herr Tichy und viele andere von uns nicht kommen. Das muss uns allen klar sein.

Geert Aufderhaydn / 24.10.2019

Herr Broder, ich nehme doch an, daß Fr. Roth für Sie nicht satisfaktionsfähig ist . . .

Karl-Heinz Vonderstein / 24.10.2019

Ich glaub, zwei Dinge macht Menschen in Deutschland zu Rechten:Wenn man kritisch zur Migration steht und wenn man den menschengemachten Klimawandel leugnet oder zumindest bezweifelt.Vielleicht auch dann, wenn man findet, dass die AfD ein Recht darauf hat zu existieren, weil das durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist und sie ein Recht darauf hat, im Bundestag zu sitzen, weil sie von 12,5 Prozent der Menschen im Land 2017 gewählt wurde.

Karin Krause / 24.10.2019

Wann geht Frau Roth endlich in Rente? Keine Politikerin in Deutschland ist auch nur annähernd ein Lichtblick! Allen voran diese Beiden. Was haben sie denn in ihrem Leben erreicht-  die meist gehassten Frauen Deutschlands zu sein?  Tolle Karriere!

Peter Kreiterling / 24.10.2019

Machen wir uns keine Illusionen: wenn Frau Roth und ihresgleichen es einst politisch und gesetzgeberisch durchsetzen können, werden sie alles daransetzen, Blogs wie Achgut und Tichy zu verbieten bzw. die Autoren strafrechtlich zu belangen - inkl. der Leserbrief-Schreiber/-innen. Zu mehr reicht es intellektuell ohnehin nicht.

Andreas Rochow / 24.10.2019

Das Wort HASS wird augenblicklich intensiv neu aufgeladen mit einer Semantik, die sich linke Antidemokraten ausgedacht haben: Es wird zur übelriechenden Dunstwolke, in der sich alles Nichtlinke und Nichtgrüne zusammenballt. Die letzten Linksgrünen in der Regierung wollen es ins Strafgesetzbuch bringen, damit die Konstrukteure der neuen Toleranz (gegen islamistischen oder linken Terror) ihre tumbe Genugtuung haben. Und möglicherweise haben sie damit ja ganz und gar recht? Schließlich kann HASS auch als Akronym gelesen werden und ist bereits als Wort hochverdächtig oder gar strafrechtlich relevant. - Die Leidenden Künast und Roth sollten sich vielleicht mal die Frage stellen, die in der Gruppenpsychotherapie DIE bedeutende Rolle spielt: Wieso gerade ich?

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