Herr Miersch, haben Sie nicht auch mal eifrig gegen Atomkraft demonstriert? Jetzt machen Sie sich über PEGIDA und das primitive Völkchen lustig. Ich bin gespannt, wie Sie in zehn Jahren darüber denken werden. Ich hoffe Sie behalten recht und es löst sich alles in Wohlgefallen auf.
Sie schreiben: „Allerdings waren bei Anti-Bärgida auch mehr aggressive Krakeeler, die gern ein bisschen gerauft hätten.“ Na, vielleicht ist gerade das der Grund, warum sich in Berlin so wenige Brägida Anhänger auf die Straße getraut haben. Oder glauben Sie wirklich, es gäbe in Berlin wirklich nur 300 Sympathisanten?
“Dazu ein paar Deutschlandfahnen und eine norwegische (???). “ Vermutlich war das keine norwegische, sondern die “Stauffenberg-Flagge” (schwarz-rot-gold angeordnet im Stil der skandinavischen Fahnen). Sie war zumindest auch bei den Bildern der Dresden-Demo mehrfach zu sehen gewesen.
Sehr geehrter Herr Miersch Beim lesen ihres Beitrages, fiel mir spontan auf wie zeitlos Loriot in seiner Satire war. “Integration der Begriffe “Frau” und “Umwelt” in den Karnevalsgedanken” (frei nach Loriot) IBFUK Großartig! Herzlichst Martin Batzdorf
Sich über etwas lustig machen ist leicht (siehe Text oben). Argumente finden dagegen schon schwerer (siehe Text oben). Beziehungsweise für Herrn Miersch anscheinend unmöglich (siehe Text oben und vergangene Texte desselben Autors). Noch immer warte ich vergebens, daß Herr Miersch seine Aversion gegen Pegida auf eine Art begründet, die dem Programm der Bewegung etwas mehr Raum gegenüber einzeln herausgegriffenen Demonstranten und ihren Meinungen gewährt. Stattdessen lese ich Dinge wie “Volksgenossen” und “marschieren” und in anderen Texten des Herrn Miersch noch weitaus weniger subtile Anspielungen, die dem Leser eine Ahnung vermitteln, was der Autor von den Menschen hält, die zur Zeit auf die Straßen gehen. Nun steht er damit ja nicht alleine. Fast alle Zeitungen unseres Landes haben sich bei gewissen Themen diese Art des Gefühlsjournalismus angeeignet, der wie die Grünen mit viel Empörung und überhaupt keinen Argumenten funktioniert. Ich hätte das auf Achgut in dieser klaren und reinen Form nicht vermutet. Und nein - damit beschwere ich mich nicht, daß es hier auf der Webseite zur Zeit gegensätzliche Meinungen zum Thema Pegida gibt. Ich würde mich nur freuen, wenn die Autoren, die sich gegen die Bewegung aussprechen, (endlich) einmal aufführen würden, was konkret sie an den Forderungen von Pegida stört, statt auf drei oder vier mitlaufende, Entschuldigung, mitmarschierende Demonstranten zu verweisen, die ihnen aus irgendwelchen Gründen nicht passen. Und wenn der arme Leser zusätzlich noch von hintersinnigen Formulierungen a´la “marschieren” verschont bleiben würde, wäre das noch schöner. Solche und ähnlich originelle Dinge stehen jeden Tag in Welt, FAZ und Co. und es gibt Leute, die dann nach der Leküre der genannten oder anderer Zeitungen bereits begriffen haben, was der Autor ihnen zu vermitteln gedenkt.
Nicht alles, was ein “Skandinavisches Kreuz” enthält, ist eine norwegische Flagge. Es dürfte sich vielmehr um die Fahne der Mitstreiter des Horst Mahler handeln, der sie für seine Bewegung der Holocaustleugner und Reichsbürger erfunden hat (wegen Verzichts auf Link: nach “Aufstand für die Wahrheit” googeln). Für seine Flatter-uns-voran-Fahne hatte Mahler ein wohl als super-arisch empfundenes Skandinavisches Kreuz mit dem Farben schwarz-rot-gold versehen. Dieser Mahler-Lappen war heute - neben einer Reihe von Fahnen der Russischen Föderation - auch bei dem Auflauf in Wladimir Putins letztem deutschen KGB-Dienstort Dresden zu sehen, den man weltweit dank der Live-Übertragung bei seinem Kanal RT Ruptly verfolgen konnte (das Kamerateam entging meistenteils den folkloristischen “Lügenpresse”-Begrüßungen, von kleinen Zwischenfällen abgesehen). Fehlte eigentlich nur noch eins und hätte gut dazu gepasst: ein ortstypischer Sprechchor der werktätigen Volksgenossen gegen angloamerikanische Terrorbomber, die früher Dresden heimsuchten und heute in Syr ... upps. Der Mann für die Motivationsansprache namens Udo Ulfkotte hatte jedenfalls mit einigen Passagen in die Richtung schon mal vorgearbeitet (irgendwas mit Weltfrieden und Waffenexporten).
Wer alles ins Lächerliche zieht, macht sich selbst lächerlich. Die Frage, warum die Beteiligung in Berlin so gering ist, sollte man ernsthaft diskutieren. Wenn ein Drittel der Deutschen Pedigas Ansichten zum Islamismus teilt, dann wird dies auch ein Berlin so sein. Die mickrige Beteiligung drückt sicher aus, dass eine organisierte, politsche Opposition in dieser Pseudo-Demokratie kaum noch existiert. Das ist doch fast schon so wie in Russland.
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