“Es ist alles gesagt” – aber wirklich von jedem? Mir fällt bei mir selbst auf, dass ich die Debatte um politische Korrektheit und Meinungsfreiheit zunehmend langweilig finde. Es ist alles gesagt - von den Dummen. Wer die politische Korrektheit kritisiert, schildert mit Wut und auch zunehmender Deprimiertheit, wie wenig Relevanz das Gesagte erlangt, selbst wenn es gesagt werden darf. Dann werden historische Vergleiche gezogen zu Zeiten, die als offensichtlich undemokratisch wahrgenommen werden. Es sei noch nicht so schlimm, aber wir wären auf dem Weg. Dann erwähnt noch irgendwer Poppers Vorstellungen von Debatte, zitiert Voltaire und ebenso das geflügelte Wort von der Schweigespirale. Wenn dies dann nicht in Form eines Essays erscheint sondern als parteipolitisches Statement, klingt es nur noch mehr wie passiv-aggressives Gejammer. Die “demokratische Rechte” besteht nunmehr aus Anti-Intellektuellen, rechts von der Achse beginnt das Proletentum… Mir fällt auf, dass diese Leute immer Debatte und Diskussion einfordern, aber nichts so schrecklich finden wie jemanden, der die eigene Meinung nicht teilt - der kann ja nur vom “System” geködert worden sein. Nichts ist für diese Fanatiker angenehmer, als wenn sie sich gegenseitig den Hintern pudern können - wer nicht solidarisch ist in diesem Krieg gegen den Mainstream, ist fast schon ein Verräter. Und um etwas zu erreichen, müsse man sich schließlich auf alternativen Plattformen vernetzen, um die AfD ohne Androhungen durch das “System” nach vorne schreiben zu können. Glaubwürdige Kritik am Gesinnungsjournalismus führt sich so ad absurdum. Vorgefasste Meinungen gelten in jeder politischen Ecke als Stärke, Selbstkritik dagegen als Todsünde. Aber wer weiß, vielleicht ist ja noch gar nicht alles gesagt und es braucht nur klügere Köpfe?! - Auf jeden Fall dürfen wir die Kritik an den herrschenden Zuständen nicht den Proleten überlassen.
Wie wahr, aber seit Jahren immer nur dieselbe Leier! Ändern wird sich nur dann etwas, wenn millionenfach die GEZ-Einzugsermächtigungen gekündigt und Zahlungen verweigert würden, die inkassobeauftragten Landratsämter gar nicht mehr mit Pfändungen hinterher kämen und sich unsere selbsternannten öffentlich-rechtlichen Erziehungsberechtigten nach einer sinnvollen Beschäftigung umsehen müssten.
Ich möchte ausdrücklich die zweifellos bedenklichen Entwicklung unserer Gesellschaft nicht mit der im Dritten Reich vergleichen. Bezüglich der “schweigenden Mehrheit”, die in Umfragen ein Sprachverbot beklagt, bin ich inzwischen nicht mehr sicher, wie sehr sie Dinge ausserhalb ihres direkten Lebensumfeldes wirklich interessieren, wenn noch genug im Geldbeutel ist. Unvergesslich das bittere Fazit des britischen Historikers und Hitler-Biografen Ian Kershaw zur grossen Schuldfrage, wie hier der Holocaust möglich wurde: “Eine Minderheit war dafür. Eine noch kleinere Minderheit war dagegen. Die grosse Mehrheit der deutschen Bevölkerung hat einfach weggesehen.”
Frau Knaus, es gibt eine Lösung. Ich weiss, das ist abgedroschen aber wir haben im Gegensatz zu 1938 eine Demokratie in Deutschland. Alle die hier auf Achgut klagen müssen glasklar einsehen, dass es nur die AfD gibt, die bei der Sache nicht mitmacht. Es ist eben auch typisch deutsch zu jammern und sich dann doch wieder von der AfD zu distanzieren, als ob das Haar in der Suppe wichtiger ist als die Suppe. Solange man nicht einmal den Mut hat in aller Stille ein Kreuz an einer bestimmten Stelle zu machen, weil das vielleicht doch auch ein paar Leuten dienen könnte, die vielleicht doch ein wenig stark rechts sind, und man daher dann doch vielleicht lieber wie bisher wählt, wenn man also die XYZ wählt, also dem Rat der Blockparteien folgt, nun, solange geht es eben weiter.wie bisher. Wer sich mit der Geschichte beschäftigt, stösst in Deutschland auf den 20.Juli 1944, das Attentat von Stauffenberg und Mitstreiter. Dieses einzigartige Auflehnen erfolgte selbst bei diesen tapferen Deutschen erst nach unendlichen, quälenden Diskussion und Bedenken, ob die Tötung eines Adolf Hitler nach 11 Jahren Schreckensherrschaft und vier Jahren Kriegsschrecken denn zu rechtfertigen sei. Für mich bringt das den Sachverhalt auf den Punkt. Die AfD ist keine Nazi-Partei. Sie vertritt, was die CDU in ihrem Parteiprogramm von 2002 vertrat. Punkt. Alles andere sind Petitessen, die zur Verunglimpfung der Partei dienen sollen. Mein Gott, keine Partei hat nur lupenreine Mitglieder. Wer die AfD wählt, geht ein kleines Risiko ein, dass die falschen an die Macht kommen. Wer sie nicht wählt geht ein grosses Risiko ein, dass die falschen an der Macht bleiben. PS: Ich bin nicht AfD Mitglied, da ich in der Schweiz lebe, wäre es aber, lebte ich in Deutschland.
Hallo Lisa Marie, sehr gute Arbeit! Ein längerer Text, ein schwieriges Thema - und dennoch ein Lesespaß! Könnt’ ich doch nur schreiben wie sie. God bless you
Ich danke der Autorin, ja oft liegt mir die Resignation nahe. Ich frage mich, was nur mit den Menschen passiert ist, dass die sich so brav in das vorgegebene Schema einfügen, ganz freiwillig. Es sind Schatten ihrer selbst, Menschen, die egal wo sie sich befinden, einzig auf ihr Smartphon starren.
Ich hoffe auf ein neues Selbstbewusstsein der Menschen, die produktiv tätig sind in unserem Land. Stolz auf eigene Leistung, gerade auch in Aufgabenfeldern, die nicht mit Krawatte oder weißer Hose gemeistert werden können. Wer so fühlt, wird sich nicht zum Almosenempfänger des Steuerstaates herabwürdigen lassen. Menschen müssen wieder lernen, selbstbewußt eigene Interessen zu erkennen und deren Erfüllung zur Bedingung machen, wenn sie ihre Wählerstimme abgeben. Wir haben einen bedrohlichen Mangel an Handwerkern und Facharbeitern. Ihre Tätigkeit wird dramatisch aufgewertet werden müssen im Verlauf der nächsten 10 Jahre, und sehr viel besser bezahlt. Wenn das dazu führt, daß die Zahl der Schwätzer, die aus den Universitäten auf uns losgelassen werden, zu vermindern, weil sie die Chancen sehen, die eine solide Berufsausbildung bietet, und die Uni vermeiden, so kann das nur gut sein. Das politische Klima wird sich ändern. Die Linken haben das Land vor die Wand gefahren. Den Wiederaufbau werden andere meistern müssen.
Vergleiche der Gegenwart mit der Nazizeit oder der DDR werden uns nicht weiterhelfen. Sie enden alle mit der Erkenntnis, dass es “so schlimm” ja noch nicht sei, tragen aber gerade dadurch zur Verharmlosung bei. Der kommende Unrechtsstaat wird sich nicht der Farben von Nazis oder Kommunisten bedienen. (Silone) Er ist ja NEU, in dieser Form “noch nicht dagewesen”. Das vielgepriesene Lernen aus der Vergangenheit kann also nicht darin bestehen, weiter angestrengt nach “Nazis” oder “Stalinisten” Ausschau zu halten, Stattdessen müssen wir als Chronisten das heraufziehende Unheil so genau wie möglich beschreiben und beim Namen nennen: Die fortgesetzten Rechtsbrüche der Herrschenden, die Einschränkung der Grundrechte (besonders der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit), die Selbstzensur der Medien verbunden mit der Zwangsindoktrination der Beherrschten, die Bedrohung Andersdenkender mit Ächtung, Beschimpfung und physischer Gewalt. Wenn wir schon nicht den Mut aufbringen, mit Schweigemärschen zu beginnen.
Sie beschreiben in einem wunderbaren Artikel die Situation in diesem Land und haben vollkommen Recht mit der gewählten Überschrift “Wir schweigenden Lämmer”, die das ganze Dilemma zum Ausdruck bringt. Nur wie sollen die Lämmer mit ihren begrenzten Möglichkeiten reagieren, wenn die Wölfe und Aasgeier sie umkreisen. Sie verharren auf der Stelle und ihr Blöken drückt die ganze Hoffnungslosigkeit aus. Wenn man in diesem Land miterlebt, wie es seit vielen Jahren schon zugrunde gerichtet wird und das mit zunehmender Geschwindigkeit, dann hilft es auch nichts, wenn das Innere sich nach außen kehrt vor Hilflosigkeit. Auch Wahlen, wie die neueste Geschichte in Europa oder Ostdeutschland zeigt, kann man zukünftig vergessen. Das war der letzte Hoffnungsschimmer des einfachen Bürger, ein Glühlämpchen der Hoffnung, das von den Eliten zertreten wird. Sind wir besser dran als die Türken mit ihren Erdogan, dessen Regime an die schlimmste Zeit der jüngsten deutschen Geschichte erinnert. Die Frage die sicht stellt und zu der eine Antwort fehlt ist die, was können die Lämmer tun, um such aus Ihrer hoffnungslosen Situation zu befreien. Es fehlt der Hirte, es fehlt die Wegbeschreibung für den Ausweg, es fehlt das Eingreifen der Hütehunde, die Wölfe vertreiben können. Die wurden von den Eliten inzwischen eingeschläfert, sonst hätte es gar nicht soweit kommen dürfen. Welche Mittel haben die Lämmer? Was kann ein einfacher Bürger in unserer Zeit dazu beitragen, dass das Disaster ein Ende nimmt? Die Lämmer drücken ihre Hilflosigkeit mit Blöken aus, der einfache Bürger steckt den Kopf in den Sand, weil ihn sonst die Hoffnungslosigkeit krank macht. Hilfeschreie gab es schon genug, wenn man z.B. an die Aussageen des Handballers Kretschmar zurückdenkt. Was wir brauchen sind Hirten, sind Autoritäten, sind Wegbereiter, sind Hoffnungsträger oder ein Wunder!
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