Peter Grimm / 02.09.2018 / 16:00 / 9 / Seite ausdrucken

Wir bekommen Entwicklungshelfer geschenkt

Es gibt ja in Deutschland viele Medienschaffende, die sich redlich mühen, besser als die verantwortlichen Politiker zu erklären, welch guten Beitrag die Deutschen zur Genesung der Welt leisten, wenn sie in großer Zahl afrikanische Zuwanderer aufnehmen. Kalt und engherzig müssen sich alle jene, die sich vor den Folgen der Aufnahme vieler neuer Kostgänger in die Sozialsysteme fürchten (von rasant steigenden Zahlen in bestimmten Kriminalitätsbereichen wollen wir hier gar nicht reden), nach der Lektüre eines Textes von Malte Lehming im Tagesspiegel vorkommen. Dort wird nämlich endlich einmal richtig erklärt, welch gute Werke die Zuwanderer mit dem Geld tun, das wir ihnen geben:

„…im globalen Maßstab übersteigen die privaten jährlichen Rücküberweisungen von Migranten an ihre Familien längst die staatliche Entwicklungshilfe. Nach Angaben der Weltbank haben Migranten im Jahr 2017 etwa 466 Milliarden US-Dollar in Entwicklungsländer überwiesen. Das ist das Dreifache der Mittel der internationalen Entwicklungshilfe. Dabei dürfte die Summe noch höher sein, weil viele Geldscheine mit der Post verschickt oder Freunden mitgegeben werden. Um das private Engagement zu würdigen, haben die Vereinten Nationen den 16. Juni zum Internationalen Tag der Geldüberführungen an Angehörige ausgerufen. […]

Rücküberweisungen von Migranten sind ein wichtiger Beitrag zur Fluchtursachenbekämpfung. Jeder, der Arbeit hat und integriert ist, aber abgeschoben werden soll, wäre ein Entwicklungshelfer weniger.“

Einwendungen notorischer Nörgler

Zwar werden die Überweisungen nicht nur durch Arbeit von Migranten, sondern zunächst aus deutschen Sozialkassen finanziert, aber seien wir bei der Frage, wo das Geld herkommt, nicht so kleinlich. Wer abgeschoben wird, kann dennoch kein Geld mehr nach Hause überweisen. Und weil wir selbst das Geld ja nicht ohne Hilfe der Migranten in deren Herkunftsländer schicken können, brauchen wir sie als Entwicklungshelfer, das ist doch wohl klar. Und Entwicklungshelfer abzuschieben, das wäre ja ganz böse.

Notorische Nörgler würden an dieser Stelle einwenden, dass diese „Entwicklungshelfer“ vielleicht einfach das Geld, das sie an die Schleuser gezahlt haben, gleich im eigenen Lande hätten investieren können. Sie hätten sich mir Geld und Tatkraft an der Stärkung der heimischen Wirtschaft beteiligen können. Aber dann wären wir ja gar nicht beteiligt und könnten der Welt nicht zeigen, welch gute Menschen wir doch sind. Insofern tun ja auch die Schleuser ein gutes Werk für uns. Deshalb ist es auch nur fair, dass wir keine Anreize, wie Rundumversorgung oder Sozialleistungen kürzen, denn mit denen gelingt es den Schleusern ja erst, so viele Entwicklungshelfer von der Reise nach Deutschland zu überzeugen.

Nur, wie das mit der Fluchtursachenbekämpfung funktionieren soll, wenn die Menschen in den Herkunftsländern Geld in die Hand bekommen, mit dem sie dann ihrerseits auch wieder die Reise in Richtung Geldquelle – äh Verzeihung, Entwicklungshilfe natürlich – bezahlen, erschließt sich mir noch nicht. Aber das liegt vielleicht daran, dass noch nicht genug Entwicklungshelfer da sind. Darum, diesen Missstand zu beheben, kümmert sich die Politik immerhin mit großem Engagement.

Dieser Beitrag erschien auch hier auf sichtplatz.de

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Leserpost

netiquette:

Wiebke Lenz / 02.09.2018

Passt vollkommen ins Bild, dass in Berlin Friedrichshain-Kreuzberg gezeichnet wird, indem es - zumindest eine - Ausstellung gab/gibt, in der Drogendealer für ihr Engagement geehrt werden, und “die Drogenverkäufer unerschrocken und tapfer im öffentlichen Raum” kämpfen ...

Paul Siemons / 02.09.2018

“Malte”. Sagt alles.

Karla Anders / 02.09.2018

„Aber dann wären wir ja gar nicht beteiligt und könnten der Welt nicht zeigen, welch gute Menschen wir doch sind.” Bei diesem Denkmuster, offensichtlich jetzt auch Teil der Staatsräson, muss ich immer an die hinterfotzigen Streber damals, Altersstufe +/-13 , denken. Und auf solch charakterlich schwachen und nur vorgeblich „sozialen” Menschen trifft man leider überproportional beim pädagogischen und anderen öffentlich in Lohn und Brot stehenden Personal, die „Zeit”-Leser als Bonbon oben drauf… Apropos, da gab es doch dieses Wort, „Soziopath” ... Malte Lehming ist also seiner Linie treu geblieben: „In Berlin gibt es ausländische Jugendbanden. Das ist ein Problem. Noch größer wäre das Problem, wenn es sie nicht gäbe. Sie sind jung, mutig, mobil, hungrig, risikobereit, initiativ. Solche Menschen braucht das Land.“ Wer da nicht zustimme, empfinde „die Vitalität als Bedrohung”, denn, so fantasierte Lehming schon 2010, es gelte: „Lieber ein paar junge ausländische Intensivtäter als ein Heer von alten, intensiv passiven Eingeborenen”.

Stefan Bley / 02.09.2018

„Erst wenn der letzte Steuereuro ausgegeben ist, der letzte Hilfsbedürftige hier ist und die letzte Frau begrapscht ist, werdet ihr feststellen, daß man vom Gutmenschentum nicht leben kann.‘‘

Karla Kuhn / 02.09.2018

“„…im globalen Maßstab übersteigen die privaten jährlichen Rücküberweisungen von Migranten an ihre Familien längst die staatliche Entwicklungshilfe. .......etc. pp..” Malte Lehming. “Zwar werden die Überweisungen nicht nur durch Arbeit von Migranten, sondern zunächst aus deutschen Sozialkassen finanziert, aber seien wir bei der Frage, wo das Geld herkommt, nicht so kleinlich. Wer abgeschoben wird, kann dennoch kein Geld mehr nach Hause überweisen. Und weil wir selbst das Geld ja nicht ohne Hilfe der Migranten in deren Herkunftsländer schicken können, brauchen wir sie als Entwicklungshelfer, das ist doch wohl klar. Und Entwicklungshelfer abzuschieben, das wäre ja ganz böse.”  Sollen wir jetzt restlos vera…. werden von Malte Lehming (Nomen est omen ??) ? Hier ein Ausschnitt in seinem Kontrapunkt vom 16.11 2010. “In Berlin gibt es ausländische Jugendbanden. Das ist ein Problem. Noch größer wäre das Problem, wenn es sie nicht gäbe.” Den vollständigen Text könne Sie lesen, wenn sie unter Malte Lehming googeln, Kontrapunkt. Damit wird klar, WAS für eine Art “Journalismus” er vertritt. Ab in die Tonne.

Michael Jansen / 02.09.2018

Man glaubt einfach nicht mehr, auf welch schwachsinnige Theorien die Befürworter des Migrantenzuzugs und der offenen Grenzen kommen, um das alles pseudosachlich zu begründen. Dabei fällt immer wieder der Grundgedanke auf, unser Wohlstand sei offenbar immerwährend und fiele gewissermaßen vom Himmel. Die Tatsache, dass das zu verteilende Geld nicht aus dem Automaten kommt sondern irgendwo von irgendwem erarbeitet werden muss, scheint sich noch nicht bis zu diesen Traumtänzern rumgesprochen zu haben. Kann natürlich auch sein, dass heutige Journalisten, Soziologen und Politologen in ihrer Sozialisation durch aufrichtige 68er-Epigonen als Professoren und ausgiebiges Schmoren im entsprechenden eigenen theoretischen Saft gar nicht mehr zu einem unverstellten Blick auf die Realitäten in der Lage sind.

Wolfgang Richter / 02.09.2018

Zur am Ende gestellten Frage: Das ist halt ein Teil des von den Globalisten auf den Weg gebrachten Kreislaufs von Wirtschaft und Dienst- leistungen. Das ist so ähnlich, nur anders, wie “wir” z. B. den Griechen Kredite bis zu deren massiver Überschuldung gewährt haben, damit sie “unsere” Wirtschaftsgüter wie Mercedes-PKW oder überzählige Kampfpanzer quasi “kaufen” konnten. Und wenn die Blase platzt, spannen die uns Betreuenden / Experten halt einen sogenannten Rettungsschirm, der umgekehrt funktioniert wie ein Regenschirm. Letzterer hält Regen ab, der Rettungsschirm verteilt quasi “Regen”, im richtigen Leben dann die hier abgezockten Steuer-Euronen. Und um den Sinn dahinter zu verstehen, gibt’s halt die über geheimes Wissen Verfügenden rund um Merkel, Juncker u.Co, meinetwegen auch noch die Soros’se der Welt, wie auch sonstige Experten. Wenn es einfach wäre, könnte man ja auf die verzichten und jeden Otto-Normalo auf deren Pöstchen setzen.

Wolfgang Kaufmann / 02.09.2018

Es ist ein rein deutsches Problem; kein anderes Land teilt diese Sicht der Dinge. – Das Ganze macht den Eindruck einer Sucht. Denn Bedürfnisse lassen sich befriedigen; einzig eine Sucht wächst immer weiter, je mehr Stoff der Süchtige bekommt. Dereinst ein lohnender Fall für Historiker, das dritte Mal in hundert Jahren. Und heute für Psychiater des kollektiven Unbewussten, falls es so etwas schon gibt.

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