„Die letzte Gewissheit, auf der richtigen Seite zu stehen.“ Moment. Gibt es denn eine richtige Seite, die alles richtig und das vollkommene Recht gepachtet hat? Wer sich heute komplett in eine gewisse „Schachtel“, eine gewisse Ecke stellen lässt, (egal ob nun Rechts / Links oder Alternativ, etc) der wird sich wohl auch „framen“ lassen. Wie wäre es auf den Realitätssinn umzusatteln? Wo, bleibt das freie Denken? Das Hinterfragen der heutigen (selbst erschaffenen) Gegebenheiten? Wird den Kindern von heute dies denn nicht mehr beigebracht? Dass der Mensch Fehler macht, ist gegeben. Innezuhalten und das Tun zu betrachten, sich und seine Taten zu hinterfragen, oder wenigstens die daraus entstandene Realität zu sehen, sehen zu wollen, sollte doch das Normale darstellen! Die Politik Europas scheint total vom PC-Rotherham-Syndrom (wie ich dies nenne) infiziert zu sein. Fehler? Wurden die gemacht? Hält irgendwer inne, oder sagt man(n), „nun sind sie halt da“. Also, reitet man(n) weiter in den gleichen glühenden Sonnenuntergang? Die Realität, wird wohl noch so einige knallhart auf den Boden aufprallen lassen. Nur. Wird wohl zu spät sein. Das Chaos, ist angerichtet, (und es muss gesagt werden) die Gefahr kommt wieder einmal aus Deutschland, denn Deutschland „opfert“ sich mit dessen Tun nicht nur selbst auf dem Altar der Menschenrechte, sondern ganz Europa! Gruss, aus der (noch) freien Schweiz.
Ich teile die Beobachtung, dass in der ganzen westlichen Welt das selbe Problem existiert, das Rechtsaußen hierzulande mit der Nazikeule in Verbindung bringt. Es gibt im Westen einen gewissen Rassismus gegen die Stammbevölkerung, der sich aus Unterdrückungsnarativen speist, die nicht selten komplett an der Realität vorbei gehen. In den USA gab es mal Sklaven, weshalb sich die Weißen dort schlecht fühlen sollen. Dass der arabische Sklavenhandel schlimmer war, wird ignoriert. Die Briten hatten mal ein Kolonialreich, weshalb sich diese genau so schlecht fühlen sollen, wie die Amis. Dass die Amis einen blutigen Krieg gegen den britischen Kolonialismus geführt haben, und die Briten mit großem Einsatz von Blut und Schätzen die weltweite Sklaverei beendet haben, spielt keine Rolle. Ebenso ist egal, dass es den Menschen in britischen Kolonien wirtschaftlich und technologisch besser ging, als zuvor, was das Ausbeutungsnarativ untergräbt. Es läuft immer darauf hinaus, dass die Weißen sich schlecht fühlen, und “tolerant” gegenüber nicht-weißen sein sollen. “Toleranz” bedeutet es, inakzeptables Verhalten hinzunehmen, Geld für Sozial- und Entwicklungshilfe locker zu machen, und Privilegien einzuräumen, die die restliche Bevölkerung nicht hat. Die Existenz dieses Schuldkomplexes ist längst zu einem weltweit bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden, weil man damit Umverteilung in großem Umfang rechtfertigt. Würden Entwicklungshilfen und Überweisungen von Migranten heute wegbrechen, läge die dritte Welt morgen in Trümmern. Würden westliche Technologietransfers wegfallen, würden binnen kurzer Zeit Milliarden Menschen in der dritten Welt sterben. Weiße werden durch nicht-Weiße ausgebeutet, und Letztere können mitlerweile gar nicht mehr anders handeln. Das Problem hat sich eingeschlichen, weil die Weißen sich große Staaten genehmigt haben, die die Macht hatten, Geld und Privilegien zu verteilen, und es Menschen, die es andernfalls zu nichts gebracht hätten, zur staatlichen Zitze zog.
Wichtig: “Was früher allenfalls von nervigen Häkel-Pullover-Freaks an den Unis heruntergebetet und von der RAF in rohe Gewalt umgesetzt wurde, hat sich heute als legitime Weltanschauung - ausgehend von den Universitäten - tief in die Mitte der Gesellschaften des Westens und vor allem in die Mitte der jungen Generation gegraben.” Ich habe nie gehäkelt und war nicht RAF-affin, trotzdem Teil der “Bewegung”. Insofern mitschuldig. Der Psychokram, “man soll nicht werten”, “alles ist eins”, “böser Konsum”...wie konnte das so nachhaltig Fuß fassen? Die ältere Generation hatte dem nichts entgegenzusetzen. Möglicherweise auch weil die Industrie neue Absatzmärkte witterte und entsprechend handelte. Der Jugendkult war ja schon in den Fünzigern entstanden. Eben vielleicht als Reaktion auf das kollektive Versagen der Älteren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Liebe Frau Schunke, schon der Kolonialismus stand fest auf dem Boden der Überzeugung eigener kultureller Überlegenheit Europas. Nun speist sich dies nie verloren gegangene Gefühl der Überlegenheit seit längerem aus einer Hypermoral. Ein Doppelspiel steckt dahinter. Einerseits wird eine Ideologie des ‘alle sind gleich’ (gut) abgefeiert, andererseits geht man in den Vergleich mit anderen Kulturen wie in einen Gottedienst, in dem gepredigt wird, dass wir die einzigen sind, welche die Welt retten können. Abwechwelnd erzählt uns der Prediger, dass wir die schlechtesten sind und gleichzeitig die wirkmäßig besten. Das ist keine Dialektik, sondern indentitärer Irrsinn, oder die Dialektik des Irsinns westlicher Identität.
Es geht um die Macht. Wenn man seine Gegner als Feinde des Menschengeschlechts definieren kann, beherrscht man eine Gesellschaft. Man muss diesen Unsinn nicht einmal selbst glauben , wenn nur die Untertanen ihn glauben. Allerdings fällt es leichter, Böses zu tun, wenn man ein gutes Gewissen hat. In dieser Lage empfiehlt es sich, ein gutes Buch zu lesen. Nehmen Sie den “Waldgang” von Ernst Jünger.
Die gesinnungsethischen Moralinstanzen beziehen ihre Alternativlosigkeit aus der Einzigartigkeit der (eigenen) Schuld. Hohepriester sind unserer oberster Repräsentant, der beim CH-Besuch in reinster Biologismus-Ideologie bekundete, die deutsche DNA (sic!) eigne sich nicht für mehr direktere Demokratie nach CH-Vorbild oder unser Riesen-Außenminister und vormals Zensurgesetz-Held, der uns doch tatsächlich damit beschämend erlöst, indem er erklärt, er sei “wegen Auschwitz in die Politik”. Da aalt man sich genüsslich in (Selbst-)Verachtung. Hauptsache immer stramm auf der richtigen, gerechten und guten Seite. Und täglich grüßt das Schuldzelebrierungstier.
Ich denke nicht, dass Schopenhauer ein gestörtes Verhältnis zur deutschen Kultur hatte, als er folgendes schrieb: “Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt.” Schlimmer als jeder Nationalstolz scheint mir aber das “identitätsstiftende” Element von Religionen zu sein, das in aller Regel ja durch einen Absolutheitsanspruch und Wahrheitsanspruch eingerahmt wird. Das Zitat zum Islam von Schopenhauer spare ich mir jetzt (wegen der netiquette).
Es ist sicher richtig beobachtet, dass die Zustände mit Moslems in GB und FR schlimmer sind als bei uns - obwohl die keinen Schuldkomplex haben wie die Deutschen. Allerdings: Die Deutschen haben einen Schuldkomplex - völlig zu Recht - gegenüber Israel und den Juden - nicht aber gegenüber Arabern, Türken, Muslimen allgemein. Warum? Mit denen lagen die Dütschen nie im Clinch, mit so gut wie allen Anderen sehr wohl. Ganz im Gegenteil. Die Engländer haben - mit bisschen Hilfe der Franzosen - das osmanische Reich auf Null gebracht, dabei den Saud die Trümmer davon versprochen - gleich aber wieder gebrochen (Lawrence of Arabia, der im Übrigen entsetzt war über den Wortbruch von Whitehall), das haben die nicht vergessen. Carles Aznavour selig und der Völkermord an den Armenieren sei nur als Girlande erwähnt. Dann Suez-Krise 1956 - das alles haben die nicht vergessen. Auch nicht, dass es die USA waren, die die Engländer und Franzosen damals zurück gepfiffen haben. Dummerweise haben die USA bei der militärischen Entmachtung von Muhammad Mossadegh in Iran durch die Engländer mit gemacht - dafür sind sie heute noch der Teufel dort, wahlweise der Scheitan. Gier frisst eben Hirn - der Fluch der bösen Tat, bis heute. Die USA könnten in Falle von Iran was machen, durch Unterstützung der dortigen jungen Leute, die alle nach Westen wollen, die Mullahs zum Teufel jagen. Interessant, Trump hat so was angedeutet mit: “Das iranische Volk hat etwas Bessers verdient”. Wohl wahr. Ist der gar nicht so blöd, wie er sich gibt manchmal? Und wie er aussieht? Schaumermal.
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